Humbucker mit "Mischmagneten"

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Hallo liebes Board,

Vor ein paar Tagen ist mir eine, zugegeben etwa spezielle, Frage in den Sinn gekommen. Und zwar gibt es Humbucker mit Mischmagneten?

Ich will mal kurz erklären was ich meine. Der Aufbau von Humbuckern ist ja bekannt:

Anhang anzeigen 316829

Es sind ja die unterschiedlichen Eigenschaften von unterschiedlichen Magnettypen bekannt, z.B. AlNiCo 2 oder 5 oder Keramik. Alle haben einen unterschiedlich starken Output und auch einen anderen Klang, manche haben mehr Höhen, manche weniger, manche sind kratziger, manche sind klarer usw..
Was wäre nun, wenn man, anstatt eines einheitlichen Blocks als Magneten, diesen Block zusammensetzt aus mehreren kleineren Blöcken. Also z.b: ein AlNiCo 5 Stück, dann ein Keramik Stück und dann wieder ein AlNiCo 5 Stück. Das ziel wäre Quasi ein anderes Klangverhalten, vermutlich zwischen den Grundtypen, zu haben als es ein reiner Magnet hätte. Zusammengesetzt hätte das Stück die gleichen Maße, wie ein herkömlicher Blockmagnet. Das zusammensetzen stelle ich mir nicht als all zu schwer vor, man denke dabei nur an Bimetalstreifen...

Nun meine Fragen... Gibt es sowas? Und wenn ja hat jemand Erfahrungen damit? Und wenn nicht... hat jemand Lust auf dieses Experiment (Leider fehlen mir die Mittel das selbst zu tun, hätte aber große Lust das aus zu probieren :rolleyes:)?
 
Eigenschaft
 
Was wäre nun, wenn man, anstatt eines einheitlichen Blocks als Magneten, diesen Block zusammensetzt aus mehreren kleineren Blöcken. Also z.b: ein AlNiCo 5 Stück, dann ein Keramik Stück und dann wieder ein AlNiCo 5 Stück. Das ziel wäre Quasi ein anderes Klangverhalten, vermutlich zwischen den Grundtypen, zu haben als es ein reiner Magnet hätte. Zusammengesetzt hätte das Stück die gleichen Maße, wie ein herkömlicher Blockmagnet. Das zusammensetzen stelle ich mir nicht als all zu schwer vor, man denke dabei nur an Bimetalstreifen...

Hallo,
das sind schon interessante Überlegungen die du da anstellst. Die Magnetfelder aus unterschiedlichen Materialien haben sicherlich unterschiedliche Feldstärken. Wie die sich in Sandwitchvbauweise vertragen, mag ich nicht zu beurteilen, ob diese sich dann zu einer homogenen Stärke vereinen? Es könnte u.a. teilweise auch zu gegenläufigen Strömungen führen, die die Lebensdauer der Mgneten reduzieren, ich bin darin kein Experte.
Grungsätzliche Unterschiede im Aufbau gibt es bei den Fender-SC, die AlNiCo-Stabmagneten pro abzunehmende Saite haben und keinen Balken-Magneten (günstigere Variante). Die Humbucker haben entweder AlNiCo-Balkenmagneten und Pol-Pieces aus magnetisierbarem Stahl, oder einen Balken-Magneten aus Keramik, sprich Weicheisen.
Mischungen aus verschiedenen Materialien innerhalb eines HB werden von verschiedenen PU-Herstellern angeboten.
Z.B. Sabertooth Pickups bietet HB's an, bei denen ein SC Fender(Stratmäßig) mit AlNiCo-Magneten aufgebaut ist, und der andere SC einen Keramik-Balken-Magneten hat.
Diese Pickups werde ich Anfang 2014 einmal verbauen, den Schaltplan habe ich fast schon fertig.
Um verschiedene Zusammenschaltungen zu ermöglichen, hat diese Schaltung z.B. einen Coil-Crosser, der einen neuen HB aus je einem SC eines HB kreiert.
Im übrigen gibt es auch HB-Kombinationen aus zwei Strat-SC's. Die müssen aber einen größeren Abstand zu den Saiten haben, um die besagte "Stratitis" zu vermeiden.

Grüße.....
 
Ich weiß bisher nur von einem Humbucker mit ähnlichen Eigenschaften wie du sie beschrieben hast, nämlich die Bridge-Version des Bare Knuckle Juggernaut, aber es gibt wahrscheinlich noch mehr.
 
