Ibanez Artist Bridge wackelt

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Hallo,

bin neu hier und gleich ne Frage.

Bei meiner 1980er Ibanez Artist AR-50 haben die Schrauben (Stehbolzen) die die Bridge (orig. Gibraltar 1) halten und über die die Höhe eingestellt wird deutliches Spiel im Gewindebolzen. Das ist bemerkbar, wenn die Saiten ab sind. Logischer Weise nicht, wenn die Saitenspannung die Bridge "andrückt".

Jetzt frage ich mich, ob das ein Problem darstellt oder nicht. Zum einen klanglich (Übertragung des Tons auf den Körper) und zum anderen von der Intonation her (Position der Bridge).

Hab ich Handlungsbedarf?

VG Claus
 
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Willkommen!

Was heisst "deutlich"? Und in welche Richtung? Horizontal, vertikal oder beides? Und wieviel Spiel? 1mm? 1/10mm? Wenn du die Gitarre in die Hand nimmst und schüttelst, klackern die Schrauben?
Haben die Schrauben einen deutlich sichtbaren Neigungswinkel, wenn die Saiten aufgezogen und gespannt sind?
 
Hat sich dieses Spiel verstärkt, ist es also auf Verschleiß des Gewindes zurückzuführen, oder hast Du das erst jetzt entdeckt?
 
Hat sich dieses Spiel verstärkt, ist es also auf Verschleiß des Gewindes zurückzuführen, oder hast Du das erst jetzt entdeckt?
Da ich die Saiten bislang immer einzeln gewechselt habe, ist mir das nie aufgefallen, erst als sie alle ab waren ...
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Was heisst "deutlich"? Und in welche Richtung? Horizontal, vertikal oder beides? Und wieviel Spiel? 1mm? 1/10mm? Wenn du die Gitarre in die Hand nimmst und schüttelst, klackern die Schrauben?
Haben die Schrauben einen deutlich sichtbaren Neigungswinkel, wenn die Saiten aufgezogen und gespannt sind?
Eher 1 mm, vielleicht sogar bisschen mehr in Richtung der Saiten. Die Bridge selbst stabilisiert die Bewegung rechtwinklich zu den Saiten, wenn ab, dann auch. Alles weitere muss ich nachliefern, wenn wieder vor Ort.
 
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Wie sehen denn die Gewinde der Bolzen und der Schrauben aus? Schon rund oder noch scharfkantig? Bei einer 30 Jahre alten Gitarre kann es schon mal sein, dass das Gewinde verschleisst. 1mm Spiel ist schon sehr viel. Tausch der Bolzen bzw. des kompletten Saitenhalters ist kein Thema, aber mit Vorsicht zu bewerkstelligen. Nicht dass noch Holz abplatzt.
 
That's vintäsch for you! :)

Hab mittlerweile 5 ältere Ibanez Artists - darunter eine 1982 auch mit Gibraltar 1 Bridge. Die war auch sehr wackelig - sowohl in den Bolzen, als auch die einzelnen Saitenreiter. Und ja, die Wackeligkeit bei den Bolzen soll da so. Wenn man sich das genau ansieht, muss das so - konstruktionsbedingt.

Ich hatte mir von Meinl auch eine Reissue-Gibraltar 1 besorgt - und das war so ein teurer Murks... z.B. ein scharfer Grat oben, genau wo die Hand aufliegt... da hatte ich die Faxen dicke.

Das Ding ging zurück und ich habe mir die Bridge von smartin gegen eine bombig-feste GOTOH 510FB Bridge tauschen lassen - das war keine ganz unkomplizierte Aktion (wegen der sehr variablen Einstellmöglichkeiten der 510FB), aber das Ergebnis ist letztlich gut. :)

--

Als Nachtrag: Die Gibraltar 1 ist ganz speziell gebaut. Die Bridge wird von oben auf die Bolzen mit einer Mutter draufgeschraubt (M5-Gewinde). Die Einschlaghülsen sind auch ganz spezielle, denn sie sind oben normal breit und ohne Gewinde (um den dicken Teil der Bolzen aufnehmen zu können) und verengen sich unten (M6-Gewinde). Dadurch, dass die Bolzen nur unten befestigt sind, sind sie kippelig. Das muss aber so, denn ansonsten könnten man die Bridge kaum schräg einstellen. :)

Ein anderes Drop-In-Replacement als eine originale Gibraltar 1 gibt es für die Einschlüghülsen meines Wissens nach auch nicht. Man braucht halt unbedingt diese Spezialbolzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Info! :)

Ist ja einerseits beruhigend, andererseits ... vintage, muss so sein, soll so sein ... aha ;-)

Die Frage die ich mir nun eher stelle ist, ist es gut so das es so ist? Wäre es nicht besser wenn es nicht so wäre?

