Haltbarkeit und Ersatzteile: Tremolo-System bei 2 (!!!!!!) Jahre alter Ibanez E-Git

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lusthansa
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Hallo, Forum,

ich habe einige Anfragen zu ein und demselben Themenbereich an Euch:

ich habe mir vor 2 Jahren und 2 Monaten bei meinem österreichischen Musikhändler Key-Wi Music GmbH Salzburg eine E-Gitarre gekauft. Es handelt sich um ein Modell der oberen Mittelklasse / unteren Oberklasse, die Ibanez Prestige RG 1570. Diese ist serienmäßig mit einem Floyd - Rose-lizenzierten Tremolosystem ausgerüstet. Das Produkt wurde an den Einzelhändler Key-Wi Music GmbH von dem österreichischen Großhändler Weiss & Kadlec GesmbH (www.ibanez.at) geliefert. Es war Neuware der 1. Wahl. Der damalige Leiter der Gitarrenabteilung sagte mir, ich müsse bei intensivem Tremoloeinsatz regelmäßig die Teflon-beschichteten Bushings für das Stecksystem des eigentlichen "Jammerhakens" austauschen. Das tue ich auch, mit 1 € / 6 Monaten Ersatzteilkosten ist das auch akzeptabel.

Ich bin nebenberuflicher Gitarrenlehrer von 23 GitarrenschülerInnen (derzeit). Das Tremolosystem nutze ich für GELEGENTLICHE (!!!) Effekte, um Soli in der Begleitung von SchülerInnen, die Rhythm-Guitar üben, "aufzupeppen". Von einem Heavy-Duty-Einsatz á la Steve Vai, der mit dem Whammy Bar die Gitarre in die Luft reißt, kann nicht die Rede sein.

Da ich natürlich bei jedem Schüler ein bißchen nachstimmen muss, kenne ich die Werte, wie sich meine Ibanez temperaturabhängig verstimmt, genau. Mir fiel kürzlich auf, dass eine Erwärmung (Schüler --> Fahrt im heißen Auto im Sommer --> Schüler) teilweise zu einer SaitenspannungsERHÖHUNG (!!) führt und umgekehrt. Danach fiel mir auf, dass das Whammy Bar System nach einer Dive Bomb auf Anschlag die gesamte Stimmung trotz korrekten Einbaus um 40 (!!!!!!) Cent reduziert. Ein Ziehen nach oben erhöht die GESAMTSTIMMUNG um locker einen halben Halbton.

Eine Untersuchung des Messerschneiden ergab bei Stifi, dem Mechaniker / Techniker von Key-Wi Music einen radikalen Verschleiß. Neue Messerschneiden (nachschneiden + härten = sinnlos lt. Weiss & Kadlec) wurden geliefert, diese sind lt. heutigem Telefonat aber nicht kompatibel. Der Techniker starten imo soeben einen erneuten Bestellversuch.

Frage 1 dazu:

Der Techniker leitete eine Information von Weiss & Kadlec weiter (mit denen ich übrigens schon mal Zuverlässigkeitsprobleme hatte ... :mad::bad:), wonach INTENSIVNUTZER von Whammy Bars das Messerschneidensystem alle 6 Monate (!!!!!!!!) austauschen müssen. Ist das eine realistische Info? Wer hat Verschleißerfahrungen?

Frage 2 dazu:

Der inzwischen gekündigte Leiter der Gitarrenabteilung sah bei einem - hiervon unabhängigen - Kauf einmal, wie ich im Shop hinten das Hardcase öffnete. Darin lag meine Ibanez zerlegt in Gitarre + Vibratohebel. Er meinte, ich könne den Whammy Bar stecken lassen und den Transport im Einbauzustand durchführen - dabei drückt das Caseoberteil das Whammybarsystem eine Position zwischen "neutral" und "dive bomb". Nun habe ich kürzlich mit Weiss & Kadlec telefoniert. Diese meinten, ein schneller massiver Messerschneidenverschleiß werde begünstigt durch eine langanhaltende - auch in der Bedienungsanleitung untersagte - Stellung des Whammy Bars in Richtung "nicht-parallel" = entweder dive-Bomb-Richtung oder Bend-Up-Richtung. Diese Info habe ich ggü. W&K der Info von dem ex-Leiter der Gitarrenabteilung ggü. gestellt. Dieser meinte, als ich ihn damit konfrontierte, er habe eben DAS NIE GESAGT und man müsse (so kenne ich das ja EIGENTLICH auch) den Whammy Bar rausnehmen. Was ist korrekt?

Frage 3 dazu:

Bei dem erwähnten, heute geführten Telefonat sagte mir Stifi, der Techniker von Key-Wi Music Salzburg, er habe durch das besagte Telefon mit W&Kadlec Wien den Eindruck, dass die Lieferbarkeit des noch ausstehenden RICHTIGEN Ersatzteiles fraglich sei. Das sei einfach alt ....

