[Gitarre] Ibanez AS93VLS-12-05

  • Ersteller Stratspieler
  • Erstellt am
Stratspieler
Stratspieler
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
13.12.24
Registriert
04.03.09
Beiträge
8.194
Kekse
106.713
Ort
Ländleshauptstadt
Meine (sperriger Name auf dem Typenschild) Ibanez AF85-VLS-12-01 bekam vor einem halben Jahr eine Schwester, die auf den (ebenso sperrigen Namen auf ihrem Typenschild) Ibanez AS93-VLS-12-05 hört.
Hier habe ich beide Gitarren nebeneinander gesetzt, links die "Neue":

DSC02846.jpg


DSC02848.jpg


Ich will versuchen, das Review zu dieser Gitarre mit ähnlichen Fotos bei ähnlichen Aufnahmebedingungen zu gestalten, wie ich es bei der AF85 getan habe.

Zur Vereinfachung: Da es sich bei allen Gitarren, die ich im folgenden Text nenne, um ihre Ausführung in Violin Sunburst handelt, lasse ich das "-VLS" im Namen weg, sofern ich nicht ihren vollständigen Namen nenne.

Wen die Historie alleine nur zur AS93 in ihrer ganzen Vielfalt sowohl mit verschiedenen Hölzern, verschiedener HW und insbesondere auch mit verschiedenen Pickups (!) interessiert (die AS93 gibt es seit 2007), dem sei wärmsten das Ibanez-Wiki ans Herz gelegt. Nach diesem Review werde ich separat etwas zur aktuellen AS93FM schreiben. Diese Gitarre hatte ich kurze Zeit, testete sie ausgiebig und verkaufte sie nach Recherchen dann bald wieder. Im Ergebnis lief mir diese optisch zu meiner AF85 passende AS93 über den Weg, die ich jetzt vorstellen möchte.

Warum?

Die Suche nach einem adäquaten Ersatz für meine damaligen Epiphone ES-335 ließ mich nicht los und die Recherchen verdichteteten sich im Ergebnis, sich so eine Ibanez zuzulegen. Wie eben geschrieben, hinsichtlich der Auswahl einer AS93 habe ich mich aus Unwissenheit zunächst vertan, nicht sauber recherchiert. Denn zunächst legte ich mir die eben genannte AS93FM zu, die überragend war. Als diese ältere AS93-VLS-12-05 mitsamt Koffer in den Kleinanzeigen auftauchte und ich ihr Holz des Bodys mit dem meiner AF85 verglich, da wusste ich, dass es nur diese Gitarre sein sollte.

Gefertigt wurde diese Gitarre lt. Seriennummer 2017 in China. Das passt auch zur Aussage im Ibanez-Wiki.

Specs

Offiziell besteht dieser Body aus flamed maple. Sicher bin ich mir nicht, ob hier noch ein übrig gebliebener Ausrutscher aus "Sycamore" verarbeitet wurde, oder ob dieses flamend maple einfach nur dem Sycamore der AF85 optisch sehr ähnlich sieht. Egal, der ausschlaggebende Kaufgrund war diese Optik, die mir so gefällt.

Hier ein paar Bilder mit den obligatorischen Spiegelungen:

DSC02820.jpg


DSC02822.jpg


Holz ist Holz ist Holz und um so mehr freue ich mich über die markierte Unregelmäßigkeit...

DSC02824.jpg


...hier nochmal vergrößert:

DSC02826.jpg


Die Rückseite:

DSC02828.jpg


Die Gitarre ist gebraucht gekauft. Der nette Vorbesitzer hat sie pfleglich behandelt. Ein paar Kratzer sind auf der Korpusrückseite nur bei genauem Hinschauen zu sehen, alles nicht der Rede wert. Die Bünde sind einwandfrei. Risse und Blessuren sucht man vergebens. Die Anpassung des Halses an den Body ist makellos und hinsichtlich der Bindings ähnlich meiner Ibanez AGS73FM und der AF85:

DSC02830.jpg


Vermutlich wird auch an dieser Gitarre die Kopfplatte angeschäftet sein. Die Abdeckung des Halsstabes ist die überaus praktische, wie man sie auch an meiner AGS73FM findet:

DSC02832.jpg


Und auch hier: Schön, dass auf der Kopfoberseite rückseitig über den Mechaniken noch nicht diese selten dämlichen Entsorgungshinweise stehen, die aus meiner Sicht nichts, aber auch gar nichts auf einem Instrument zu suchen haben.

Und wie es sich für eine ordentliche Gitarre gehört, findet man auch an dieser Ibanez die obligatorische Volute:

DSC02834.jpg


Und auch dieser (über der Volute staubige) Neck besteht aus Mahagony mit einer Ahorn-Einlage:

DSC02836.jpg


Der Neck der AS93FM, die ich davor hatte, das sei an dieser Stelle schon mal verraten, soll angeblich auch dreiteilig sein. Sehen konnte ich das allerdings nicht. Dazu später separat mehr, dann auch mit zugehörigen Bildern.

Der Neck ist sehr stabil, er verbiegt sich kaum. Ein Vibrieren im Ton ist nur schwer möglich.

