Reihenfolge der Diskant-Register

Der Ravensburger
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Liebe Akkordeon-Gemeinschaft;

nach der weiteren Lektüre Eurer Beiträge im Forum und meiner Vorstellung mit dem "Dino Baffetti" möchte ich heute folgende Frage (-n) stellen: In der Hauptsache die nach der Reihenfoilge der Diskant-Register, und die sind bei mir so angeordnet: Von oben nach unten (!!):

Bassedon: 4

Bandoni: 4 - 8

Harmon: 4 - 8 - 16

Concert: 4 - 8 - 8 - 16

Orchest: 4 - 8 - 8 - 8

Master: 4 - 8 - 8 - 8 - 16

Celeste: 8 - 8 - 8 -4

Musette: 8 - 8 - 8 (Ich nenne es gern "Dreifach-Tremolo"; ist das koprrekt?)

Violin: 8 - 8 (Ich nenne es oft "Doppel-Tremolo".)

Clarinet: 8

Piccolo: 16


Wenn ich mir das so ansehe, wurde hier seitens des Instrumentenbauers recht schematisch vorgegangen. - Wenn ich allerdings spiele, dann wünschte ich mir manches Mal eine genau umgekehrte Reihenfolge der Register-Tasten, nämlich mit dem Piccolo oben beginnend und dem Bassedon unten endend; denn: Im tiefen Diskant, der tieferen der beiden Oktaven, wäre mir die Umschaltung auf ein höheres REgister manches mal lieber, und auf der höheren Oktav manches Mal eines der tiefen Register - denn: Ich spiele die tiefen Register oft in der oberen Oktax, nicht unten, auf der tieferen Oktav. -

Tatsächlich bin ich beispielsweise über die VOluminosität des "Celeste"-Register erstaunt; nach der wunderbaren, fast kongenialen Stimmung durch den netten Herrn Meier aus Weingarten, spiele ich dieses Register besonders gern und dort, wo ich vorher ein anderes, tiefes Register, wie "Concert" auf der hohen Oktave gespielt habe.

Macht das irgendeinen Sinn? - Und wie seht Ihr das? - Was sagen mir die ausgefuchsten Profis??


Durch die Lektüre Eurer vielen Beiträge bin ich auf ein ungewöhnliches Akkordeon gestoßen: DAs Brandoni Kingline Cassotto 150C - 37, - ungewöhnlich -, weil es mit 25 Diskant-Reigster die Anzahl der 5 Chöre offenbar "voll zur Auswahl ausschöpft". - Macht das denn irgendeinen Sinn - oder eher: Für welche Art Spieler würde sich diese Riesenanzahl eignen; - und: Warum bauen das nicht auch die anderen Hersteller - oder zumindest in diese Richtung so??


Ohne diesen thread überfrachten zu wollen, habe ich vor allem auch über Eure gesammelten Erfahrungsberichte gestaunt, wonach man beim Kauf eines Instruments doch viel Glück haben muss, und das Eigene, wenn es gefällt, sehr hochschätzen und keinesfalls gegen ein mutmaßlich Besseres tauschen sollte.


Vielen Dank für Eure Geduld!!

Der Ravensburger Hans
 
Eigenschaft
 
Hallo Hans,

hast Du da nicht etwas verwechselt?
"Piccolo" klingt für mich eher nach 4' und keinesfalls 16' (und umgekehrt).

Ansonsten hat da wohl jeder Hersteller seine eigenen Vorlieben.
Die einzige Konstante scheint zu sein, dass das gefürchtete Master-Register in der Mitte sitzt.
Sogar bei meiner zweichörigen (8' 8') Hohner Concerto, die eigentlich nur zwei Register hat (ein 8' oder beide), sitzt das Master-Register in der Mitte und rechts/links bzw. oben/unten davon der einzelne 8'.
Bei meiner "großen" Vierchörigen ist zwar ansatzweise eine gewisse Symmetrie zu beobachten, aber keine erkennbare Systematik.