Also: Mache ich da nicht lieber ne neue Bridge rein, die fest ist? Irgend ne Gotoh ABR oder Nashville oder ähnlich. Die Einschlaghülse ist ja ziemlich tief, wenn ich das richtig sehe, also sollte da ziemlich viel Platz für ne neue sein, oder? Vielleicht kann man da ja eine neue unterbringen, ohne die andere zu entfernen? Fragen über Fragen ...

VG Claus
 
Das muss bei der Bridge nicht nur so sein, weil's vintage ist, sondern weil's so gebaut ist, wie es gebaut ist. ;)

Beim Tausch der Bridge gibt es leider so einiges zu beachten. Die Gibraltar 1 hat ja massig Einstellweg für die Saitenreiter, deshalb wurden die Einschlaghülsen auch parallel und nicht wie üblich versetzt eingebaut. Ob das mit einer Bridge mit weniger Einstellweg dann noch passt, ist nicht gewährleistet. Deshalb habe ich mich auch für die noch seitwärts justierbare GOTOH 510FB Bridge entschieden. Da kann man über Madenschrauben die Bridge schräg stellen, obwohl die Bolzen parallel stehen.

Ausserdem haben die Einschlaghülsen bei der Gibraltar 1 einen speziellen Abstand. Ohne ein wenig aufzubohren und mit Kleber wieder aufzufüllen ging es bei meiner Gitarre auf jeden Fall nicht. Um die Einschlaghülsen perfekt zu positionieren waren auch mehrere Versuche nötig.

Das ist alles leider nicht so wie bei ner handelsüblichen Les Paul, wo man mal eben ne neue Bridge draufklatscht.

Ich habe jetzt bei meiner AR100CS somit eine gelockte, super rigide Bridge und ein gelocktes Tailpiece - Druck, Druck, Druck ohne Ende. Letztlich klang sie mit der wackeligen Konstruktion vorher aber auch gut - weniger modern, weniger differenziert und druckvoll, aber eben etwas vintage-mässiger und mit ihrem eigenen Charme. Zurück geht es aber praktisch fast nicht mehr. :)

Unterm Strich hat der Umbau ne Menge Nerven gekostet - und für mich die Erkenntnis gebracht, dass ich mir wahrscheinlich keine Artist mit einer Gibraltar 1 mehr kaufen würde. Ist halt geschmackssache. Die Gibraltar 2 ist hingegen super rigide und so einfach modular, dass man sich auch mit normalen Heimwerkstattmitteln dafür Saitenreiter aus Messing fertigen kann (habe ich schon mal gemacht). :)
 
Ich habe die Artist schon seid den 80ern, ist schon länger Zweitgitarre, die Erstgitarren wechselten über die Jahre, die Zweitgitarre blieb ;-) Über Maße hab ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht, wenn das ohne Bohren nicht geht, dann mache ich eher nix und lebe damit, mal schauen. Danke aber schon mal :)
 
Ich liebäugle ja immer noch mir auch mal eine alte (30 Jahre+) Artist zuzulegen. Vorher werden ich wohl den Schlumpf mal ansprechen müssen.
super! :great:
 
Ich hoffe Claus toleriert mein reingrätschen. Wenn nicht, gib Bescheid, dann lasse ich löschen oder verschieben. :)

@Saitenschlumpf Ich hab seit Gestern eine Artist 2617 Ash von 1978. Ich werde mich am Wochenende an die Grundreinigung machen. Irgendwelche Tips für das Setup und worauf ich beim auseinander bauen achten sollten?
 
Glückwunsch! :)

Also fürs Auseinandernehmen und Einstellen gibt's da eigentlich keine ganz besonderen Tipps - unterm Strich ist die Gitarre ja schon irgendwie Les Paul/SG-Style.

