Höchstmögliche Saitenlage- Hals komplett entspannen ?

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Hallo liebe Gemeinde,

mich würde interessieren, ob es Risiken und Nebenwirkungen gibt,
wenn man den Trussrod komplett
entspannt, um eine höchstmögliche Action zu erhalten ?

Ich schlage extrem fest an und stehe auf bissig- höhenreiche Sounds bei größtmöglichem Dynamikumfang-
dabei stoße ich recht schnell an eine Grenze, wo es bei meinen Strats unschön klirrt und schnarrt, weil die Saiten die Bundstäbchen berühren.

Ein Gitarrentech in der Thomann- Werkstatt sagte mir mal, dass das Erhöhen der Saitenreiter am Steg sich nicht auf die Saitenlage der unteren Bünde auswirkt...

Daher die Frage: führt das ( wenn nötig vollständige) Entspannen des Halsstabs zum Ziel ?

Mir ist schon klar, dass Flitzefinger- Orgien bei hoher Saitenlage erschwert sind, aber das Filigran- Virtuose ist eh nicht meine Welt! :rolleyes:

Dickere Saiten haben eine geringere Auslenkung und schnarren wohl weniger- ich möchte aber nach Möglichkeit nicht höher als 09. - 0.46 gehen wegen der Haptik.

Danke für Euren Input !
 
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Nen 10er Satz würde ich schon empfehlen, mindestens. Lass dir doch den Sattel durch nen höheren Tauschen.
 
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Ja, da hat der Bua recht.

Man überlege mal: Deine Mensur ist 648mm. Wenn du die Reiter um 4mm höher stelltest, wäre das ein Winkel von 0,35° (Für die dies nicht glauben: tan = G/A => arctan(4/648) = 0.35°)

Der 1. Bund ist 35mm lang, mächte bei dem Winkel eine Erhöhung um 0,22mm. Kann man im Grunde als „nichts" bezeichnen. Wobei man bedenken muss, dass die Saite, da unten auch nicht so heftig ausschlägt, sodass bei dieser extremen Erhöhung um 4mm wohl dennoch ein Effekt zu hören und spüren ist.

Aber nichtsdestotrotz: Der Halsstab ist für die Saitenlage zwischen dem ca. 3. bis 12 Bund da. Für den 1. bis 3. ist maßgeblich die Sattelhöhe zuständig. Bei den meisten (nicht superteuren) Gitarren ist der meistens auch schon zu hoch als eigentlich nötig eingestellt.

Insofern Ja, wenn du die Saitenlage wirklich an die Spitze treiben willst, geh erst mal über den Halsstab.

Grüße
 
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Aber damit kann die Gitarre doch nicht mehr sauber intoniert werden. Bei einem zu hohen Sattel sind alle Töne in den ersten drei bis fünf Bünden nicht mehr sauber. Ich würde einfach die Brücke, oder bei fenderartigen Gitarren die Saitenreiter hoch schrauben. Und - wie schon angedacht - den Truss Rod entlasten.
Bei einer meiner Gitarren war der Sattel 2 mm zu hoch, ich musste sie im fünften auf adgcea stimmen, um brauchbar darauf spielen zu können. Die untern drei Bünde waren dann eine no-go-area.
 
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mich würde interessieren, ob es Risiken und Nebenwirkungen gibt,
wenn man den Trussrod komplett
entspannt, um eine höchstmögliche Action zu erhalten ?

Ein Risiko gibt es dabei nicht, aber eine mögliche Nebenwirkung, nämlich das rappeln des trussrods. Vollständig würde ich ihn also nicht entspannen.

Bei extrem starkem Anschlag und Fender-Mensur sind eigentlich schon 10er grenzwertig, also sagen wir mal das Minimum. Ich spiele da selbst 10er und würde empfehlen die Haptik nicht zu wichtig zu nehmen. Nach zwei Wochen hast Du Dich an die dickeren Drähte gewöhnt.

Was nützt es wenn die Haptik stimmt, aber kein einziger Ton???

Der Sattel hat ausschließlich Einfluss auf die leere Saite und ist nur dann zu erhöhen wenn er zu niedrig ist. Fast immer ist das Gegenteil der Fall.
 
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Hallo,

Ich würde niemals über eine Lockerung des Halsstabes an die Saitenlage gehen, dafür sind die Saitenreiter zuständig!

Es gibt (vorallem bei Fender-Styles) da sehr ungünstige Auswirkungen!
Tatsache ist, daß die gesamte Konstruktion wie ein Bogen gegenfedert je mehr Krümmung du drin hast. Je höher du die Saitenlage machst, desto gerader musst du den Hals einstellen um wieder mehr Parallelität der Zugkraft zur Holzkonstruktion herzustellen. Bei F-Styles sind Faktoren wie Klangbildung, Intonation und Bespielbarkeit direkt von diesem Faktor abhängig-was sich bei Gibson-Styles wegen der Gesamtkonstruktion anders verhält!

