Kolibri – Headless Couchcaster

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Hallo Community,

zweieinhalb Jahre ist es her, dass ich mit einfachsten Bordmitteln eine erste Gitarre zusammengezimmert habe aus Regalbrettern und modifiziertem China-Hals.

Das Ziel war eine Gitarre für Sessel, Sofa und natürlich Stuhl, ohne die dabei störenden Elemente der klassischen Formen, in gelassener Haltung spielbar.
Schon nach dem ersten Versuch war klar, dass neben einer geeigneten Kontur und Headless auch ein gewölbter Body sein muss, damit die Gitarre nicht vom Schenkel rutscht und damit der Bauch darunter passt, was dann in Version 2 umgesetzt wurde.

Viele Gitarre spielende Besucher hatten diese Gitarre mittlerweile auf dem Schoß und Passform, Sitz, Schwerpunkt und Spielbarkeit gemocht.

Nun bin ich im Ruhestand, und habe mir einen Traum erfüllt mit einer einigermaßen vollständigen Holz-Werkstatt.

Die ersten Schritte von damals wurden weiterentwickelt in eine ernsthafte E-Gitarrenkonstruktion mit gehobenem Anspruch an die handwerkliche Ausführung und Optik auf einem Niveau, das einen Verkauf an gute Freunde als Standard oder Custom-Ausführung denkbar macht.
Das Highlight dabei ist der Selbstbau von perfekten Hälsen.

Ich möchte euch gerne zeigen was dabei herausgekommen ist, und bitte euch um schonungsloses Feedback :)

Grüße, Daniel

-----------------------------

Mensur 25“
22 Bünde, C-Shape, 10“ Griffbrettradius, Halsweite 43 mm
Humbucker 15 kOhm Bridge und 7 kOhm Neck
Länge 77 cm
2,6 kg
Body und Hals Ahorn, Griffbrett Nussbaum
Hartöl-Finish


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Mein Perfektionierungsvorschlag zielt darauf ab, das dominant wirkende Schwarz zu reduzieren und braune Holzpickuprahmen, Knobs und einen hölzernen Toggletip zu verwenden. Oder die Farbe - so ein mattes Grau-Grün? - Deines Logos aufzugreifen und die vorher beschriebenen Holzteile so zu beizen/lackieren.
 
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Vielen Dank für den Hinweis, das hat was :)(y)
 
Sehr schönes Projekt, prima umgesetzt, und auch die hochwertige Hardware sorgt sicher auch für viel Spielspaß :)
In der Grundstruktur erinnert diese Gitarre an meine Klein, und die zeigt, dass du die Abstände/Ausdehnung des Bodies für eine ergonomische (und seeehr bequeme) Spielhaltung im Sitzen durchaus noch ausdehnen könntest, d.h. der untere Bogen tiefer gezogen sein könnte, um eine höhere Spielposition zu erreichen. Falls das von Interesse ist, natürlich ;)

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Grüße,
Bernd
 
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Danke Bernd.

Ja, auf den ersten Blick sieht das ähnlich aus, da ist jedoch ein deutlicher Konzept-Unterschied zw. Klein und Kolibri.

Hier ein nur bedingt gesellschaftsfähiges Foto in Gammelklamotten mit dem Vorläufer der Kolibri, aber ich denke die Idee kommt rüber:
- Der Oberarm liegt seitlich am Körper, der Ellbogen ist höher als der Body.
- Weil alles so tief liegt kann der Unterarm ohne Veränderung der Oberarmhaltung auf die abgewinkelte Unterarmauflage abgelegt werden.
- Hals und Saiten sind Richtung Gesicht geneigt.
Screenshot 2024-09-14 210300.jpg


Hier die Klein mit Spieler, aus meiner Sicht eher klassisch was den rechten Arm und die vertikale Stellung des Bodys anbelangt.
Der Halswinkel für den linken Arm ist gleich.
Screenshot 2024-09-14 205738.jpg


Nicht wertend!, nur erklärend ... ich finde die Klein ein faszinierendes und mutiges Konzept.

Grüße, Daniel
 
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Hallo Daniel,

ich verstehe, dass die tiefe Handhaltung erwünscht und nicht zufällig entstanden ist. Ja, die Klein bietet eine eher klassische (hohe) Haltung und somit ein anderes Konzept. Ich fand das immer angenehm, weil ich mit den stärker abgeknickten Handgelenken bei tiefhängenden Instrumenten nicht so gut zurecht komme. Aber ich weiß auch, dass viele Gitarristen genau das lieben… passt also auch :)

Viel Spaß mit der Gitarre!
Bernd
 
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Man könnte die Schenkel-Stütze ja auch verstellbar machen. 💡 :D
 
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Hallo Daniel,

...ich finds Hammer...und ich kann auch erklären warum:

Ich stehe auf klassisches Fender - Design...einfach weil ich nicht sammle sondern mit viel Energie Live spiele...und F-Styles haben dem für mich einfach am meisten "Kampf - Masse/Fläche" entgegen zu setzen.