Viele Grüße
Torsten
 
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Ja, Torsten;

vermutlich habe ich da etwas verwechselt;, da ich nicht so in der MAterie stecke! - Mit dem 4" meine ich den tiefen "Chor", mit dem 16" den hohen;, ich dachte wohl 1/4 und 1/16.

Die Kenner werden das sicherlich bemerken; und ich kann das gerne nochmals umschreiben?!


Hans
 
Mit dem 4" meine ich den tiefen "Chor", mit dem 16" den hohen;, ich dachte wohl 1/4 und 1/16.

Dann nur zur Sicherheit: " ist die Abkürzung für Zoll (Inch).
Gemeint ist bei den Akkordeon-Registern aber Fuß (abgekürzt ') und das orientiert sich an der Länge der tiefsten Orgelpfeife, gemessen in Fuß.
Deshalb bedeuten höhere Zahlen auch tiefere Töne. 16' ist die tiefste Fußlage im Akkordeon. Jeweils eine Oktave höher kommt man durch Halbierung der fiktiven Pfeifenlänge, deshalb auch die Sprünge zu 8' und 4'.
Die nächsthöhere Oktavlage wäre dann 2', aber das gibt's beim Akkordeon nicht mehr.

Viele Grüße
Torsten
 
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Macht das irgendeinen Sinn? - Und wie seht Ihr das?
Nun ja, wenn man die Wahl hat, legt man die Register so, wie man sie selber haben will. Die man am häufigsten braucht, sollten meiner Meinung da sein, wo man sie am verlässlichsten schalten kann. Wenn man es will, kann man die Registerbelegung auch noch nachträglich gegen entsprechendes Entgelt ändern lassen.

Was mir bei Deinem Instrument auffällt, @Der Ravensburger: Wo ist eigentlich 16+8? Und was mich noch interessiert: Ist das eigentlich ein Akkordeon mit Cassotto?
 
Ansonsten hat da wohl jeder Hersteller seine eigenen Vorlieben.
Die einzige Konstante scheint zu sein, dass das gefürchtete Master-Register in der Mitte sitzt.

Hallo, und selbst das nicht.
Beispiel Hersteller Hohner:
Atlantic: Die Reihenfolge ist bei den verschiedenen Modelljahren durchaus unterschiedlich.
Morino: Bei der letzten Modellreihe ist das Tutti-Register ganz unten.

Master (Tutti) in der Mitte: Meine Pigini hat zwar das Tutti in der Mitte, doch am Griffstabregistter nicht etwa Tutti, sondern 8'8'.

Aber eigentlich ist die Reihenfolge eher eine Sache der Gewohnheit. Wer oft genug spielt, weiß (meistens), wo das passende Register sitzt. Die Anordnung bei #1 (natürlich mit 4 => 16 und 16 => 4) hat eine gewisse Logik, die bei vielen verschiedenen Herstellern und Modellen vorkommt.

Gruß aus der Eifel
 
Hallo lieber Ravensburger,

deinen Vorstellungsbeitrag habe ich schon gelesen, aber nicht gewusst, was ich schreiben soll, außer: Willkommen, schön, dass du da bist.

Die Tremolos kannst du natürlich so nennen wie du willst, üblicherweise werden sie anders genannt:
Zwei 8-Füße mit Schwebung: Tremolo
Drei 8-Füße mit Schwebung: Doppeltremolo
Bei deiner Benennung könnte man sich fragen, was dann ein (Einfach-)Tremolo ist.
Für Schwebung braucht man mindestens zwei Töne. Der 8-Fuß (Clarinet) alleine ist zu wenig.

Deine Gedanken zur Registerreihenfolge finde ich prinzipiell richtig.
Allerdings denke ich, dass das egal ist, wenn man länger dasselbe Instrument spielt, weil man die Register blind findet.
Und bei Registerwechseln ist es so wie du es hast (und ich auch überwiegend) so, dass man zuerst schalten und dann springen muss. Umgekehrt müsste man zuerst springen und dann schalten, also gehupft wie gesprungen.
Ich glaube, dass die gängige Anordnung (tiefe Register oben, hohe Register unten) von den Orchesterstimmen kommt:
1. Stimme: hohes Register, hohe Tonlagen
4. Stimme: tiefe Register, tiefe Tonlagen
So haben 1. und 4. Stimme in ihren häufigsten Lagen ihre häufigsten Register.

