Hagstrom Northen Super Swede Bass

Cymon
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Wanderbass 2 - Testbericht (hier wandert ein Bass von einem Tester zu einem anderen, von denen jeder die Möglichkeit bekommt, das Instrument drei Monate auf Herz und Nieren zu checken - Anmerkung der Redaktion - mh)


Einleitung

Nun sind sie also vorbei, die drei Testmonate mit dem zweiten Wanderbass in der Musiker-Board-Geschichte. Martin war zum Glück so freundlich mir noch zwei weitere Wochen Verlängerung zu gewähren, damit ich den Bass noch auf zwei größere Orchester-Konzerte mitnehmen und im Gesamtbild austesten kann, denn innerhalb der letzten drei Monate fand leider kein größeres Konzert statt. Meine beiden Bands sind leider noch nicht so weit live zu spielen, aber vielleicht ist das auch ganz gut so, ich will den kommenden Testern ja nicht gleich alles voraus nehmen. ;)

An dieser Stelle, bevor ich es am Ende noch vergesse, möchte ich mich schon einmal sehr sehr herzlich für die Möglichkeit des Tests und das große Vertrauen in mich bedanken. Ich finde die Wanderbass-Aktion(en) wirklich klasse und meiner Meinung nach kann nichts und niemand ein Instrument besser bewerten als der kleine Musiker am Ende der Kette, der mit eben diesem durch die Weltgeschichte fährt und es im Alltag bespielt. Viel Lob und Dankbarkeit hier noch mal an die Boardbetreiber in Form von Martin Hofmann und an den Hersteller Hagstrom in Form von Thomas Türling für die Abwicklung und das große in mich gesetzte Vertrauen! Immerhin haben sie ein 2000€ Instrument an einen völlig fremden Menschen aus dem Internet überlassen... ok, ganz fremd nicht unbedingt, denn Martin hab ich ja beim Bass-Treff bei Warwick ja bereits persönlich treffen dürfen und Thomas Türling habe ich bereits auf der diesjährigen Musikmesse getroffen. Zu dem Zeitpunkt ahnten aber weder er noch ich etwas von einer Wanderbass-Aktion.

Erschreckenderweise musste ich eben feststellen, dass mein letztes Review schon ein Jahr her ist (Gator Foam Case vom 08.12.2013). Ich hoffe ich kann das noch und da in der Zwischenzeit viel neuer Kram dazu gekommen ist, werde ich mir mal vornehmen noch ein paar mehr Reviews zu schreiben.

Vorgeschichte

Warum meldet man sich für einen Wanderbass, wenn man selbst nicht einen Bass in annähernd dieser Preiskategorie und Exklusivität besitzt und noch dazu zurzeit keine live auftretende Band?

Naja, das liegt schlicht und einfach an dem ersten Kontakt, den ich mit diesem Bass hatte. Es geschah auf oben erwähnter Musikmesse in Frankfurt Anfang diesen Jahres (2014), wo ich eigentlich nur am Hagstrom-Stand war, weil ich selbst bereits einen roten Hagstrom Viking Bass besitze und sehr gerne spiele und mir mal die anderen Farben der Vikings, sowie die Viking-Gitarren ansehen wollte.

Natürlich entdeckte ich auch die drei Bässe an der Wand, die mir noch völlig unbekannt waren und fand sie gleich alle todschick. Es waren drei Northen Swede Bässe in den drei Farben Natural, Mahogany Burst und Black Gloss. Aus irgendwelchen Gründen hat Thomas Türling mein interessiertes Gesicht bemerkt und nach kurzem Plausch hatte ich einen der drei umhängen und durfte ihn über einen violetten (!) Marshall-Amp spielen. Wenn ich mich recht entsinne war es einer in Mahogany Burst, aber genau kann ich das nicht mehr sagen.
Jedenfalls hat mir der Bass damals schon auf Anhieb sehr sehr gut gefallen und ich habe echt lange gespielt, zum Glück war noch Pressetag und nicht allzu viel los.

Als ich dann hier von der Wanderbass-Aktion las musste ich mich bewerben und den Test unbedingt zugesagt bekommen, weil ich genau wusste, dass ich so schnell nicht wieder dazu kommen würde den Bass lange und ausführlich zu testen, schon gar nicht zu Hause, woran der Preis auch nicht ganz unschuldig ist.

Leider gab es laut Thomas Türling ein paar Schwierigkeiten bei der Fertigung und bei der Lieferung des Koffers, sodass der Bass erst mit einigen Wochen Verspätung bei mir ankam. Aber da ich wusste, dass es sich lohnt auf diesen Bass zu warten, fand ich das nicht sonderlich tragisch. Wobei ich schon zugeben muss, dass ich nach ein paar Wochen langsam ein wenig ungeduldig wurde...

Kurz noch was zur Geschichte des Northen Super Swede Bass... Moment mal, wieso Geschichte? Der Bass ist doch erst dieses Jahr neu auf den Markt gekommen?

Das mag stimmen, allerdings ist der aktuelle Northen Super Swede Bass prinzipiell ein Reissue des ursprünglichen Super Swede Bass, welcher zusammen mit und für den damaligen ABBA-Bassisten Rutger Gunnarsson in den späten 1970ern entwickelt und 1980 auf den Markt kam und ganz 364 Mal gebaut wurde.

Inwiefern das Reissue noch dem Original entspricht kann ich nicht genau sagen, aber das könnte mit Sicherheit Thomas Türling, falls ihr mehr erfahren wollt. Rein optisch unterscheiden sie sich lediglich durch Feinheiten und vor allem die Rahmen um die PUs, welche heute (zum Glück) nicht mehr vorhanden sind.