Und genau deswegen faszinieren mich auch Gitarren die diese Art nicht einfach (meist verwaschen) um-interpretieren sondern radikal neu sind....Aristide, gezeigte Klein...sind nicht viele die mich da faszinieren.

In diese Kerbe schlägt deine Gitarre perfekt!
Mit fettem Hals in Fender Mensur würde ich die sicherlich auch für Live mögen...
(y) (y) (y) (y)

Gruß,
Bernie
 
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Vielen Dank für die Blumen Bernie.

Fender Mensur ist klar, aber was meinst du mit 'fett'?
Dieser Hals ist C-Shape mit 22,5 mm am zwölften Bund.
Die ganz dicken Fender in U oder V gehen da bis 25 mm. Ist das 'dein' Hals?
 
Tolles Design(y). Ich mag eigentlich keine geköpften Gitarren, aber die gefällt mir ausgesprochen gut.
Wirkt sehr handlich. An der Form hätte ich absolut nichts verändert.
 
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Cooles Teil, ich musste zuerst an die Custom-Gitarre von Adrian Legg denken (und dann an Klein, so wie @Be.eM ).


View: https://www.youtube.com/watch?v=U4XpJBtmOEI

Allerdings hat die einen Kopf, sonst wäre das mit den Banjo-Mechaniken unmöglich - die nutzt er, um im Song umzustimmen, das erzeugt Pedal-Steel-artige Klänge.
 
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Da ich auch gerade überlege eine Gitarre zur Headless umzubauen: welche Brücke hast du verwendet und wie bist du damit zufrieden?
 
Guyker, sehr zufrieden.
 
Ist das 'dein' Hals?
...ja, eher.
Ich mag auch untenrum viel Fleisch...23mm+ sind mir bei Grundgriffen auf den ersten drei Bünden gerade recht, alles unter 22mm unten und 24mm am 12. definitiv auf Dauer für die "Haupt-Arbeit" zu wenig...

Wobei leichtfüssige Gitarren mir oft als Abwechslung auch mit dünneren Hälsen stimmig vorkommen...dazu könnte auch Deine Gitarre zählen...
 
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Hallo Comunity,

weiter gehts mit der Kolibri Story.

Nach einiger Suche bin ich an Honduras-Mahagoni aus den 70ern gekommen, so ist eine Kolibri-Variante 'Hot Chocolate' entstanden. Dieser Begriff ist mir während des Baus (neben dem Wort 'wood porn' ...) immer wieder in den Sinn gekommen. Das Holz macht zwar mal richtig Sauerei, die Werkstatt sah anschießend aus wie Ayers Rock, aber die Farbe ist dermaßen krass, ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen.

Der Body ist nur 31 mm dick, da wollte ich mal das 'reduced to the max' ausreizen. Das Griffbrett ist aus über 25 Jahre abgelagerter Eiche. Die Poren an der Griffbrettoberfläche wurden mit pastösem 2K Kleber verschlossen, ansonsten ist das gesamte Finish wieder Hartöl.

Sie wiegt 300 Gramm weniger als die oben vorgestellte Maple und ist der reinste Handschmeichler, vibriert wie Hulle in den Händen, klingt richtig markant, und macht mich optisch und vom Feeling her derart an, dass ich glatt wieder mit dem Spielen angefangen habe und sie für mich behalte. So musste das wohl sein :) , und ich hab ja noch von dem Holz.

Für alle die Freude daran haben nun ein paar Bilder.

--> Und gerne wieder Kritiken, Anregungen, ...

Und, falls Mr.513 noch mitliest: Ich habe deine Anregung zum Thema 'dominantes schwarz' ernstgenommen, und silberne Pickup-Rahmen und Knöpfe probiert, Eiche-Knöpfe probiert ... aber es scheint ich brauche die Hardware einfach komplett schwarz.

Grüße, Daniel

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@Barncaster124: Ich habe Deinen Thread abonniert, weil er inhalt stark ist.
Dass Du meinem Vorschlag folgtest, ehrt mich sehr!
 
Hallo Community,

zum Abschluss dieses Threads stelle ich die dritte Kilibri vor, mit der ich das angestrebte (Verkaufs-) Niveau erreicht habe.
Dies mit Hilfe der Befundung der beiden oben gezeigten Prototypen durch meinen seit über 20 Jahren Gitarre und Bass spielenden Sohn, sowie einen Gitarren- und Harfenbauer, einen Filmmusik-Produzenten und Bandspieler, und durch einen Gitarrentechniker und Bandspieler.

Body Ahorn, Griffbrett Kirsche, Hartöl-Microwachs-Finish.

Vielen Dank an alle die hier ihr Feedback gegeben und mich damit zum Weitermachen ermutigt haben!

Grüße, Daniel

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Sieht mega geil aus, die würde ich sofort live spielen!!!
 
Danke schön!
*edit*
Technisch ist sie super geworden, der Hals ist bolzengerade, das Fretwork ist top gelungen inkl. fall away, die Action ist flach.
Die Humbucker sind Tonerider Rocksong, die Polepieces liegen perfekt unter den Saiten.
*edit*
 
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SvenE
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Barncaster124
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