Gleichzeitiges Aufsetzen der Finger

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Heinrich III.
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Hallo Leute
Ich stelle mal fest, dass man hier viele gute Antworten auf seine Fragen erhält und hier kommt schon die nächste Frage.
Ich spiele jetzt ca. 11 Monate Gitarre und habe folgendes Problem.
Ich lege die Finger nicht gleichzeitig auf das Griffbrett. Beim G kommt erst der Zeigefinger, dann der Mittelfinger und dann der Ringfinger. Beim C trifft erst der Zeigefinger, dann der Mittelfinger und der Ringfinger. Das A geht gut, weil ich da alle drei Finger geschlossen habe und sie mit einem Mal aufs Brett legen kann. Das F dauert noch länger, weil erst der Mittelfinger kommt, dann Ringfinger und der kleine Finger zusammen und danach kommt dann der Zeigefinger. Unangenehm ist es mir aufgefallen beim C, als ich ein Lied zupfen wollte. Da stellte ich fest, dass mein Daumen die A-Seite anspielt, obwohl der Ringfinger noch nicht die A-Seite im dritten Bund gegriffen hatte. Ich musste also immer einen Moment warten, bis der Finger „getroffen“ hatte und konnte erst dann die Seite Zupfen. So entsteht ein unterbrochener Rhythmus, der sich nicht so schön anhört.
Eine richtige Lücke entsteht sogar, wenn ich vom G ins B rutsche, denn da kommt zusätzlich zum Fingersortieren noch der Weg vom 2. in den 6. Bund dazu.
Kann mir jemand einen brauchbaren Tipp geben, wie ich das Problem beseitigen kann?
Gibt es da spezielle Übungen oder sollte ich doch lieber wieder Halma spielen?

Dirk
 
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Klingt zwar jetzt komisch, aber übe das gleichzeitige Aufsetzen der Finger einfach! Erst gaaaaaanz langsam. Zwei Akkorde im Wechsel. Lass dir ruhig Zeit beim Wechsel, aber immer Gleichzeitig aufsetzen. Für die Übung brauchst du Ausdauer und vor allem Disziplin. Dein Gehirn gewöhnt sich schneller daran als du glaubst.
Es ist später bitter nötig den Akkord sofort zu treffen.
Sprich deinen Gitarrenlehrer darauf an und lass es dir beibringen. Lieber die Grundlagen ordentlich lernen, anstatt sich später zu ärgern. :great:
 
Der Witz an der Sache ist das korrekte Vorbereiten der Finger:
Du musst de Finger so wie sie später sein sollen quasi über den Saiten schweben lassen und dann nur noch runterdrücken.

Dieses Schwebenlassen erfordert viel Übung, und am Anfang werden deine Finger unglaublich wackeln, weil du eben keinen Pol zu festhalten hast.

Aber je freier man spielt, desto leichter sind Griffwechsel, desto schneller kann man spielen, und desto offener klingt auch die Gitarre. (sowohl linke als auch rechte Hand)

Und wie gesagt: ganz langsam anfangen:
Griff lösen, Finger sortieren. 10 Sekunden schwebenlassen, absetzen.
Und wenn ein Wechsel ne Minute dauert.
Immer ganz wichtig: Wenn man etwas 10 mal richtig übt ist das besser als 10 mal richtig und 10 mal falsch, selbst wenn man die gleiche Zeit dafür braucht.
 
Aber je freier man spielt, desto leichter sind Griffwechsel,
desto schneller kann man spielen, und desto offener klingt auch die Gitarre. (sowohl linke als auch rechte Hand)

...und dynamischer.

Ich kann Disgracers Ausführungen nur unterstreichen.
Vor allem auch das mit dem "langsam" üben.

Keep on, Mati
 
Meiner Erfahrung nach braucht das Erlenen vom Akkordwechsel vor allem eins:

Zeit!