Es gibt übrigens noch mehr Systeme, die Register anzuordnen:
Paolo Soprani: Master in der Mitte, einchörige oben, zweichörige darunter, dreichörige noch weiter unten und vierchörige ganz unten.
Pigini: Entweder Zufallsprinzip, oder so dass sich kein System erkennen lässt, am ehensten noch tief - hoch - tief - hoch usw.

Bei der Brandoni ist es, glaube ich, anders, als du denkst: Sie hat nicht (viel) mehr Register als dein Instrument, sondern sie hat das Master in der Mitte und die anderen 12 Register zweimal, nämlich oberhalb und unterhalb des Masters.
Die beiden Register, die dir fehlen, sind neben dem 4-16 Register, für das du das 4-8-8-16 hast, höchstwahrscheinlich diese Registerkombinationen mit dem Schwebenton (höher oder tiefer gestimmter 8-Fuß), ich nenne ihn jetzt pauschal 8+:
8+ mit 16, ein Register klanglich zwischen 4-8 und 8-8 (eine Oktave tiefer natürlich)
8+ mit 4, ein Register von seltsam bis verstimmt (je nach Schwebung)
Die doppelten, aber kleineren Registerschalter sind beim fleißigen Üben einzelner Stücke durch die kurzen Wege zwar klar im Vorteil, unvorbereitet triffst du einfache, aber größere Registerschalter nach ein paar Jahren Gewöhnungszeit mit deinem Instrument wahrscheinlich besser.

Das einzige Akkordeon mit wirklich allen Registermöglichkeiten ist meines Wissens die alte Hohner Imperator.
Warum hat sich das nicht durchgesetzt?
Ich vermute, von den zusätzlichen Registern, sind sich zum einen viele sehr ähnlich und zum anderen die meisten relativ nutzlos. Deshalb ist der Aufwand für die kompliziertere Registermechanik (mehr Schieber) einfach nicht gerechtfertigt
Du hast ja selber schon festgestellt, dass man nie alle gleichermaßen braucht.
 
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Morino: Bei der letzten Modellreihe ist das Tutti-Register ganz unten.

Danke! Das war mir nicht bewusst!


Deine Gedanken zur Registerreihenfolge finde ich prinzipiell richtig.

Es gab aus diesem Grund ja z. B. bei den berühmten amerikanischen Giulietti-Akkordeons oft die meisten Registerdrücker doppelt: einmal im Diskantbereich und einmal in den tieferen Lagen, um von überall aus immer gut erreichbar zu sein.
Sie waren deshalb aus Platzgründen auch in zwei Reihen übereinander angeordnet:

upload_2020-12-29_22-51-52.png


Viele Grüße
Torsten
 
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In der Hauptsache die nach der Reihenfolge der Diskant-Register ...

Ansonsten hat da wohl jeder Hersteller seine eigenen Vorlieben. Die einzige Konstante scheint zu sein, dass das gefürchtete Master-Register in der Mitte sitzt.

Die nächsthöhere Oktavlage wäre dann 2', aber das gibt's beim Akkordeon nicht mehr.

Nun ja, wenn man die Wahl hat, legt man die Register so, wie man sie selber haben will.@Der Ravensburger
@Der Ravensburger Leider hat man noch keine überzeugende Lösung gefunden.
@Be-3 Konstant? Auch als alleiniges Kinnregister, Diskanttastenkante oder Daumenschieber vorhanden.
@Be-3 Leider hat jeder Hersteller seine eigenen Vorstellungen; HOHNER nutzt bei 5 Chören nicht einmal alle Möglichkeiten (–8 ... 8+ fehlen).
@Be-3 Schade gibts beim Akkordeon keinen 2'-Chor!
@Bernnt Mit programmierbaren Kinnregistern kommt man dem schon ziemlich nahe.
Den Wirrwarr mit den Registernamen kann die nachfolgende Grafik aufzeigen:

RegisterNamen-55.jpg

Freundliche Grüsse vom Paul Frager.
 
