Gibson CS Les Paul - Binding Bleeding; Erfahrungen?

drul
drul
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.04.24
Registriert
07.12.11
Beiträge
2.763
Kekse
7.186
Vielleicht wäre es im Gibson CS Thread besser aufgehoben, aber es ist ja an sich ein eher generelle Fragestellung:

habe mal aus Neugier (ein kleines Eckchen war eh schon am Sattel Unterseite abgeplatzt) etwas von der Klarlackschicht auf meiner 2016er R8 abgescraped.
Und tatsächlich - das sogenannte Binding Bleeding (ausfärben der roten Farbpigmente des Zargen in die benachbarten Regionen) unter dem die Dame recht arg leidet, spielt sich nicht im Binding selbst, sondern in der Klarlackschicht darüber ab.

vorab: mich stört das Bleeding an sich nicht. Das Finish der Gitarre an sich ist sensationell schön. Trotzdem wäre es natürlich nett, das Binding in seinem wirklichen Ton zu sehen; in Abgrenzung zu Zargen und Top, wie es ja eigentlich gedacht ist.

hat damit jemand schon Erfahrungen gemacht? Ich frage mich ob ein Gitarrenbauer mit einem Scraping-Messer den Klarlack vom Binding Abziehen und danach die verbliebene Kante nachpolieren könnte? Nochmal unterstrichen sei, dass mir kein noch so kleines Risiko - z.B. Abplatzer des Klarlacks beim Abziehen- es wert wäre, da etwas zu verändern. Wie gesagt es ist nur ein „nice to have“.

nicht weit von mir ist ein guter; und ich werd ihn mal bei Gelegenheit fragen - aber jetzt bin ich erstmal neugierig, was die Experten hier dazu sagen?

danke.
 
Eigenschaft
 
Ich sehe da kein Problem, außer...:

Das polierte binding hat ja schon eine andere Farbe und Anmutung als ein nach dem scrapen klar lackiertes. Würdest Du das wollen bzw. würde Dir das gefallen?
 
Guter Punkt. An diesem kleinen Atück ist es mir nicht negativ aufgefallen, aber natürlicher Weise sollte der Klarlack wohl eine leichte Patina hinzufügen. Naja wie gesagt... mal drüber nachdenken; im Zweifel bleibt es eh wie es ist

(die kleine Stufe habe ich inzwischen begradigt)
 
Das Binding an dich ist ziemlich weiß, gerade am Body sieht das dann wahrscheinlich “erschreckend” aus. Es geht nicht nur das rot sondern auch das Nitrolack vergilbte.
 
Hi Stefan. Ja; das meinte ich ja mit Patina.

alles gut. Bleibt wie es ist.

danke Euch
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zum Abschluss noch ein Ganzkörperfoto - damit Ihr auch wisst, warum ich am Finish nichts ändern will ;)

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Geht das bleeding nicht durch UV Licht wieder weg !?!
Ja; nach allem was man hört. Um das zu beschleunigen müsste ich sie entsprechend angeklebt öfters in die Sonne oder an eine geeignete UV-Lampe stellen - was mir bisher einfach zu viel Aufwand war. Vielleicht Versuch ich’s irgendwann mal.
 
Och, ich würde es einfach mal ausprobieren. Vielleicht reichen ja schon ein paar Stunde Sonne. Man muss sie ja nicht der Mittagshitze aussetzen ;)
 
Mal ne Frage, weil das bei mir auch so ist. Der Filler wird mit der Zeit ja braun. Auflösen tun sich die Pigmente ja nicht. Das würde doch bedeuten, dass das Rote dann braun wird, oder? Also auch dort verstärkt wo der Filler „reingelaufe“ ist. Oder verschwindet der dann wieder komplett?
 
Der Filler wird mit der Zeit ja braun. Auflösen tun sich die Pigmente ja nicht. Das würde doch bedeuten, dass das Rote dann braun wird, oder?

Doch, die roten Pigmente verblassen durch UV-Strahlen.
 
Die roten Pigmente die im Oilfiller sind (wenn dieser mit öllöslichen Anilinpigmenten gemacht wurde) sind aber wesentlich farbstabiler als die alkohollöslichen Anilinpigmente in der Burstlackierung. Deshalb geht das dabei auch wesentlich langsamer.
Allerdings nur wenn authentisch lackiert wurde...
 
Danke für die detaillierte Info.

Allerdings nur wenn authentisch lackiert wurde...
was meinst Du denn damit genau? was exakt macht es Deiner Meinung nach aus?

@shackenb Wir wissen natürlich, dass Gibson selbst im Custom Shop Kompromisse eingeht; die Gründe sind meiner Vermutung nach erhöhter Aufwand (Lackierfehler bzw. Abplatzer bei der Montage zB im Bereich der Tailpiece Inserts sind viel häufiger mit einem glasharten Nitrolack => Nachbesserungsaufwand), Arbeitssicherheitsvorschriften und auch das Reklamationsrisiko. Sicherlich wird nicht jeder Kunde von einem intensiven Weather Checking oder gar abplatzendem Lack begeistert sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, gibt dabei grundsätzlich 2 Fragen. Die erste wäre ob Red Oil Filler verwendet wurde, wobei auftretendes bleeding ein sicheres Indiz dafür ist. Und die zweite wäre ob wirklich Teer basierte Aniline drin sind, die die Lichtechtheit negativ beeinflussen.
Aus meiner Erfahrung mit diesen Farben, kann ich definitiv sagen, das das Farbpigment im Oilfiller lichtechter ist als das andere rote Pigment.
Aber die Frage ist was genommen wurde und keine Großseriengitarre wird die Farben verwenden,
 
Nun - das sind die True Historic Specs; und Gibson bezeichnete es als Innovation, nun wieder “historically correct aniline dye” zu verwenden. Genaueres wird man wohl schwerlich herausfinden.

jesenfalls habe ich schon öfters gelesen, das Besitzer von Historics mit Binding Bleeding davon berichtet haben, dass es mit der Zeit ausgefadet sei.
 
das bleed entsteht folgendermaßen:

in den 50er jahren, hat gibson den roten farbton in den holzfiller, statt in den topcoat, gemischt und auf das mahagoni gespritzt oder lackiert.
danach wurde das binding gesraped, heißt mit einer scharfen klinge wird die farbe vom binding abgekratzt.
als nächster schritt wurde dann nitro klarlack aufgetragen, dieser hat die rotenfarbstoffe im filler gelöst...weshalb sich der rote farbton nach und nach auch über das binding ausbreitet....mal mehr mal weniger. quasi eine chemische reaktion
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben