Hohner Verdi II: Was kann frau selber reparieren?

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Eulala
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Ich habe von meinen Eltern eine ziemlich alte Hohner Vivaldi II geschenkt bekommen. Sie ist wunderschön, allerdings eine etwas ältere Dame, die schon einiges durchgemacht hat. Die Verzierungen sind zum Teil abgerieben, der Lack ist stellenweise abgeblättert, die Tragriemen fallen auseinander, etc. Tönen tut sie noch gut.

Mein Impuls ist jetzt die alte Dame selber gesund zu pflegen, allerdings habe ich nur minimale Erfahrung damit. Ich bin handwerklich recht begabt, aber ich möchte sie nicht zusätzlich beschädigen. Zudem lebe ich in der Schweiz und habe gehört Reparaturen von Fachpersonen sollen sehr teuer sein.

Mit den Lederarbeiten habe ich bereits begonnen und ich konnte mir auch nicht verkneifen die zerrissene Verdeck-Gaze zu ersetzen. Soweit ist alles super gegangen.

Kann ich die Balgstreifen selber machen? Und die Lackschäden? Gibt es etwas von dem ich ganz klar die Finger lassen soll?

Was würdet ihr mir raten?

Vielen Dank
 

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Kann ich die Balgstreifen selber machen? Und die Lackschäden? Gibt es etwas von dem ich ganz klar die Finger lassen soll?
Deine Handweklichen Fähigkeiten und Begabungen in allen Ehren... das Ding ist wirklich ziemlich alt. Hier bist du bei einem Fachmann am besten aufgehoben, unter Umständen ist das Ding recht wertvoll und du zerstörst mehr als du gut machst.
:)
Edit: das habe ich im Web gefunden drüber.
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/002001/Hohner-Verdi-II
 
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Wenn du sie bespielen willst ist es wahrscheinlich recht aufwändig. Um dazu mehr sagen zu können wäre es hilfreich ein paar aussagekräftige Fotos von außen und innen zu sehen. Bei so alten Instrumenten kommt man nicht umhin die Stimmplatten zu überholen wenn das nicht schon in der Vergangenheit geschehen ist und meist gibt es auch undichte Stellen.
Material gibt es z.B. hier: https://www.hohner-cshop.de/startseite/
und hier: https://www.akkordeonshop24.de
Lester Baily hat zu einigen Arbeiten gabz brauchbare Videos gemacht, hier z.B. über das erneuern der Balgstreifen, wenn es auch in Englisch sein darf:




Ich habe vergessen zu dem Instrument was zu sagen.
1. Es ist in Geld gerechnet vieleicht 20€ wert als Dekorationsobjekt.
2. Zum Bespielen wird es wahrscheinlich niemand haben wollen
3. Aus punkt 1+2 ergibt sich daß eine Reparatur nur sinnvoll ist wenn du es behalten willst.
4. Machen lassen ist auf jeden Fall zu teuer da man bei einem Verkauf auf keinen Fall die Investition wieder rauskriegt
5. Das überholen der Stimmplatten ist normalerweise Spezialistensache, wenn man keine Angst hat was kaputtzumachen kann man sich aber schlau machen (z.B. hier im Forum) und es selbst probieren.
Entscheidend ist also was du damit vorhast.
 
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Hallo Eutala,

ich würde da , glaube ich nichts machen...
die kleine Verdi ist in Würde gereift .
Ein wirklich nutzbares Instrument wird sie sicher nicht mehr,
aber Spass macht sie bestimmt schon. Ich würde vor allem außen nicht viel machen,
weil man da immer die Patina nimmt. Was soll so ein schönes altes Instrument mit neuen Balgstreifen ?
Falls undicht, würde ich das von Innen dichten. Die Lederriemen kann man reparieren, oder gegen hübschere, aber auch alte ersetzen.
Die Gaze ist eine gute Idee, so reinweiß sollte sie aber auch nicht aussehen. Das Gehäuse würde ich nur polieren .
Bitte nichts kleben, oder mit scharfen Sachen dran, daß verzeiht das Celluloid nicht.
Innen kann man etwas mehr machen. Zunächst die Tasten wieder richten , vorsichtig die Tastenarme zurückbiegen.
Die Klappen werden nicht mehr dicht sein, vielleicht geht es noch ?
Die alten Ventile werden wahrscheinlich, wie schiefe Zähne, abstehen, die äußeren kann man vielleicht etwas glätten, oder einige erneuern,
die inneren nicht ... Stimmen lohnt sich auf jeden Fall nicht !

Es kommt dann was raus, was zeitgemäß zu dem Instrument passt, mit etwas Charmeoffensive auch als Musik anzunehmen.
Wenn man Akkordeon spielen möchte , sollte es doch ein etwas jüngeres Instrument sein,
wenn man basteln , oder erste Versuche beim Reparieren machen möchte , würde ich ein häßlicheres , altes Instrument nehmen.
 
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Liebe Eulala,

Herzlich willkommen bei uns hier im Forum!


Du kannst im Grunde alles tun, was du dir in den Kopf setzt! Wenn man wirklich leidenschaftlich an einem Projekt interessiert ist, kann man es verwirklichen. Klar. Allerdings, weil Du hast:

...nur minimale Erfahrung damit...

...rechne Du damit, dass es kein gerader Weg zum Siegerziel sein wird. Das eigentliche Ziel ist jedoch nicht "das Ziel" (restauriertes Instrument), sondern der Weg selbst. Auf dieser Reise triffst du viele Fähigkeiten und Freunde und Berater hier im Forum. Bei einem geringen Restwert des Instruments musst Du bei der Selbstreparatur keine Schäden befürchten. Es lohnt sich auf jeden Fall. Ich drücke dir die Daumen fest !
:engel:

Liebe Grüße, Vladimir
 
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Ein wirklich nutzbares Instrument wird sie sicher nicht mehr
Da wiederspreche ich, wenn die Substanz komplett ist kann man sie auch wieder nutzen.
Was soll so ein schönes altes Instrument mit neuen Balgstreifen ?
Wahrscheinlich sieht die Rückseite nicht so gut aus wie die Vorderseite?
daß verzeiht das Celluloid nicht.
Es ist lackiert.
Stimmen lohnt sich auf jeden Fall nicht !
Zum selbst probieren finde ich es ideal wegen des geringen Wertes.
Warum sehe ich das so? Ich habe vor einigen Jahren mit einem genauso alten Instrument angefangen, und das ohne jegliche Beratung per Internet oder life, einfach learning by doing. Zum Stimmen habe ich das einfachste chromatische Stimmgerät von Korg für ca. 20€ benutzt, als ich später ein besseres hatte stellte sich heraus daß die Meßwerte stimmten. Das Instrument ist immer noch in Gebrauch ohne daß nachträglich etwas daran gemacht werden mußte . Allerdings hatte ich als Voraussetzung viel handwerkliche Erfahrung in mehreren Bereichen und bin dementsprechend sehr vorsichtig vorgegangen.
 
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Danke euch Allen für euren Input.

zum einige Fragen beantworten:

Das Ziel ist auf jeden Fall sie zu bespielen. So weit ich das beurteilen kann ist sie dicht und ziemlich gestimmt (ein D ist etwas daneben wenn man zieht). Ich glaube es wurde immer mal wieder etwas an ihr gemacht. Ich seh das so: Ich bin Anfängerin und brauche darum noch kein tolles Instrument. Aber den Klang finde ich eigentlich ganz hübsch.

Zu den Balgstreifen:
Auf der Rückseite sind sie komplett durchgewetzt. Darum dachte ich mir, ich könnte die ersetzen.

zum Lack:
An einigen Stellen ist der Lack komplett weg und man sieht das Holz. Ich dachte, den Lack zu ersetzen würde helfen das Instrument von Feuchtigkeit und anderen Ausseneinflüssen zu schützen, aber ev ist das nicht so wichtig?
 
Auf der Rückseite sind sie komplett durchgewetzt.
Im Hohner shop gibt es goldene Papierstreifen z.Zt. nur in 2,2cm Breite, wahrscheinlich sind die alten etwas breiter.

Balgstreifen 22mm gold, Papier 100x2,2cm

Artikelnummer: TA11001 1 m 0,25 €
ev ist das nicht so wichtig?
Wenn du nicht im Regen spielen willst kannst du es so lassen. :D

Auch wenn es im Augenblick für deine Bedürfnisse gut genug klingt würde ich an deiner Stelle ein Bestandsaufnahme und ein paar Fotos im Innern machen. Wie man es aufmacht kannst du am Anfang des Videos sehen.
 
Hallo Eulala

Wie @Akkordeonengel und @diatoner geschrieben haben: Du kannst nur gewinnen, wenn Du Dich mit viel Spass an der Freude dran machst. Aussenarbeiten sind problemlos von handwerklich einigermassen begabten Leutz machbar. Musst Dich halt ein bisschen informieren, welche Materialien welche Behandlung vertragen.

Innen bin ich immer etwas vorsichtiger. Gerade was alles rund um die Stimmzungen angeht, lasse ich lieber einen Fachmann ran. Der sieht dann auch gleich, wie's wirklich um das Instrument steht.

In welcher Region wohnst Du? Ich war am Samstag grad bei Adrian Leuenberger in Dagmersellen, der hat mir in einer Dreiviertelstunde eine Borsini-Converter-Bassmechanik gerichtet, von der ich gedacht habe, das Teil brauche eine wochenlange Komplettrevision - sehr freundlich und kompetent.

Viel Spass bei der Revision und beste Grüsse aus Biel!
Wolkensprung
 
Mein Impuls ist jetzt die alte Dame selber gesund zu pflegen, allerdings habe ich nur minimale Erfahrung damit. Ich bin handwerklich recht begabt,
das sind schon mal gute Vorraussetzungen! Das Instrument hat im Moment keinen wirklichen Wert und ist auch nicht wirklich spielbar... aber auch nicht wirklich nicht spielbar. Somit kann man , wenns daneben geht erstmal nicht wirklich was kaputt machen... Geht s in die Hose, dann hat s halt nicht geklappt und das Teil ist nach wie vor ein nettes Dekorationsteil.

habe gehört Reparaturen von Fachpersonen sollen sehr teuer sein.
Das ist es in der Regel auch weil das eben sehr viele Stunden Handarbeit bedeutet... die man dem Fachmann entlohnen muss. Von daher loht es sich in aller Regel nicht so ein Instrument beim Fachmann richten zu lassen, weil das den "Handelswert" von so einem Instrument um ein vielfaches übersteigen würde. Lohen in dem Sinne tut es nur, wenn man emotionale Verbindung zu dem Teil hat und es unbedingt für sich selber wieder in gutem Zustand haben will (Egal für wieviel so ein Instrument auf dem freien Markt gehandelt wird)... aber rechne mit einem hohen 3 stelligen bis evtl. sogar schon 4-stelligen Betrag!

tc. Tönen tut sie noch gut.
wenn das Ding noch enigermaßen richtig "tönt" , dann würde ich auch nicht an der Stelle anfangen mit der Reparatur, sondern zuerst mal nach den mechanischen Teilen schauen. Balg, Leder und so hat du ja schon in der Mache.

Die kleine Lackschäden würd ich einfach mal so lassen. Wenns an der Stelle richtig feucht wird, dann hast du eh andere Probleme!

Was aber gerichtet gehört ist die Tastatur: die steht ziemlich ungleichmäßig in der Gegend rum. Da kann man nicht wirklich drauf spielen. Die gehört ausgerichtet (und wahrscheinlich sollten in dem Zusammenhang auch die Tonklappen neu belegt werden.)
 
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