Gitarrenhölzer - Empfehlungen?

fAessi
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Hallo, ich war mir nicht sicher wo dieser Thread am besten hinkommt also habe ich ihn mal hier geposted.

Ich überlege mir zurzeit eine Custom-made Gitarre zu bauen bzw. bauen zu lassen und beschäftige mich derzeit mit der Holzauswahl, mir schwebt ein Natur-finish vor, deshalb ist die Auswahl der Hölzer elementar (habe bereits eine wunderschöne Dean Ahorn Klampfe). Ich habe mich ein wenig in Nussbaumholz verguckt (es sollte eher dunkel mit schöner Maserung sein, evtl. auch etwas ins rote).

Nun ist meine Frage was für Klangeigenschaften Nussbaumholz hat oder was für Holz ihr mir empfehlen könnt welches eben schöne Maserung aufweist und eher dunkel bzw. rötlich ist. Was taugt z.B. Kirscholz oder Teakholz? Ausserdem möchte ich dazwischen wie bei einigen Bildern unten in der Mitte schönes helleres Holz verleimen, waws eignet sich dafür bzw. gibt es dadurch Nachteile im Sound?

Danke schon im voraus für die Antworten.


wood2.jpg
Cleo1.jpg
cleo4.jpg


3.jpg

cccc
htm_pro.jpg
hardtail_walnut.jpg

hardtail_burled_maple_gold.jpg
hardtail_redwood.jpg
 
Eigenschaft
 
Schwebt dir schon ein bestimmter Gitarrenbauer vor ?
Der wird dich nämlich am besten beraten können.

Das Holz, dass du dir da ausgesucht hast ist relativ "unüblich" und man sieht es eher selten an Gitarren.

Im Endeffekt sollte der Klang stimmen, ich würde die Klanghölzer also nicht aufgrund der Optik auswählen.
Wenn du von der Maserung und Farbe in die Nussbaumholz-Richtung gehen willst kannst du ja eine entsprechende Decke auf das eigentliche Tonholz leimen.

Die von dir angesprochenden "helleren Hölzer" gehen vorraussichtlich durch den ganzen Hals, sprich der Hals besteht aus 2 oder mehr Teilen (hab neulich einen 13 Teiligen gesehen :screwy: :D ).
Die Meinungen darüber sind verschieden. Meine persönliche Meinung ist, dass ein einteiliger Hals am Besten ist, da mit jeder "Leimnaht" ein "Hinderniss" erschaffen wird, welches die Schwingungen überwinden müssen.
 
ich hatte aber mal gelesen das ein mehrteiliger hals stabieler ist:confused:
 
KH-3 Spider schrieb:
Die Meinungen darüber sind verschieden. Meine persönliche Meinung ist, dass ein einteiliger Hals am Besten ist, da mit jeder "Leimnaht" ein "Hinderniss" erschaffen wird, welches die Schwingungen überwinden müssen.

Jedoch eine deutliche Erhöhung der Stabilität des Halses und damit des Sustains.
 
^^ Das kommt glaube ich vor allem darauf an, aus was er besteht.
Palisander ist zum Beispiel mit Sicherheit deutlich härter und stabiler als Ahorn.

Wenn ein mehrteiliger Hals soviele Vorteile mit sich bringen würde, dann würde er öfter verbaut werden.
Wenn du dir jetzt aber edle Gitarren anschaust, dann findest du auch dort sehr selten mal mehrteilige Hälse.
Ich kann mich jetzt an keine Gibson oder PRS erinnern, die nen mehrteiligen Hals hat.
 
ich weiss ja nicht ob das edel ist aber meine ibanez s hat 98 3500-3800 DM

gekostet, 5 teiliger hals (ahornstreifen)

und die rg 279 von meinen kollegen besteht aus einen streifen ahorn und der headstoch ist aufgeklebt
 
@ KH-3 Spider: Das ist noch offen, ursprünglich wollte ich Pagelli aus der Schweiz damit beauftragen, aber das ist noch offen. Für mich muss die Optik auf jeden Fall auch stimmen, neben den klanglichen Eigenschaften. Ich kann mit undurchsichtigen Lackierungen nicht allzu viel anfangen, Holz übt eine grosse Faszination auf mich aus. Wenn natürlich eine Holzart nicht für eine Gitarre geeignet ist lasse ich's, schlussendlich gehts ja noch immer um den Klang. Dass geleimte Elemente im Hals für mehr Stabilität sorgen war mir nicht bekannt - interessant!

Dass es nicht so viele mehrteilige Hälse-Gitarren gibt liegt evtl. auch daran dass es mehr Aufwand braucht? Habe vorhin gerade beim surfen von Dean und von PRS mehrere solche Modelle (Signature) gesehen.

Dass solche mehrteilige Hälse einen optisch sehr guten Eindruck machen beweisen diese Bilder hier :). Hier sinds aber eher mehrteilige Bodies?

21%20Genesis%20NT-1.jpg
13%20EB%201.jpg

1%20EB%201.jpg
5%20BVi%20-%201.jpg
 
Ibanez macht das gerne mit den mehrteiligen Hälsen, ist mir auch schon öfter aufgefallen.

