Hi,
kann die Pflegeprodukte von Clayton empfehlen. Sind sehr schonend und von guter Rohstoffqualität ohne viel Chemie. Bei den gängigen großen Firmen hat man nämlich oft die Gefahr, dass die Polituren Silikon enthalten, was nicht so toll vorallem wenn der Lack irgendwann mal nachgebessert oder anders behandelt werden soll. Das gibt unschöne Spuren und führt unter Umständen zu Irreparabilität einer Lackschicht zu einem gewissen Grad. Gewisse speziell impregnierte Pflegetücher (nicht nur die billigen, auch ein paar exemplare von Pickboy). Wichtig fürs Polieren ist immer zuerst mal zu wissen (ungefähr) um was für einen Lack es sich eigentlich handelt. Wenn es nur eine dünne Schicht Schellack oder Öl ist, würde ich nicht zu viel polieren sondern eher putzen oder einlassen (eignet sich übrigens auch Orangen Öl sehr, zb Clayton oder Paccs super Native). Das würd ich auch beim Griffbrett sofern es nicht lackiert ist so machen. Bei "nicht" lackierten (also wahrscheinlich eher nicht hochglanz lackierten, sondern dünn matt versiegelten) Ahorngriffbrettern würd ich ohnehin auch sehr vorsichtig sein und den Zustand der Versiegelung prüfen bzw. ob überhaupt noch irgendein Schutz da ist. Wenn nämlich nicht wäre es sinnvoller, das Griffbrett leicht anzuschleifen (so fein, dass Oberflächenreste und Schmutz weggehen) und dann völlig neu zu versiegeln oder zu lackieren (Mattlack, Schellack, Klarlack, Leinöl, whatever). Bei grober Verschmutzung und einer einigermaßen widerstandsfähigen Lackschicht kann man beim ersten Putzen auch mal ein bisschen verträgliches Spülmittel mit ins Putzwassergeben. Mit Wasser würd ich aber nicht zu intensiv an die Metallteile rangehen und auch nicht an eventuell nur eingelassene Griffbretter. Die Gefahr von Rost beim Metall oder Wasserschäden im Holz bei undichtem Lack ist mit einer ausreichenden Menge Putzwasser wie am Korpuslack normal zu groß. Wenn der grobe Schmutz weg ist, poliere ich meist die Oberflächen mit einem guten Mikrofasertuch (und da gibt es auch sehr große Unterschiede). Ist von vielen Shops empfohlen, nicht das allerbilligste zu nehmen und vorallem jedes Tuch vor dem Benutzen einmal zu waschen um Einschlüsse von der Produktion wegzukriegen, die mehr Kratzer reinmachen könnten als eh schon drin waren. Dann putze ich die Politur weg mit Orangen Öl und lasse damit die Gitarren mehr oder weniger "ein", also auch das Griffbrett. Dann kommt noch ein bisschen Carnaubawachs nach Anleitung drauf und anständig drüber polieren, dann dürfts wieder gehen.
Zu den Tunern: Die würd ich in den meisten Fällen nicht Ölen, es sei denn es haben sich diesbezüglich gewisse Mängel gezeigt. Die meisten Mechaniken sind von den Herstellern, mehr oder weniger, auf Lebenszeit mit Graphit oder einem anderen Schmiermittel innen geschmiert. Die Gefahr bei sehr flüssigen Schmierstoffen auf Mechaniken ist, dass sich das Holz, dort wo es hier an manchen Stellen offen liegt, mit dem Öl vollsaugt und die Tuner locker werden bzw, das Lock leichter ausleiert, oder je nach Öl sogar veschimmelt (hier lieber kein Pflanzenöl verwenden). Schrauben und Muttern können auch unter Umständen etwas schlechter halten wenns zu viel ist. Ich würde daher auch immer eher mit festeren Schmiermitteln arbeiten wenn nötig (Graphit/Öl-pasten/Gemische bzw Graphit oder Teflon alleine).
Zu den Saiten: da gibts blöderweise auch einige Saitenreiniger die Silikon enthalten (D'andrea, GHS wahrscheinlich), was dem Lack zuliebe vielleicht eher vermieden werden sollte. Von Clayton gibts gute Saitenconditionings-Tücher, ansonsten ist ein bisschen Politur oder Orangenöl auf den Saiten auch selten ein Fehler und vielleicht sogar effektiver.