Doch widmen wir uns wieder dem aktuellen Modell:

Technische Daten

(von der Hersteller-Seite)
  • Korpus: Mahagoni "Flügel", aufwendige Verleimung an den durchgehenden Hals
  • Hals: Durchgehender, solider Mahagoni Hals
  • Griffbrett: Resinator™ mit großen Pearloid Block Einlagen
  • Bünde: 20 Medium Bünde
  • Halsstab: H-Expander™
  • Sattel: Graphtech 40mm
  • Mechaniken: Schaller M4 - Nickel
  • Mensur: 34" , 864mm
  • Tonabnehmer: 2 x Handgewickelte Lundgren Jazzbass “Vintage” Set
  • Brücke: Custom Hagstrom Einzelreiter Design in Nickel
  • Regler: 2 x Volume / 1 x Ton - Schaller Metall Potiknöpfe - Nickel
  • Verfügbare Finishes: Black Gloss, Mahogany Burst, Natural
Gesamtbild / Optik

Weil ich genau weiß, dass die meisten Leute bei den Reviews sich zuerst einen Gesamteindruck anhand von Bildern verschaffen wollen, kommen sie bei mir gleich zu Anfang und ich gehe mal ein wenig auf die optischen Leckerbissen des Superschweden ein.


Der Wanderbass kommt im Natural Finish daher, allerdings darf man sich hier nicht durch die Fotos im Internet, allen voran die von der Hagstrom-Homepage, täuschen lassen, denn in real ist der Bass viel dunkler. Trotzdem kommt das Mahagoni sehr gut durch, wo wir schon beim ersten Optik-Highlight wären. Anders als auf dem Homepage-Bild sehen sich die Maserungen der beiden Flügel und die Maserung des durchgehenden Halsstücks sehr sehr ähnlich, sodass auf der Rückseite der Eindruck entsteht, dass der Bass aus einem Stück gefertigt ist. Beim ersten Blick auf jeden Fall kaum zu sehen, dass hier geleimt wurde. Außerdem kommen die Kontraste der Maserung sehr gut heraus, sodass es immer wieder sehr spannend ist, sich den Bass und das Holz näher anzusehen. Hab ich so noch nie in der Hand gehabt, finde ich sehr schön!

Positiv fällt auch die Formgebung des Korpus auf. Ok, man wir schon deutlich an ein sehr bekanntes Modell der Marke mit dem großen F erinnert und die PU-Konfiguration kennt man vom anderen bekannten Modell derselben Firma, aber ich finde die Kombination sehr schick und diesen Bass als Kopie zu bezeichnen wäre meiner Meinung nach unfair. Der Korpus ist in der Tiefe sehr schmal, ganze 28 mm. Mein Preci dagegen hat stolze 42 mm Dicke, mir gefällt das. Ebenfalls hat dieser Bass keinerlei Shaping oder Bierbauch-Ausschnitt und die Kanten sind nur unwesentlich abgerundet, vergleichbar mit einer Telecaster-Gitarre. Ich persönlich finde das sehr schick und die Kantigkeit stört nicht, es könnte den ein oder anderen jedoch bei der Armauflage stören.

Das Griffbrett ist das nächste große optische Highlight, denn das Resinator Griffbrett ist sehr dunkel und hat kaum bis gar keine farblichen Schwankungen über die gesamte Länge. Auch die Blockinlays in Pearloid gefallen mir gut, gegen diese wirken die Blockinlays von meinem Hagstrom Viking Bass ziemlich farb- und strukturlos, die des Superschweden haben ein echt tolles Muster und viel mehr Kontrast. Dazu passend sind wie auch beim Viking die Kopfplattenlogos und das Kopfplattenbinding ebenfalls in Pearloid gehalten, sehr schick! Dass das Griffbrett nahezu komplett bis zur Bridge durchgeht, finde ich optisch ebenfalls sehr gelungen, praktisch hat es aber seine Nachteile, doch dazu später mehr.

Das klassische Binding und die sehr hochwertige Chrom-Hardware fügen sich nahtlos mit ins Gesamtbild ein und lassen den Bass trotz seiner „Neuheit“ sehr klassisch wirken, so wie ein Reissue auch sein soll.

Schönes Detail: Das „Northen Series“ Logo nimmt das Kopfplatten-Design nahezu eins zu eins auf. Insgesamt ist die Kopfplatte aber deutlich kleiner und schlanker als die meines Viking, was ich allerdings nicht schlecht finde, da eine noch größere Kopfplatte den ohnehin schon kurz wirkenden Hals noch kürzer aussehen lassen würde.



Ich bin übrigens nicht der einzige, der den optischen Eindruck hat, dass der Hals recht kurz wirkt. Meine Bandkollegen hatten mich bei der ersten Probe mit dem Bass sogar gefragt, ob es ein Shortscale ist!

Allerdings gibt es an dem Bass jedoch leider auch ein meiner Meinung nach größeres optisches Manko:
Ich meine den Kupferstreifen, der unter den Einzelreitern der Bridge verläuft und dadurch natürlich in den Lücken zu sehen ist. Natürlich, bei einer Einzelreiter-Bridge müssen alle Reiter mit Masse / Erdung verbunden werden, um ein Rauschen der Elektronik zu verhindern, allerdings hätte man das doch bestimmt auch eleganter lösen können, oder? Beim Natural und beim Mahogany Burst fällt es nicht sonderlich groß auf, doch bei der schwarzen Variante sticht es schon deutlich hervor (siehe Homepage). Das würde mich persönlich zwar stören, ich könnte damit aber auf Dauer leben, da der Bass an sich dieses Manko wieder wett macht.


Doch nun wollen wir weiter ins Detail gehen, die ganze gelungene Optik könnt ihr auf den Bildern bestaunen.

