Gitarrenbanjo Coordination Rod und Hals einstellen

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Hai, ich habe ein mindestens 40 Jahre altes japanischen Emperador Gitarrenbanjo gekauft und versuche mich jetzt am Setup. Die Halseinstellung war eher so mittelgut, daher habe ich mal den Resonator abgeschraubt und nachgesehen, wie das denn zu verbessern sei. Der (einteilige) Coordination Stab war absolut auf Spannung eingestellt und schon verbogen. Trotzdem liess sich der Halswinkel noch ein wenig damit verstellen. Allerdings war mir das alles zu wackelig und der Hals war auch nicht wirklich vernünftig fest zu bekommen. Also tausche ich den Stab mal gegen einen neuen aus. Dieser Coordination Stab scheint üblicherweise kein Verschleißteil zu sein. Jedenfalls ist das Ding als Ersatzteil schwierig und wenn, unverhältnismäßig teuer zu bekommen. Nun, die Chinesen kopieren bekanntlich alles und so habe ich einen aus dem Reich der Mitte über Ebay bestellt.

Jetzt stelle ich fest, dass das Teil tatsächlich eine 1 zu 1 Kopie des bisher verbauten Stabes ist und ich bekomme ihn nicht wirklich richtig eingebaut. Zudem erschliesst sich mir die eigentliche Funktion immer weniger. Will sagen: Der Hals ist mittels einer einzigen Gewindestange am Kessel befestigt. An diese Stange wird der Coord. Stab angeschraubt und dann noch auf der gegenüber liegenden Seite des Kessels mittels einer Schraube fixiert.

Ich sehe das so, dass der Stab lediglich als Führung für die korrekte Halseinstellung gedacht ist. Spätestens, nachdem der Hals korrekt eingestellt ist und dann fest am Kessel festgeschraubt worden ist, ist der Stab doch obsolet. Also entweder, man schraubt den Hals richtig fest, dann kann der Stab ja nix mehr bewirken, oder man schraubt den Hals nicht richtig fest, so dass der Stab beim Verstellen noch etwas bewirken kann. Dann kriegt man das ganze System mit dem nicht wirklich festgeschraubtem Hals aber nicht stabil. Der Hals dreht sich deutlich in der eigenen Achse und das kann ja nicht Sinn der Sache sein. Ich werde also den Hals richtig festschrauben und den dann imho überflüssigen Stab einfach weglassen.

Ist in der Theorie nicht so einfach zu beschreiben und vielleicht auch nicht so einfach zu verstehen. Ich versuche später mal, mein Problem mittels ein paar Fotos besser zu beschreiben. Vielleicht weiss der eine oder andere aber auch schon so, um was es geht.

Zudem besitzt der Hals auch noch so etwas wie einen (bei den meisten Gitarren jedenfalls üblichen) herkömmlichen Trussrod. Und an diesem Trussrod ist offenbar auch die Gewindestange, die den Hals am Kessel fixieren soll, verschraubt. Der Trussrod hat, wie fast alle Gitarren, eine Inbusaufnahme, mittels derer offenbar vorgesehen ist, ihn durch drehen zu bewegen. Da aber offenbar die Schraube da drin steckt, bewegt der sich logischer weise keinen Milimeter. Von daher ist auch dieses Teil völlig überflüssig. Zumindest ist die vorgesehene Drehfunktion nicht ausführbar. Eine Metallstange im Hals könnte ja aus Stabilitätsgründen noch irgendwie Sinn machen.

Irgend etwas wird man sich bei der Konstruktion des Banjos aber doch dabei gedacht haben, diese aufwändig produzierten Teile da einzubauen.

Ich verstehe nur nicht, was.

Hilfe wäre nett.

keep on bastelin`
 
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Der Stab dient zum einen der Stabilität des Kessels, ohne wäre beim geringsten Druck auf den Hals der Kessel zu verformen (langer Hebel!) und die Stimmung perdu.

Zum anderen kann man durch Verlängern oder Verkürzen des Coordinator Rods mittels der hinteren Muttern den Kessel verformen (unten zusammenziehen oder auseinanderdrücken) und damit den Halswinkel beeinflussen. Dabei sollte man meiner Meinung nach allerdings nur minimale Korrekturen vornehmen, da durch zuviel Spannung im Kessel der Ton leidet.

Banjo
 
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ok, das hatte ich so nicht erkannt, danke, hilft weiter... Ich hatte angenommen, dass (wie bei der Gitarre) der Stellstab die Stellung des Halses beinflussen soll. Dass der Kessel sich verformen soll, hatte ich nicht auf dem Schirm.
 

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Der Stab im Hals verstellt den Durchhang, da gibt es eine optimale Position, die nicht unbedingt der gewünschten Saitenlage entspricht. Weder auf Gitarre noch am Banjo ist der Trussrod zum Einstellen der Saitenlage gedacht, auch wenn er diese beeinflusst.

Banjo
 

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P.S. Und was das Verformen des Kessels angeht, ich bin da kein Freund von. Bei einem guten Banjo achte ich darauf, dass die Coordinator Rods möglichst spannungsfrei sind, das gibt den vollsten Ton.

Die Saitenlage lässt sich am einfachsten über die Höhe des Steges regeln. Wenn das nicht reicht, kann man durch dünne Furnierstreifen zwischen Hals und Kessel, oben oder unten, den Winkel des Halses verstellen, zumindest provisorisch. Die beste Lösung ist ein (spanabhebendes) Nacharbeiten der Halsferse durch einen Banjobauer.
 
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jo, das sehe ich auch so. Allerdings ist die Auswahl an Stegen relativ übersichtlich. Ich habe schon den höchsten besorgt. Mal sehen, ob das reicht.
 

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