Die goldfarbenen Ibanez die-cast-Mechaniken sind gut. Will sagen, sie liegen hinsichtlich ihrer Stimmstabilität zwischen den hervorragenden der AF85 und den nicht so dollen der AGS73FM. Allerdings musste ich auch hier erst einmal ihre Schräubchen oben auf den Griffstücken nachziehen. Jetzt funktionieren die Mechaniken gut.

Das Griffbrett besteht aus Rosewood und ist mit Acrylic Blockeinlagen versehen:

DSC02838.jpg


Sie sind nicht ganz weiß, sondern haben einen leicht perlmuttartigen Touch.

Etwas weniger schön: Das Griffbrett miefte anfangss ziemlich - nach Fisch. Keine Ahnung, was der Vorbesitzer da draufgeschmiert hatte. Es dauerte lange, bis dieser Geruch weg war. Abhilfe schaffte ich durch mehrmaliges Abreiben mit Alkohol. Nach dem Verdunsten und Trocknen habe ich ein Pflegeöl einmassiert, dessen Zitronennamen ich hier keinesfalls nennen werde, denn sonst sind mir fliegende Steine sicher, da ich "Jehova" gesagt habe... :D

Ebenfalls hier nur kurz angedeutet: Das Griffbrett der AS93FM war hingegen pechschwarz. Angeblich besteht es aus Macassar ebony.

Wie schon geschrieben: Die Bundabrichtung ist einwandfrei trotz Nutzung durch den Vorbesitzer.

DSC02840.jpg


Ja, sie ist nicht nur einwandfrei, sondern ich konnte, nachdem ich zunächst meine Gewohnheitssaiten aufgezogen hatte, eine absolut flache Briefmarkeinsaitenlage einstellen, die mich nicht nur angesichts des Gebrauchtpreises und -zustandes dieser Gitarre fassungslos macht. Die vorherige AS93FM konnte das sogar noch toppen. Hier legt der chinesische Hersteller und jetzt mit der AS93FM der indonesische Hersteller eine Meßlatte vor, die in dieser Preisklasse womöglich ihresgleichen sucht. Eine traumhaft leichte Bespielbarkeit ohne Schnarren und Scheppern ist gegeben. Chapeau! In den Punkten Verarbeitung und Bespielbarkeit schlägt sie jedenfalls meine Ibanez AGS73FM um Längen.

Fahre ich mit der Kamera den Body von unten nach oben hoch...

DSC02842.jpg


..so sieht man die ART-1-Bridge zusammen mit ihrem Quick-Change-III-Tailpiece. Das Goldene - es kommt auf den Bildern nicht so gut rüber: Der Goldton ist auf dieser Gitarre ins Bernsteinfarbene gehend. Ich könnte auch "ins Rotgoldfarbene gehend" schreiben. Ob es daran liegt, dass der Farbton altert oder von vornherein so ist, weiß ich nicht. Er passt jedenfalls sehr gut zum Holzfarbton (der möglicherweise den Goldton farblich beeinflusst?); besser, als der "hell- oder gelbgoldene" Farbton der AS93FM, der mir diese Gitarre dadurch etwas zu schwülstig macht.

Das Pickguard ist ein übliches aus sogenanntem "Black bakelite", ein üblicher Standard, der mir augenscheinlich völlig genügt und überdies zu meinen zwei anderen "Ibanezzen" passt. Ich greife wieder vor: Das Pickguard der AS93FM besteht aus sogenanntem "Tortoise shell on bakelite" mit eigenem Binding. Macht was her, passt zu dem (mir zu) edel anmutendem Charme dieser Gitarre. Manche würden auch das möglicherweise als zu schwülstig empfinden.

DSC02844.jpg


An Neck und Bridge schaffen zwei Pickups namens Ibanez Super-58.

Klang

Die Ibanez Super-58...

Es sind wohl nicht mehr die alten Super 58, die einst in derartigen Gitarren verbaut waren. Das Web schwärmt - wie immer - von der Vergangenheit und dem "sagenhaften Tone" und man muss für angeblich "die Echten" schon ganz schöne Sümmchen hinblättern. Nun ja. Ich weiß nicht, wie diese alten Pickups klingen, sondern widme mich den in der Gitarre jetzt verbauten Pickups.

An meinen Blues DeVille und noch mehr an meinem Fender Bassmann '59 Ltd entfaltet sich der Klang unglaublich gut. Will schreiben, nuanciert, klar, mit Höhenschmatz, sehr anschlagsdynamisch. Die Pickups kommen überdeutlich, hell rüber mit moderatem Output. Keine Dumpfness, nichts. Mir gefällt dieser cleane Ton (und mehr suche ich nicht) so gut, d.h. die Gitarre singt oder vibriert so gut, dass man gar nicht geneigt ist, einen Hall am Amp zu suchen. Man muss am Amp auch erst einmal nicht nach dem Höhenregler suchen, um die ansonsten oft (einem Stratspieler) fehlenden Höhen vielleicht etwas aufdrehen zu wollen. Die Höhen sind bereits mehr als da und das mit einer verblüffenden Klarheit.

