Gibt es "Universallötzinn"?

[molti]

Moin,
ich dachte eigentlich, dass löttechnisch inzwischen einigermaßen versiert bin, stehe jetzt aber wie der Ochse vorm Berg bzw. wie der Malte vorm Lötzinn-Regal bei Conrad.
Ich hatte bis jetzt immer so ne angefangene 1-kg-Rolle Lötzinn, die ich irgendwann mal beim Praktikum abgreifen konnte. Die ist jetzt leider leer. Da dachte ich mir, gehste zu Conrad, kaufste neues. Leider hat mich die Auswahl da leicht erschlagen. Darum jetzt meine Frage:

Was für Lötzinn soll ich kaufen?

Ich brauchs eigentlich nur um Stecker an Kabel zu kriegen und gelegentlich mal lockere Einbaubuchsen auf Platinen wieder festzulöten. Durchmesser 1 bis 1,5 Millimeter ist klar, das hatte das alte auch. 250 g sollten auch reichen. Bloß die Frage nach der Legierung... bin da etwas ratlos. Hab mir jetzt erstmal so ne kleine Portion "Radiolot" von Obi geholt, das tuts erstmal. Aber interessieren würde mich die Problematik trotzdem.

 

[Movie85]

Ich würd ganz einfach sagen frag doch mal beim Conrad, die haben Ahnung was sie im Sortiment haben und was für dich am besten passt...

Gruß

 

[catfishblues]

Ich würd ganz einfach sagen frag doch mal beim Conrad, die haben Ahnung was sie im Sortiment haben und was für dich am besten passt...

Hi,

einen Hinweiß auf die Sufu hätte ich ja nachvolllziehen können, aber dieser Tipp

Nuja die Sufu hätte den ausgespuckt
https://www.musiker-board.de/elektr...emeine-fragen-loetzinn-silber-kupferlote.html

Grüße cat....

 

[Movie85]

einen Hinweiß auf die Sufu hätte ich ja nachvolllziehen können, aber dieser Tipp

Naja, ich denke wenn man schon beim Conrad ist und dann einfach wieder geht, nur weil man ganz einfach keinen Fachberater fragt, halte ich das für am sinvollsten?! Dafür werden die Leuts schließlich bezahlt... Sogar mein "Löten wie ein Profi"-Buch erzählt mir, dass ich doch bitte die Fachberater beim Conrad aufsuchen soll und mich persönlich beraten lasse(wirklich!)

Um dir einen Tipp zu geben: Ich benutze folgendes Lot und habe damit keine Probleme bei allen möglichen Sachen:
Legierung: S-Sn60Pb38Cu2
Typ: HS10
1mm Durchmesser, davon hab ich ne 100g Rolle

Gruß

 

[catfishblues]

Hi,

nicht böse nehmen

Mein damit nur, dass der Weg des Boardes gewählt wurde, vielleicht weil molti dem ein oder anderen User vertraut/seine Meinung schätzt oder einfach möchte, dass seine Frage für weitere "auf dem Schlauch stehende" auffindbar bleibt.
Man könnte nun drauf rumreiten, dass die Fachberater wohl eher Fachverkäufer sind aber nein
Ich fand es nur seltsam, dass dies gleich der erste Tipp ist der kommt. Wenn eine Frage lange unbeantwortet bleibt oder zu keinem Ende führt, kann man durchaus andere Informationsquellen hervorbringen. Bei sehr speziellen Fragen direkt an den Hersteller/ Vertrieb wenden oder eben in einem Geschäft der Branche erkundigen.

Auch mein Tipp mt der Sufu muss ich zurückziehen, denn soooo schrecklich oft wurde dieses Thema sicher noch nicht behandelt

Doch nun genug OT, warten wir auf jene, die die Frage nach den Unterschieden und Verwendungszwecken aufklären können

Grüße cat...
PS: alles weitere, wenn dann noch per PN

 

[eBill]

Das Standard- bzw. Universal-Lötzinn ist S-Sn60Pb40. Das erwähnte S-Sn60Pb38Cu2 ist nicht falsch, aber eigentlich ist die Kupferbeimischung seit sehr vielen Jahren nicht mehr notwendig, da durchweg beschichtete Lötspitzen zum Einsatz kommen. Die Kupferbeimischung verhinderte früher, daß sich nach und nach Teile der blanken, unbeschichteten Lötspitze beim Lötzinn in Lösung gingen.

Etwas nobler und teurer ist silberhaltiges Lötzinn, z. B. Sn62Pb36Ag2 (2% Silber, es gibt auch 4% Ag-Anteil) - das wird gern zum Löten von High-End-Kabeln verwendet - ob es etwas "high-end-mäßig" bringt, kann man gerne anzweifeln.

Wer schöne glänzende Lötstellen haben will, kann Sn63Pb37 verwenden - das ist die eutektische Legierung, d. h. Legierung mit dem niedrigsten Schmelzpunkt (und höchstem Zinnanteil).

Das Thema "bleifrei löten" habe ich mal komplett ausgeklammert, da ich selbst keinerlei Erfahrung damit habe. Damit müßte aber spätestens in Berührung kommen, wenn man bleifrei gelötete Geräte reparieren muß ... man muß ja die alte Lötstelle auch aufschmelzen - höhere Löttemperatur ist erforderlich, das ist klar. Ich denke Sn96,5Ag3,0Cu0,5 und Sn96Ag4 kommen da in Frage, siehe auch hier.


eBill

 

[molti]

@Movie85: Danke für diesen konstruktiven Beitrag. Hast du bei Conrad 15 Minuten vor Ladenschluss schonmal nen auskunftswilligen Verkäufer gefunden?

Ansonsten habe ich mich mal kurz an mein abgebrochenes Maschinenbaustudium erinnert und mit nem guten Kumpel auf alte Zeiten angestoßen und ihn ein wenig über das Thema "Fügen" ausgequetscht. Hab jetzt S-Sn60Pb39Cu1 genommen. Also was einfach zu verarbeitendes.