Meine Reaktion:
:confused::confused::confused::confused::confused::eek::eek::eek:

Ist eine Gitarre anno 2012 schon sowas wie ein Laptop, der sofort schon alt ist, weil 2 Wochen später wieder ´ne größere Festplatte rauskommt / ´n RAM mit 10000 Hyperbyte / ein Typ mit 1000 Prozessorkernen?? Oder ist das eine faule Ausrede? (Wobei die "Anklage" hierbei durchaus nicht gg. KeyWi geht, sondern gg. Weiss & Kadlec, die das weiterleiten ließen?)

Frage 4 dazu:

Wo bekomme ich - wenn Weiss & Kadlec das nimmer hat - noch Ersatzteile?

Frage 5 - und die wichtigste Frage:

Wie das so alles für mich "riecht" ist für ernsthafte Nutzer auf DAUER das Tremolo von der Ibanez Prestige RG 1570 "a schoaß" wie der Österreich sagt ;-) Ich möchte aber, da ich - und ich mag das sehr! - den Hals der Ibanez habe komplett scallopen lassen - die Gitarre als "Grundgerüst" behalten und auch auf das Tremolo an sich nicht verzichten.

Welches Tuningteil - Preis und Marke und Lieferzeit ERSTMAL egal - gibt es, welches sich durch explizite Verschleißfestigkeit im DAUEREINSATZ auszeichnet? Ich dachte da - ohne über ausdrückliche Marktkenntnis zu verfügen - an etwas, was Abstand nimmt von Messerschneidenlösung, ich meine, kein Maschinenbauer würde doch auch bei vollem Verstand sowas bauen? Da haste 60 kg --> ca. 600 N Zug der Saiten und 60 kg --> ca. 600 N Gegenzug der Federn = 120 kg --> 1200 N Zugkraft und die verteilen sich auf ein paar Quadratmillimeterchen bedauernswerten Stahl!! Dann war ja auch noch frech, dass Weiss & Kadlec meinte,ich müsste das ja auch regelmäßig schmieren. Das stand aber nicht in der Bedienungsanleitung der Ibanez! Jetzt mögen andere Nutzer im Forum sagen, ich wäre selbst Schuld, wenn ich das nicht mit Graphit trockenschmiere, aber es gibt ja auch (Stichwort: Moderne Gleitlagersysteme von hinteren Fahrrad-Schaltwerken) Keramiklager, die Wartungsfrei sind. Hätte ja (habe da vorher nie reingeguckt ...) sein können, dass die Messerschneiden nitriert und AUCH wartungsfrei sind ... was meint Ihr dazu: Ist Schmieren Pflicht?

Gibt es vllt. ein System mit wartungsarmen Kugellagern statt Messerschneiden? Danke für Tipps, lusthansa
 
Eigenschaft
 
Also bei einem Edge Pro/Zero Japan Tremolo ist die Lebensdauer der Messerkanten und Bolzen in der Regel mindestens 10 Jahre und das bei taglich intensiver Nutzung. Wie man es schafft, die in 6 Monaten abzunudeln, ist mir echt ein Rätsel.

Beim minderwertigeren Edge 3 kann ich es mir vorstellen, aber da hilft eh nichts als dass man sich ein besseres Tremolo kauft.

Das System mit Kugellagern gibt es auch, aber der Umbau lohnt bei deiner Klampfe nicht, zu viel was man ändern müsste.
 
Hallo...

1. Ein halbwegs wertiges Floyd System kann bei sachgerechtem Umgang Jahrzehnte überdauern. Das sollte für ein Edge Pro erst recht kein Problem sein. (Edit: xxx hats ja schon geschrieben.)
Wenn allerdings mit "Intensivnutzer" die jenigen gemeint sind, die ihre Saitenlage bei voller Saitenspannung einstellen, dann ja.

2. Es will mir nicht in den Sinn, warum man bei einer Gitarre, die transportiert werden soll, schnell abnehmbare, bewegliche Teile, nicht abmontieren sollte/wollte. Erst recht, wenn man weiß, dass es vom Case unfreiwillig betätigt wird! Das ist in etwa so bedacht, als würdest du dir im Auto den Sitz so hoch einstellen, dass dir das Dach leicht auf den Kopf drückt.
Verstärkter Verschleiß - Denke ich eigentlich nicht, ausschliessen will ichs aber auch nicht. Ich kenne Gitarren, deren Trems jahrelang in einer bemerkenswerten Steillage gefahren wurden und keinen Schaden genommen haben.

3. Möglich, aber da wissen die Ibanez Experten hier sicherlich mehr.

4. Wenn W&C als offizieller Vertrieb keine Teile bekommt, wirds sehr schwierig bis unmöglich.

5. Mit der Ernsthaftigkeit der Nutzer ist es eben immer so ne Frage - Siehe 1.
Wenn ein traditionelles Floyd bei dir nicht lange überlebt, wäre vielleicht das Ibanez ZR eine alternative.

Gruß
 

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