Alles gut? Alles bestens? Je nach Sichtweise. Ein halbvolles Glas ist auch immer ein halbleeres.

Am Neck-Pickup gefällt bereits ein jazziger Ton. Für die einen ist er akzentuiert und sehr deutlich klar. Wie ich oben schrieb. Für die anderen kommt er allerdings "man 'n büsch'n dünne", um nicht zu schreiben: plärrig. Das setzt sich beim Steg-Pickup fort. Der kommt noch dünner. Und was mir auffällt: So höhenklar diese Pickups kommen (ich jedenfalls bin begeistert), so bassarm sind sie in ihrer Wiedergabe. OK, kann man alles nachregeln am Amp und man findet - so man will - seinen Tone des Gefallens, wenn denn der Amp das alles mitmacht.

Hm, ist so eine Gitarre, ist diese Gitarre mit diesen Pickups gar nicht so für Jazz vorgesehen? Soll sie eher ein Allrounder sein? Vermutlich ja! :gruebel:

Vergleichsweise dazu sind die ACH1 und ACH2 in meiner AF85 dumpf und schwer im Ton, aber irgendwie "amtlicher" im Jazz verortet. Der eine liebt den knackigen Ton dieser modernen Super 58, der andere findet ihn eher zu plärrig. Dünnere Saiten als 010er Roundwound sollte man diesen Gitarren keineswegs gönnen. Ich habe inzwischen 011er Daddario Roundwounds in Verwendung, sowohl auf meiner AF85 als auch auf meiner AGS73FM und wage hier mal einen sehr subjektiven Vergleich des cleanen Tones

- an ein und demselben Amp
- mit denselben Einstellungen am Amp
- mit sehr ähnliche Höhenjustagen der Pickups und ihrer Pole an den Gitarren (wobei die Justage an der AF85 IST höher, d.h. ihre Pickups liegen dichter an den Saiten)
- mit Daddario EXL111 Roundwound:
  • AGS73FM mit Classic Elite:
- voller Ton, ausgeglichen von den Höhen über die Mitten bis hin zu den Bässen. Hoher Output. Spontan "der jazzige", weiche Ton
- am Steg ist gezerrt klassisches Rockbrett mit Obertönen möglich, klingt sozusagen einfach richtig "amtlich". Erinnert mich irgendwie an die Gibson 57' Classic, die ich mal in einer meiner beiden Epiphones drin hatte
- Mittelstellung mit beiden Pickups klingt ebenfalls "amtlich".

Die AGS73FM kann man aufgrund ihres vollen Tones u.U. schneller in den Bereich Jazz verorten als es bei der AS93 oder AS93FM der Fall ist. Das demonstriert eindrucksvoll Simon Peter King mit seiner AGS73FM.
  • AF85 mit ACH-1 und ACH-2:
- dünnerer Ton als die Classic Elite. Geringer Output. Etwas dumpfer in der Höhenwiedergabe und ebenfalls recht bassarm. Mitten sind gut dargestellt
- gefällt, weil ein klanglich guter Kompromiss zwischen einer elektroakustischen und ebendieser Gitarre
- "amtlicher, smoother Jazzton" wohl eher nur mit Thomastik oder anderen, dicken Flatwounds. Mittelstellung mit beiden Pickups klingt gut und geht in die Richtung "amtlich".

Spätestens jetzt werden sich wohl die echten Jazzer mit Grausen von mir Kunstbanausen abwenden. Aber ich werde Jazz "mangels Hirnwindungen" wohl nie begreifen und mit den Roundwounds klingt es für mich wirklich angenehm. Vor allem, weil ich noch den Ton etwas ziehen kann; ich kann es eben nicht lassen. :)

Der Klang geht mit den Roundwounds tatsächlich in diese Richtung.
  • AS93 mit Super-58:
- sehr klar und akzentuiert im Ton. Viele Höhen, wenig Bässe, Mitten geht so, dennoch etwas ausgedünnt
- mehr Output als die ACH-1 und ACH-2, kommt aber nicht an den Output der Classic Elites ran
- Mittelstellung mit beiden Pickups geht noch in Ordnung.

Mit entsprechenden Einstellungen am Amp (!) weiß der Neck-Pickup zu gefallen. Der Steg-Pickup fällt hingegen klanglich ab, er wirkt dünn und irgendwie leblos ohne eigenen Charakter.

Schade? Für mich nicht, denn ich suche keinen gezerrten Ton mit dieser Gitarre. Und will ich es schnell noch etwas smoother, ohne am Höhenregler dunkler zu regeln, so drehe ich einfach das Plektrum so um, dass nicht mehr dessen Spitze, sondern dessen Rundung die Saiten trifft. Die Pickups reagieren sofort darauf.

Sehr überzeugend wird der Klang der AS93 (hier die exakt ebenso klingende AS93FM) in diesem Video rübergebracht.

Und unbestritten: In den Händen eines Könners kann diese Gitarre auch Rock oder zumindest äußerst gepflegten Blues. Zumindest ahnt man das, wenn Jack Fossett diese Gitarre am Ende seines Videos klanglich ankitzelt.

