Haltbarkeit von Lautsprechern in Cabinets

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Hey Leute!

Ich habe mal eine etwas allgemeinere Frage. Ich möchte mir ein gebrauchtes Mashall Cab zulegen und stehe vor der Wahl zwischen nem JCM800, nem JCM900 und dem aktuellen 1960A... Alle haben die G12T-75-Lautsprecher und unterscheiden sich nur vom Alter her... Klar ein wenig an den Gehäusedetails und am Innenleben wird Marshall in den letzten Jahrzehnten schon geändert haben, aber das ist erstmal nebensächlich...

Meine Frage ist jetzt, ob ich bei nem funktionierenden Cab bedenkenlos zugreifen kann, ohne auf das Alter zu achten. Wann verschleißen Lautsprecher. Angenommen ich kauf mir jetzt einen aus der 800er Serie, die ja auch den 80ern (oder früher?) kommt, dann haben die Lautsprecher ja schon 30 Jahre auf dem Buckel. Wie sieht es da aus mit Verschleiß. Besonders die Sicken etc. sind doch aus Gummi, der porös werden könnte... Worauf ist beim Kauf solch alter Lautsprecher zu achten? Hat das jemand Erfahrungen und/oder Tipps?

Vielen Dank
Chrisi
 
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Kann man pauschal nicht beantworten weil keiner weis wie sehr die Cabs beansprucht wurden und wie sie gelagert worden sind. Anspielen ist da eigentlich Pflicht ausser Du hast vor die Speaker generell zu tauschen.
Wegen bröselnder Sicken brauchst Du Dir normalerweise keine Gedanken machen, sowas haben HiFi Lautsprecher aber die wenigsten Gitarrenlautsprecher...
 
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Die Sicken bestehen bei den Lautsprechern nicht aus Gummi, können aber trotzdem den Geist aufgeben. Irgendwann verlieren auch die Membranen ihre Steifigkeit, dann klingt der Lautsprecher nicht mehr so kontrolliert wie vorher. Hast du die Möglichkeit alle Boxen gleichzeitig mit deinem Verstärker zu testen? Dann tu das, und nimm dir die Box heraus, die dir am meisten gefällt. Lautsprecher gehen wenn meistens durch Überlastung oder schlechte Behandlung kaputt, da tut sich abgesehen von dem verändernden Klang meiner Meinung nach nicht viel.

Achte aber unbedingt dadrauf das alle Lautsprecher in der Box funktionieren und auch halbwegs gleichmäßig klingen (Sowohl Lautstärke als auch Klangfarbe). Gerade wenn da irgendwann ein Lautsprecher durch einen anderen Typ ersetzt wurde und du das nicht weißt wirst du spätestens bei der Live-Mikrofonierung o.ä. Stress bekommen da du durch die nahe Mikrofonierung nicht den wahren Gesamtklang der Box einfangen wirst.
Es schadet ebenfalls nicht sich eine sehr leuchtstarke Taschenlampe mitzunehmen und mit der mal durch die Frontbespannung durchzuscheinen (direkt auf die Bespannung auflegen). Dann sieht man auch relativ fix ob auf der Membran Beschädigungen sind. Die hört man meistens beim einfachen Anspielen nicht raus, aber später bei der Mikrofonierung gibt's dann auf einmal unerklärlicherweise Artefakte die stören werden.

Ansonsten: Erlaubt ist das was gefällt.
 
Danke soweit Ihr zwei... Anspielen mit meinem Amp wird leider nicht möglich sein. Aber Anspielen generell würde ich sie auf jeden Fall... Ich stelle es mir nur gerade schwierig vor, festzustellen ob alle Lautsprecher wirklich funktionieren... Sollte man dazu einfach von hinten jeweils bei 3 Lautsprechern die Kabel ziehen? Also die Box erstmal aufschrauben... Oder hört man das wenn man sein Ohr vorne gegenhält? Problematisch könnte es dann nur mit dem neuen Trommelfell werden... :)
 
Nein, auf keinen Fall! So kann man ganz schnell seinen Röhrenverstärker stark beschädigen da du durch das Abklemmen von Lautsprechern die Gesamtimpedanz der box veränderst.

Es reicht wenn du auf kleiner Lautstärke etwas spielst und mit dem Ohr davor gehst. Man muss ja den Master nicht auf 10 haben.

Das entfernen der Boxenrückseite ist aber auch nicht sonderlich verkehrt - falls du es machen darfst, tu es. Schau nach ob die originalen Lautsprecher drin sind, ob an der Verkabelung gefummelt wurde oder die Schrauben für die Lautsprecher mal zu stark angezogen wurden (siehst du dadran dass um die Schrauben herum der Käfig ein bisschen eingedellt ist, also nicht mehr wie eine glatte Oberfläche spiegelt/glänzt sondern eine Kuhle hat.)
 
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Wenn du tatsächlich die Kabel von 3 Lautsprechern entfernst, ändert sich die Impedanz nicht ;)

bei 4x12er-Boxen sind üblicherweise je ein Lautsprecher-Paar seriell verdrahtet, und die beiden Paare dann parallel (oder vice versa).
Somit entspricht die Gesamtimpedanz der Box wieder genau der Impedanz eines einzelnen Lautsprechers.
...immer davon ausgehend, dass es sich um 4 baugleiche Lautsprecher mit gleicher Impedanz handelt.
Bedenke aber, dass die vom Verstärker "abgegebene" Leistung nun auf einen einzigen Lautsprecher kommt - also nicht Vollgas aufdrehen. Aber zum Funktionstest reicht's ja eh auch leise.

Prinzipiell würde das also schon funktionieren, aber reichlich umständlich ist das schon. Da reicht's, wenn du einfach mit dem Ohr direkt vor jeden der 4 Lautsprecher hörst.
Dreh das Master-Volume halt nicht so weit auf dass es weh tut, soviel Hausverstand muss schon sein.
 
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Hm, stimmt, da hab ich nicht zuende gedacht. Aber es ist trotzdem besser nicht einfach unbedacht irgendwelche Lautsprecher abzustecken ohne vorher die Impedanz wieder neu durchzurechnen. Aber in dem Fall klappt es tatsächlich. Mit dem Ohr abhören ist aber immernoch einfach viel fixer :) Und ich glaub nicht jeder Verkäufer steht dadrauf wenn jemand fremdes an der Verkabelung der Box herumbastelt. Zumal diese teilweise auch fest verlötet ist und nicht mit Kabelschuhen o. ä. ausgeführt.
 
Was bei den Marshall Cabs wegen der Frontbespannung die sich nicht abnehmen lässt leider nicht ganz einfach ist, ist sich die Speaker mal von vorne anzugucken.
Ich würde das Cab anspielen und dann die Speaker einzeln ausbauen und von vorne begutachten, wenn die Cabs lange in feuchten Proberäumen etc. gestanden haben wäre es durchaus möglich, das sich Schimmel, Feuchtigkeit etc. auf der Membranfläche angesiedelt hat.

Gruß
Sash
 
Danke nochmal an alle... Ich muss natürlich vorher mit der Verkäufer besprechen in wie weit meine Tests gehen dürfen...

@The_Dark_Lord... Das mit dem laut aufdrehen/Trommelfell war natürlich als Spaß zu sehen... Ich spiele ja schon ne Zeit meinen 40Watt-Combo uns weiß was da raus kommt... :)
 
Nur mal so als Hinweis:

Mir ist neulich ein T75 kaputt gegangen, und zwar hatte sich der Leim am Übergang Membran-Kalotte gelöst. Das war leicht zu reparieren, hat nur 10€ gekostet.
Das ganze klang so, als würde etwas mitvibrieren (tieffrequent). Vor allem bei tiefen, lauten, abgedämpften Powerchords.
Keine Ahnung ob das für T75 typisch ist, aber kontrollier das, wenn du die Box anschaust.
 
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Wegen bröselnder Sicken brauchst Du Dir normalerweise keine Gedanken machen, sowas haben HiFi Lautsprecher aber die wenigsten Gitarrenlautsprecher...
Bei Hifi Lautsprechern kommt das nur noch sehr selten vor, das Problem haben fast nur Lautsprecher mit Schaumstoffsicken.
Die meisten Hifi Lautsprecher haben heute Gummisicken, die in dieser Hinsicht problemlos und sehr langlebig sind.
Die meisten Gitarrenlautsprecher haben (wie fast alle PA Chassis) beschichtete Gewebesicken. Das Gewebe ist normalerweise problemlos. Bei richtiger Lagerung (nicht feucht, nicht heiß, nicht in der prallen Sonne) macht das Material keine Probleme. Die Verklebungen sind dagegen eine häufigere Fehlerursache. Da kommt es immer auf den Kleber an. Es kann auch sein, dass die häufig klebrige, manchmal gummiartige Beschichtung der Sicke erneuert werden muss.
Am wenigsten Probleme machen Lautsprecher mit Papiersicke. Dabei ist die Sicke Teil der Membran und nur ins Material eingeprägt. Da gibt es keine Verklebung, die nachgeben könnte, Papiersicken sind sehr sehr langlebig. Der Eminence Canabis Rex ist meines Wissens ein solcher Speaker.
 
um es kurz zu sagen:
In der Regel muss man Lautsprecher schlachten, damit sie kaputtgehen.
 
Das entfernen der Boxenrückseite ist aber auch nicht sonderlich verkehrt - falls du es machen darfst, tu es. Schau nach ob die originalen Lautsprecher drin sind, ob an der Verkabelung gefummelt wurde oder die Schrauben für die Lautsprecher mal zu stark angezogen wurden (siehst du dadran dass um die Schrauben herum der Käfig ein bisschen eingedellt ist, also nicht mehr wie eine glatte Oberfläche spiegelt/glänzt sondern eine Kuhle hat.)


Schadet zu starkes montieren dem Speaker?
Kann ich mir gerade nicht vorstellen.. Und Dellen im Chassis würden mich auch nicht stören.
Oder übersehe ich was? :gruebel:
 
Bei den alten Greenbacks zum Bleistift sollte man die Schrauben nicht so dolle anziehen, sonst verbiegt sich das Chassis etwas (ungleichmäßige Belastung der Kalotte) und die Spule könnte kratzen und schaden nehmen. Bei anderen stabiler gebauten Chassis ist es egal - wobei.... nach fest kommt ab.
S.
 
Es soll ja Leute geben die sogar das unmögliche schaffen. :rolleyes:
Zu fest ist in den Fall immer schlecht.
 

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