Hohner Elektravox Erfahrungen, Instandsetzung, sinnvolle Verbesserungen

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Tobias_1973
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Ich habe mir gerade für "ein paar Euro fünzig" eine Hohner Electravox (ohne zugehöriges Netzteil) gekauft, um mir aus ihr einen MIDI-Controller zu bauen. Dafür werde ich übrigens das folgende Kit verwenden (ist schon bestellt):
http://midikits.net/midi_piano_accordion/midi_piano_accordion_REV2.htm

Bei der Electravox hingen die Bass-Akkordtasten völlig durch (ich dachte erst, sie wären hängen geblieben). Der Grund sind jedoch die feinen Torsionsfedern an den Klappenscharnieren: diese waren durch Alter und heftigste (!!!) Nutzung auf der Welle umgekippt und total schwach. Ich habe gestern bei José Dias einen Satz Ersatzfedern bestellt, dann sollte das Problem behoben sein.

Also, wer diese Electravox besessen hat, der hat sie wirklich heiss und innig geliebt & bespielt! Selbst die Beschriftungen der Registerschalter sind durch wohl tausendfache Betätigung weg. :)

Viele Grüße,
Tobias
 
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Also, wer diese Electravox besessen hat, der hat sie wirklich heiss und innig geliebt & bespielt! Viele Grüße, Tobias
Also ich war es nicht, obwohl... In meinem jugendlichen Übermut (es war ein Kleinkredit nötig) kaufte ich 1970 dieses elektronische Instrument (Elektravox N). Rhythmusgerät und Selmer Verstärker-Lesleybox vervollständigten die Ausrüstung für gelegentliche Auftritte in kleinem Kreis und manchmal im Handharmonik-Club.
Elektravox.jpg
Herzliche Grüsse von Paul Frager
 
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kaufte ich 1970 dieses elektronische Instrument (Elektravox N).

Hallo Paul,

klasse Foto und danke für die persönliche Geschichte!

Während ich meine Electravox ausgekernt habe (alle vorhandenen Platinen raus und in den Elektroschrott) habe ich mir gedacht, dass dieses Instrument mal ein Vermögen gekostet haben muss! Die gesamte Elektronik und die irrsinnig umfangreiche Verkabelung sah alles handgelötet aus! Hattest Du eigentlich jemals Kontaktprobleme mit den Tasten? Überall sind einfache offene Kontaktfedern vorhanden, um einen Ton auszulösen - das musste doch mit der Zeit korrodieren und verdrecken? Ich hatte mal eine alte Johannus Orgel mit gleichem Schaltprinzip - das war eine Katastrophe. Ich habe die Kontakte jetzt mal alle mit einem Glasfaserradierer blank gemacht. Wenn die Teile nachhaltig anfangen sollten zu nerven, werde ich Hallsensoren und Magnete einbauen.

Viele Grüße,
Tobias
 
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Hallo Paul, klasse Foto und danke für die persönliche Geschichte!

... dass dieses Instrument mal ein Vermögen gekostet haben muss!
Hattest Du eigentlich jemals Kontaktprobleme mit den Tasten?
Viele Grüße, Tobias
Hallo an Alle

Die Elektravox kostete mich seinerzeit 1½ Monatslöhne.
Die Kontakte waren wirklich das grösste Problem, das mit nichts gelöst werden konnte:
Kontaktspray, Radieren, Bewegen der Kontaktdrähte usw.; es knirschte nach kurzer Zeit wieder.

Meine Frau stänkerte immer wieder über die grosse schwarze Kiste (Selmer-Lesley-Box), sodass ich mich entschied, das ganze Set zu verkaufen. Auf mein Inserat meldete sich ein Lehrer, dem ich das Ganze vorführen sollte. Also alles in den Wäschetrocknungsraum (schöner natürlicher Hell) und alles angeschlossen.

Meine Frau kam hinunter und ich bot ihr eine kleine Vorführung:
Hall + Lesley schnell mit Dur-Akkord,
wechseln zu Moll-Akkord und Lesley abbremsen,
da wird es jeder Frau anders, auch meine ♀ schwärmte wie schön es klinge.

Aber am Nachmittag war das ganze Set zu einem vernünftigen Preis verkauft.

Falls erforderlich die Antwort an eine sinnvolle Stelle verschieben ist ganz OK.

Herzliche Grüsse von Paul Frager
 
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Die Kontakte waren wirklich das grösste Problem, das mit nichts gelöst werden konnte

Hallo Paul,

danke für die schöne Geschichte! :) Da ich auch alte Hammond- und Farfisa-Orgeln sehr mag, höre ich das geschilderte Klangerlebnis mit dem Lesley innerlich, wenn ich die Geschichte lese! :)

Das mit den Kontaktproblemen habe ich mir exakt so vorgestellt, wie Du es schilderst. Mein Allheil-Mittel bei Kontaktschwierigkeiten ist ein Glasfaserstift (auch "Glasfaserradierer" oder "Rostradierer" genannt), der die Oberfläche blitzblank macht ohne sie zu verletzen - übrigens auch ein tolles Werkzeug um verdreckte Wellen der Bassmechanik zu reinigen! Mit dem Teil habe ich damals auch die Tastatur meines Minimoog, Moog Prodigy und der schon erwähnten Johannus-Orgel wieder retten können. Aber klar - die Oxidation kommt irgendwann wieder.

Ich baue den MIDI-Controller jetzt der Einfachheit halber (ist ohnehin ein komplexes Unterfangen) mal auf Basis der vorhandenen Kontakte auf. Sollte es sich erweisen, dass ich mehr als ein bis zwei Mal im Jahr über die Kontakte drüber "radieren" muss, werde ich sicherlich Hall-Sensor-Schalter mit zugehörigen Magneten verbauen. Die zusätzlichen Kosten und die noch aufwendigere Verkabelung versuche ich mir erst Mal zu ersparen.

Übrigens ist mein Hauptziel die Musiksoftware Native Instruments B4II mit der midifizierten Electravox zu steuern - das ist eine Emulation der Hammond B3 und klingt fabelhaft. Ein echtes Leslie kann die Emulation nicht wirklich ersetzen. Wer mal so ein Teil "live" in Aktion erlebt hat, wird davon kaum mehr losgelassen. :)

Viele Grüße,
Tobias
 

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