Wie nehme ich eine Harfe auf?

Nun, ist nicht so dass die die Klassiker nicht kennen.
Der eine arbeitet zu 50% in der eigenen VA-Firma und ist seit ~25 Jahren in der Branche, der andere betreibt eigentlich "nur" Home Recording, allerdings auf einem für privat doch recht gehobenen Niveau. Beide haben durchaus den finanziellen Status, sich das leisten zu können. Nun, wie gesagt, da denke ich mir einfach: Selbst schuld.
Interessant finde ich dann aber die persönliche Inkonsequenz: Für den einen ist das Fireface so ziemlich die Untergrenze, hat aber HS-80 zur Abhöre. Der andere bezeichnet KM-184 herablassend als Billigversion von irgendwelchen anderen Neumännchen, arbeitet live für Vocals am liebsten mit dem SM-58. :rolleyes: :rofl:

Ich schätze beide persönlich und fachlich und frage gerne um Rat... aber man muss eben wissen wie man die Aussage von welchen Personen einordnet.

MfG, livebox

(...und sorry für OT)
 
so, lange nicht reingeschaut, dabei hat sich einiges getan!:)
bin inzwischen für Ton und Bild Studium in Düsseldorf eingeschrieben, Hauptfach Harfe...ich sollte also mit der Zeit schlauer werden was das Thema hier betrifft :D!
Vielen Dank für alle die Tipps, die da inzwischen gekommen sind! Inzwischen habe ich auf 2x NT5 als Kugeln (meistens) plus RME Quadmic umgerüstet...Das Problem mit dem zu niedrigen Eingangspegel bei zu hohem Grundrauschen gehört also endgültig der Vergangenheit an. Hab mal mit klein ab experimentiert, in diversen Abständen, mit dem Grundgedanken, dass man ja immer einen schönen Klang wahrnimmt, wenn man direkt vor der Harfe sitzt...Es ist eine Wissenschaft für sich...aber zB die Saite von DPA und die diversen Ratschläge haben mich erheblich nach vorne gebracht.
Um die Qualität der Mikrofone muss ich mir in Zukunft auch keine Sorgen mehr machen, im Medieninstitut der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf gibt die Tonausleihe so ziemlich alles her, was das Recording-Herz begehrt...
Grüße
 
Naja die Tonleute beim ö.r Rundfunk kennen Beyer - ist ja ne deutsche Firma.
 
Hallo, livebox,

Hallo Klaus,

hast du da zufällig ein Foto oder eine Skizze davon? Das würde mich interessieren!

nein, leider nicht. Ich bin mit einer digitalen Spiegelreflex geschlagen :D :D, die man natürlich immer dann nicht dabei hat, wenn man sie braucht. Eigentlich wollte ich schon zur Dokumentation Bilder machen. Ich versuch's mal zu beschreiben. Das Stativ stand etwa anderthalb Meter hinter der Harfenistin und die Mics schauten aus gut 2 m Höhe in XY auf die Harfe herab, so ca. Mitte des Resonanzkorpus.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich habe gestern Abend einen Mikro-Vergleich gemacht; u.a. das I53c gegen das Rode NT-5. Konnte leider nur am Klavier vergleichen, aber da lag das I53c ganz klar vorn.
War das ein aussagekräftiger Direktvergleich, oder nacheinander/abweichende Aufstellung? Denn ganz trocken auf die technischen Daten reduziert kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen, wo das kleine Beyer dem NT5 den Rang ablaufen sollte, außer in einem etwas stärker gefärbten Frequenzverlauf und vielleicht ein wenig mehr Tiefen. Und auch nach eigener Erfahrung konnten die Opus 53 dem NT5 nie das Wasser reichen. Hättest du gesagt dass die 930er soviel besser sind als die NT5er hätte mich das nicht überrascht, die finde ich auch wirklich gut, aber die kleinen...? :gruebel: Hast du Samples davon? Immerhin muss ich zugeben dass ich die neuen TG I53 noch nicht erlebt habe.
 
War das ein aussagekräftiger Direktvergleich

Ich mein: Ja. Die Aufnahme wurde parallel gemacht; die Kapseln waren keine 1,5cm auseinander. Aufgenommen wurde über ein Mackie Onyx Pult direkt nach dem PreAmp.
Die starke Färbung bei den neuen Beyer gefällt mir gar nicht; siehe auch dieser Thread. Ich hätte lieber saubere Frequenzgänge. Aber im Direktvergleich ist hat das Rode arg bissige Höhen (imho hat das nichts mit analytisch zu tun) und klingt im Vergleich zum I53c einfach "topfig".
(Einen ähnlichen Eindruck hatte ich schon, als ich die NT-5 vor einigen Monaten gegen die MXL 603 verglichen habe. Die MXL lösen etwas grober auf, ansonsten würde ich sie den Rode aber vorziehen.)

Eigentlich wollte ich die Aufnahme nicht online stellen - ich hatte sowieso vor keinen Mozart zu spielen ;) und es sollte nur etwas Geklimper werden, aber da ich nebenbei noch auf meinen Herrn "Kollegen" etwas aufpassen musste... :rolleyes: seht mir bitte die musikalischen Mängel nach.
Wie gesagt, die Kapseln waren direkt nebeneinander. Da ich leider nur ein I53c zum Test hatte war die Mikrofonierungsposition genau mittig (in Höhe und Breite) hinter dem Klavier; Abstand ~15cm. (Es ging ja nicht darum, jetzt einen besonders schönen Klaviersound mit nur einem Mikro zu holen, sondern darum die beiden Mikros gegeneinander zu testen.)
Ein Ratespiel (was ist welche Mikro) macht hier keinen Sinn - die Unterscheide im Tieftonbereich sind viel zu deutlich. Also hier einfach die Files (als wave, je 7,3MB):
Beyer
Rode


Klaus: Vielen Dank, kanns mir in etwa vorstellen. Für eine live-Verstärkung aber wohl nur schlecht geeignet, oder?

MfG, livebox
 
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Hmm, also ich finde das Rode besser, gerade weils eben brillianter klingt.
Das Beyer erscheint mir schon fast etwas mumpfig.

Jedenfalls n super A/B-Vergleich. :great:

cheers, fiddle
 
Ich wollte ja eigentlich schon längst im Bettchen sein, aber dann hab ich gesehen dass du noch die Klangbeispiele nachgeliefert hast... :D
Und ich muss fiddle auch recht geben, das NT5 klingt mir deutlich besser, offener, dynamischer. Im Grunde genau was ich erwartet hatte. Es ist allerdings richtig dass das Beyer "untenrum" etwas voller wirkt, aber der Raumeindruck der beim NT5 noch mitschwingt, ist beim I53 nahezu völlig erstickt. Mag sein dass das Beyer einfach eine straffere Richtcharakteristik hat, was ja für einen Liveeinsatz an Drums, wofür es wohl vor allem ausgelegt ist, auch goldrichtig ist, aber für derartige Instrumentalaufnahmen finde ich es schon recht "zweidimensional" und blass im direkten Vergleich.
Dass du und dein Kollege das anders beurteilt haben kann viele Gründe haben. Stimmung, Ohren schon zu "verbraucht" nach den Aufnahmen, Klang passte besser zur Wiedergabe, Hörgewohnheiten bzw. klangliche Referenz, was weiß ich.
Sehr willkommener Vergleich, danke hierfür! :great:
 
Für mich klingt das Beyer besser. Es ist viel ausgewogener. Die Obertonstruktur des Instruments wirkt reicher. Das Røde wirkt dagegen etwas mittig, was im ersten Moment eine Pseudo-Klarheit vortäuscht. Dagegen ist das Beyer in den oberen Höhen offener und wirkt auch etwas schneller.

Wäre mal interessant, ein 24 Bit File zu haben. Beide Aufnahmen leiden etwas unter Digititis.
 
Hallo,

ä-hmm, bei mir zeigt die Dateiinfo an, daß es sich um 24-bit-Files handelt :gruebel:
@livebox: Danke für die Vergleichsdateien! Mein erstes Hörgefühl, allerdings im Moment an billiger PC-Abhöre, sagt mir allerdings, daß mir das NT5 besser gefällt, auch gerade, weil es offener im Tiefenbereich ist. Das Beyer "klingelt" mir in der Höhe zu deutlich. Ich fand es allerdings als Drum-Overhead im Test ganz gut.
Und: Nein, live würde ich eine Harfe auch nicht unbedingt mit dieser Anordnung abnehmen... aber bei uns war es ja eine Aufnahmesituation, und da paßte es sehr gut.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich habe nicht in die File Daten gesehen. Es hat für mich für ein 24 bit file zu viele digitale Artefakte. Was war denn das für ein Wandler?