Falls Dir die Gitarre am Gurt zu kopflastig sein sollte - ich verbaue auf allen Artists die GOTOH EPR-2 Straplocks, weil die den Schwerpunkt bei den Modellen so verschieben, dass die Gitarre dann perfekt am Gurt hängt. Entweder in Japan kaufen bei g-jax.com oder in Europa z.B. hier bestellen: http://shop.sollerguitars.com/index.php/cPath/316_369strap--buttons/lock/

Aber Achtung - der angegebene Preis gilt nicht für eine VE mit 2 Teilen, sondern nur für eins! Du müsstest also 2 bestellen. :)

Falls der Gummiring um den Schalter oder andere Artist-spezifische Teile kaputt sein sollten, einfach mal bei http://www.reproguitarparts.com/ vorbeischauen. Vom Material her sind die Teile etwas anders, passen aber. Da gekaufte Kunststoffrahmen musste ich allerdings schon öfter mit dem Fön erhitzen und geradebiegen. Aber das ist ja kein Problem. :)

Hat Deine Gitarre eigentlich die Super 80-Flying Fingers verbaut? Krasse Pickups, nicht wahr? Da muss man aufpassen - die Magnete sind so stark, dass sie die Saitenschwingung schnell ganz stark beeinträchtigen, wenn man die Pickups zu weit hochschraubt.

Ich hab hier auch noch ein Set Super 80s liegen - da müsste ich nochmal die Kappen abnehmen und dann wieder mit etwas Wachsunterlage installieren. Für eine Ebenholz-Griffbrett-Gitarre wie Deine Artist aber sehr passend. Zumindest für mich habe ich herausgefunden, dass die Artists mit Ebenholz-Griffbrett höhenlastigere Pickups brauchen, sonst klingen sie langweilig.

Willst Du irgendwelche Modifikationen durchführen? E-Fach abschirmen? Oder hat Deine schon so eine Metall-"Pausenbrotbox" als Abschirmung drin? Gab's zumindest bei den 80er Jahre Artists.

Viel Spaß mit der neuen Gitarre!!!! :)
 
Dank für den Post. Bei Repro hab ich neue Rahmen geordert. Mal schauen. Toggle Knopf in Gold kommt auch noch. Den werde ich aber noch ein wenig abwetzen, damit die Optik passt. Ansonsten will ich alles im Original belassen. Ins E-Fach hab ich noch nicht geschaut. Mache ich morgen. Da baue ich alles an Metall aus und wird erstmal alles geputzt. Bewegliche Teile mit Ballistol. Am Sattel ist auch einiges an Patina. Toggle brauchte auch erstmal Kontaktspray. Wird das wieder schlechter, kommt Original Ersatz von Ibanez rein
Originale Poti Knöpfe mit Gummirand sind heute angekommen. Mal ein großes Lob an Meinl. Gestern bestellt, heute da.

Und das Wichtigste. Die Gitarre klingt Mörder und die Flying Fingers Humbucker klingen Oberhammer. Werden die heute noch produziert? Selten so geile PAF unter den Finger gehabt.
 
Ich weiß gar nicht, ob da der Begriff "PAF" noch greift. Die Super 80s sind ja keramische Kracher - hier wird einer auseinander genommen: http://www.nzguitars.com/forum/viewtopic.php?f=8&t=17757&sid=2e

An der 2617 hätte ich irgendwann auch nochmal Interesse, aber mein Gitarrenständer ist erstmal voll. Im Moment bin ich auch noch dabei, meine AR30 herzurichten. :)

Und poste bitte beizeiten mal ein Bild! :)

P.S.: Z.B. auf der aktuellen AR2619 werden auch wieder Super 80 Flying Fingers verbaut - http://www.ibanez.co.jp/products/eg...3&cat_id=1&series_id=8&data_id=177&color=CL01
 
@clasch66:

Handlungsbedarf sehe ich durchaus, so ein Gewackel kostet immer Schwingungsenergie. Eine nondestruktive Verbesserung ist vielleicht doch möglich - Ibanez verwendet ja metrische Gewinde, Du brauchst also keine exotischen Teile dafür:

Falls der freie Bereich des Gewinde oberhalb der Einschlaghülse dafür reicht, könntest Du die Stehbolzen rausschrauben und von unten jeweils eine passende Sechskantmutter draufschrauben. Mit der könntest Du nach der Höheneinstellung die Gewindebolzen in den Hülsen kontern, und sie würden nicht mehr wackeln. Hab ich bei meiner Nashville-Bridge auch gemacht (bevor sie einer besseren weichen musste), und es hat sich durchaus positiv im Ton bemerkbar gemacht.