Fazit und Ausblick

Die unglaublich gut verarbeitete und bundabgerichtete und somit hervorragend justierbare, daher vorzüglich leicht und flüssig bespielbare AS93-VLS-12-05 mit ihren Super-58-Pickups klingt klasse, wenn man einen Amp hat, der einen guten Mitten- und Bassbereich mit sich bringt. Sie liefert einen luftigen, höhenreichen, klaren und akzentuiert spielbaren Tone am Neck ab. Spielt man den Steck-Pickup allein, so will der irgendwie nicht so recht überzeugen. In der Mittenposition gespielt, geht ihr Tone noch in Ordnung, allerdings je nach Wohlwollen und Klangvorstellungen.

Vielleicht ist der moderne Super-58 am Steg einer der Gründe, dass man die AS93 und ihre Nachfolgerin, die AS93FM so oft in den Kleinanzeigen sieht. Ich weiß es nicht. Fest steht jedoch für mich, dass diese AS93 bei mir bleiben wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 19 Benutzer
Sehr schöne Gitarre, tolle Farbe und wunderschöne Maserung! :hat:
 
Meine erste Gitarre, welche ich auch noch immer speiele ist eine AS93C. Allerdings habe ich die Tonabnehmer gegen Barfuss Twangtone Humbucker getauscht und die Brücke gegen Aluminium Faber ABR Locking Bridge und Stoptailpiece. Diese Upgrades haben der Gitarre nochmal einen deutlichen Schub nach oben gegeben.
 
Sehr schöne Gitarre, tolle Farbe und wunderschöne Maserung! :hat:

Jo, die Optik war ausschlaggebend, die Vorgängerin:

DSC02500.JPG


wieder leichten Herzens zu verkaufen. Weil ich eben nicht sauber recherchiert hatte, was Ibanez hier alles an Optiken quasi in petto hat. Und selbst diese verkaufe AS93, zu der ich noch was schreiben möchte, ist optisch klasse gelungen; ich konnt's mit meiner Digitalkamera nie so hinbekommen, wie sie in natura wirklich aussieht. Farblich deutlich dezenter als auf diesem Bild. Der österreichische Käufer war jedenfalls entzückt, als er sie in Wirklichkeit sah: "Endlich a g'scheite Gitarr'n!" :)

...Allerdings habe ich die Tonabnehmer ... getauscht und die Brücke... Diese Upgrades haben der Gitarre nochmal einen deutlichen Schub nach oben gegeben.

Ja, das glaube ich unbesehen. Man darf es eben einfach nicht außer Acht lassen: Trotz des inzwischen gestiegenen Preises ist es eine - hm - Budgetgitarre. Und da ist es klar, dass nur alleine schon die Pickups keine hochpreisigen Super-58 sein können. Ibanez macht hier natürlich einen guten Marketing-Job mit seinen vielen gleichen Namen unterschiedlichen Inhaltes. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Jo, die Optik war ausschlaggebend
Da bin ich voll bei dir: dieses Violin Sunburst sieht sehr edel aus. :hat:
Das 3- Tone-Sunburst hat mich nie begeistert und ist auch total abgedroschen. :embarrassed:

Lässt du den PU am Steg drinnen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das glaube ich unbesehen. Man darf es eben einfach nicht außer Acht lassen: Trotz des inzwischen gestiegenen Preises ist es eine - hm - Budgetgitarre. Und da ist es klar, dass nur alleine schon die Pickups keine hochpreisigen Super-58 sein können. Ibanez macht hier natürlich einen guten Marketing-Job mit seinen vielen gleichen Namen unterschiedlichen Inhaltes. :)
Durchaus. Ich hatte im lokalen Musikhaus unter 500€ bezahlt. Inkl. Gutschein für ein Setup.
Es war halt meine erste "richtige" Gitarre, abgesehen vom Kaufhausschrott inkl. Kofferverstärker, daher soll sie bleiben und wurde so modifiziert, dass das Maximum rausgeholt ist.
Leider ist das Cocobolo dermaßen schwer, dass ich sie nur zeitweise spiele. Ein ganzes Set würde nicht funktionieren.
Wie schwer ist denn deine Version?
 
Wie schwer ist denn deine Version?

Wenn mich die Personenwaage nicht täuscht, dann sind es 3,7 kg.

Lässt du den PU am Steg drinnen?

Vermutlich ja, aber sicher kann ich das nicht beantworten. Also die erste Zeit habe ich drüber nachgedacht, sie gegen Classic Elite (da die mir von meinen drei Ibanezzen am Ausgewogensten klingen) oder Gibson 57' Classic zu tauschen, ja.