Hi,

grundsätzlich ist die Kombination von verschiedenen Magnettypen sicher möglich, aber ich sehe keinen rechten Sinn darin, es so kleinteilig zu machen. Beim Humbucker liegt der Magnet ja recht weit weg von den Saiten, und das Magnetfeld ist letztlich ein einheitliches. Anders als bei den SCs würden sich die einzelnen Bruchstücke ja auch noch berühren.

Von daher sehe ich zwei Ansätze: Einmal den von Bare Knuckle, die den schon erwähnten Juggernaut nach dem Text in der Beschreibung wohl so aufbauen wie Gibson den 500T, also einen Barren in der Mitte, an üblicher Stelle, und 2 weitere schmale Magnete außen, wo sie praktisch die Abstandhalter ersetzen. Bei Gibson sind das alles Keramik-Magnete, BKP hat dann eben innen einen AlNiCo V mit Keramik-Zusatzmagneten kombiniert - so verstehe ich den Begriff "flankers" jedenfalls.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Austausch von Magneten kann mir gut vorstellen, dass das dem HB einfach etwas mehr Schub gibt und vielleicht auch etwas stärkere, aber straffe Bässe. Wie Du schon schreibst, eine Kombination aus den Eigenschaften verschiedener Magnettypen, aber über die ganze Breite des HB. Ob das unbedingt sein muss, da habe ich ein wenig Zweifel. Ich finde ja, mit dem AlNiCo VIII gibt es schon einen Magnettyp, der die Eigenschaften von Keramik und AlNiCo ganz gut vereint, und der Rest ist dann Sache der Wicklung.

Der andere mögliche Ansatz wäre aus meiner Sicht, Magneten maximal hälftig zusammenzusetzen, und zwar so, dass zB unter den Bassaiten ein Keramikmagnet für stramme Bässe sorgt, unter den hohen Saiten dagegen ein AlNiCo II für schöner singende Singlenotes. Mehr oder kleinere als diese zwei "Zonen" zu erzeugen kann ich mir angesichts der Magnetgeometrie wie gesagt nur schwer vorstellen, und ich sehe auch keinen rechten Sinn darin.

Ich teile aber auch die Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit, die hier schon laut wurden - wäre schon möglich, dass ein starker Keramik-Magnet auf Dauer den AlNiCo killt. Andererseits sind Magnete jetzt auch nicht so teuer, dass man das nicht mal riskieren könnte. Für dieses Experiment bräuchte man jedenfalls keine besonderen Werkzeuge. Um zwei Magnete hälftig zu zerbrechen braucht man sicher nur einen Schraubstock, vielleicht gehts sogar mit zwei Kombizangen. Das Zeug ist ja sehr spröde, ich glaube nicht, dass sich das verbiegt, bevor es bricht. Ich würde es in der Mitte ansägen, die Kerbwirkung macht das Brechen leichter.

Einen Magneten aus einem HB zu entnehmen bzw wieder einzusetzen, ist ja grundsätzlich auch kein Hexenwerk, google mal "magnet swapping". Mit zwei halben ist das auch nicht viel schwieriger. Die Polung muss bei beiden natürlich in gleicher Richtung verlaufen, dh sie werden sich nebeneinander gelegt abstoßen, da muss man sie halt zur Zusammenarbeit zwingen. Ich würde es einfach mal mit einem billigen, aber nicht allzu schlechten Korea-HB üben bzw das Resultat ausprobieren. Also frisch ans Werk!

Gruß, bagotrix
 
Der Toni Iommi hat AlNiCoII und Keramikmagneten
Sehr guter Pickup, sehr rund.
Aber am Ende kommt es drauf an, in welcher Gitarre der Pickup sitzt und was er damit befeuert und was damit gespielt wird.
 
Moin!

Klar gibt es die. Ich habe sehr oft mit verschiedensten Magneten gespielt. Du kannst neben dem großen Magneten in der Mitte auch zwei schmalere Magnete an den Seiten unterbringen. Die gibt es in verschiedenen Sorten.

Ein heißer Tipp: Probier als Neck-PU mal SC-magnete aus. Du musst die beiden Spulenkörper mit 5mm aufbohren, damit diese hinein passen, aber es lohnt sich! Man muss nur bedenken den PU aufgrund akuter Stratitis nur weiter runter zu schrauben als gewohnt.

Die Magnetsorten killen sich auch nicht, wie bereits vermutet wurde. Ich kenne zumindest keine physikalische Grundlage dafür.

Also: Versuch macht kluch!

Gruß,
Etna
 

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