Gurtpin bei Akustik-Bass

Uli
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Nachdem ich mir auf der Musikmesse einen Akustikbass der weltbekannten Firma Burswood (ok ok ich hab den Namen auch noch nie gehört :redface:) mitgenommen habe, konnte ich zu Hause feststellen, daß dieser nur einen Gurtpin am Korpusende hatte, was aber für die Anbringung eines Gurtes nicht wirklich ausreicht.

Hier erhebt sich für mich die erste Frage: was kann es für einen Grund haben, den zweiten Gurtpin wegzulassen? Ich habe zwar schon solche Hakenmechanismen gesehen, mit denen man das zweite Ende des Gurtes am Schalloch einhängt, aber komfortabel ist das bei einem Bass nicht gerade, weil er dadurch ergonomisch ziemlich ungünstig hängt.

Also einen zweiten Pin anbringen. Dazu würde mich interessieren, wo dieser Pin bei anderen Akustikbässen befestigt ist, in der Hoffnung, daß sich die Hersteller etwas dabei gedacht haben, ihn ausgerechnet an dieser Stelle zu montieren.

Spontan fiele mir dazu entweder die Stelle an der Zarge ein, die auch an der daneben stehenden Gitarre verwendet wurde, oder die weiße Abdeckung der Halsverstärkung, wo ich auch schonmal einen Pin gesehen zu haben glaube. Bevor ich da losbohre, würde ich gerne ein paar Erfahrungen anderer Akustikbass-Besitzer oder -Beobachter abwarten.
 
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Bei meinen Akustischen habe ich an der roten Stelle einen Pin reingeschraubt .... :redface:
also an der Abdeckung der Halsverstärkung

NICHT an der Seite in die Zarge => Da ist normalerweise nicht genug Holz

.... ansonsten werden die Gurte ja mit den Schnürsenkeln an der Kopfplatte befestigt

Edit fällt noch was ein: Durch den Pin an der Halsverstärkung neigt der Bass aber etwas dazu nach vorne zu kippen :redface:
 

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Bei meinen Akustischen habe ich an der roten Stelle einen Pin reingeschraubt .... :redface: also an der Abdeckung der Halsverstärkung
Ich glaube, das so auch schon bei Akustikbässen gesehen zu haben, allerdings zeigen die, die ich auf Anhieb im Netz gefunden habe, alle nur schamhaft ihre Vorderseite.:mad:
NICHT an der Seite in die Zarge => Da ist normalerweise nicht genug Holz
Vor dreißig Jahren war ich bei meiner Ibanez Western nicht so zimperlich. Hält immernoch, hat natürlich auch nicht das Gewicht wie der Bass. (Vllt gabs damals auch noch mehr Holz fürs Geld)
.... ansonsten werden die Gurte ja mit den Schnürsenkeln an der Kopfplatte befestigt
Nicht dein Ernst, oder? Kenn ich nur von Wandergitarren und geht imho doch auch nur bei durchbrochenem headstock oder wo sollen die durchgezogen werden
Durch den Pin an der Halsverstärkung neigt der Bass aber etwas dazu nach vorne zu kippen :redface:
Hat man da nicht eh den Arm draufliegen, so daß sich diese Neigung gar nicht auswirken kann?
 
Vor dreißig Jahren war ich bei meiner Ibanez Western nicht so zimperlich. Hält immernoch, hat natürlich auch nicht das Gewicht wie der Bass. (Vllt gabs damals auch noch mehr Holz fürs Geld)
Ich würde von innen ein Stück Holz noch gegensetzen

Nicht dein Ernst, oder? Kenn ich nur von Wandergitarren und geht imho doch auch nur bei durchbrochenem headstock oder wo sollen die durchgezogen werden
... unter die Saiten vor dem Sattel

Hat man da nicht eh den Arm draufliegen, so daß sich diese Neigung gar nicht auswirken kann?

... und wenn du mal mit beiden Händen den Zuschauerinnen winken willst :D
 
>Ich würde von innen ein Stück Holz noch gegensetzen

Genau so habe ich es gemacht - Zarge anbohren, von innen einen Holzklotz gegenhalten, Schraube von außen durchs Loch in den Klotz festdrehen. Hält super! Und darauf achten, dass der Pin nicht mittig in der Zarge, sondern mehr in Richtung Decke montiert ist. So hängt der Bass nicht mit dem "Gesicht" nach unten und man sieht das Griffbrett beim Spielen besser.

Gruß,

Pablo
 

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Womit hast du denn das Stückholz an der anderen Seite rangemacht? Hält das mit ganz normalem Holzleim? Bei meinem Akustikbass (Ibanez) Ist der zweite Gurtpin da wo Bullschmitt gezeigt hat. Damit bin ich bisher super klargekommen!
 
Ich denke mal, daß man das im einfachsten Fall gar nicht anleimen muß, da es durch die Schraube an die Zarge gepreßt wird, was der Sinn der Sache ist.

Eigentlich ist mir die Methode von der Handhabbarkeit auch sympathischer, ich nehme an, die Montage am Halsfuß wird hauptsächlich gemacht, weil da genug Holz ist und es insofern für die Firmen einfacher ist.
 
