Ui, das wird lang...
@Hyperion: Gute, alte Ska-Sachen für einen, der damit nix am Hut hat? Da kann ich als "Einstiegsdroge" eigentlich die allermeisten Sampler bzw. Box Sets von Trojan Rec. empfehlen. Z.B. Trojan Mod Reggae Box Set, Trojan Skinhead Reggae Box Set, Trojan Calypso Box Set (im Zusammenhang) und wie sie alle heißen. Das sind meistens echt geile Sachen und keine Überschneidungen untereinander, ausserdem vergleichsweise einfaches "rankommen". Und ob da jetzt "Ska", "Early Reggae", "Skinhead Reggae", "Rocksteady" (wahlweise auch "Rock steady", hauptsache nicht von No Doubt oder dieser Girlgroup da), "Blue Beat" oder sonstwas draufsteht ist auch egal - gut gemachte Offbeat-Musik und das ist alles, was zählt.
Wenn's dir mehr um instrumentale Sachen geht, dann am besten frühe Skatalites (gibt's glaube auch auf Trojan, allerdings auch auf anderen) mit Don Drummond an der Posaune. Später dann mit Rico Rodriguez, auch gut, aber Drummond find ich besser. Ansonsten z.B. Hippy Boys, Hot Rod Allstars, Dice The Boss, Des Allstars und als Solointerpreten (meistens mit bekannter Begleitband) Don Drummond, Rico Rodriguez, Tommy McCook, Roland Alphonso, Glen Adams, Max Romeo, Jimmy Cliff, Alton Ellis, Roy Ellis (heute wieder aktiv, früher Pyramids, dann Symarip < geil geil geil). Es gibt tausende...
Skatalites findet man leicht bei Amazon, Trojan findet man bei diversen Mailordern (Moskito oder so z.B.) - eventuell nach Trojan bei google suchen oder bei amazon gucken (jpc hat da nix - sehr enttäuschend). Oder du gehst einfach mal in nen gut sortierten Plattenladen

Hier in Dresden gibt's derer welche, ebenso in Berlin...weiß ja nicht, wo du herkommst...
Neuere Sachen wären dann z.B. Judge Dread (wer auf wirklich lyrisch verzwickte Texte steht

), Specials, Selecter, Madness, The Beat, Hotknives, Maroon Town und und und (das waren die, die man überall findet) aber da wirst du immer auch Meinungen hören, dass das gar kein Ska ist...
Weiter geht's dann z.B. mit den neuen Sachen, wie z.B. Rude & Visser aka Mr. Review, Butlers und so. Richtig neu sind dann Slackers, Aggrolites (obwohl da wenig Gebläse ist, da es offiziell "Dirty Reggae" heißt - mir egal), Stubborn Allstars... eigentlich findet man immer was, was einem gefällt.
Zum Einstieg kann ich jedoch nur die Trojan Sampler empfehlen - da lernt man auch ne Menge von den weniger bekannten Interpreten kennen und kann dann weiter gucken, was einem gefällt.
------------------
Überleitung zu tantrix' Posting: Drummond finde ich bei den Skatalites deswegen besser, weil bei ihm mehr Herz in der Musik ist - sehe zumindestens ich so.
Und ebenso beurteile ich auch Musik. Ich denke, dass wir uns so sehr gar nicht unterscheiden in unserer Auffassung diesbezüglich. Diskussionen über Casting-Sendungen können wir uns sicherlich sparen. Was "Proberäume statt Stadien" angeht...hey, ich komme aus Dresden, wo ist es denn bitte extremer? Die Flut hat 70% der Proberäume gekillt, von denen nichtmal die Hälfte wieder aufgebaut wurde, da meistens privat/freier Träger. Aber ein Stadion muss sein...
Ich habe da sogar ein sehr gutes Beispiel für komische Auffassungen zu dem Thema. In Dresden gibt's mittlerweile (wenn man die alt-eingesessenen Yellow Umbrella und die Zirkusmusiker von Albert Hain einbezieht) 5 Bands, die irgendwie Offbeat ohne Punk (naja, Albert Hain ist schon irgendwie "Punk" im Sinne des Wortes) machen.
Eine dieser Bands rekrutiert Mitglieder ausschliesslich nach Können. Die gehen nie zusammen auf ein Konzert (den ultra-harte Kern mal großzügig übersehen), nie zusammen auf ein Bier weg, da gibt es Null Zusammenhang zwischen den Musikern. Dementsprechend toll sind auch deren Auswärtskonzerte - keiner redet mit keinem. Die bleiben nicht bei ihren eigenen Aftershow-Parties nach nem Konzert, sondern gehen alle woanders hin Döner essen. Bei denen kommen keine eigenen Lieder zustande, weil jeder Angst davor hat, den anderen sein Innerstes zu zeigen.
Wir würden niemals jemanden "einstellen", der zwar obertoll spielt, dafür aber ein absoluter Hohlkopp ist. Ich war schon mit jedem Mitglied unserer Band sockbesoffen unterwegs und hab bis früh um 6 auf Tanzfläche und am Tresen zugebracht. Wir tanzen zu den Bands, die vor und nach uns spielen. Wir spielen nicht für Geld, sondern da, wo wir selbst den meisten Spass haben. Wir spielen nicht das, was das Publikum hören will, sondern in erster Linie das, was uns selber wichtig ist (wobei es da sicherlich Überschneidungen gibt, die nicht ungelegen kommen). Und wir sind alles vom Thekenphilosophen über Proll bis hin zu Frauenverstehern - ja selbst ne Quotenzicke (im Moment sogar 2) haben wir
Der Unterschied zwischen den Bands hat einen Namen: "Business". Und das hat in der Musik (für mich!) auch nichts verloren. Schade, dass sich heute nur noch privilegiertere Gesellschaftskreise sowas wie Instrumentenunterricht leisten können.
Oder die anderen, die bereit sind, jeden Weg zu gehen, weil sie es unbedingt wollen. Ich habe mich damals mit Leuten eingelassen, die ich zutiefst verachte, um so ein Instrument zu erlernen. Ich habe Zeug in mich reingeschmissen, um "nebenbei" Geld zu verdienen, damit ich mir nun nach 6 Jahren mein erstes eigenes Instrument kaufen kann. Alles nur, weil ich es unbedingt selbst wollte. Wer weiß, hätte mein Vater mich früher vielleicht mit Modern Talking statt den Beatles konfrontiert, wäre ich heute vielleicht auch so ein Disko-Proll-Hooligan...
Aber sei es wie es sei, ich will mal zurück zum Thema kommen:
Also ich hab heute die ersten Modelle probegespielt. Jupiter fällt gegenüber Yamaha klanglich wie auch von der Verarbeitung her weg.
Mittlerweile habe ich von mehreren Bläsern gehört, dass ich die "Schülermodelle" der großen Ami-Marken (Bach, King, Conn) verarbeitungstechnisch keinesfalls mit Yamaha-Qualität vergleichen könne - sie seien alle bedeutend schlechter. Klanglich vielleicht besser, aber eben ein schlechterer Zug, der sich mistig spielt und Spiel hat. Vernachlässigte Schüler-Modelle eben.
Nu hab ich heute die YSL 345 (unterstes Modell) gespielt, dann noch eine aus der 400er Reihe und eine 600er. Also 400er und 600er heben sich schon merklich von der 300er ab (die knallt gleich...schlecht "weich" zu spielen). Prinzipiell sagten mir die 400er und die 600er schon ziemlich zu. Allerdings habe ich beim Spielen einer schnelleren Passage etwas bemerkt (und das hat vielleicht nichts mit Yamaha an sich zu tun):
Das Einsteigermodell ist "schwerer" ausgeführt, die anderen beiden sind deutlich leichter, was sich auch im Klang bemerkbar macht. Bei schnellen Passagen, fing allerdings bei den "schlankereren" Modellen der Zug an zu schwingen. Zumindestens kam mir das so vor. Die Passage hatte schnelle Wechsel von Pos. 2 auf 7 und zurück. Das Einsteigermodell lag hier sehr ruhig an Hand und Lippe, während sich die leichteren irgendwie bewegten. Ist das normal, wenn ein Instrument dünnwandiger und damit vielleicht weniger steif ist? Oder vielleicht Einbildung?
Vielleicht hat ja jemand schon was ähnliches erlebt...