Genau wie chrisjones empfehle ich den Akkordwechsel zwischen zwei Akkorden. Irgendwann denkst du gar nicht mehr darüber nach wo jetzt welcher Finger wann hinkommt, der ist nämlich schon da :)

Gib nicht auf, mit etwas Zeit und viel Üben kriegst du das hin!

tb
 
Ausserdem kannst du auch deine phantasie nutzen. Einen oder zwei schläge vor dem wechsel stellst du dir das bild vor, wie der nächste griff aussehen soll, wo die finger dann sein werden. Dann drehen sich die finger bald fast wie von selbst in die richtige stellung. Wichtig dabei wäre dann halt, dass du das nicht erst dann machst, wenn der wechsel schon da ist, sondern eben ein bisschen vorher, damit die zeit für den wechsel reicht. Klingt vielleicht ein wenig nach voodoo, funktioniert aber bei vielen ganz gut.

Viel glück
Gruss, Ben
 
Dieses Schweben lassen erfordert viel Übung, und am Anfang werden deine Finger unglaublich wackeln, weil du eben keinen Pol zu festhalten hast.

... unglaublich wackeln ist gut, ich habe das Gefühl, dass ich wieder ganz am Anfang bin und die Gitarre zum ersten Mal in der Hand habe. Es ist schon saumäßig schwierig die Finger für das C auseinander zu spreizen.

.....schade, ich dachte ich bin schon sooooo weit gekommen :(
 
keine Frustration.
Dir fehlen da momentan einfach noch ein paar Muskeln, bzw die Kontrolle über die Nerven.
Wenn du das konsequent übst, solltest du in wenigen Wochen schon deutliche Unterschiede merken.
Gitarre spielen lernen ist ein langer Prozess, der dich immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.
Aber das sind Herausforderungen die dich weiterbringen.

Grade diese Mikrokontrolle von Bewegungen ist unheimlich frustrierend, nervig und schwierig. Aber es bringt dich unheimlich weiter.

Die beste Spielweise ist die, die möglichst viel vorbereitet, denn nur dadurch wird es wirklich flüssig.
 
Würde es etwas bringen, wenn ich z.B. beim C erst mal versuche zwei Finger gleichzeitig aufzusetzen?
Weil drei Finger geht gar nicht, ist der Erste in Position, ist der letze Finger nicht mehr da, wo er hin soll und umgekehrt.
 
Darum heißt es Üben, weil es am Anfang noch nicht so richtig klappt. Mit der Zeit funktioniert das schon, dann zieht es die Finger automatisch in die Richtung des nächsten Akkords, ohne dass du darüber nachdenken und per Gehirn nachjustieren musst.

Ist wie das Autofahren, kuppeln und schalten ist Anfangs mit Konzentration verbunden, irgendwann bemerkt man es gar nicht mehr bewußt.
 
Was da auch immer wieder hilft, ist mentales Training. Bedeutet, du nimmst deine Akkordfolge im Tab oder Noten oder im Kopf (auswendig gelernt) mit und überlegst dir im zug, in der S-Bahn, im Auto, was muss ich tun, um von dem einen Griff in den anderen zu wechseln. Also zum Beispiel der Finger rutscht eine Site rauf oder einen Bund. Das hilft dir zwar nicht unbedingt bei der Motorik,a ebr es hilft dir, dass du nicht mehr nachdenken musst, wo du jetzt eigentlich hinsolltest und das erleichtert dann das Üben mit der Motorik, die du dann langsam üben kannst.
 
Hallo zusammen,

ich kann das mentale Training nur empfehlen. Man kann bei einigen Gelegenheit "üben" und es bringt eine Menge. Ich mache das immer wieder mal und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Anfangs wollte ich auch nicht glauben, dass das etwas bringt, aber der Effekt war erstaunlich. Probier's mal.
 
Hallo zusammen,

ich kann das mentale Training nur empfehlen. Man kann bei einigen Gelegenheit "üben" und es bringt eine Menge. Ich mache das immer wieder mal und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Anfangs wollte ich auch nicht glauben, dass das etwas bringt, aber der Effekt war erstaunlich. Probier's mal.

Wie? Mental?
 
Hallo Hansgeorg,

na, du stellst dir vor, dass du spielst und gehst in Gedanken jeden Ton, jede Fingerbewegung ( Vorbereitung, Aufsetzen, langsames Wegnehmen des Finger usw. )ganz langsam und exakt durch. Das klang für mich beim ersten Mal auch albern und blöde, aber der Effekt ist sehr spannend. Ich dachte zuerst, mein Lehrer würde mich vera*. Nein, das war sein Ernst und es hilft. Probier's mal aus.

Erzähl' mal, wie es dir damit ging.
 

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