Aber inzwischen spiele ich mehr, als ich noch bastele oder anders geschrieben: Das mag vielleicht jetzt blöd klingen, aber ich wichte meine Freizeitfenster. Es geht schon viel oder genug Zeit in der Werkstatt für Ampreparaturen drauf - ok, das kriege ich zwar bezahlt, aber das soll es dann bitte auch schon gewesen sein mit diesem Zeitfenster. Für Gitarren geht Freizeit drauf mit Pflege und Justage und Saitenwechsel, ok, das ist mir grundlegend wichtig. Das soll es dann aber eigentlich auch schon gewesen sein. Am wichtigsten, und dafür möchte ich gerne Zeit haben, ist mir fast nur noch das Spielen geworden. Groß dran rumbasteln möchte ich, kostbare Zeit vergeudend, an Gitarren eigentlich nicht mehr (was ich früher mal ganz anders sah). :gruebel:

Wenn mir der Klang eines Pickups nicht mehr soooo zusagt, dann spiele ich nur den Neck- oder beide Pickups. Oder ich wechsele ganz einfach die Gitarre und hier geht das tatsächlich bestens, indem ich auf eine der beiden anderen Ibanezze wechsele. Dafür haben sie ja ihre unterschiedlichen Pickups. :) Wozu versuchen, die Gitarren klanglich "gleichzubasteln" mit offenen Ergebnissen, Irrungen und Wirrungen und hinterher schmeißt man dann vielleicht doch wieder die alten Pickups drauf?

Zum einen tut es den Gitarren gut, sie regelmäßig zu spielen und so ganz nebenbei gewöhnt man sich an verschieden dicke Hälse und an die Eigenarten, die jedes Instrument mit sich bringt. Also zwei solche verschiedenen Gitarren stehen inzwischen fast immer in Griffweite, vor Jahren war es i.d.R. nur eine. :gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Schönes Review, schöne Gitarre. Mir haben aber die alten schmaleren Ibanez-Kopfplatten mit dem rechteckigen Ausschnitt auf Grund der geraderen Saitenführung besser gefallen.
 
@Stratspieler
Das Griffbrett miefte anfangss ziemlich - nach Fisch. Keine Ahnung, was der Vorbesitzer da draufgeschmiert hatte. Es dauerte lange, bis dieser Geruch weg war...
Das kann werkseitig sein. Ich habe auch mal eine neue Ibanez gekauft, bei der das Griffbrett ebenfalls anfangs fürchterlich nach ranzigem Fisch stank ... 😱
 
Wenn mich die Personenwaage nicht täuscht, dann sind es 3,7 kg.



Vermutlich ja, aber sicher kann ich das nicht beantworten. Also die erste Zeit habe ich drüber nachgedacht, sie gegen Classic Elite (da die mir von meinen drei Ibanezzen am Ausgewogensten klingen) oder Gibson 57' Classic zu tauschen, ja.
Hallo!
Meine hat um die 4,9 kg.

Ich habe ein mal die PUs selbst getauscht (gengen Düsenberg P90 Dominos) und beim zweiten mal (auf Barfuss Twangtrones, Filtertron Kopie) inkl. Poti tausch (war verschlissen) vom Gitarrenbauer für 30€ machen lassen. Diesen Aufwand betreibt man nicht mal so aus Jux und Dollerei.

Was mich tatsächlich wundert ist, dass bei verschiedenen Versionen ein Schlagbrett dabei und bei anderen nicht dabei ist.
 
Wenn mich die Personenwaage nicht täuscht, dann sind es 3,7 kg.
Meine Epiphone Sheraton II hat ebenfalls 3,7 kg. Klingt für mich ziemlich normal.
Also die erste Zeit habe ich drüber nachgedacht, sie gegen Classic Elite (da die mir von meinen drei Ibanezzen am Ausgewogensten klingen) oder Gibson 57' Classic zu tauschen, ja.
Solltest du dich dazu entschließen, mach dich über die Dr. Vintage von Wolftone schlau. Solche Akademiker unter den PAFs sind schon eine Klasse für sich.
:hat:
Vielleicht entsprechen die deinem Geschmack und Wolfe Maclead wickelt die vielleicht auch nach deinen persönlichen Vorstellungen, wenn du ihn anschreibst.
Aber inzwischen spiele ich mehr, als ich noch bastele
Das kann ich gut verstehen, da geht es mir genauso.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich versprach, noch Weiteres zur AS93FM zu schreiben.

Vorab zur Historie drei Bilder, die ich dem Ibanez-Fandom entnommen habe unter dem Aspekt, dass ich nur die AS93-Modelle in Violin Sunburst (VLS) betrachte. Sonderausführungen dieser Gitarre hat es sowohl mit anderen Hölzern (AS93C, AS93ZW) und anderer Farbgebung ebenfalls gegeben. Bei Interesse siehe im Ibanez Fandom.

Wie im Review schon geschrieben, erschien die erste AS93 im Jahr 2007:

History_#1.png

Wichtige Specs habe ich rot markiert. Die Gitarre hatte kein Pickguard und war mit der ART-1-Bridge ausgestattet. Man beachte die Pickups ACH1 und ACH2.

2013 wurden Änderungen eingeführt:

History_#2.png

Die Gitarre bekam ihr schwarzes Pickguard und es wurden die ACH-Pickups ausgetauscht gegen die Super 58. Das flamed sycamore verschwand zugunsten des flame maple, wobei ich mit meiner Gitarre vielleicht noch einen Sycamore-Body erwischt habe.