Wie hier schon bemerkt wurde, verwendet Ibanez halt leider sehr eigene Maße bei der Hardware, sodass ein Austausch leicht zum grö0eren Eingriff wird.

Gruß, bagotrix
 
Für den TE: Reproguitars hat auch Teile der Bridge als Upgrade.
http://www.reproguitarparts.com/#!/Rock-Solid™-Gibraltar-I-Bridge-Posts/p/5610937/category=1385262

hier wird einer auseinander genommen

Toll, das ist mega interessant. Vor allem die zwei zusätzlichen Magnete außen, habe ich so noch nie gesehen. Das könnte die extreme Direktheit und Sensitivität der PU erklären.

Mist
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Falls der freie Bereich des Gewinde oberhalb der Einschlaghülse dafür reicht, könntest Du die Stehbolzen rausschrauben und von unten jeweils eine passende Sechskantmutter draufschrauben.

Da hatte ich auch erst dran gedacht, als ich das bei meiner Artist lösen wollte. Aber keine Chance - hier siehst Du mal, wie die Bolzen ausschauen: http://www.meinlshop.de/de/ibanez/e...anez-gibraltar-bridge-fuer-ar300re-2tu2ja0001

Da kannst Du Dir nur was speziell anfertigen lassen - Du brauchst oben nämlich ein M5-Gewinde und unten ein M6-Gewinde. Und genug Platz zwischen Decke und Bridge hat man auch nicht unbedingt, weil die schon wirklich ein ganz schon höher Klopper ist. Ausser man steht auf eine astronomisch hohe Saitenlage. ;)

@Azriel: Die Posts kannte ich noch gar nicht! Sehr cool! :)

Dann müsste man sich nur noch selber ganz passgenaue Saitenreiter anfertigen. Die waren zumindest bei meiner Artist auch irgendwie kippelig.
 
Da das Problem schon beantwortet wurde, erlaube ich mir eine Frage, etwas O.T.: Wenn Du die Saiten einzeln wechselst, wann und wie reinigst Du dann das Griffbrett?
 
Hi,

jetzt habe ich glaube ich kapiert, wie die Stehbolzen in den Hülsen stecken - das untere Gewinde ist also wohl gar nicht mehr sichtbar und verschwindet komplett in der Einschlaghülse. Da ist dann natürlich kein Platz für eine Mutter.

Falls die Hülsen am Boden geschlossen sind, könntest Du sie aber mal ausmessen und checken, wieviel Luft bei guter Saitenlage zwischen Bolzenende und Hülsenboden bleibt. Bei einem Durchmesser von unten 6 mm würden dort die kleinen, harten Federn reinpassen, die es von Fender für das Gewinde des Tremolohebels gibt. Gegebenenfalls müsste man die noch mit der Trennscheibe kürzen (ja, die sind echt sehr hart), aber dann hättest Du eine Art elastischen Anschlag, der die Gewinderiefen am unteren Teil des Stehbolzens von unten gegen die Gewindegänge drückt und ihn so besser fixiert. Durch die Feder wäre dennoch noch ein gewisser Einstellbereich für die Saitenlage gegeben. Wen die Mutter am oberen Gewinde auch noch festgezogen ist, sollte das ganze Konstrukt spürbar kraftschlüssiger verbunden sein.

Ach ja, ich würde keine Versuche mit "Ersatzmaterial" anstellen, wie etwa Kugelschreiberfedern - haben zu wenig Kraft und zu dünnen Draht, der sich in den Gewindezwischenraum fressen kann. Die kleinen Fender-Federn sind dagegen genau für so etwas gebaut, und die Gewindedicke (bei Fender ca. 5 mm) unterscheidet sich nicht zu sehr.

Gruß, bagotrix
 
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