Hohner Tango IIM / Alternative?

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Hallo liebe Mit-Musiker,

ich habe vor einigen Monaten mit dem Akkordeonspiel begonnen. Zunächst hatte ich eine gemietete Amica III / 72, habe dann aber sehr günstig eine Lucia III bekommen, die derzeit beim Akkordeon-Meister nachgestimmt wird. Ich habe als Ersatzinstrument für die Dauer der Reparatur eine Tango IIM bekommen. Und was soll ich sagen...... ich habe mich in den Klang von dem Instrument sofort verliebt. Es klingt weich, voll und wunderschön, während die Lucia doch etwas scharf und laut ist.

Was mich irritiert ist die niedrige Bauform der Tango - sie liegt nicht so gut im Arm wie die Lucia, die richtig perfekt an mich dran passt. Nun stelle ich mir die Frage, ob es eine etwas größere, aber gleich klingende Alternative zur Tango IIm gibt. Die IIIm ist ein ganzes Stück höher als die Lucia (mehr Tasten im Diskant), so dass ich befürchte, dass sie mir etwas zu groß sein könnte (ich bin 1,70m groß/klein).

Habt Ihr Instrumentenkenner vielleicht einen Tipp für mich? Was macht technisch den besonderen Klang der IIm aus und wo könnte er noch zu finden sein?

Vielen Dank und viele Grüße,
Tobias
 
Eigenschaft
 
ich befürchte, dass sie mir etwas zu groß sein könnte (ich bin 1,70m groß/klein).
Wenn die Höhe des Instruments im Verhältnis zur Körperlänge Deine einzigen Bedenken sind, dann sind die ziemlich unbegründet - ist alles eine Frage der Technik. Ich bin 1,67 klein und spiele ein 41/120er. Wenn dieses Verhältnis wirklich wichtig wäre, dürfte ja überhaupt kein kurzer Mensch ein großes Instrument spielen - tun aber trotzdem viele (guck Dir z.B. auf YouTube mal Videos von Mie Miki an).
Zu Deiner eigentlichen Frage kann ich Dir allerdings leider nicht weiterhelfen.
 
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Hallo Inge,

danke für den Hinweis. Ich habe mich mit der Amica III / 72 aufgrund der geringen Baugröße etwas gequält, daher dachte ich, dass es neben "zu kleinen" Instrumenten auch das umgekehrte Problem gäbe: zu groß.
Heute habe ich wieder auf der Tango IIM gespielt: toller Klang. Faszinierend finde ich, bei welch niedrigem Druck die Bässe schon ansprechen. Man kann richtig schön leise und "intim" spielen. Die Lucia braucht dagegen recht viel Druck, um ordentlich zum klingen zu kommen und ist dann auch entsprechend laut.

Viele Grüße,
Tobias
 
Man kann richtig schön leise und "intim" spielen

Ja, das stimmt, das geht mit meiner Tango IIIM auch genauso. Das kommt wohl einfach von der Bauweise.

Die Tango hat einfache Stimmplatten drin, ist komplett in Holzbauweise - also auch die Planfüllung und die Stimmstöcke sind mit integrierten Registerschiebern und dadurch ist die Schallführung im Prinzip nicht optimal. Das führt dann in der Summe dazu, dass man mit dem Instrument sehr leise spielen kann - zumindest, was die Klanglautstärke angeht.



Faszinierend finde ich, bei welch niedrigem Druck die Bässe schon ansprechen.

Vermutlich sollte man eher sagen, mit geringer Kraft. Denn Das Gehäuse ist kleiner als das der Lucia und hat somit einen geringeren Balgquerschnitt. Vom Aufbau und auch von den Stimmplatten ist die Lucia an sich das deutlich bessere Instrument. Aber es stimmt die macht mehr Schall - das ist bauartbedingt.

Ansprechen an sich tut im Normalfall die Lucia besser, was die Reaktionen auf geringe Veränderungen des Drucks angeht. Da kann man mit der Lucia schon nuancierter spielen. Aber dadurch dass die Tango insgesamt leiser ist, kann man deren Manko der schlechteren Stimmplatten damit meist ausgleichen. Nur so richtig "gas geben" das kann man mit der Tango nicht - nach oben hin kommt die bald ans Limit - Das ist eben den einfachen Stimmplatten zusammen mit dem Gesamtaufbau geschuldet.

Wenn man ganz sachte anfängt und ganz genau zuhört, dann merkt man bei der Tango schon am Anfang einen Bereich, wo es zuerst ffffffff macht, bevor dann ein Ton kommt. Aber dadurch dass die Bauweise der Tango erstmal viel Schall "schluckt", spielt man eben gleich ein bisschen stärker und der Effekt fällt einem so dann nicht auf.

Aber ich bin auch der Meinung, dass die Tango insgesamt angenehm klingt und wenn man nicht unbedingt einen Saal beschallen will, dann kann man mit der recht gut und fein spielen. (Mal abgesehen vom Tastengeklapper etc. - da merkt man dann halt einfach, dass es ein einfaches Instrument ist)

Und um nochmals auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Eine größere Alternative zur Tango IIM ist ganz klar die Tango IIIM. Die ist mit ihren 9 kg auch nicht schwer. Wenn man aber grundsätzlcih ein anderes Mdell mit deisem klang sucht - da wirds schwer. Denn in der Regel sind die meisten anderen Intrumente entweder von der lautstärle stärker und dann fehlt das "intime" oder haben einen kräftgeren Bass, denn der ist bei der Tango in Wirklichkeit eher flach. Egal wie - das Instrument wird anders klingen also die Tango. Von daher nimmt meine Tango IIIM dies bezüglich immer noch eine Sonderstellung unter all den anderern Akkos, die ich mittlerweile habe ein: Einerseits ein recht einfaches Intrument mit recht flacher Tonentfaltung, aber andereseits dann doch wiederum in sich von angenehmen Gesamtklang.

Gruß, maxito
 
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Hallo Maxito,

vielen Dank für die ausführliche Antwort, die für mich äußerst hilfreich ist. Interessant, dass die eigentlichen Einschränkungen der Tango IIM gleichzeitig maßgeblich den klanglichen Charakter prägen. Ist der grundsätzliche Klang der IIIm gleich - auch wenn sie etwas größer ist?

Ich habe mich im Vorfeld bereits etwas durch das Forum gearbeitet und dabei herausgefunden, dass wohl Holzgehäuse versus Metallgehäuse einiges ausmacht. Was mir bei der Tango klanglich zusätzlich sehr gefällt, sind die Obertöne im Bass. Das klingt sehr lebendig und dynamisch. Die Lucia kommt mir im Bass grundtöniger und weniger "orchestral" vor. Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass lautstärkemäßig beim Crescendo bei der Tango recht schnell das obere Ende erreicht ist.

Ich spiele übrigens vorwiegend in meinem kleinen "Musikzimmer" - und das kommt der Tango sicherlich sehr entgegen. Ich frage mich nun was ich tun soll. Die hervorragend erhaltene Lucia III behalten und weiterspielen, oder nach dem (augenscheinlich schlechteren) Instrument suchen? Eventuell würde der Akkordeonmeister auch irgendwie tauschen? Was würdet Ihr objektiv raten?

Viele Grüße,
Tobias
 
st der grundsätzliche Klang der IIIm gleich -

Würde ich ganz einfach mit "ja!" beantworten.

und dabei herausgefunden, dass wohl Holzgehäuse versus Metallgehäuse einiges ausmacht.

Nicht das Gehäuse - der Unterschied zwischen Planfüllung aus Holz oder Metall (das ist die Platte, wo von vorne die Klappen draufliegen und von hinten die Stimmstöcke dagegen gepresst werden) das macht einen Unterschied. Das Gehäuse an sich spielt praktisch keine Rolle beim Klang.


Was mir bei der Tango klanglich zusätzlich sehr gefällt, sind die Obertöne im Bass

Auch hier wieder eher andersrum - durch die leistungsschwachen Zungen der tiefen Basstöne kommen die höheren stärker zur Geltung. Die Lucia hat besser Stimmzungen drin - auch im Bass und deshalb kommt da der tiefe Bass besser und das Ganze wirkt "grundtöniger".

Was würdet Ihr objektiv raten?

Das ist jetzt eine schwierige Frage!
-> und ganz ehrlich: ich weiß es nicht!

Die Lucia ist ganz grundsätzlich das deutlich bessere Instrument, in allen Belangen - aber die klingt auch grundsätzlich anders. Die Tango kenne ich sehr gut, die Lucia aus eigener Erfahrung nicht so sehr. Drum bin ich vielleicht subjektiv und vorbelastet.

Wenn es drum geht eher im leisen Bereich zu spielen, dann ist die Tango sicher eine gute Wahl hierfür. Denn sie ist eben ein eher leises Instrument und hat einen angenehmen weichen warmen Klang.
Wenn es darum geht, welches Instrument lässt mehr zu, in bezug auf Dynamik, feinfühliger Bedienung, Tastatur ... - da wäre es eher die Lucia.
,... Und wenn speziell für s musizieren im kleinen Zimmer gedacht ist, dann hätte hier die Tango Vorteile. Wenn aber auch darüberhinaus auch mal in etwas größerem Rahmen zu spielen angedacht ist, da ist ganz klar die Lucia im Vorteil.

Wenn´s nicht im Weg steht und stört... dann nimm einfach beide!

Gruß, maxito
 
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Hallo Tobias,

an deiner Stelle, weil du die Lucia schon hast, würde ich etwas anderes empfehlen. Statt dir eine andere Tango zu kaufen, würde ich die Lucia dämpfen (lassen), d.h. das Diskantverdeck, vielleicht auch die Bassseite innen auskleiden, und ggf., wenn du noch Einfluss auf die Stimmung nehmen kannst, das Tremolo etwas zurücknehmen. Das ist erheblich billiger und du hast kein zusätzliches Risiko. Die Instrumente sind schließlich 50-60 Jahre alt. Die alten Hohner sind zwar sehr solide, aber die Zeit hinterlässt auch Spuren, gerade bei den "Gebrauchsinstrumenten", die weniger sorgsam behandelt wurden und werden als die Topmodelle. Es ist schon so: Billige Instrumente sind meistens zu recht billig.

Du hast übrigens völlig recht. Neben zu kleinen Akkordeonen gibt es auch zu große. Aber bei deiner Größe muss man schon mindestens zu einem 96 Bass-Akkordeon raten, es sei denn du spielst viel im Stehen, dann gilt je leichter desto besser. Probier aber auch einmal ein 120-Bass-Akkordeon aus. Mit 1,70 m könnte dir das noch besser liegen, muss aber nicht. Auch deine Höreindrücke zum Bass, bestätige ich dir gerne. Der zusätzliche fünfte Basschor der Tango macht schon etwas aus.

Das mit dem geringeren Druck sehe ich genauso wie maxito. Wenn du ein bisschen länger Akkordeon spielst, hast du genug Kraft im linken Arm, so dass du mit jedem Akkordeon zurechtkommst. (Das sagt dir jemand, dessen Lieblingsakkordeone zwischen 12 und 16 kg liegen.)
Und den Effekt, dass das kleinere Instrument leichter geht, hast du immer. Vielleicht lässt dich dein Akkordeon-Meister mal ein noch größeres spielen. Dann wirst du erst merken, wie leicht deine Lucia geht.
Wenn du Tango und Lucia direkt vergleichen kannst, probier vielleicht auch einmal aus, wie viele Töne/Takte du mit einem Mal Balg öffnen (oder schließen) spielen kannst. Das ist nämlich der Nachteil der Leichtgängigkeit.

Zu deinen Fragen: Ich würde mich bei einem größeren Instrument trotz gleichem Namen und gleicher Optik doch auf einen etwas anderen (eher besseren) Klang einstellen. (Begründung: Der Kunde zahlt mehr. Da muss man auch mehr liefern. Ich habe einmal die gleich alten und optisch sehr ähnlichen Hohner-Einsteigerbaureihen Concerto und Verdi und der Unterschied war schon sehr deutlich.)

Schönen Feiertag.
 
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Hallo Tobias,

ich selbst habe auch eine Tango IIM, 96 Bässe und 34 Tasten im Diskant.Nach dem Kauf habe ich dann oft auch die Tango IIM auch mit 37 Tasten im Diskant gesehen, wie gesagt 96 Bässe.
Welche Version besitzt denn Du?
Ich empfinde meine Tango auch als ziemlich weich und warm in der Ansprache.Dagegen klingt meine alte Verdi II eigentlich brillanter,auch im Bass.

mit Gruß Bluesy
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure tollen Beiträge! Die Lucia III lasse ich bereits dämpfen - ich bin gespannt wie sich das klanglich äußert. Der Akkordeonmeister stimmt sie mir außerdem und macht auch das Tremolo flacher. Das hat regelrecht gekrischen und war unbrauchbar. Ich habe mich für eine weiche Schwebung entschieden (eigentlich kein echtes Tremolo) - einen Referenzton wie es mir gefallen würde, haben wir beim Durchhören der Einzeltasten gefunden. Ich habe für meine Lucia übrigens 300 Euro bezahlt. Der Akkordeonmeister hat mich zum Kauf beglückwünscht, da das Instrument technisch top in Schuss ist (Balg, Wachs, kein Rost, neue Tastenventile im Bass und Diskant, einwandfreie Gängigkeit, plane Tastatur). Die nun anfallenden Arbeiten werden ca. 200 Euro kosten, so dass ich für rund 500 Euro ein richtig gutes Instrument bekommen habe. Im "Notfall" (Luxusproblem) könnte ich meine Lucia identisch verkaufen und eine Tango suchen, die sich lohnt. Ich habe gesehen, dass es sogar eine Tango VI M gibt! Das dürfte aber ein sehr schweres Akkordeon sein. Auf jeden Fall gefällt mir der fünfte Chor im Bass der Tango unheimlich gut... Das klingt so richtig lebendig!

Ich werde die Tango II M jetzt 3-4 Wochen haben, dann werden wir sehen, wie ich die Lucia III revidiert empfinde. Auf jeden Fall werde ich den Akkordeonmeister mal fragen, ob er eine größere Tango der M-Serie bei sich hat (seine Werkstatt ist gefüllt mit Instrumenten), um sie auszuprobieren. Im Zuge dessen kann ich bezüglich der Größe vielleicht auch mal einen 120 Bass in den Arm nehmen.

Ach ja: eingangs erwähnte ich die Amicia III / 72. Neben der kleinen Größe hat mir übrigens auch der Klang nicht zugesagt. Sie war für mein Empfinden irgendwie "seelenlos".

Viele Grüße aus Karlsruhe,
Tobias
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S. Übrigens ist die Tango IIm, die ich aktuell habe die Version mit der kürzeren Diskantseite (34 Tasten). Daher empfinde ich sie als etwas unbequem im Vergleich zur Lucia III, was ich schon als deutlichen ergonomischen Nachteil empfinde.
 
Die Lucia III lasse ich bereits dämpfen ... stimmt sie mir außerdem und macht auch das Tremolo flacher.


damit dürfte deine Lucia einen neuen Klang bekommen, der dir sehr wahrscheinlich sehr entgegenkommt. Ein relativ flacher Schwebeton nimmt auf jeden Fall schon mal Schärfe raus aus dem Klang. Und dämpfen? womit, und wo? Falls unter das Verdeck eine Abdeckung montiert wird, wird der Ton damit zusätzlich weicher. Damit dürfte die Lucia deutlich in die von dir gewünschte Richtung kommen.

Bin ich gespannt, wie es dir gefällt.

Gruß, maxito
 
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Hallo Tobias,

zur den größeren Tangos:
Von den Vorkriegsinstrumenten (Tango VI ) würde ich abraten (Zustand und Klang). Du solltest aber vielleicht auch einmal ein Akkordeon mit Doppeltremolo (8-8-8) ausprobieren (Tango IVM und VM, aber auch viele andere Akkordeons), rein um zu hören, ob dir das gefällt. (Die VM unterscheidet sich übrigens von der IVM nur dadurch, dass es jeden Registerschalter zweimal gibt und nicht durch mehr Chöre, wie man vielleicht meinen könnte.)
Das Doppeltremolo ist eine Möglichkeit, das Klangvolumen einer großen Schwebung ohne deren Nachteile zu bekommen, indem man aus einem weiteren Tremolo zwei flache macht.
Alle Tangos (und Verdis und Concertos) wiegen unter 10 kg. Generell sind die alten Akkordeone alle leichter gebaut als in den 70er und 80er Jahren.
Berücksichtige aber, dass alle Hohner-Modelle mit Doppeltremolo (außer der Imperator) bis 1999/2000 nur das 3-chörige Tremolo haben und kein 2-chöriges. Da hat Hohner bei der Registermechanik gespart.

Kennst du übrigens diese Internetseite mit Klangbeispielen?
http://akkordeon-museum.de/index.php?p=home
Mach aber nicht den Fehler, den Klang deines Akkordeons aus deiner Perspektive mit den Aufnahmen zu vergleichen. Jedes Akkordeon klingt besser, wenn man davor steht/sitzt, statt dahinter.

Viel Spaß.
 
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Guten Abend allerseits!

Ich lasse in die Lucia III Filz in die Diskantabdeckung machen. Diesen Tipp habe ich hier im Forum gelesen und der Akkordeonmeister hat ihn für gut befunden. Ich berichte, wie der Effekt am Ende geworden ist. Allerdings wird es noch etwa drei Wochen dauern, bis ich das Instrument zurück bekomme.

Wegen des Doppeltremolos:
Tatsächlich bin ich gar kein Fan des Tremolos und spiele immer nur den einfach Achtfuß. Das habe ich sowohl auf der Amica, auf der Lucia und jetzt auch auf der Tango so gemacht. Der Wunsch den doppelten 8" lediglich schwebend und nicht "schlagend" zu stimmen ist in der Hoffnung, ein weiteres Register zu erhalten, dass ich gerne benutze könnte.

Musikalisch bin ich übrigens vorwiegend im Bereich Klezmer & Balkan unterwegs. Französische Sachen spiele ich auch ab und an recht gerne, aber auch hier gefällt mir der Klang eines einfachen Registers besser. Den 16" nutze ich nur dann, wenn ich weit im oberen Bereich spiele und den 8" "kräftigen" möchte. Vermutlich wäre mir klanglich mit 16" / 8" / 4"-Disposition mehr geholfen, als mit 16" plus doppeltem 8". Ich weiß nicht, ob das sehr ungewöhnlich ist, aber ich habe gesehen, dass es auch Instrumente in dieser Disposition gibt, daher ist diese Vorliebe wohl nicht ganz seltsam. :)

Ich spiele übrigens auch Cembalo und verwende dort ebenfalls die beiden 8" lieber einzeln - wobei sich diese klanglich auch unterscheiden (eines klingt voller, das andere etwas nasal.). Das "Tutti" ist mir zu mächtig.

Bei Pietsch habe ich kürzlich ein Akkordeon gehört, das mir ausgesprochen gut gefallen hat und das meinem Klangempfinden sehr entsprach: es war ein Excelsior und ich ärgere mich unheimlich, dass ich den Modellnamen nicht erfragt hatte (den Bildern nach könnte es ein 1320 gewesen sein). Leider lag es sowieso preislich auf für mich nicht realisierbarem Niveau....

Viele Grüße!
Tobias
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S. Vielen Dank für den Hinweis zum Unterschied von Tango IV und V! Das ist wirklich kurios, dass sich die Zahl nicht auf die Chöre bezieht....
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S. #2: Die Seite Akkordeon-Museum kenne ich - tolle Seite! Der Unterschied von Realität vs Klangbeispiele ist mir gut bekannt. Da spielen einfach zu viele Aufnahmefaktoren eine Rolle. :)
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure tollen Beiträge! Die Lucia III lasse ich bereits dämpfen - ich bin gespannt wie sich das klanglich äußert. Der Akkordeonmeister stimmt sie mir außerdem und macht auch das Tremolo flach Übrigens ist die Tango IIm, die ich aktuell habe die Version mit der kürzeren Diskantseite (34 Tasten). Daher empfinde ich sie als etwas unbequem im Vergleich zur Lucia III, was ich schon als deutlichen ergonomischen Nachteil empfinde.

Hallo Tobias,

na ja,dann bleibt Dir auch noch die Alternative eine Tango 2M mit 37 Diskant-Tasten zu testen.
Ich frage mich wohl,ob sich die 34i Tasten-Versionim Baujahr von der 37 Tasten-Version unterscheidet,oder technisch irgendwie unterschiedlich sind.

Wenn Du auch Cembalo spielst ,bringt Dir Dein Umgang mit den Vorschlägen,Trillern und anderen Verzierungen sicher bei der Balkanmusik Vorteile.
Obwohl ich in dieser Technik auch geübt bin,erstaunt mich diese Vielfalt bei den Balkan-Spielern immer noch.
Es gibt da ein tolles Notenbuch von Merima Kljuco......:)

mit Gruß Bluesy
 
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Hallo Bluesy,

das Notenbuch von Merima Kljuco habe ich gerade vor einer Woche gekauft! :-D Das Heft ist wirklich außergewöhnlich. Und die Begleit-CD.... ein Traum!!! Die Spielweise der Künstlerin ist faszinierend, aber auch ihr Akkordeon klingt fantastisch. Die CD höre ich im Moment rauf und runter. Die Stücke sind teilweise komplex, aber arten nie in Akrobatik aus. Da meine Frau (wie Merima Kljuco) auch aus Bosnien-Herzegowina kommt, hatte ich schon recht viel Kontakt mit der dortigen Musik. Letztes Jahr war ich auf einem Volksfest nahe dem bosnischen Dorf Sibosnica. Die Sonne ging über den Bergen der Majevica (ein bosnisches Mittelgebirge à la Schwarzwald) unter, dazu wurde ein getragenes Solostück auf dem Akkordeon mit diesen eigenartigen Skalen und Mollakkorden gespielt.... das war sehr beeindruckend.

Und Du hast recht: da ich vom Cembalo komme, liegen mir die Triller. Auch der Anschlag von Cembalo und Akkordeon ist vergleichbar, da auch das Cembalo keine Anschlagsdynamik hat und sich eher leicht spielt. Da meine Finger und Hände bereits quasi unabhängig sind und ich die Tonarten, Notenwerte und alles was dazu gehört kenne, bin ich nun nach 3,5 Monaten bereits bei "Musette 1001" im Buch von Peter Haas, also fast am Ende des ersten Bandes angelangt. Das erste wirklich schwierige Stück war für mich das "Alt-Berliner Tanzvergnügen", da ab hier das erste Mal der Bass von den Standard-Schemata abweicht. Auch "Carribean Joke" hat es anfangs in sich. Aber das ist alles Übungssache und ich spiele einfach sehr viel. Ich muss zugeben, dass das Cembalo seit dem Akkordeon etwas ins Hintertreffen geraten ist. Die Faszination für das Akkordeon ist riesig geworden..... :-D

Viele Grüße,
Tobias
 
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sächlich bin ich gar kein Fan des Tremolos und spiele immer nur den einfach Achtfuß

Klar, wenn du in Sachen Balkanmusik unterwegs bist, ist Tremolo nicht so angesagt - da passt : je flacher das Tremolo desto besser.

Der Wunsch den doppelten 8" lediglich schwebend und nicht "schlagend" zu stimmen ist in der Hoffnung, ein weiteres Register zu erhalten, dass ich gerne benutze könnte.

Das hast du auch definitiv - selbst wenn du kein Cassotto hast bekommst du einen anderen Klang, selbst wenn du das Tremolo auf 0 stellen lässt! Das habe ich nämlich bei meiner Tango IIIM machen lassen, weil ich mich mit dem "typischen" Tremolo Sound so ganz und gar nicht anfreunden konnte. Und weil eben zwei Stimmzungen nie so genau aufeinander abstimmbar sind, bekommt man einen schwebungsfreien Ton, der sich wie ein kräftigerer 8´Chor anhört, nur etwas rauher, aber ohne Schwebung - mir gefällts.

Beim Thema Pralltriller, Vorschläge ... da hast du mit deiner Tango natürlich auch gleich das Schlagzeug mit eingebaut, denn die Tastatur ist nur sehr mäßig gedämpft und schlägt hart auf. Das dürfte bei der Lucia deutlich besser sein.

Gruß, maxito
 
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Hallo Tobias,

also die Tango IIIm ist ein eher kleines und leichtes 120-Bass Instrument - Deine Sorge, dass es bei einer Körpergröße von 1,7m zu groß sein könnte ist wahrscheinlich eher unbegründet. Ich habe eine IIIm, ein Erbstück das meine Frau von Ihrem Opa hat. Ich spiele recht gerne drauf - das Instrument hat irgendwie eine "Seele". Ich an Deiner Stelle würde die "Rückkehr" der Lucia abwarten - möglicherweise ist sie ja genau so wie Du dir das vorstellst. Bei den Preisen auf dem Gebrauchtmarkt für die Tangos sollte sich im Zweifel auch mal ein ordentliches Zweit-Instrument zu einem fairen Preis finden lassen.

Liebe Grüße und viel Spaß mit "Luciango",

Jochen
 
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Das hast du auch definitiv - selbst wenn du kein Cassotto hast bekommst du einen anderen Klang, selbst wenn du das Tremolo auf 0 stellen lässt! Das habe ich nämlich bei meiner Tango IIIM machen lassen, weil ich mich mit dem "typischen" Tremolo Sound so ganz und gar nicht anfreunden konnte. Und weil eben zwei Stimmzungen nie so genau aufeinander abstimmbar sind, bekommt man einen schwebungsfreien Ton, der sich wie ein kräftigerer 8´Chor anhört, nur etwas rauher, aber ohne Schwebung - mir gefällts.

Beim Thema Pralltriller, Vorschläge ... da hast du mit deiner Tango natürlich auch gleich das Schlagzeug mit eingebaut, denn die Tastatur ist nur sehr mäßig gedämpft und schlägt hart auf. Das dürfte bei der Lucia deutlich besser sein.

Gruß, maxito

Ja, das stimmt - die Tango ist wirklich etwas klappig im Diskant. :-D Gerne würde ich Dein spezielles "Nicht-Tremolo" hören. Ich stelle mir das klanglich sehr interessant vor!

also die Tango IIIm ist ein eher kleines und leichtes 120-Bass Instrument - Deine Sorge, dass es bei einer Körpergröße von 1,7m zu groß sein könnte ist wahrscheinlich eher unbegründet. Ich habe eine IIIm, ein Erbstück das meine Frau von Ihrem Opa hat. Ich spiele recht gerne drauf - das Instrument hat irgendwie eine "Seele". Ich an Deiner Stelle würde die "Rückkehr" der Lucia abwarten - möglicherweise ist sie ja genau so wie Du dir das vorstellst. Bei den Preisen auf dem Gebrauchtmarkt für die Tangos sollte sich im Zweifel auch mal ein ordentliches Zweit-Instrument zu einem fairen Preis finden lassen.

Danke für den Hinweis! Ja, dieses Empfinden mit einer besonderen "Seele" der Tango habe ich auch. Aber wie Du schreibst: ich warte die Rückkehr der Lucia natürlich erst ab. Dann sehen wir weiter. Gegebenfalls wäre die Tango - wie Du schon schreibst - auch ein schönes Zweitinstrument.