Geht man in der Historie weiter, so wurde aus der AS93 dann die AS93FM:

History_#3.png

Ihre Specs sind online inzwischen auf 2023 angepasst. Augenscheinlich: Der Wechsel des Griffbrettes von Rosewood zu Nyatoh und dann zu diesem Macassar ebony. Ab 2020 wechselte die Bridge von der ART-1 zu einer Gibraltar Performer.

Und die Gitarre bekam ihr edel anmutendes Tortoise-Pickguard. Ich hatte mir das bei meinem Exemplar angeschaut: Offenbar eine Holzunterlage, auf der das Pickguard aufgeleimt wird, anschließend wird alles oder zumindest die Holzunterseite bernsteinfarben lackiert. Und wie schon im vorherigen Review geschrieben: Der Hersteller wechselte von China nach Indonesien.

In den einschlägigen Verkaufsplattformen findet der geneigte und gut informierte Betrachter immer wieder die verschiedenen Jahrgänge dieser Gitarre.

- -

Ich jedenfalls hatte das zunächst mangels Wissen gar nicht so registriert. Sprichwörtlich waren die Augen größer als der (Recherchier-) Verstand und so lief mir also erst einmal die AS93FM über den Weg...

DSC02500.JPG


...mit ihrer Hardware:

DSC02502.JPG


...und einer absolut makellosen Verarbeitung. Ich konnte die Gitarre drehen und wenden, begrabbeln, befummeln und beschnarchen, wie ich wollte: Stets wird eine Verarbeitung gezeigt, die ich in dieser Preisliga bislang nicht kannte. Die Farbe täuscht: Meine Digitalkamera war nicht in der Lage, dieses dezente Violin Sunburst wiederzugeben. Stets erscheinen die Ränder des Bodys entweder zu dunkelrot oder zu dunkelbraun.

Auf den Pickups war noch die Folie drauf. Zwar wurde mir die Gitarre im quasi unbespielbaren Zustand übergeben: Die Halskrümmung war extrem krumm und die Gibraltar-Performer-Bridge war viel zu hoch eingestellt. Der Vorbesitzer hatte diese Gitarre angeblich ein Jahr gespielt und sich damit im Jazz versucht (für mich geradezu unfassbar, das mit diesen so hoch eingestellten Saiten gemacht zu haben). Aber jeder hat nun mal so seine individuellen Vorlieben und Justangen, bittesehr, warum nicht. Für mich sollte das jedenfalls kein Hinderungsgrund sein, die Gitarre neu zu justieren.

Und um vor allem mal zu schauen, was hinsichtlich Saitenlage wie tief geht.

Nichts, aber auch gar nichts gibt es zu mäkeln? Doch, eines fiel mir auf. Die vorherigen Saiten flogen runter und bei der Gelegenheit habe ich das Griffbrett mit diesem Griffbrettöl eingerieben, dessen Zitronennamen... Jehova... ihr wisst schon. :D

Das Holz des Griffbrettes nahm das Öl so gut wie kaum bis nicht an – ähnlich, wie damals das Griffbrett meiner koreanischen Epiphone. Und beim Abwischen des Öles verfärbte sich das Wischtuch leicht schwarz. Nanu? Warum muss hier offenbar nachgefärbt worden sein? Geht es nicht auch ohne? Das Holz ist doch schön genug! Oder liegt das an dem Macassar ebony? Ist es überhaupt Macassar ebony?

Schwierig, denn lt. Wikipedia ist Macassar ebony ein sogenanntes farbstreifiges Ebenholz mit dunkelbraunen bis schwarzen Streifen... Inzwischen ließ man mich wissen, dass richtiges Ebenholz offenbar solche Verfärbungen abgeben kann. Kenner wissen hier sicherlich mehr!

Ich gönnte der Ibanez erst einmal einen Tag des saitenentspannten Stehens, damit der Hals wieder zu sich kam. Da ich seinerzeit auf meiner AGS73 noch D’Addario EXl110er drauf hatte, kam so ein Satz zunächst einmal auch auf die AS93, um irgendwie eine klangliche Vergleichsmöglichkeit zu bekommen. Die Justage- und Einstellarbeiten über Halskrümmung, Höhe der Pickups und Höhe der Bridge erlaubte eine bislang nicht gekannte Briefmarkensaitenlage ohne jedes Scheppern. Eine Gitarre von der Stange in dieser Preisklasse hat eine so hervorragende Bundabrichtung ab Werk, das kannte ich bislang noch nicht. Meine bisherigen Epiphones hätten hier längst aufgegeben.

Die Gitarre spielte sich quasi von selbst. Greifen und schneller, flüssiger Lagenwechsel ging mühelos. Unglaublich. Da sie quasi noch neuwertig war, machte sich das in der Briefmarkensaitenlage bemerkbar: Sie ließ sich noch einen Ticken flacher herunter justieren, als meine jetzige AS93. Ich war völlig baff.