Verarbeitung

Der Bass

Wie auch schon beim Viking Bass bin ich hier ebenfalls von der Verarbeitung durchweg begeistert. Gut, wir befinden uns hier in einer Preiskategorie, die ungefähr dem drei- vierfachen des Vikings entspricht und in der man eine durchweg saubere Verarbeitung erwarten kann, aber man hat bei anderen Herstellern in diesem Preisbereich schon anderes gesehen...

Wie gewohnt hangele ich mich mal am Bass von oben nach unten entlang. Da wäre natürlich zuerst die Kopfplatte zu betrachten. Das Pearloid-Binding ist absolut sauber eingesetzt und es gibt keinerlei krumme Kante und ebenso sitzen die Pearloid-Logos sauber in der Kopfplatte. Die Schaller-Mechaniken tun ihren Dienst in gewohnt hoher Qualität und halten die Stimmung sauber. Diese wurden soweit ich weiß extra für Hagstrom entwickelt, um dem Original aus den 80ern sehr nahe zu kommen. Ich hatte nämlich auf der Musikmesse gefragt, warum man nicht die schönen Mechaniken des Vikings benutzt hat
(aufwendiges Ecken-Design), doch ich finde die Nähe zum Original ist letzten Endes wichtiger. Gut aussehen tun sie auf jeden Fall. Die Trussrod-Abdeckung rundet die Hochwertigkeit der Kopfplatte mit dem sauber eingravierten „Super Swede Bass“-Schriftzug ab.



Als nächstes kommt der Hals, ganz oben natürlich beginnend mit dem Sattel. Dieser wurde ein winziges Mü zu weit links eingesetzt, sodass man mit dem Finger fühlen kann, wie er ein kleines bisschen über das Binding hinaus steht. Gegen Licht gehalten kann man es auch sehen, aber mit einem winzigen Mü meine ich wirklich sehr sehr sehr wenig. Für den Erbsenzähler ein gefundenes Fressen, für mich eine Belanglosigkeit. Ansonsten ist der Sattel von Graphtech sauber und gut verarbeitet und eingebaut.

Wie auch beim Viking verläuft das Hals-Binding nicht nur am äußeren Rand des Griffbretts, sondern ist auch von vorne noch deutlich zu sehen und die Bundstäbchen ragen deutlich hinein, doch auch hier ist alles sehr sauber und ordentlich verarbeitet. Das Binding hat einen schnurgeraden Rand und die Bundstäbchen sind sauber und nicht scharfkantig abgerichtet, sehr angenehm anzufassen. Hier wurde wirklich sauber gearbeitet, allerdings hat man das nicht bis ganz zum Ende durchgehalten, denn ganz unten am Ende des verlängerten Griffbrettes sieht man Kleberreste des Binding-Klebers und der obere Binding-Streifen wurde nicht sehr sauber abgekantet bzw. gerade geschliffen, sondern hat eine Rundung, die nicht vom Spielen kommen kann. Aber auch hier ist es genauso wie oben nur eine Winzigkeit, die nicht ins Gewicht fällt, aber dennoch sichtbar ist.

Die ebenfalls sehr sauber eingesetzten Block-Inlays machen das aber wieder wett und fügen sich nahtlos in das makellose Griffbrett ein. Leider hat das sehr weit geführte Griffbrett den Nachteil, dass der gemeine Plektrum-Spieler diesem sehr schnell oberflächliche... ja... Kratzer kann man es nicht nennen, sie haben nämlich keine Tiefe... ich würde es mal als Streifen bezeichnen. Man sieht sie so nicht, doch bei passendem Licht ist deutlich zu erkennen, dass hier viel Plektrum-Spiel am Werk war. Mich würde interessieren, wie der Teil des Griffbetts nach 3 Jahren statt nur 3 Monaten Plektrum-Spiel aussehen würde. Von schlechter Qualität des Griffbetts kann hierdurch aber keinesfalls die Rede sein. Doch leider fanden sich unten vorm Bridge-PU drei kleine Macken / Einkerbungen im Griffbrett. Ob man das Resinator-Griffbrett an sich mag oder nicht, weil es laut Hagstrom aus mehreren Holzsorten zusammengesetzt ist, muss jeder selbst entscheiden. Einige Basser schwören ja nur auf „echte“ Sachen wie Ahorn oder Palisander aus einem Stück. Ich persönlich konnte aber keinerlei Nachteil aus dem Resinator ziehen.



Am Ende des Griffbetts finden wir die beiden Lundgren Jazzbass Vintage Pickups und damit auch die Elektronik. Was mir hier gleich aufgefallen ist, ist dass die PUs sehr scharfkantig sind. Man merkt es deutlich bei der Daumenauflage auf dem PU und wenn man mal beim Plektrum-Spiel daran vorbeischrammt ist es auch nicht gerade angenehm. Die Kante hat wirklich keinerlei Radius, sondern genau 90 Grad. Finde ich persönlich etwas unglücklich und unangenehm. Ansonsten kann man nicht viel zu ihnen sagen, außer dass sie einwandfrei funktionieren, zum Sound komme ich ja noch.



Weiter geht’s bei der Elektronik mit der Schalttafel. Hier gibt es drei sehr sauber und gleichmäßig laufende Potis in Form von Volume Neck / Volume Bridge / Tone und natürlich die Klinkenbuchse. Besonders gut finde ich hier die voll massiven Poti-Knöpfe aus Metall. Die sind wirklich schwer und wirken sehr wertig und passen gut zum Gesamtbild. Allerdings hat der vordere Volume-Knopf die schlechte Angewohnheit regelmäßig abzufallen. Irgendwie scheint die Madenschraube nicht dauerhaft zu halten. Mich wundert ohnehin, dass man geschraubte Knöpfe mit glattem Loch auf eine geschlitzte Riffelachse schraubt. Ich dachte immer für glatte Schraubknöpfe gibt es andere Achsen... Wäre schon doof, wenn der Knopf beim Gig abfällt und auf der Bühne nach dem Gig nicht mehr auffindbar ist. Möglicherweise ist das aber auch nur ein Einzelfall bei diesem Bass hier, denn die anderen beiden Knöpfe halten tadellos.


Gute Verarbeitung findet man auch auf der Rückseite im Elektronikfach, dessen Deckel nebenbei bemerkt der bisher am passgenaueste ist, den ich jemals an einem Bass gesehen habe. Man bekommt ihn kaum ab, weil man nirgendwo zwischen Korpus und Deckel kommt. Auf der Rückseite ist er sehr sauber mit Abschirmfolie beklebt, nur an Stelle der Buchse wurde eine Fleck gelassen, damit die Spitze des Klinkensteckers nichts berührt und zu Brummen führt, sehr gut! Das Fach ist komplett und sauber mit schwarzem Lack (vermutlich Abschirmlack) lackiert und drinnen sieht es sehr sehr ordentlich aus. Gut finde ich auch die mit Stoff ummantelnden Kabel der PUs, hier wirkt ebenfalls alles sehr hochwertig.



Was fehlt noch? Ach ja, die Einzelreiter-Bridge. Hier halte ich mich kurz, denn die einzelnen Reiter sind sehr gut verarbeitet und bieten die üblichen Einstellungsmöglichkeiten. Allerdings hat man es hier mit der Parallelität und vor allem der Anordnung der Reiter in einer Linie nicht so genau genommen. Aber auch hier wieder nur beim genauen Hinsehen bemerkbar; das ist nun einmal Handfertigung. Wer schon einmal 5 neue Löcher in einer Reihe für eine Austausch-Bridge gebohrt hat, weiß wie schwer das ist.

Besonders gut finde ich die Gurtpins, denn die haben einen sehr großen oberen Radius und einen extra abgekanteten Rand, sodass kein Gurt dort so leicht abrutschen kann. An anderen Bässen benutze ich immer die Gummiringe von Bierflaschen mit Plopp-Verschluss als Sicherung, das ist hier nicht nötig, super!



Der Klarlack ist auf dem gesamten Bass ebenfalls sehr sauber aufgetragen. Ich konnte keinerlei blinde Stellen, Lacknasen oder Kratzer finden, wirklich sehr schön! Allerdings finden sich auf der Rückseite neben dem Elektronik-Fach zwei dunkle Flecken. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es natürliche Verfärbungen vom Holz sind oder vielleicht doch Schmutz, denn sie erinnern schon etwas an zwei Fingerabdrücke. Aber da sie sich auf der Rückseite befinden, stören sie nicht weiter. Holz ist nun einmal ein Naturprodukt und nicht perfekt, sofern diese beiden Flecken wirklich im Holz liegen.


Lange Rede, kurzer Sinn:
Der Bass ist insgesamt sehr sehr hochwertig verarbeitet und ich konnte keinen Mangel finden, der diesen Eindruck trübt. Die wenigen Winzigkeiten fallen kaum ins Gewicht und dürften meiner Meinung nach niemanden stören. Ob man für 2000 € schon absolute Perfektion erwarten kann oder ob man dazu noch mehr drauflegen soll oder / und kann, kann ich nicht sagen.

Soviel zum Bass, aber da wäre ja noch:

Der Koffer

Den würde ich gerne separat noch erwähnen, da er ja schließlich mit zum Bass gehört, da er beim Kauf dabei ist. Allerdings scheinen Taschen und Koffer nicht gerade die Stärke von Hagstrom zu sein. Ich hatte ja schon mit dem Gigbag vom Viking große Reißverschluss-Probleme, der danach gekaufte passgenaue Koffer für den Viking macht bis jetzt aber keine Probleme, bis auf das die Verschlüsse einen leicht minderwertigen Eindruck machen. Generell haben die Koffer von Hagstrom aber ein schönes Design, der Koffer des Superschweden passt super zu dem vom Viking.

Allerdings fehlte von Anfang an ein Fuß des Koffers, welcher witzigerweise aber nicht im Versandkarton herumflog, sondern inkl. Schraube IM Basskoffer lag. Das heißt ja für mich, dass der bereits abgefallen war, bevor der Bass überhaupt losgeschickt wurde. Weiß auch nicht recht, was ich davon halten soll.

Viel gravierender war allerdings der Zustand des Koffer-Innenlebens! Kurz zum Aufbau der Innereien: Ganz rechts das große Fach für den Korpus, dann eine Trennwand, dann zwei Fächer mit zwei Klappdeckeln, dann eine weitere Trennwand und dann links der Bereich für die Kopfplatte. Ein ganz normaler Koffer also, nur mit zweigeteiltem Fach, statt einem großen unter dem Hals.
Nun muss der Koffer bzw. das Paket beim Transport einen größeren Schlag oder / und Ruck erfahren haben, wobei kurioserweise der Karton keinerlei sichtbaren Schaden hat. Naja, jedenfalls ist der Bass mit dem oberen Horn kräftig gegen die Trennwand zum Fach gestoßen, sodass er diese Wand fast vollständig umgeknickt hat. Man kann das kleine Fach nur noch schwer öffnen, da der Deckel verklemmt und die Trennwand komischerweise nicht locker ist, sondern immer noch bombenfest und nicht bewegbar. Hoffentlich habe ich das verständlich beschrieben, denn meine verfügbaren Kameras können das kaum einfangen, aufgrund des vielen schwarzen Plüschs, man erkennt nichts...
Ich finde das schon ein Ding, denn schließlich sollte ein Koffer ja solche Schläge und Stöße vor allem im Inneren überstehen und den Bass schützen. Dass der Bass selbst die Trennwände versetzen / zerstören kann finde ich schon komisch...

Aber was soll's, denn den Koffer habe ich eh nicht benutzt, da er ein für mich überaus wichtiges Kriterium nicht erfüllt: Ich bekomme meine fette Orchester-Notenmappe nicht in ihm transportiert, kein Platz im Fach. Aber macht nichts, es ist ja der Bass, der getestet werden soll, nicht der Koffer.
So, kommen wir nun endlich zu den beiden interessantesten Punkten im Langzeittest, zuerst:

Bespielbarkeit / Handling

Wer hier im Forum viel liest wird feststellen, dass oft und gerne nach dem Hals und vor allem den Halsmaßen gefragt wird, also fange ich damit direkt an:
Der Hals ist ziemlich dick, das schon einmal vorweg, wobei ich schon fast dazu neige ihn Baseballschläger zu nennen, aber den Titel hat sich damals für mich der Hals des Fender Modern Player Telecaster Bass verdient, das war ein Prügel... Trotzdem, der Hals des Superschweden ist alles andere als dünn, auf jeden Fall viel dicker als alle Hälse meiner anderen Bässe. Generell stehe ich eher auf dünne Hälse, doch dicke Hälse machen mir ebenfalls nichts aus und sind erst einmal kein K.O.-Kriterium für Bässe. Doch ist es hier nicht die Halsbreite, die den Hals dick macht, sondern das Profil. Am Sattel hat der Schwede nämlich dieselben 42 mm wie zum Beispiel mein 80er Jahre Japan Preci, doch mit 26 zu 24 Millimetern ist der Schwedenhals merklich dicker. Freunde von schlanken Hälsen sollten sich hier den Kauf also gut überlegen. Mir ist wie gesagt beides recht. Ich liste hier mal zur Übersicht alle Maße auf (mit Lineal gemessen, also Toleranz +- 0,5 mm):
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Griffbrettbreite 12. Bund: 57 mm
  • Halsdicke am Sattel: 26 mm
  • Halsdicke am 12. Bund: 26 mm
  • Saitenabstand am Sattel: 11 mm
  • Saitenabstand am Hals-PU: 19 mm
Übrigens ist der Hals, wie mit Sicherheit schon erwähnt wurde, hinten ebenfalls (klar) lackiert. Auch hier gibt es Leute, für die das ein No-Go darstellt, doch ich für meinen Teil habe eigentlich nur Bässe mit lackierten Hälsen und es macht mir gar nichts. Konnte hier auch keinen Unterschied zu den anderen lackierten Hälsen feststellen, was die Haptik angeht.

Wie eingangs erwähnt ist der Korpus sehr schmal, rundherum hat er am Rand 28 mm, hat jedoch zur Korpusmitte hin eine leichte Wölbung. Der durchgehende Hals hat jedoch im Bereich des Korpus komplett bis zur unteren Kante eine Dicke von 32 mm. Das bedeutet natürlich, dass die „Flügel“ schmaler sind als der Hals und somit auf der Rückseite zwei Kanten von 4 mm vorhanden sind. Auch hier gilt wieder: Kann stören, muss aber nicht. Ich wüsste allerdings nicht inwiefern das stören soll. Man merkt es nicht im Sitzen und auch nicht am Gurt im Stehen. Außerdem hat mein Epiphone Thunderbird ebenfalls diese Kante, nur noch einen Millimeter deutlicher, dort stört es mich aber auch nicht, also auch hier kein Manko feststellbar. Aufgrund der annähernd gleichen Dicke von Korpus und Hals wirkt das Ganze beim ersten in die Hand nehmen und spielen ein wenig befremdlich, doch man gewöhnt sich nach Minuten dran und merkt nichts mehr davon.



Die Elektronik ist Preci-typisch sehr gut zu erreichen und zu bedienen und die Regler haben einen angenehmen leichten Drehwiderstand, der gutes Dosieren ermöglicht. Der Viking hatte hier das große Manko, dass der Regelweg der Potis sehr... komisch war (nichts...nichts...ein wenig...volle Power!), doch davon merkt man beim Superschweden nichts mehr, denn die Potis regeln sehr fein und sauber und laut meinem Gehör auch sehr linear. Ein sehr leises, aber hörbares Spielen bei kaum aufgedrehtem Volume-Poti (zum Beispiel in der Orchester-Pause) ist hier problemlos möglich. Das zieht natürlich auch mit sich, dass das Tone-Poti ebenfalls so gut arbeitet und man es dadurch sehr feinfühlig einstellen kann, das gefällt!

Auch gut finde ich, dass das untere Cutaway ziemlich genau bis zum letzten Bund geht und man somit sehr gut an alle 20 Bünde herankommt. Was man da unten mit den Fingern zu suchen hat, muss jeder selber wissen.
Doch an dieser Stelle kommen wir zum meiner Meinung nach bereits größtem Manko des Superschweden, denn das verlängerte Griffbrett sieht zwar super aus und erfüllt auch seinen Zweck, nämlich Deadspots eliminieren, doch ist dadurch (zumindest für mich) kaum bis gar kein Slappen möglich... Ich mag flache Saitenlagen sehr gerne, allerdings komme ich dann mit meinen Fingern nicht mehr unter die G-Saite und somit klingt das Slappen immer recht ungekonnt mies. Was noch dazu kommt ist, dass ich meist beim Versuch unter die G-Saite zu kommen unbewusst an die Kante des Griffbretts hake und ich so natürlich zu keinem Ergebnis komme. Mit Sicherheit könnte man hier durch eine höhere Saitenlage etwas Abhilfe schaffen, aber das ist für mich zu keiner Zeit eine Option. Somit muss man (ich) also damit leben, dass man zum Slappen einen anderen Bass zur Hand nehmen sollte.

Das wäre es aber auch schon an negativer Haptik, denn ansonsten lässt sich der Bass sehr gut spielen, obwohl ich wegen dem dicken Hals auch erst ein wenig Bedenken hatte. In den beiden Bands spiele ich die meiste Zeit mit dem Plektrum, auch das ist hier überhaupt kein Problem, der Saitenabstand von 19 mm am vorderen PU hilft dabei. Beim Fingerspiel lässt sich der Daumen wunderbar auf dem vorderen PU platzieren, auch wenn dieser wie oben erwähnt etwas zu scharfkantig ist für meinen Geschmack. Die Griffbrettkante ist als Ablage übrigens nicht zu empfehlen, denn diese liegt zu nah an der E-Saite, sodass diese beim Spielen an den Daumen kommt. Am Gurt hängt der Bass übrigens auch sehr gut und vor allem gewichtsmäßig ist er super ausgewogen. Achja, Gewicht... Wollte ich nachmessen, ging aber nicht. Unsere Küchenwaage kann nur 3 kg und unsere Personenwaage hat den Dienst verweigert. Vom Gefühl her würde ich aber sagen, dass der Superschwede recht schwer ist, was wohl an dem hohen Mahagonianteil liegt. Der schmale Korpus wirkt dem mit Sicherheit auch ein Stück entgegen, aber dennoch ist er schwerer als mein Preci.

Doch nun weiter zum wichtigstem Punkt:

Sound

Oh Mann, ich hasse es Sound beschreiben zu müssen, dass ist unheimlich schwer. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass ein jeder von uns ein anderes Gehör und sowieso auch andere Verstärker und Boxen im Haus hat...
Allgemein würde ich den Grundsound vom Bass aber als sehr warm und voll bezeichnen. Reißt man beide Volume-Regler voll auf und lässt die Tone-Blende zu, bekommt man ein ordentlich dickes Fundament serviert. Das gilt für alle meine Boxen, aber besonders auf der 4x10 und auf meiner Aguilar 1x12 kommt das gut rüber. Trotzdem klingt es nicht nach HiFi-Bass, sondern hört man hier bereits den eigenen Charakter des Basses. Dieser ist leider schwer zu beschreiben, aber ich würde es als leicht nasalen Unterton bezeichnen. Man hört es glaub ich besser in den Soundsamples...

Ich dachte zu Anfang der Testmonate, dass der Superschwede ja stark nach Jazzbass klingen müsste, weil auch hier zwei Singlecoils am Werk sind, doch weit gefehlt. Leider habe ich (noch) keinen Jazzbass, deshalb musste YouTube herhalten, aber die Jazzbässe bei YouTube (Fender American Standard zum Beispiel) klingen gänzlich anders, der Hagstrom klingt viel wärmer. Ist ja eigentlich auch logisch, denn die Unterschiede sind deutlich und alleine der dicke Hals und das Mahagoni sorgen für das Plus an Wärme.

Für die Bässe ist definitiv der Neck-PU zuständig. Lässt man diesen alleine laufen, bekommt man ordentlich Druck als Ergebnis. Auf der anderen Seite gibt es dann natürlich den Bridge-PU, der eindeutig für den Funk zuständig ist. Spielt man diesen alleine fallen die Bass-Anteile deutlich ab und man bekommen einen höhenreichen Sound. Reißt man dann noch die Tone-Blende voll auf, ergibt das einen wunderbaren Funk-Sound. Leider kann ich persönlich den schlecht nutzen, eben weil man wie gesagt auf dem Bass nur schwer bis kaum slappen kann. Vielleicht geht es den nächsten Testern ja anders, wenn diese ohnehin besser slappen können oder weniger dicke Finger haben.

Am liebsten hatte es der Bass im Orchester, mit seinem warmen vollen Grundsound über die 4x10er Box fügte er sich gut ins Gesamtbild ein und machte genau den Job, für den ich im Orchester zuständig bin, nämlich das Gesamtbild ordentlich anzufetten. Das hat mir gut gefallen, noch dazu passt die edle Optik auch richtig gut zum Orchester.

In der ersten Band (2x Vocals / 1x Gitarre / Drums) passte es dann leider nicht mehr so perfekt. Hier spiele ich über eine 1x15er Box Marke Eigenbau. Eigentlich dachte ich, dass darüber das dicke Pfund des Basses noch besser rüber kommt, allerdings wurde hier der nasale Charakter deutlich hervorgehoben und die Bässe gingen ein wenig verloren. Zusätzlich dazu spiele ich in dieser Band durchgehend mit Overdrive über wahlweise einen EBS Metaldrive oder einen Hughes&Kettner TubeFactor. Den Drive nimmt der Bass aber sehr gut an und man kann per Tone-Blende wunderbar den Drive-Grad regulieren und der Drive-Sound setzt sich auch gegen die einzelne Gitarre sehr gut durch. Aber wie gesagt, hat es mir da nicht ganz so gut gefallen, dass die Bässe etwas in den Hintergrund gerückt sind, schwer zu erklären. Ich ziehe für diese Band ganz klar meinen Japan-Preci vor. Genre der Band übrigens: Hard Rock & Metal.

In der zweiten Band (1x Vocals / 2x Gitarre / Drums) spiele ich clean über eine andere 4x10er Box (Hartke Transporter) und dort passte der Sound wieder ins Bild und hat sich sauber eingefügt, allerdings ist auch hier der nasale Charakter nicht zu überhören. Trotzdem waren die Bässe da wo sie sein sollen und auch die Bandkollegen fanden den Sound gut. Für diese Band habe ich auch noch nicht „den“ Bass gefunden, der Hagstrom wäre also ein guter Kandidat.

So, viel mehr möchte ich jetzt auch nicht über den Sound erzählen, sonst wird’s nur noch undurchsichtiger. Genau deshalb habe ich zwei Soundsamples gemacht. Bitte bei beiden Samples nicht so kritisch auf Tempo und Rhythmus achten, die Samples sind mal eben so zwischendurch entstanden.
Im ersten Sample habe ich immer den gleichen Riff gespielt und alle Grundeinstellungen der drei Potis einmal durchgespielt. Aufgenommen wurde mit dem Bass über einen Behringer V-Amp mit komplett neutralen Einstellungen als Preamp direkt in den PC.
Reihenfolge (V = Volume, T = Tone-Blende):
  • V10 V10 T0
  • V0 V10 T0
  • V10 V0 T0
  • V10 V10 T10
  • V10 V0 T10
  • V0 V10 T10
Ich habe die Regler immer nur entweder ganz auf oder ganz zu gedreht, weil ich es so auch praktiziere, bis auf mit der Tone-Blende. Allerdings wäre das dann schnell ausgeartet und ich hätte ziemlich viele Samples machen können. Vielleicht ein Wink an die anderen Tester, da mal noch weiter rumzuspielen.

Hier das Soundfile

Im zweiten Sample habe ich ein wenig zu einem Backing-Track von YouTube gejamt. Ich hoffe ich blamiere mich damit nicht, hab es wie gesagt nur so nebenbei eingehackt. Die Poti-Knöpfe waren auf V10 V10 T10 eingestellt, um den Funk da hinein zu bekommen. Dummerweise spiele ich höchst selten Funk, aber wie gesagt, hört es euch an. Achja, aufgenommen wurde per Mikrofon vor meiner Aguilar SL112 mit dem TC Electronic BH250 (EQ neutral) oben drauf.

Hier das zweite Soundfile

Anbei packe ich euch auch noch ein Video von der Musikmesse, in dem Thomas Türling den Bass kurz vorstellt und auch spielt, da hört man den Sound auch ganz gut:


Fazit

Die drei Monate (mittlerweile sind es fast vier geworden, ist im Wanderbass-Thread zu lesen) mit dem Bass waren wirklich erkenntnisreich. Zum einen habe ich ja keinen weiteren Bass in annähernd dieser Preisklasse und deshalb war es mal interessant zu wissen, wie sich das anfühlt. Eine dieser Erkenntnisse ist, dass man im Vergleich zu meiner normalen Preiskategorie eine wirklich sehr gute Qualität bekommt. Klar, ist nicht bei allen Herstellern so und Ausreißer gibt’s immer... etc. Aber der mir vorliegende Hagstrom Northen Super Swede Bass ist wirklich sehr gut verarbeitet, die kleineren gefundenen Makel fallen hier meiner Meinung nach nicht ins Gewicht.

Vom Sound her hat mir der Bass auch sehr gut gefallen. Mit den wenigen Reglern kann man sehr viel bewirken und gerade die funkige Seite des Sounds fand ich klasse, sehr spaßig zum alleine jammen. Allerdings würde ich persönlich den Bass nicht in einer Metal-Band spielen, da gehört er einfach nicht hin. In einem Orchester oder in einer Funk- oder Soul-Band dafür schon eher. Leichterer Rock und Alternative funktioniert damit auch noch sehr gut, aber er ist wie gesagt kein Allrounder, sondern ein Bass mit Charakter.

Es ist ohnehin klasse, dass man sich hier so nah ans Original von 1981 gehalten hat. Das macht den Bass zu was ganz besonderem und man darf nicht den Fehler machen, den Bass als Neuentwicklung zu sehen, sondern man sollte sich in die damalige Zeit und den damaligen Einsatzzweck hineinversetzen können.

Abschließend noch die große Frage: Würde ich diesen Bass kaufen?
Die Antwort würde bei mir, wenn ich denn irgendwann mal in der Lage wäre diese Summe in einen Bass zu investieren, leider wohl nein lauten. Nicht, weil mir der Bass nicht gefällt, ganz im Gegenteil! Allerdings ist es nun einmal ein historisch gehaltener Bass, der nicht in allen Genres zu Hause ist, doch ich würde mir dann einen Bass kaufen wollen, den ich als Allrounder einsetzen kann, sowohl im Orchester als auch im Metal.

Ich schließe hiermit nun mein Review ab und damit auch die Zeit als Wanderbass-Tester, was mir sehr viel Spaß gemacht hat und ich hoffe ihr hattet auch Spaß beim Lesen meines Reviews.
In dem von mir erstellten Album zum Bass könnt ihr euch natürlich gerne noch die restlichen Bilder ansehen.

Ich freue mich schon auf die Reviews der nächsten Tester und bedanke mich hier noch mal dafür, dass mir der Bass für diese lange Zeit anvertraut wurde und ich ihn nach Herzenslust spielen durfte!

Zu guter Letzt wünsche ich euch natürlich noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
 
Eigenschaft
 
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Vielen Dank für das schöne Review. Wo ist der käuflich zu erwerben?
 
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Besten Dank
 
Ich glaube, ich hab noch nie einen ausführlicheren Bericht gelesen. Ich wußte gar nicht, auf was man so alles achten kann ;-) Dicker Daumen hoch!
 
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Hi Cymon kann deine tonale Einschätzung -aufgrund meiner bisherigen Gigs (über mein Marshall Vollröhren Stack VBA400 plus 2x VBC412) mit dem Teil als zu "nasal" nicht wirklich teilen. Trotzdem danke für deinen mehr als umfangreichen Test und deine Erfahrungen mit dem Super Swede Bass.
 
Cymon hat in seiner Soundbeschreibung das Wort "nasal" nur ein einziges Mal benutzt und das in Kombination mit den weiteren Charakteristika "sehr warm und voll" und "viel wärmer als typische Fender Jazz-Sounds in Youtube-Videos".
Mit keiner Formulierung spricht er von "zu nasal" was, selbst wenn, nur eine zulässige persönliche Geschmackswertung wäre.
Meiner Erfahrung nach ist "nasal" eine der häufigsten Vokabeln zur Charakterisierungen des typischen Jazzbass-artigen Sounds zweier Single Coils am E-Bass.
Vor dem Hintergrund der Beliebtheit dieser Konfiguration und dieses Sounds quer durch fast alle Genres stellt Cymons Verwendung von "nasal" für mich eine positive Eigenschaft des Super Swede dar. Sie ist typisch für die verwendete PU-Kombination und prägt den Charakter neben der aus den verwendeten Hölzern resultierenden Wärme. Ob der Sound ihm gefällt oder nach Cymons Geschmack und Erfahrung universell einsetzbar ist oder nicht, sind seine klar als solche gekennzeichneten persönlichen Meinungen und Einschätzungen.

Ich kann verstehen, wenn Du, Thomas, als Hersteller-Repräsentant und im Hinblick auf Verkaufszahlen, einer tendenziellen Einschätzung als Nischenprodukt widersprechen möchtest. Auch teile ich persönlich dahingehend Cymons Einschätzung nicht ganz und kann mir den Bass von den Soundsamples und der Optik her durchaus in sehr vielen Verwendungen vorstellen.
Ich finde nur, dass dein (Thomas') Post inhaltlich nicht korrekt ist, da Cymon weder von "zu" nasal spricht, noch aus genau dieser einen Soundeigenschaft direkt kausal seine etwas eingeschränkte Genre-Eignungs-Einschätzung ableitet.

Danke an Cymon für das vorbildliche Review!
 
Mein Post sollte die akribische/vorbildliche Arbeit von Cymon nicht schmälern/abwärten, im Gegenteil. Ich hoffe auch, es wird nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt (auch zukünftig), da ich jetzt im obigen Fall meine persönlichen Erfahrungen beim Einsatz in einer Hardrockband beschrieb und nicht vorrangig als Hersteller-/Vertriebsrepräsentant auftrat. Kann man natürlich so lesen/interpretieren, wenn man will. ;-)

Insofern bin ich schon gespannt wie die anderen Wanderbass Tester das sehen, besser gesagt hören. :)
 
Danke auch für deine Präsenz als offizieller Herstellerrepräsentant und dein Engagement als Musiker-Privatmensch hier im Forum!
Ich werd' versuchen, besser drauf zu achten, als was von beidem Du jeweils tendenziell postest.
 
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Verdammt guter Bericht! Ich bin begeistert. Ich hoffe noch mehr davon lesen zu können! :great:
 
vom Test mal abgesehen, aber wäre ich der Hersteller und würde das Bild im Garten sehen, würde ich die Krise bekommen. Den Hals an einer solchen Betonkante abzulegen - egal wie vorsichtig - geht irgendwie gar nicht wenn es nicht das eigene Instrument ist finde ich.
 
Toll geschriebener Bericht und ein sehr interessanter Bass. Hat denn jetzt jemand ein Gewicht herausgefunden?
 
***Viel gravierender war allerdings der Zustand des Koffer-Innenlebens! Kurz zum Aufbau der Innereien: ...
Nun muss der Koffer bzw. das Paket beim Transport einen größeren Schlag oder / und Ruck erfahren haben, wobei kurioserweise der Karton keinerlei sichtbaren Schaden hat. Naja, jedenfalls ist der Bass mit dem oberen Horn kräftig gegen die Trennwand zum Fach gestoßen, sodass er diese Wand fast vollständig umgeknickt hat.... Ich finde das schon ein Ding, denn schließlich sollte ein Koffer ja solche Schläge und Stöße vor allem im Inneren überstehen und den Bass schützen. Dass der Bass selbst die Trennwände versetzen / zerstören kann finde ich schon komisch...***

Ich sag Dir was, @Cymon , das ist genau das, was manche Hersteller UND Versender nicht kapieren.
"Völlig" normal. Du bist nicht der Doofe sondern nur der Dumme mit der A-karte.
Man muss es tatsächlich Leuten aus nem Musikladen er-klä-ren, wie man einen Bass einzupacken hat.
Sie schwören, dass sie die besten Verpacker sind und obersorgfältig ...
Zweimal bei zwei Sendungen: Wenn die mal die Birne anschalten würden: wenn ein Koffer mit Inhalt 12 oder gar 15 wiegt (was es tatsächlich geben soll): wie wird der denn transportiert wenn jemand anfassen muss? Und wenn er ihn mal absetzt? Was macht er dann? Er lässt den Koffer auf den Boden fallen mit der Unterkante (straplock) zuerst. Und wenn die Kiste aufm Band läuft, rechts und links begrenzt, könnte auch mal ein Stürzchen drin sein. Siehe AGB dhl...
Jedenfalls fällt das Zeug mit 10 kg mal 8,51 m/s Richtung unten und jetzt möchte ich nicht rechnen, was da für ein Gewicht ankommt.
Und ein Köfferchen gibt die volle Breitseite an das Instrument weiter. Der Koffer selbst nimmt keinen punktuellen Schaden, aber die Energie wurde unzureichend gedämpft.

Also, nicht Du hast ne Meise, sondern diese Sprücheklopper von wegen gut verpacken.
Das geht nur mit oben / unten viel Polster. Seitlich kann eh fast nix passieren.

Es ist so simpel, einen Koffer zu bauen. Aber es ist schwer, einen Universalkoffer zu bauen.
Da würd ich mir einen Universalkoffer holen, mit stabilem Äusseren und schwachem Inneren und mir aus Styroporplatten meinen Bass schneiden.
Oder habt Ihr alle die Standard Förmchen? ;)


Amen. ;)
 

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