Viele Grüße,
Tobias
 
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Hallo Bluesy,

an Deiner Hand erkenne ich, dass ich bereits Videos von Dir auf YouTube gesehen habe! Das ist ja echt witzig!!! :-D

Hallo Tobias,

danke für Deine netten und "witzigen":D Bemerkungen zu meinem Videoclip.
Ich habe schon einige Zweifel,ob es eigentlich vorteilhaft ist ,sich in youtube persönlich erkennbar zu zeigen.
Dein Avatar stimmt mich daher auch etwas nachdenklich.
Selbstbewusst bist Du aber jedenfalls:),...und siehst auch sehr sympathisch aus!
Deine Bemerkung zu dem 5 chörigen Bass der Tango II teile ich auch.
Auf jeden Fall gefällt mir der fünfte Chor im Bass der Tango unheimlich gut... Das klingt so richtig lebendig!

So ähnlich erlebe ich auch den Bass meiner Verdi II.Noch etwas kräftiger,ja sogar knurriger;) ist da aber noch meine alte Hohner Contessa II,die ich hier vor ca. einem Jahr vom " Ludger" abgekauft habe.
Er hat allerdings im Bass-und Diskantbereich Dämpfung eingebaut.Ob das die Ursache des eigentlich wunderschön knurrenden,fast etwas verzerrten Basstons der Contessa ist,kann ich leider nicht einschätzen.Ähnlich himmlich-schönen verzerrten Basston habe ich bei vielen Tonbeispielen auf der CD von Merima Kljuco hören können.Ob das eine spezielle Eigenschaft ihres Akkordeons ist?
Hast Du da vielleicht mehr Informationen zu ihrem Instrument?
Ich vermute ja,dieser Klangeindruck entsteht durch Möglichkeiten der heutigen Aufnahmetechnik.

viele Grüße bluesy
 
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Hallo Bluesy,

über den Klang von Merima Kljucos Bässen habe ich auch Bauklötze gestaunt! Solch kuriose und interessante Klänge habe ich bis dato noch von keinem Instrument gehört. Und natürlich habe ich mich auch sofort gefragt, was das wohl für ein Akkordeon ist. Auf den Fotos, die man von der Künstlerin findet, sieht man, dass sie stets ein Pigini-Instrument bei sich hat. Hast Du mit der Contessa auch Einspielungen gemacht? Das würde mich sehr interessieren.

Deine Harmonium-Aufnahmen sind übrigens auch klasse. Ich finde die Stücke passen extrem gut zu dem Instrument. Bei Noches Noches hat der stehende Bass fast etwas von einem (tiefen) Dudelsack. Vor etlichen Jahren hatte ich auch zwei Harmoniums, habe sie aber abgegeben - Platzprobleme... Mein Cembalo belegt schon gut 3 qm. ;-) Nachdem ich Deine restlichen Musikvideos angeschaut habe, weiß ich nun, woher Dein YouTube-Name inspiriert wurde. :-D

Viele Grüße,
Tobias
 
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Hallo Bluesy,

Hast Du mit der Contessa auch Einspielungen gemacht? Das würde mich sehr interessieren.

Hallo Tobias,

hier habe ich auch mal ein Stück mit meiner Hohner Contessa II gemacht.Ich bin noch nicht sicher,ob sich die Hohner Verdi II oder eben die Hohner Contessa II mehr für Balkanmusik eignet.Eine Tango IIM werde ich gelegentlich auch einmal ausprobieren wollen.Handlicher und leichter ist ja die Contessa,wobei ich immer noch nach einer Contessa III Ausschau halte.Die werden nur ganz selten angeboten und sind ja auf Grund des Alters meist auch schrottig...;)
https://www.youtube.com/edit?o=U&feature=vm&video_id=dbocDVWzDsw

Deine Lucia III ist vom Baujahr her viel jünger...viel Spaß damit.:)

mit Gruß bluesy
 
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