Der Hals der AS93FM ist ebenso breit, aber dicker als der meiner AS93. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er dreiteilig ist. Das Bild zeigt ein Aussehen, wie bei einem einteiligen Neck:

DSC02504.JPG


Der im Vergleich zur AS93 gefühlt deutlich dickere Hals macht sich in der Wiedergabe des Tones bemerkbar. Wenn ich davon ausgehe, dass die technisch gleichen Pickups verbaut sind, wie in meiner AS93, dann ist der Tone der AS93FM vergleichsweise etwas fetter und "gefälliger" wirkend, als der meiner jetzigen AS93. Die Ansprache ist ebenso glasklar und artikuliert, dass es eine wahre Freude ist (für den Stratspieler mit "SC-verseuchtem" Gehör! :)), aber der Tone hat am Neck und Steg insgesamt etwas mehr "Bauch". Er kommt einem sofort irgendwie bekannt vor; man ordnet ihn problemlos in dutzendmal gehörte Gefilde ein.

Was kann ich sonst noch zur Hardware schreiben? Jo, die Goldfarbe geht mehr ins "Gelbgoldene" denn ins "Rotgoldene", wie ich es schon bei der AS93 eingangs beschrieb. Das deutlich dunklere Griffbrett erwähnte ich schon. Ach ja, dazu passt ein Vergleichsfoto, welches ich aufgenommen habe: Man sieht nämlich nicht nur das schwarze Griffbrett, sondern schaut euch bitte mal die "Ohren" der Gitarre an (am besten beide Fotos downloaden und per Mausklick in einem geeigneten Betrachter die Bilder wechselnd anschauen):

DSCVGL_#1.JPG


DSCVGL_#2.JPG


Ich war überrascht: Die Ohren der AS93FM sind spitzer und scheinbar einen Ticken länger. Die Indonesier kopieren an dieser Stelle offenbar nicht 1:1.

Noch ein paar Kleinigkeiten sind zu erwähnen: Der Toggle Switch ist mit einem runden Zierring auf den Korpus geschraubt, keine Mutter mehr. Der Griff des Toggle Switch ist nicht mehr abdrehbar, er ist offenbar fest mit dem Schalter verbunden. Zumindest bei dieser AS93FM war das so und bei meiner AGS73 (Toggle Switch mit einer Mutter befestigt)...

DSC00911.JPG


...ist das so. Bei meiner AS93 dreht sich der schwarze Griff gerne lose (und man kann ihn verlieren, wenn ich nicht aufpasse. Er bekommt mal die Tage einen Tropfen Sekundenkleber ins Gewinde verpasst).

Die (überarbeiteten?) Mechaniken der AS93FM arbeiten ausgezeichnet stimmstabil. Sie laufen butterweich und lassen sich exakt einstellen. So soll es sein.

- -

Auch diese moderne AS93FM ist offenbar eine in ihrer Preisklasse makellos verarbeitete und hinsichtlich ihrer Bünde unglaublich präzise abgerichtete Gitarre. Man spielt und greift völlig entspannt und vor allem sehr flüssig Jazzlinien oder irgendwelche anderen melodischen Läufe. Schlägt man Akkorde an, so klingt und vibriert es aufgrund des dicken Halses mit einem lange ausklingenden Sustain.

Wie ich es bereits schrieb: Der österreichische Käufer war hemmungslos begeistert.

Will man mit so einer AS93FM überhaupt rocken? Klar, geht, ja. Aber ich glaube, auch ihr Metier ist eher der cleane, vergleichsweise zur AS93 etwas smoothere Jazzton des Neck-Pickups oder ihr wunderbarer Blues-Crunchton.

- -

Mit diesen Erfahrungen, dieser Gitarre als "Master" und den anschließenden Recherchen gab es dann für mich kein Halten mehr, die AS93 zu erwerben, die ich eingangs im Review beschrieb.

:hat:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
...Das kann werkseitig sein. Ich habe auch mal eine neue Ibanez gekauft, bei der das Griffbrett ebenfalls anfangs fürchterlich nach ranzigem Fisch stank ... 😱

Ah, ok. Ich meine, inzwischen auch schon irgendwo gelesen zu haben, dass das passieren kann, dass irgendwelche Griffbretthölzer ziemlich lange so einen Mief abgeben. Am Koffer jedenfalls liegt es nicht. :gruebel:

...Was mich tatsächlich wundert ist, dass bei verschiedenen Versionen ein Schlagbrett dabei und bei anderen nicht dabei ist.

Tja, die Ibanez-Politik. Wer weiß, was den Hersteller reitet, hinsichtlich der Pickguards mal so und mal so zu produzieren. Vielleicht wollte man auf der Korpusoberseite das Schraubloch am Neck vermeiden, aber dann hätte man ein Pickguard nebst Zubehör ja mitgeben können.

Ich habe vorher überlegt, ob ich mir eine AS73 zulege. Hübsche Optik, aber Classic-Elite-Pickups habe ich ja bereits in der AGS73 drin und was die Ibanez-Artcore-Pickups sind oder können, klingt mir der Beschreibung nach zu allgemein. So anders wird die AS73 zumindest mit Classic Elites vergleichsweise zu meiner AGS73 nicht klingen, denke ich mal. In den Kleinanzeigen tauchte dann erstaunlicherweise ab und zu ein Hinweis auf, dass Ibanez bei einigen AS73-Gitarren angeblich geschlafen hat und die Bridge zu nahe an den Pickup verbaut hat, so dass die Oktavjustage problematisch wäre. Weiß hierzu jemand Genaueres?
 
