Halskrümmung und Lackschäden im Winter

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Hallo, das Thema wurde ja schon oft durchgekaut und ich muss mich leider auch als paranoid in der Hinsicht outen.
Man findet teilweise recht wiedersprüchliche Angaben, deshalb habe ich doch nochmal ein paar Fragen.
Ich habe mir extra einen 5-fach-Ständer gekauft, damit ich meine Gitarren nicht immer unterm Bett hervorkramen muss. Der steht im angrenzenden "Gerümpelraum". Meine Mitbewohnerin hatte da jetzt für eine Stunde lang das Fenster aufgemacht und ich bin jetzt aus allen Wolken gefallen.
"Du mit deinen Gitarren, tsts" hieß es nur..
Draußen sind es vielleicht 8 Grad, ich sitze mit T-Shirt am gekippten Fenster am Pc im Nachbarraum und finde es nicht unbedingt kalt.
In diesen Ratgebern findet man immer, dass 15-25 Grad optimal sind. Ich habe hauptsächlich Angst um meine Custom-Shop Strat, die keinen Trussrod hat und um meine Gibson Custom wegen dem Nitrolack. Die Fender ist zwar "aged" inklusive simulierter Lackschäden, aber "echte" will ich dann doch nicht haben.
Sollen sie doch lieber in den Koffer? Ich pass schon auf, dass die Heizung in meinem Zimmer nicht so bollert, wenn ich eine Gitarre rüberhole. Die Temperaturschwankungen sind ja das entscheidende habe ich gehört.
Meine Amps sind übrigens im Schlafzimmer bei mir und ich penn immer mit Fenster gekippt und Rollo unten. Ist das schlecht für die Röhren?
Bis jetzt war der Winter ja recht mild.
Sorry für diesen angsterfüllten Redeschwall, aber ich komm erst wieder zur Ruhe, wenn ihr mich beruhigt ;)
 
Eigenschaft
 
solang die Gitarren nicht direkt am Fenster oder am Heizkörper stehen, wird der Temperaturunterschied wahrscheinlich nicht so extrem sein. Mehr Sorgen würde ich mir über die Luftfeuchtigkeit machen - im Winter ist die Luft generell trockener und dauernd gekipptes Fenster ist auch bautechnisch/ lüftungstechnisch nicht ideal. Wobei bei uns die Luft nicht so extrem trocken wird wie zb im mittleren Westen der USA - wo meine alte akustische Gitarre deshalb einen Halsbruch erlitten hatte (aber auch erst als sie mal umfiel), der aber gottseidank fachmännisch repariert werden konnte.
Die Temperatur macht wahrscheinlich mehr dem Lack zu schaffen als dem Holz. So gesehen ist eine halbwegs gleichmässige Temperatur wichtig. Fürs Holz ist es wiederum eben die Luftfeuchtigkeit, die Probleme machen kann. Wobei ich vor allem plötzliche Wechsel der Bedingungen als problematisch ansehe.
Zur richtigen Lagerung - da es ja in kurzer Zeit mehrere Threads zu dem Thema gab - hab ich mal gegoogelt und auf die Schnelle diesen Eintrag gefunden, der mir recht plausibel erscheint: http://www.gitarren-reviews.de/blog/2013/tipps-zur-gitarrenpflege-temperatur-und-feuchtigkeit
Insgesamt würde ich aber sagen: solange es eben nicht extreme Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sind sollte alles in Ordnung sein und die Kratzer im Lack musst du dir dann schon selbst machen ;-)
 
Custom-Shop Strat, die keinen Trussrod hat
Ich dachte diesen Fehler hätte Leo Fender bereits nach den ersten ausgelieferten Teles behoben.

Gitarren werden ja auch mal transportiert und da sind Temperaturschwankungen normal. Manche Leute lassen ihre Gitarren sogar frosten bei sehr niedrigen Temperaturen.
So lange die Luftfeuchtigkeit nicht über einen längeren Zeitraum extrem hoch oder niedrig ist, dürfte da nicht viel passieren.
Bei kaltem Stoßlüften hat man auch kein Problem, denn dabei herrscht die niedrige Temperatur so kurz vor, dass die Gitarre ihre Temperatur nicht wesentlich verändert.
Röhren leiden bei tiefen Temperaturen nicht, die werden beim Einschalten weitaus größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt. Bringbt man einen kalten Amp in einen warmen Raum, sollte man warten, bis er die Temperatur angenommen hat, denn es kann zu Kondenswasserbildung kommen und so ein dicker Trafo braucht lange, um die Raumtemperatur anzunehmen.
 
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........ Die Fender ist zwar "aged" inklusive simulierter Lackschäden, aber "echte" will ich dann doch nicht haben........

...ist zwar ein bisschen OT, aber richtig komisch fand ich es erst ab dieser Stelle :claphands:
 
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Also ich kann dich da absolut beruhigen und dir bestätigen: Du bist paranoid...

Ich spiele seit bald 20 Jahren Gitarre und bin fast genausolange mit Bands unterwegs. Und bisher hat noch keine Gitarre (bis auf einmal, siehe unten) einen Schaden durch Temperaturwechsel genommen. Und da waren mehrere Nächte im LKW im tiefsten Winter dabei etc. etc.

Die Dinger halten verdammt viel aus. Ich würde behaupten: Du kannst sie bei trockenem Wetter bei -15 Grad die ganze Nacht auf den Balkon stellen und da passiert nicht nachhaltiges. Sie wird verstimmt sein. Aber das wars auch.

Nur eine Sache ist, wie schon öfter erwähnt Gift: Hohe Luftfeuchtigkeit. Und noch schlimmer: Gepaart mit zu hohen(!) Temperaturen.
Und genau in dem Zusammenhang hat meine ESP Horizon den bisher einzigen solchen Schaden erlitten. Sie lag einen kompletten Tag im Koffer im Auto. Im Hochsommer in der prallen Sonne. Innentemperatur ca. 50Grad. Und im Koffer war wohl eine sehr hohe Feuchtigkeit. Jedenfalls war die Hardware danach sehr geaged. ;) Der Lack des FR Systems hatte Blasen geworfen, die Bundstäbe hatten grüne Patina angesetzt, die Potis waren fleckig etc. D.h. alle Metallteile sahen "etwas" anders aus als vorher. Seitdem lass ich bei hohen Temperaturen keine Gitarren mehr im Auto und habe zusätzlich in allen Koffern solche "Entfeuchter-Pulver" Säckchen.
 
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Ich kann mir auch nicht vorstellem, dass solche kleineren Schwankungen einen starken Effekt auf das Holz haben. Wie schon erwähnt, wenn die neben einer Heizung oder direkt am offenen Fenster stehen schon eher.

Hab nen billigen Harley Benton Bass von meinem Bruder, der hat das Teil zwei Jahre neben seiner Heizung stehen lassen und nie gespielt, als ich mich dem Ding dann angenommen hab war der Hals bis zur Unspielbarkeit verzogen. Aus Frust hab ich den Bass dann auf den feuchten Dachboden geräumt und als Müll oder Deko abgeschrieben. Ein Jahr später war der Hals wieder gerade :nix: würd ich deiner CS-Fender aber nicht zumuten wollen;)
 
Ja, Holz arbeitet. Es macht nur nicht gerne Überstunden, also muss man ihm Zeit lassen.
Wer kennt das nicht? Türen, die im Winter problemlos öffnen und schließen klemmen im Sommer, Holzparkett ohne Dehnfuge wird uneben oder platzt sogar auf und Fachwerkhäuse knacken und krachen, wenn sie sich erwärmen.
Dauert alles nur seine Zeit.
Dass sich der Hals des harley benton wieder gerade gerichtet hat, wundert mich nicht mal. Bei einem hochwertigen Bass mit gerader Maserung würde man vielleicht nicht mal einen Unterschied merken.
Sperrholz hätte diese Probleme auch nicht, ist aber als billig verschrien.
 
Ich habe hauptsächlich Angst um meine Custom-Shop Strat, die keinen Trussrod hat

Sicher? Wahrscheinlich ist der TR Zugang am Halsfuß, deswegen hast Du ihn noch nicht gesehen...
Angst haben musst Du bei den CS Teilen eher weniger, deren Holz ist besser ausgesucht und anders getrocknet, schwieriger wirds da bei Billigklampfen. Den Squier Bass meines Tieftöners kann man ganz gut als Anzeige benutzen, der geht je nach Wetter, Anzahl der Leute im Proberaum, die dadurch beeinflusste Luftfeuchte, Anzahl der Biere die der Bassist schon hatte und dem Mondstand um einiges hin und her. Stimmt man dem am Anfang der Probe ist er nach dem 3ten Song garantiert um nen 3/4 Ton nachgegangen...
 
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Ja, du hast recht. Ich habe mir meine Strat mal gründlich angeschaut, mir die komplette Geschichte des Trussrod mit seinen verschiedenen Ausführungen angeeignet und ich bin jetzt klüger.
Ist schon fast peinlich, dass ich weit über 2000 für ein Instrument ausgebe und nicht alle Specs kenne. Naja, sie war gebraucht und ich konnt keinen Katalog aus dem Jahr auftreiben.
Aber ich bin auch zuversichtlich, dass da nichts passiert.
 

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