Probier`s aus-eine Strat/Tele mit grosser Halswölbung klingt wie Gummi, intoniert schlecht und fühlt sich grausam an.

Es gibt eine Lösung: Hals so gut wie gerade stellen, Saitenlage hoch.

Ich schlag selbst stark an und hab bei meinen Strats mit moderner Griffbrettwölbung Saitenlagen von gut 4mm, bei der Tele mit Vintage Wölbung am Griffbrett mindestens 5mm. Ein Trick: die H-Saite lege ich etwas tiefer, G-Saite auch minimal-die neigen eh nicht so zum Scheppern und so rutschen sie mir beim Ziehen der hohen E-Saite und H-Saite nicht über den Finger der Greifhand.

Die hohen Saitenlagen fühlen sich wegen der geraden Hälse nicht unkomfortabel an-im Gegenteil-viele derbere Pull-On-Off und Zieh-Aktionen, ua auch dieser "Schlamper-Stevie Ray Style" gehen so deutlich besser als mit flacher Saitenlage-Voraussetzung dafür ist allerdings (wie schon erwähnt) ein gerader Hals.

Wenn du sehr stark anschlägst hilft es auch zusätzlich die Pickups weit weg zu drehen. Je weiter die weg sind, desto hörbarer werden feinere "sparkling"-Höhen und weniger plärrige Hochmitten werden übertragen, was Scheppern deutlich gutmütiger und weniger negativ soundbestimmend überträgt.

So sollte sich im Zusammenhang mit einem 011er Satz doch ein guter Kompromiss finden lassen-übrigens sind Gitarren, vorallem F-Styles, immer ein Kompromiss....und genau deswegen Rock`n Roll.

Gruss,
Bernie
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Lass dir doch den Sattel durch nen höheren Tauschen.
...auch ne richtige Aktion-besonders die Leersaiten neigen zum Klappern bei starkem Anschlag. Also: recht hohen Sattel rein, Kerben nur so weit runterfeilen (lassen?) bis die Intonation ok geht...
 
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Danke für Eure hoch interessanten, teils gegensätzlichen Ansätze !

Ich wollte nach Möglichkeit dickere Saiten meiden, da ich mit einer regelmäßig wiederkehrenden Sehnenscheid- Geschichte an der Greifhand geschlagen bin.
Da sind Bendings mit .10ern schon anstrengend auf Fender- Mensur...

Ich könnte aber zunächst mal einen Mischsatz probieren mit .48ern im Bass und deren entsprechendem Pendant auf den umwickelten Saiten... da stören mich bei Geschrammel die Nebengeräusche am meisten.

Ich sehe aber schon ein, dass es so oder so auf gewisse Kompromisse hinauslaufen wird.
 
Ich würde niemals über eine Lockerung des Halsstabes an die Saitenlage gehen, dafür sind die Saitenreiter zuständig!
würde ich ebenfalls unterschreiben, das Handling ist bei extremer Halskrümmung auch nicht wirklich spaßig ... aber probiers doch einfach aus und Du kannst das selbst einschätzen - ist ja wieder rückstellbar.
 
Wenn du kräftig reinhauen willst, nix schnarren soll, mit 9er Saiten... das ist die Quadratur des Kreises (= geht nich!).

Entweder sanfter spielen oder dickere Saiten. Denn eine hohe Saitenlage (=man muss dann "oben" und "unten" hochstellen, also neue Nut und Bridge hoch) führt ja wieder genau zu viel Kraftaufwand beim Greifen und neben Intonationsproblemen auch zu Verkrampfungen (was du ja auch wieder nicht willst). Du kannst das Trussrod auch nicht soweit entspannen, dass die leichten Saiten so weit ausschwingen können dass nix mehr schnarrt.

Also - "live with the buzz" oder lern' anders zu spielen. Oder ... (!) - experimentiere mal mit einer mit 10er Saiten ausgestatteten und richtig gut eingestellten Gitarre. Die ist nämlich potenziell leichter zu spielen als eine schlecht eingestellte mit 9ern...
 
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Über den Halsstab eine höhere Saitenlage bekommen zu wollen, ist falsch! Ein lockerer Halsstab wird negativ auswirken, einmal klappert er, und der Ton wird sich ändern, auch das Sustain. Denn der Hals schwingt auch ein wenig mit. Ich habe das schon mehrfach bemerkt, wie sich ein angezogener gegen einen vollkommen lockeren Halsstab auswirkt. Und bei einer sehr starken Halsbiegung hast Du den Nachteil beim Drücken der mittleren Bünde (6./7.) bist Du "tief unten" in der Biegung, die Saiten schlagen dann oben auf die Bünde 18 -22. Denn die Saiten machen ja eine Sinusbewegung. Einzige Möglichkeit, etwas höherer Sattel, eine etwas stärkere Biegung und die Reiter höher schrauben. Dieses Paket an Verstellung sollte funktionieren.
 
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