Ibanez baut hier echt richtig gute Gitarren. Im Laden hatte ich mich für eine AS73 entschieden, da das Pickguard sowieso weg kam und mir die etwas schlichtere Verarbeitung besser gefiel. Der Preis fürs Ausstellungsstück war dann so ausschlaggebend, dass ich nicht knapp das dreifache für 93 statt 73 zahlen wollte, zumal es von der Verarbeitung keine Unterschiede gab. Das Griffbrett ist heller, die Elektrik wohl einen Tick billiger, aber das wars schon und hat keinen Einfluss.
Die AS53 ist da in allen Belangen weit hinterher. Vor zwei Jahren habe ich da im Vergleich zur Harley Benton gegriffen, die mehr bietet (qualitativ und optisch) als die AS53.

Der etwas kräftigere Hals der "aktuellen" AS war für mich Jahrelang ein Schreckgespenst, inzwischen komme ich damit sehr gut klar und finde ihn, wie Du auch schon erwähnt hast, klanglich äußerst förderlich.

Interessantes Detail am Rande: Die Tonabnehmer sind nicht in den gleichen Abständen wie bei 95% aller anderen Hersteller montiert, sondern genau so wie bei fast allen Ibanez H-H Artist-Ablegern, Perfomer, etc. seit den 70ern 3mm weiter auseinander. Ein Pickguard einer AS93FM wie auf Deinen Bildern ziert ohne Umbohrung oder Fräsarbeiten meine '78er Performer.

Die alten Super58 und die neuen sind vom Charakter und Klangbild her fast gleich. Die neuen sind etwas lauter, mit etwas mehr Dynamik, rauschen nicht und haben keine Mikrofonieprobleme. Also eine klare Verbesserung. Das gleiche gilt für Super70 und Super80, wobei es bei den Super70s in den 90ern eine Auflage gab, die von Dimarzio zugekauft war (als IBZS70N-DP160 und IBZS70B-DP100 gelablete Norton/SuperDistortion mit glatten, nicht verstellbaren Polschrauben).

Die meisten alten Ibanez Pickups werden überbewertet weil sie in hervorragenden Gitarren verbaut waren. Da stimmt(e) einfach das Gesamtkunstwerk. Selbst die ACH1/2 waren doch grundsolide Pickups.

Es ist schön zu sehen, dass sich Ibanez seiner Geschichte bewusst ist und bei den hochwertigeren Instrumenten sich selbst zitiert. Die Toggle-Rändelschrauben gabs auch in den 70ern (damals mit Gummiring herum), die Potiknöpfe sind herrlich, Quickchange ist toll und die Performer Brücken stellen in meinen Augen das Maximum an Komfort dar (auch wenn ich die 2er vermisse). Was jetzt noch fehlt sind die Pickups und -rahmen mit Neigungsverstellung (also oben zwei Schrauben).
 
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für die ergänzenden Informationen! Das wusste ich so noch nicht - wieder was dazu gelernt und so sollte das in einem Review sein. :)

Überhaupt Ibanez: je mehr ich so im Fandom-Wiki herumstromere, um so erstaunter werde ich, wieviel unterschiedliche Typen Gitarren Ibanez hergestellt hat und immer noch baut - korrekterweise muss man schreiben: hat herstellen lassen (China) und immer noch herstellen lässt (z.B. Indonesien). :gruebel:

...Der etwas kräftigere Hals der "aktuellen" AS war für mich Jahrelang ein Schreckgespenst, inzwischen komme ich damit sehr gut klar und finde ihn, wie Du auch schon erwähnt hast, klanglich äußerst förderlich...

Inzwischen stand neben der AS93 wieder meine AGS73 mit ihrem vergleichsweise ziemlich dicken Hals. Unabhängig vom Klang: Ich merke ihn im direkten Wechsel zu den sehr dünnen Hälsen meiner AS93 oder der AF85 sofort. Mit den dicken Saiten drauf, spielt er sich zunächst etwas aufwändiger hinsichtlich der "Fingerarbeit". Aber sobald man ihn etwas länger spielt, ist die Gewöhnung da und ich "merke" ihn nicht mehr an der Greifhand. Der Wechsel zurück auf die Slim Taper Necks geht unbemerkt.

Ich wage es gar nicht zu schreiben, aber meine Strats stehen seit längerem schmollend in der Ecke, da sie weniger gespielt werden als die Ibanezze. Auch oder alleine nur schon wegen der deutlich flacheren Saitenlagen. Und ich schiele inzwischen so nebenher nach einer AG85 oder AG86 mit ihrem zwar auch venezianischen Cutaway, welches aber noch etwas spitzer ist, als das meiner AF85. Das florentinische Cutaway ist nicht soo mein Ding; hier ist mir das Binding am Rand des Cutaways zuviel des Guten. Geschmackssache.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben