Gitarren über direct out, oder mit Mikrophon abnehmen.

Naja, wennst ein ordentliches Signal aus ner Box schickst, muesste er den Sound absichtlich schlecht machen.

Das kommt drauf an.
Manchmal habe ich den Eindruck, hier wird nur noch auf großen Gigs ab 1k Zuhörern und mit potenter PA gespielt. Oft sieht's doch ganz anders aus: Kleiner Club oder Pub mit entsprechend bemessener PA und da ist die Stromklampfe über den Instrumentenverstärker schon zu laut. Das mikrofonierte Signal kann dabei so gut sein, wie es will: Man kann's kaum mehr auf die PA legen, weil der Klampferich über seine 4x12er Schniedelverlängerung bereits derart von der Bühne brät, daß alles zu spät ist. Blöd nur, daß aufgrund der ungleichmäßigen Abstrahlungscharakteristik von Gitarrenlautsprechern im Publikumsbereich von "Fräse" bis "Mumpf" alles vertreten ist. :D

In solchen Fällen lobe ich mir einen Modeller, wobei man einräumen muß, daß es auch hier meist am Klampfenbedienpersonal scheitert, da die Meinungen über bandtauglichen Gitarrensound und -pegel oft weit auseinandergehen...


domg
 
Hallo,

Also ich dreh die doppel12 immer schraeg nach hinten Richtung Drummer, der braucht dann schon mal keine Klampfe mehr am Monitor, ich krieg auch genug mit um auf nen Monitor komplett verzichten zu koennen. Gerade auf kleinen Buehnen krieg ich vom Saenger genug ueber den Vocal Moni mit, ansonsten reicht mir ne Snare um mich im Song auszukennen. Fuers Publikum gibt es eigentlich fast nur Gitarre via Frontholz.
Klar ist, dass ne beamende 4x12 zum Publikum gerichtet Probleme machen wird. Hatte ich erst vor 2 Wochen, wo wir unmenschlichen Pegel fahren mussten, weil die 2 Gitarreros ihre Amps so stehen hatten und ordentlich angasten.

Ich habs gestern extra nochmal versucht. Ich schaff es selbst mit 4fach Parametrik nicht, einen zufriedenstellenden Gitarrensound auf normale Monitorboxen zu zaubern. Das sind 2 potente 10/1 Mitteltonraketen, Response von 120Hz bis 16k im bereich +/-3db glatt. Es ging einfach nicht und war immer irgendwie schauerlich. Vocals sprangen einen foermlich an, Gitarre versumperte irgendwo in einem matschigen immer entweder hoehen oder lowmidlastigem verzerrtem Matsch.
Selbstverstaendlich waers mir auch lieber, wenn ich statt Box, Amp, diversen kabeln, dem TL etc, nur mehr den TL bräuchte. Aber das is nur zum weglaufen.
Ich werd versuchen irgendwie nochmal nen POD zu testen. Da gibts mittlerweile eine gewisse Auswahl hab ich gesehen. Muss nur schauen, ob den jemand in meiner Gegend hat. Gleich auf Verdacht kaufen will ich halt auch nicht :)
Muss auch erst recherchieren inwieweit sich die Geraete unterscheiden. Da gehts ja bei 99€ los, bis hin zu 679€...+

cu
martin
 
Nur weil die Kisten Amp-Sim bieten, heißt das nicht dass sie auch verwendet wird. In diesem Fall fungieren die Multis also als Effektboard.

Und wie kommst Du da drauf? Man kann auch genauso den Marshall (waer' ja auch interessant zu wissen, was fuer einer :D) halbwegs clean einstellen und dann Ampsims aus dem Effektgeraet nehmen :)

Das Ganze ist eine sehr muehselige Frage. Rein theoretisch sollte ein Modeller immer den gleichen Sound bieten - kein Mikrofon, was man genau an die gleiche Stelle vor der Box friemeln muss, keine Veraenderung des Sounds in Abhaengigkeit der Lautstaerke... aber das setzt natuerlich auch eine potente PA voraus, die das, was eingespeist wird, auch wirklich originalgetreu wiedergibt. So etwas habe ich bis jetzt noch auf wenigen Veranstaltungen gesehen/gehoert.

Alles in Allem habe ich's persoenlich lieber, ueber nen richtigen Amp zu spielen. Da stoepselt man die Gitarre ein, stellt die paar Knoepfe so ein, wie man sie haben will, und spielt drauf los - es ist dann nicht immer MEIN Sound, aber fast immer einer, der halbwegs brauchbar ist. Bei Modellern dagegen muss ich erst mal Stunden lang schrauben, um ueberhaupt nen brauchbaren Sound rauszukriegen...

Auch wenn ich am Pult stehe habe ich richtige Amps lieber - mit nem anstaendigen Mikrofon davor ist die Wahrscheinlichkeit nun mal einfach wesentlich hoeher, einen brauchbaren Sound da rauszubekommen, als bei nem Modeller. Das liegt teilweise natuerlich daran, dass Gitarristen nun mal tontechnisch meist recht wenig Ahnung haben, und man bei nem Modeller durch die Einstellungsvielfalt VIEL mehr falsch machen kann, als bei nem richtigen Amp.

In diesem Fall muesste man sich natuerlich ueberlegen, wie man vorgeht.

1. Werden ueberhaupt Ampsims verwendet? Wenn nicht kommt DI-Out wohl kaum in Frage, es sei denn man greift das Signal im FX Loop des Amps ab und packt ne Speaker-Sim drauf.

2. Was klingt besser? Der DI-Out oder das Signal ausm Speaker?

3. Wenn das Signal aus dem Speaker besser klingt, und dementsprechend ein besseres Ergebnis am FOH liefert, muss man sich ueberlegen, ob der Unterschied das Schleppen des Amps, Kosten der Mikrofone usw. rechtfertigt oder nicht.


WENN ich einen Modeller spiele, dann durch nen Gitarrenamp, der in die Saettigung gefahren wird, und dann mit einem Mikrofon abgenommen wird, weil MIR eben diese Variante soundlich besser gefaellt, und sich der Aufwand fuer mich lohnt.

Die Frage, ob man das auch macht, kann man sich nur selbst beantworten... Ohren auf!
 

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