Genau, muss gar nicht geleimt werden, denn der Gurtpin drückt ja von außen und hält den Klotz fest. Mann könnte natürlich auch nen Tropfen Leim nehmen, muss aber nicht.

Ich hätte Angst, in den Halsansatz zu bohren. Lieber in nen Holzklotz. Wenn da was splittert, nimmst du einfach nen anderen Holzklotz. Und wie gesagt: In Richtung Decke, denn ich finde es nervig, wenn der A-Bass mit dem Gesicht nach unten am Gurt hängt. Und genau das passiert, wenn man die Halsverlängerung nimmt.
 
Und genau das passiert, wenn man die Halsverlängerung nimmt.
Bei meiner Doubleneck ist der Gurtpin auch am Halsfuß fest, was noch das Problem mit sich brachte, daß ich das Schloß des einen security-locks andersherum montieren mußte, weil man sonst den Gurt total verdrehen muß (was wiederum heißt, daß diese Gitarre einen eigenen Gurt braucht, den ich an den anderen wegen der entgegengesetzt montierten locks nicht gebrauchen kann).

Das Argument entfällt natürlich, wenn man ohne locks spielt, weil man einen normalen Pin ja auf jeder Seite in das Gurtloch knöpfen kann.
Danke für den Tip! :)
 
Gerne. Du hast eine Doubleneck? Ist wohl ne E-Gitarre, was? Da ist das wohl nicht so schlimm mit dem Gesicht-nach-unten-fallen, wenn man die Halsverlängerung nimmt. Schlimm ist das erst bei A-Gitarren/Bässen, da die Zarge halt deutlich breiter ist als bei E-Instrumenten.

EDIT: Ej, voll Karma ej!

EDIT 2: Nochmal Fotos von meinem Olympia OB3CE geknipst. Genau so habe ich es auch mit ner Konzertgitarre gemacht, aber beim OB3CE sieht man wg. asymmetrischem Schalloch den Klotz besser
 

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Hallo 500/1,

wenn man nicht weiß wie das andere Hersteller machen gibt es eine sehr gute Quelle:
Musik Schmidt mit seinen hervorragenden Bildern ...

Martin (nicht gerade Billig-Bässe) löst das Problem so: http://www.musik-schmidt.de/osc-schmidt/catalog/martin-00c16-gtae-acoustic-bass-s-a-l-e-p-17806.html
(erstes Bild zweite Reihe)

Ibanez löst das Problem wie bullschmitt: http://www.musik-schmidt.de/osc-schmidt/catalog/ibanez-ewb205-wne-nt-5string-natural-p-20806.html
(ebenfalls erstes Bild zweite Reihe) Dort ist das Holz sehr stabil und das Gewinde greift optimal - was größt möglichen Widerstand gegen Herausdrehen ergibt.

Ovation macht es wie GoodYear.
Problem ist die wenig belastbare Holzschicht - und vielleicht auch eine Beeinflussung des Schwingverhaltens (?). Trotzdem für handwerklich Geschichte eine gute, da ausgewogene Lösung. Falls das Schallloch es zulässt, sollte man statt mit einer Holzschraube vieleicht mit einer metrischen Schraube plus selbstsichernder Mutter (plus Gummipuffer und kleiner Karoasseriescheibe) arbeiten. Das Gummi gleicht die Rundung aus und fängt "Schläge" etwas ab.

Gruß
Andreas
 
Hi,
coole Übrsicht! Die Lösung von Martin kannte ich noch nicht, ist aber bestimmt auch gut. Nur, dass ich bei der Stelle mehr Angst hätte, das Instrument zu zerstören.

Die Formulierung "Ovation macht es wie Goodyear" finde ich zwar voll in Ordnung, aber ein "Goodyear macht es wie Ovation" hätte doch auch gereicht. Aber danke! :)

Gruß,

Goodyear
 
Danke allerseits, jetzt habe ich ja genügend Möglichkeiten zur Prüfung. :)

Immerhin fand ich es in der Schmidt-Übersicht schon interessant, daß wohl einige Hersteller (wohl überwiegend die etwas günstigere Fraktion) sich diesen Gurtpin sparen und das der Phantasie des Käufers überlassen. :rolleyes:

Die Variante von Martin gefällt mir recht gut, könnte mir vorstellen, daß das für eine gute Lage des Instrumentes sorgt, allerdings weiß ich bei diesem Winkel nicht, ob ich mir dann nicht mit den security-Schlössern den Halsfuß verkratze.

Die (von Ovation bei GoodYear geklaute) Zargen-Methode ist auch noch im Rennen, allerdings werde ich zur Stabilisierung, sollte ich mich dafür entscheiden, nicht so einen Mörder-Holzklotz in meinem Bass versenken, sondern eher mit einer kleinen Gummiunterlage (ich schneide mir immer was aus einem alten Fahrradschlauch aus) und einer Blechmutter arbeiten, die Holzgewinde imho ausreichend festhält.
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