Ich leite mir das Ganze so ab:
Ein mehrteiliger Hals ist kostenintensiver als ein einteiliger aufgrund der Fertigung. Wenn ein mehrteiliger Hals im Endeffekt grundsätzlich eine Bereicherung wäre, dann "müsste" eigentlich jede Privat Stock Klampfe aus dem Hause PRS, und ähnliche Hochkaräter, mit mehrteiligen Hälsen protzen - tun sie aber nicht.

Ich denke, dass es wie gesagt mit dem Material zusammenhängt.
Hochwertiges, hartes Holz ist teuer. Ein reiner Palisander Hals wirkt sich auf den Endpreis einer Gitarre deutlich aus und vielleicht wollen einige Firmen diesem zu hohen Endpreis entgegenwirken indem sie eben nicht den ganzen Hals aus diesem Material fertigen sondern nur "Streifen" einarbeiten. (Das mit dem Palisander soll nur ein Beispiel sein)

@ fAessi :
Das mit der Stabilität ist wie oben beschrieben so ne Sache.
Ich lasse mir momentan eine Gitarre bauen und zahle für einen reinen Palisander Hals 400€ Aufpreis; Palisander zählt zu den härtesten Hölzern die man dafür verwenden kann.
Für mich ist es nicht einleuchtend warum es stabiler sein soll, wenn man 3 Scheiben Ahorn zusammenleimt :confused:
 
KH-3 Spider schrieb:
Für mich ist es nicht einleuchtend warum es stabiler sein soll, wenn man 3 Scheiben Ahorn zusammenleimt :confused:
Nein, das stimmt. Sperrholz ist auch stabiler als eine gleichdicke Massivholzplatte. Das Holz wird nicht irgendwie verleimt, sondern mit entgegengesetztem Faserverlauf. Der mehrteilige Hals ist nicht nur stabiler, er verzieht sich auch kaum noch. IMO ist ein gut verarbeiteter mehrteiliger Hals seinem einteiligen Pendant strukturell überlegen ohne Einbußen beim Klang (vorausgesetzt alle Teile sind aus dem selben Stück Holz ausgeschnitten). Nachteil ist wie gesagt der hohe Fertigungsaufwand.
 
KH-3 Spider schrieb:
Das Holz, dass du dir da ausgesucht hast ist relativ "unüblich" und man sieht es eher selten an Gitarren.
Im Endeffekt sollte der Klang stimmen, ich würde die Klanghölzer also nicht aufgrund der Optik auswählen.
Wenn du von der Maserung und Farbe in die Nussbaumholz-Richtung gehen willst kannst du ja eine entsprechende Decke auf das eigentliche Tonholz leimen.

man braucht das nicht zu tun. nußbaum an sich ist ein klanglich wie optisch sehr tolles holz. die sache warum so wenige gitarrenbauer nußholz verwenden liegt in was ganz anderem begründet:
1.) tradition: denn wer ne strat oder les paul haben will, will oft auch die klassische holz-kombination und nicht nußholz oder kirsche,
2.) hoher trockungs- und verarbeitungsaufwand, da sich nußholz gern ein wenig verzieht (deshalb sollte man hälse mit nuß tunlichst mit palisander o.ä. sperren),
3.) andere industriezweige die weit höhere mengen dieser hölzer verbrauchen - ie. waffenindustrie (das ist echt keine verarsche).

ich verweise hiermit mal auf das buch "e-gitarren" von day, rebellius und waldenmaier, wo auf einige interessante alternativ-hölzer hingewiesen wird (nußbaum, kastanie,korina, wenge,...)

am besten weiß da aber immer noch dein gitarrenbauer bescheid.
 
Danke für die Infos @ the_paul

Nussbaumholz ist glaube ich ziemlich schwer? Aber nicht allzu teuer hier in Europa wenn ich mich nicht täusche.
 
Wenn ich richtig informiert bin, werden mehrteilige Hälse hauptsächlich verwendet um zu verhindern, dass ich der ganze Hals verzieht, wenn sich ein Streifen des Halses verändert. Bei einem einteiligen Hals hat man dann natürlich "ganz oder gar nicht".
 
fAessi schrieb:
Danke für die Infos @ the_paul

Nussbaumholz ist glaube ich ziemlich schwer? Aber nicht allzu teuer hier in Europa wenn ich mich nicht täusche.

es ist vom gewicht her vergleichbar mit afrikanischem mahagoni. meine paula mit den maßen einer special (also ohne carved-top) wiegt etwa 3,5 kg.
 
KH-3 Spider schrieb:
Wenn ein mehrteiliger Hals soviele Vorteile mit sich bringen würde, dann würde er öfter verbaut werden.

Hier werden zwei Dinge durcheinandergeworfen, nämlich auf der einen Seite die Halsbefestigung (kurz/lang angeschraubt, kurz/lang eingeleimt, durchgehend (meist geleimt)) und auf der anderen Seite die Anzahl der teile, aus der ein Hals besteht. das hat miteinander erst mal nichts zu tun. Es gibt mehrstreifige Hälse bei geschraubten, eingeleimten und durchgehenden Hälsen. Ich hab selber z.B. einen gescharauten, der aus ca 50 (!!!) Streifen besteht. Bockhart, no deadspots, Sustain...

Das einzige, was man sagen kann, ist, dass durchgehende Hälse meist mehrteilig sind, weil die sonst eine so enorme Deadspot-Gefahr hätten, die einfach nicht tolerierbar wäre. Hier besteht also ein gewisser Zusammenhang aus Halsbefestigung und Halskonstruktion.
 

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