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Tatsächlich bin ich beispielsweise über die VOluminosität des "Celeste"-Register erstaunt; nach der wunderbaren, fast kongenialen Stimmung durch den netten Herrn Meier aus Weingarten, spiele ich dieses Register besonders gern und dort, wo ich vorher ein anderes, tiefes Register, wie "Concert" auf der hohen Oktave gespielt habe.
Macht das irgendeinen Sinn? - Und wie seht Ihr das? - Was sagen mir die ausgefuchsten Profis??


Das "Celeste Register - also wo zum Tremolo noch die hohe Oktave dazugemischt wird spiele ich auch gerne. Denn ich finde, das Piccolo gibt dem Tremolo hier noch das Sahnehäubchen obendrauf und macht den Klang nochmal etwas feiner.

Ob das Sinn macht? Das ist eine Geschmacktfrage. Und die Antwort, würde ich sagen ist ganz einfach: wenn es mir gefällt so zu spielen, dann macht es Sinn!


Wenn ich allerdings spiele, dann wünschte ich mir manches Mal eine genau umgekehrte Reihenfolge der Register-Tasten,

Geht mir auch so ... aber eben manchmal, ein andermal hätte ich s gerne wieder ganz anders. ...Und im Endeffekt müssten alle Register an jeder Stelle komplett vorhanden sein, um´s perfekt zu haben... also muss man halt irgendwelche Kompromisse akzeptieren.

Durch die Lektüre Eurer vielen Beiträge bin ich auf ein ungewöhnliches Akkordeon gestoßen: DAs Brandoni Kingline Cassotto 150C - 37, - ungewöhnlich -, weil es mit 25 Diskant-Reigster die Anzahl der 5 Chöre offenbar "voll zur Auswahl ausschöpft". - Macht das denn irgendeinen Sinn - oder eher: Für welche Art Spieler würde sich diese Riesenanzahl eignen; - und: Warum bauen das nicht auch die anderen Hersteller - oder zumindest in diese Richtung so??

Ja wieviele Registerschalter müssen es sein - das ist eine Diskussion, solange es dieses Registerschalter gibt.
  • Der eine möchte mindestens die Anzahl aller theoretisch möglichen Schaltkombinationen haben, drunter gibt er sich nicht zufrieden.
  • Der nächste will nur die Auswahl der Register im Schnellzugriff haben, die er ständig braucht, weil ihn alles weitere behindert.

...auch hier geht die Bandbreite von bis und es gibt kein "richtig" oder "falsch", sondern nur ein geschickter oder ungeschickter - was aber wieder davon abhängt, wie der einzelne die Register benutzen möchte!


Nun ja, wenn man die Wahl hat, legt man die Register so, wie man sie selber haben will. Die man am häufigsten braucht, sollten meiner Meinung da sein, wo man sie am verlässlichsten schalten kann.

Das sagt eigentlich auch schon aus, warum es keine einheitliche Registerbelegung gibt: Wer was wo braucht ist nun eben unterschiedlich und je nachdem was sich der Akkordeonerbauer vorgestellt hat was ihm am sinnvollsten erscheint, so werden dann die Register belegt.


Auch wieviele Register es braucht ist demzufolge uneinheitlich. Das ist bei jedem wieder anders. Wenn ich z.B. meine Registrierungsgewohnheiten beobachte, dann würden mir ca. 8 Register reichen - die anderen nutze ich nie. .. aber eben nur ich - der nächste will genau dieses Register unbedingt haben. Deswegen werden herstellerseitig eine gewisse Anzahl an Registern eingebaut, die am häufigsten verlangt werden.

Klar kann man jetzt hergehen und sagen: dann baue ich doch konsequent immer alle Registerkombinationen ein - dann bin ich für alles gerüstet... fast...denn wenns zuviele werden, dann verliert man Geschwindigkeit beim Schalten, weil man erst kurz schauen muss, wo das gewünschte Register liegt. Denn wenn man sich anschaut, dass diese Register ursprünglich "Schnellschaltregister" hießen, weil man sich seine Kombination eben nicht mehr aus 4 oder 5 einzelnen Registerschaltern zusammenstellen musste, sondern mit einem Druck die gewünschte Kombination hatte, dann kann man auch erahnen dass es damals bei den Registern drum ging, während des Spiels , möglichst ohne den Spielfluss zu unterbrechen, schnell die nächste Kombination einwerfen konnte.

Und unter dem Aspekt kann man auch sehen, dass es auch ein "zuviel" gibt - nämlich ab der Anzahl wo die Wege zu weit werden, oder die Übersichtlichkeit verloren geht, weil man schon in mehreren Reihen unter relativ kleinen Knöpfen auswählen muss. Da muss man dann zwangsläufig erstmal kurz hinschauen, wo das Register genau liegt und kann dann schalten...Und das bedeutet wiederum, dass das Umschalten während des Spiels langsamer geht als wenn man die Auswahl reduziert hätte. Drum ist eine typische (Schnell-)Registerauswahl heutzutage irgendwo zwischen 11 und 15 Registern.

Du kannst hier 5 Leute fragen, was die perfekte Registeranordnung wäre und du erhälltst vermutlich 20 verschiedene Antworten zu dem Thema.. und selbstverständlich weiß jeder , dass seine Ansicht die einzig richtige ist:D;) - Drum, wenn du für dein Spiel eine andere Anordnung für deutlich geschickter hältst weil, die jetzige Anordnung dich mitunter einfach behindert, dann frag doch mal die Fachwerkstatt deines Vertrauens ob sich da was machen lässt. Je nachdem wie die Registermechanik aufgebaut ist und ob eventuell benötigte Schaltschieberrohlinge noch erhältlich sind, kann man das sehr wohl auch nachträglich noch ändern
 
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... und jetzt habe ich eine Idee (inspiriert vom Faden nebenan, als der Vorschlag kam, die Tonhöhen zu programmieren und "nur noch" Tonstart/-beginn und -formung "von Hand" zu machen): macht doch die Registerschaltung elektronisch, dann kann man die Abfolge der Register programmieren und durch Druck auf z.B. ein Kinnregister (eines würde dann ja reichen) wird das nächste Register eingelegt. Da wären dann auch wirklich alle möglichen und unmöglichen Kombinationen schaltbar ...
 
... und jetzt habe ich eine Idee (inspiriert vom Faden nebenan, als der Vorschlag kam, die Tonhöhen zu programmieren und "nur noch" Tonstart/-beginn und -formung "von Hand" zu machen): macht doch die Registerschaltung elektronisch,

Den Gedanken hatte ich auch, allerdings nicht inspiriert durch programmierbare Tonhöhen, sondern durch den Thread mit dem elektrischen Beltuna-Bass. Für so etwas (frei programmierbare Register und auch allerlei Bassbelegungen) wäre Elektronik wirklich gewinnbringend.

Da man ja schon die Chöre nach Fußlagen wie bei Orgeln bezeichnet, entsprechen ja die einzeln schaltbaren Chöre, die @maxito erwähnt, den Registerzügen einer Orgel, und die heute verbauten "Schnellschaltregister" entsprechen den Kombinationsknöpfen einer Orgel:
Da gibt es etwa einen Tutti-Schalter (also praktisch das Master-Register) oder einen Organo-Pleno-Schalter (volles Werk, aber ohne Zungen).
Zusätzlich bieten Orgeln meist auch "freie Kombinationen", die den Schnellschaltregistern beim Akkordeon entsprechen, aber frei belegt werden können.

Eine solche Setzeranlage für Akkordeon, das wär schon 'ne Sache!

Viele Grüße
Torsten
 
Das hatte ich als Jugendlicher versucht, scheiterte aber an den Batterien.
Wobei mir jegliches handwerkliches Talent fehlt.

Wollte gestern schon schreiben, dass ich so froh bin, diesen Registerproblemen nur selten zu begegnen.

Entweder ich hab ne Menge Kinnregister und brauche die Handschalter nicht, Oder ich spel digital und brauche nur einen, höchstens 2 oder 3 Kinnschalter um universell schalten zu können. Inclusive Converter, Beibässe, Jalousie usw.

Man muss im Diskant ja nur 4 Magneten für die 4 Chöre haben. Dann eine übersichtliche und gut erreichbare Anzahl an Schaltern (wo auch immer)
Der Rest ... Programmierung.

Aber ob das Puristen überzeugt?
 
Man muss im Diskant ja nur 4 Magneten für die 4 Chöre haben. Dann eine übersichtliche und gut erreichbare Anzahl an Schaltern (wo auch immer)
Der Rest ... Programmierung.

... und dann brauchen die Elektromagnete noch Strom. Am besten per Akku - und der wiegt und braucht Platz.
Warum hat das eigentlich noch Hersteller erwogen? Wegen der Traditionalisten?


Aber ob das Puristen überzeugt?

Wahrscheinlich eher als eine elektronische Tonerzeugung.
Orgeln haben ja auch elektrische Setzeranlagen (und praktisch alle auch eine elektrische Windmaschine), mit denen selbst Hardliner kein Problem zu haben scheinen.
Einzig die in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts so beliebten elektrischen oder pneumatischen Trakturen sind mittlerweile verpönt und man bevorzugt mechanische. Aber die Setzeranlage ist dennoch elektrisch.


[Off-Topic]
Wir hatten früher in der Foto-AG unserer Schule eine uralte DDR-Praktica, die von manchen belächelt wurde.
Bei der Langzeitbelichtung von astronomischen Aufnahmen am Teleskop hat die ach so tolle und fortschrittliche Konkurrenz-Canon mit elektrischen Verschluss allerdings dann schlapp gemacht, weil die Batterien den Verschluss nicht mehr offenhalten konnten.
Manchmal hat eine rein mechanische Lösung auch ihre Vorteile.
[/Off-Topic]

Viele Grüße
Torsten
 
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Bei diesen Registerbezeichnungen muss ich tatsächlich erst mal nachschauen, was sich dahinter verbirgt. Ich kenne sie mit den runden Symbolen mit den Punkten drin und als Tremolo, einchörig und dann die Abkürzungen in Buchstaben OE, EP, OP, usw. Das führt dann schon zu Verwirrung, wenn ein anderer Dirigent "Flöte" verlangt. Was ist in dieser Nomenklatur eigentlich Celeste? Die Anordnung der Register ist völlig willkürlich und bei allen drei Akkordeons, die hier herumstehen unterschiedlich. Kratt orientiert sich offenbar an der Orchesterliteratur. Da sind die am häufigsten eingesetzten direkt nebeneinander bzw. ganz unten zum schnelleren Schalten.
 
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An Alle erst einmal ganz, ganz vielen Dank für Eure sehr interessanten Antworten und Beiträge zu meinen Fragen! - Irgendwo verstehe ich hier nicht, wie ich direkt - ohne konkreten BEzug auf einen der Antworten - meinerseits antworten kann. - Aber das gibt sich: - So fange ich bei Christine an:

Was ist in dieser Nomenklatur eigentlich Celeste?

Bei meinem Akkordeon, dem Dino Baffetti - V/96 - "Professional B" ist das "Celeste-Register" mit dem Doppel-Tremolo, also 8+8+8, und der Piccolo-Stimme, 4, insgesamt also: 8+8+8+4, belegt. - Und nach der kongenialen Reduzierung des Doppel-Tremolos durch den netten Herrn Meier, klingt das "Celeste"-Register wirklich so, wie es Maxito treffend sagt: Wie ein Sahne-Häubchen auf dem Doppel-Tremolo. Der Kland / eher "sound" des Celeste-Register klingt - jedenfalls bei mir und vielleicht auch nur in meinen Ohren - eher voller, als beispielsweise Harmon, 16+8+4, oder Concert, 16+8+8+4, also scheinbar voller, als die Register, die den "Bass-Chor" hinzu addieren; wobei das auch davon abhängt, wo ich mich auf dem Manual bewege; meine Aussage betrifft den "mittleren Spielraum"; im "oberen Spielraum" des Manuals kommt freilich die "bass-gestützten" Register gut zur Geltung.

Zu Bernnts Fragen: Also bei mir ist 16+8 mit "Bandoni" belegt; es fehlt indes 8+4, also "Clarinet" mit "Piccolo". Gegenfrage: Wäre das ein hörbarer Gewinn?? - Dann: Nein, mein Akkrodeon ist kein "Cassotto"-Instrument; Herr Meier aber sagte mir, dass die Chöre "geteilt eingebaut" seien, ähnlich, wie bei einem Cassotto; was immer das heißt; ich kann es nicht sagen. - Ich denke, Cassotto ist irgendwie ein "zusätzlicher, interner Holzkasten", irgendwo im Luftraum zwischen den Chören.


Ja, Eifel: Wer oft genug spielt, findet die Register-SChalter immer! - Ja!! Und was ist "oft genug"? - :) - Die PRaxis ist wohl so, wie es Arrigo beschreibt, entweder man schaltet und springt danach, oder eben umgekehrt


Interessant waren für mich die Hinweise und die Bilder von Arrigo und Torsten zu den mutmaßlich 25 Registern von Brandoni Kingline 150C - oder - bebildert - der amerikanischen Giulietti; wenn ich das richtig verstanden habe, sind das keine "echten" 25 Register, als 25 echte, unterschiedliche KOmbinationen der vorhandenen Chöre, sondern "bloße" Doppelbelegungen, die "nur" den Spielfluß erleichtern sollen. Erleichtern sie denn wirklich den Spielfluß?? - Dazu freilich wiederum Eifel: "Wer oft genug spielt" findet immer alle REgister - und auch die Anderen zur Unübersichtlichkeit.


An dieser Stelle möchte ich mich eher zur Fraktion der analogen "Fundamentalisten" bekennen; sonst könnte ich gleich irgendein E_Piano bedienen - oder als Steigerung einen MP-3-Player mit streamer; und das möchte ich nicht, weil es mir nicht "das Gefühl" von authentischer Hausmusik, im Sinne von "hausgemacht", Spielfreude und gute Laune vermitteln würde. - Ein guter Bekannter hat vor eineinhalb JAhren seine Merino irgendwo bei Dietmannsried im Allgäu, bei Kempten, voll-elektronisieren lassen - und kann nun sowohl akkustisch, als auch elektronisch auf seiner MErino spielen; das hat er uns auf unseren Marshall AS 100 D Acoustic-Amp vorgeführt. Den Amp haben wir eigentlich für meine Frau, die studierte Gitarren-Lehrerin ist, also eher klassisch, aber auch modern "fingerstyle", wie Peter Finger und Jörg Langer, et.al., - und dafür steht der Amp für die jährlichen SChüler-Vorspiele bei uns. - Der Bekannte wollte seinen Merino-sound mal auf einen "transportablen" Amp hören, ohne große Anlage; und das klang schon beachtlich, aber nicht mehr akkustisch.


Ob man, wie MAxito sagt, nach diesen ganzen ÜBerlegungen noch an einen Wechsel der Belegung denken möchte, für wohl in ein regressum ad infinitum, in einen anhaltenden Widerspruch; da gitl wohl eher ganz praktisch und hemdsärmelig: "Wer oft genug spielt"!



Jedenfalls habe ich hier wirklich mal sehr viel gelernt - und vor allem auch Hintergründe zu dieser mir immer etwas schleierhaft vorkommenden Register-Belegung kennen gelernt; sie wird daher für mich weniger "schleierhaft" - und ich werde sie wohl fortan bewusster einsetzen. - Da werde ich auch mal ganz genau auf den Unterschied von Celeste und Orchest, bei mir: 8+8+8+4 und 16+8+8+8 hinhören; vor allem im oberen Spielraum, also bei mir in der oberen Oktave; 96 Bässe, von F bis F im Diskant.


Allen an dieser Stelle ein ausdrückliches DAnke!

Hans
 
Also bei mir ist 16+8 mit "Bandoni" belegt; es fehlt indes 8+4, also "Clarinet" mit "Piccolo". Gegenfrage: Wäre das ein hörbarer Gewinn??
Es kommt darauf an, was man mit dem Instrument machen möchte. Ich könnte auf beide Register nicht verzichten. 16+8 nehme ich z.B. für Tango, 8+4 benutze ich u.a. für Klassik. Ob Dein 8+8+4 in etwa dasselbe liefern würde wie 8+4 weiß ich nicht. Die gleichen Register auf unterschiedlichen Instrumenten liefern teilweise völlig andere Klangerfahrungen. Auf meinem Cassottoinstrument und bei Deinem Traumakkordeon klingen 16+8 oder 8+4 definitiv verschieden. Dasselbe kann ich aber auch sagen, wenn ich zwei Cassotto-Instrumente vergleiche: Bei meiner Beltuna Leader klingt 16C+8C oder 8C+4 völlig anders als dasselbe Register bei meiner Pigini Master de Luxe. Und noch verrückter: Selbst bei verschiedenen Pigini-Instrumente mit Cassotto klingen diese Register völlig verschieden - für mich einst ein Grund, mein altes Pigini abzugeben und gegen eins der teureren Piginis zu ersetzen. Also: Ob man 8+4 braucht und ob das Register ein hörbarer Gewinn ist, ist eine sehr schwere Frage. Es kommt auf den Einzelfall an.
 
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... und jetzt habe ich eine Idee (inspiriert vom Faden nebenan, als der Vorschlag kam, die Tonhöhen zu programmieren und "nur noch" Tonstart/-beginn und -formung "von Hand" zu machen): macht doch die Registerschaltung elektronisch, dann kann man die Abfolge der Register programmieren und durch Druck auf z.B. ein Kinnregister (eines würde dann ja reichen) wird das nächste Register eingelegt. Da wären dann auch wirklich alle möglichen und unmöglichen Kombinationen schaltbar ...

Hat dann halt auch das Problem daß man ne Stromversorgung braucht.

Eine andere Idee, die ich vor langer Zeit mal hatte, war das mit einer geschlossenen Hydraulik zu lösen. Also Geberzylinder unter die Registerdrücker und Nehmerzylinder an die Schieber.

Mögliche Vorteile: flexibler zu verlegen (dünne Metallrohre sind leichter um Ecken zu bringen und abzudichten als Hebel), weniger Reibungsverlust, leiseres Schaltgeräusch.

Nachteile: Entwicklungsaufwand, potentielle Probleme mit Leckagen und Nachfüllung, potentiell trägeres Schalten wenn das Hydraulikmedium oder die Leitungen zu weich bzw. elastisch sind, könnte evtl. aufgrund der Strömungsproblematik auch langsamer zu schalten sein, wahrscheinlich mehr Gewicht.

Ich denke, daß elektrische Klappen der potentiell flexiblere Weg sind. Da braucht man dann evtl. gar keine Registerschieber mehr, sondern öffnet bei mehrchörigen Tönen einfach mehrere kleinere Klappen. Und es eröffnet sich halt ein Berg weiterer Ideen, siehe anderer Faden.

BTW was ich dort noch vergessen habe: man könnte das damit auch wie beim Electronium oder Keyboard statt die Grundtonhöhe über eine Chroauswahl zu treffen einen Oktavschalter vorsehen, der wie bei Keyboards üblich die Klaviatur um eine Oktave verschieben kann. Dann hast Du aus Spielersicht statt der gewohnten 4', 8' und 16' einen Schalter "loco/8va/8vaB" fürs "Einchörig". Und der würde im Rahmen des Tonumfangs für alle Otavierungs- und Schwebungsvarianten gelten.
 

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