Abgehört habe ich das über einen Forssell MADA-2 auf meiner Studio-Abhöre. Mit Computer Lautsprecher würde ich das nicht beurteilen. Das Klingeln, das Du beschreibst ist wohl eher der schlechte Klirrfaktor auf Computer Quäkern, weil das Beyer die Komplexität des Klanges besser abbildet. Das ist dann wohl zu viel für die Hasenkisten.

Trotzdem, Preamp und Wandler waren wohl nicht so toll, sonst wären bei diesen leicht nervösen Klang beide Mikrofone nichts für solche Aufnahmen.
 
Wie ich bereits schrieb, als Interface diente ein Mackie Onyx Pult (1640er mit nachgerüsteter FW-Option).

Leider fehlt mir im Moment die Möglichkeit, angemessen hochwertig abzuhören - mein TC Konnekt ist gerade zur Reparatur, deshalb nur über die Standard-Soundkarte... (Das beste hätte das Mackie sein können - aber der Kollege hielt mir grinsend seinen Kopfhörer hin: "Voll guter Sound, nicht? :D Nur 15 Euro!"... :rolleyes:)

MfG, livebox
 
Hallo, ich bin ein Harfenist (konzertharfe in Österreich) und spiele viel auf großén Bühnen und in großen Orchester Konzertsäälen. <br><br>Daher kann ich Dir folgende Tips geben. <br><br>Es hat sich bewährt, die Harfe mit 2 Mikrophonen aufzunehmen. Ich verwende jetzt die NEUMANN KM 184 (ein Stereopaar). Jedes Mic auf einer Harfenseite, die TREBLE Aufnahme richtet sich im oberen drittel auf die Harfendecke, ca 20-30 cm von der Harfe entfernt. Das andere Mic ist auf die Bässe 2-3 Oktabe von unten ferichtet und zwar auch auf die Decke, Entfernung ca. 30 cm.<br>Die Microphone sind leicht nach innen gerichtet, schauen also ein bißchen zusammen.<br>Ich habe auch gute Ergebnisse mit einem RODE NT-5 erhalten, oder mit RODE Großmembranmikrophonen NT-1A. <br>Extrem gut sind auch die Microphone von Schöps, hier ist ein Stereopaar ideal, wie z.b. das 21er. Alllerdings sind diese sehr teuer. <br>AKG Mics sind nicht wirklich sehr empfindlich, daher hat man immer einen großen Anteil an Rauschen und Nebengeräuschen dabei, aber für die Microfonierung auf der Bühne reichen diese.<br><br>Wenn Du mit dem Computer aufnimmst, kommt es auch immer auf die AUDIO Karte drauf an. <br>Sehr gute Erfahrung habe ich mit einem MAC, Logic Audio oder Pro Tools und einer APOGEE AUDIOKARTE (High End Wandlung), z.B. die DUET 2 gemacht. <br>Die DUET 2 hat eine Clipping Einstellung, die verhindert, daß die Harfe übersteuert wird. <br><br>Der Raum, in dem die Harfe steht, ist mit Baffel und Schaumstoff abisoliert, um die Mitten und Bässe zu absorbieren, sodaß es keine Reflexionen gibt. <br>Der Raum ist halbtrocken (damit meine ich, es gibt nicht biel Hall, sodaß man das Instrument selbst gut hören kann)<br><br>Mit dieser Voraussetzung kann man jeden Software ROOM und HALL dazugeben. <br><br>Jetzt kommt der WICHTIGSTE Teil. Die Harfe so aufgenommen klingt ziemlich gerade. Mit Equalizer und Limiter, Compressor kann man die Frequenzgänge und den Ton formen, dazu gibt es viele gute Tools, meine besten Ergebnisse habe ich mit den PLUG INS der VIENNA SUITE (Vienna Symphonic Library) erhalten, die einfach zu bedienen sind, den Klang wirklich gut formen lassen und vom Feinsten sind. <br><br>Wenn das Signal gut klingt, wird erst der ROOM und der HALL dazugefügt.<br><br>Aber zuvor: die Bass Spur SOLO schalten und so equalizen, daß sie gut klingt. Achtung: bei Volksharfen nicht zuviele Höhen, das macht den Ton scharf und ekelig. Auch die Kurve in den Mitten zurückdrehen, insgesamt die Lautstärke der Bass Spur etwas zurücknehmen. Unbeding ein LOW CUT FIlter aktivieren.<br>Danach das Gleiche mit der TREBLE Spur. Hier jedoch anstatt des Low Cut Filters ein High Cut Filter verwenden. Die Trebles sollen nicht zu schrill, zu brilliant, zu metallig, und zu hell klingen. <br><br>Der schönste Harfensound entsteht, wenn man ihn weich gestaltet, d.h. die hohen Frequenzgänge etwas zurückregelt.<br><br>Danach kommt noch als Effekt ein Stereo Spreader (macht das Signal weiter und räumlicher) dazu. <br><br>Ein guter ROOM ist wesentlich. Wichtig. Immer ROOM und HALL auf 2 verschiedenen Bussen fahren, damit einzeln regelbar. Als Room kommt am besten ein Holz Raum, nicht zu groß (bis 20 Meter) und warm, das Signal wird unter 10 % eingeschliffen. <br><br>Der HALL kann etwas größer sein, aber niemals auf Große Halle oder Church Hall gehen, das läßt den Ton absaufen, weil zu diffuss. <br>Die Vienna SUITE hat hier einen schönen Hall anzubieten, ein Nachbau des Wiener Konzerthauses. <br>Den Hall gebe ich hauptsächlich auf die Treble Spur, wichtig ist auch beim Hall: der High Cut und Low Cut Filter.<br><br>Es hilft ungemein, beim Mixen ein Beispiel eines fertigen Sounds immer wieder zwischendurch anzuhören, das hilft beim Korrigieren. <br>Ansonsten geht man mit seinem eigenen Sound verloren. <br><br>AUSSERDEM: <br>Eine Harfe klingt hinter der Harfe anders als vor der Harfe. <br>Das heißt, der Spieler hört sein Instrument anders, als der Zuhörer in der 1. Reihe. <br>Wichtig ist natürlich die richtige Spieltechnik und Fingerhaltung und die Produktionen eines starken und satten Tones ohne Nebengeräusche. <br><br>Also, dann alles Gute, ich freue mich auf ein Feedback. <br><br>Professionelle Aufnahmemöglichkeiten für Harfenisten gibt es hier:<br>Harald Peterstorfer in Wels, O.Ö. (Musiklehrer und Recording Spezialist), er produziert einen sehr schönen Harfensound, er hat die CDs von Monika Stadler aufgenommen.<br>http://www.haraldpeterstorfer.com<br><br>Oder in Deutschland: hier nehmen die Künstler auf: Silke Aichhorn etc.<br>http://www.digiton-records.de<br>hier heißt der zuständige Aufnahmetechniker Jürgen Hagen<br><br>Ich hoffe, das war hilfreich.<br><br>Hans Trummer
 
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Also dass AKGs so sehr Rauschen oder allzu geringen Output haben kann ich nicht bestätigen. Da haste wahrscheinlich mal Pech gehabt. Mit 451 und 414 sollte es keine Probleme geben. Natürlich muss an auch einen adäquten Vorverstärker nehmen.
 
451 und 414 sind zwei völlig verschiedene Mikrofone. Ich kann das, was Mandu schreibt vollkommen bestätigen. Ein KM184 ist einfach eine andere Liga als ein 451.
 
451 und 414 sind zwei völlig verschiedene Mikrofone. Ich kann das, was Mandu schreibt vollkommen bestätigen. Ein KM184 ist einfach eine andere Liga als ein 451.

Das ist mal wieder fürs Poesiealbum. Ein KM 184 kostet auch fast das doppelte! :hail:
 
Doppelt so teuer ist besser stimmt nicht immer. In dieser Anwendung mit der Harfe würde ich den von Mandu ins Spiel gebrachten Vergleich, dass sich das KM184 besser geschlagen hat als das AKG, bestätigen.

Die von Mandu angrsprochenen Schoeps MK21 finde ich sogar noch besser. Für mich ist es das beste Schoeps überhaupt, klanglich am ausgewogensten. Mit seiner breiten Niere ist es halt nicht in jedem Raum optimal.

Bei solchen Mikrofonen muss auch der Preamp und Wandler eine gewisse Klasse haben. Gerade die Schoepse sind anspruchsvoll bezüglich der Stabilität der Phantomspeisung.
 

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