Ibanez Performer (90er Jahre?) - stumpfer Sound, kaum Regelweg der Poti, welche PU verbaut?

  • Ersteller matthiasaugsten
  • Erstellt am
M
matthiasaugsten
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.08.24
Registriert
10.10.08
Beiträge
96
Kekse
0
Hallo,
ich habe seit kurzem eine Ibanez Performer, wahrscheinlich eine Neuauflage der Siebziger Serie aus den Neunzigern aus Korea.
Die Gitarre hat einen soliden Mahagoni Korpus mir massiver Ahorndecke und einen eingeleimten breiten und pfundigen Hals.
Akustisch gespielt klingt sie wie ne normale Paula, elektrisch hingegen laut, stumpf, mega bassig, ohne Höhen, schmierig und die Lautstärkeregler funktionieren wie Schalter, da ist sofort volle Kanne output da. Verbaut sind 4 kleine Potis.
Obwohl es heisst, das da Super 70 PAF's drin sind, bin ich da sehr skeptisch. Sie haben eine ungelabelte, ungestempelte Messinggrundplatte.
 

Anhänge

  • 20221230_182933[1].jpg
    20221230_182933[1].jpg
    107,7 KB · Aufrufe: 207
Schönes Elektronikfach, aber: Wie kann Dir geholfen werden?
Brauchst Du Infos über die Gitarre, die Pickups, Schaltungstipps oder einfach nur Mitgefühl, dass die Gitarre irgendwie nicht so ist, wie Du sie gerne hättest? :gruebel:
 
ganz konkret
sind die Mini-Potis Scheisse, soll man das was anderes reinbauen?
Hat jemand Ahnung was das für Pickups drin sind?
 
sind die Mini-Potis Scheisse
Die eingebauten offensichtlich, weil sie nach Deiner Beschreibung nicht funktionieren (vielleicht sind sie auch einfach defekt). An der Größe wird's wohl nicht liegen, denn ich habe in meiner Ibanez Artist (80-er Jahre) auch so Minipotis drin, und die funktionieren einwandfrei.
soll man da was anderes reinbauen
Würde ich machen, natürlich darauf achten, dass die neuen von den Werten und von der Größe her reinpassen. Rockinger zum Beispiel hat die in groß und klein und verschiedenen Schaftlängen, Werten usw., und die kann man sich auch leisten. Wahrscheinlich sind das Standard-Potis (500 kOhm log) - aber da weiß jemand anderes sicher besser Bescheid als ich.
 
Grund: wie immer: Tüppfeler ausbessern
Ich würde da die Elektronik einfach komplett wechseln.

Schau mal nach Schaltungen für zwei Humbucker und hier besonders nach 50´s wiring für Les Paul...

*
 
Ich kann mich dem auch nur anschließen.. Ein neuer Switch, neue Potis (500K log).. neue Kondensatoren.. (22nF) .. und eben das sog. 50"s Wiring.. Die PU würde ich, zum Testen, direkt an die Klinkenbuchse anlöten - um zu schauen wie der Grund-Charakter ist.. sollten die dann wirklich nicht gefallen.. gäbe es ja günstige und gute PAF Nachbauten von z. B. Roswell.. "Neck" - "Bridge" .. Ansonsten wäre mehr Infos u. U. auch Bilder von Vorteil.. "Perfomer" ist auch ein weiter Begriff... "Perfomer" 100, 200, 300 usw.?
 
Und wenn Du die Poties wechselst...die Mini-Poties haben teilweise andere Befestigungsachsen. Bei großen Poties musst Du eventuell die Löcher größer machen.
 
... Akustisch gespielt klingt sie wie ne normale Paula, elektrisch hingegen laut, stumpf, mega bassig, ohne Höhen, schmierig und die Lautstärkeregler funktionieren wie Schalter, da ist sofort volle Kanne output da. Verbaut sind 4 kleine Potis...

Zu bassig: Möglicherweise passen die Impedanzen der Potis nicht. Und so wie Du das das Regelverhalten beschreibst, könnten die Potis linear sein statt logarithmisch.
 
Also Trussrod-Cover und Stop-Tailpiece sowie Seriennummer deuten auf eine Nachauflage der Gitarre in den 90-ern in Korea hin
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hallo Slideblues,
was hälst du von Wilkinson PAF's ?
Ich hab Mini Humbucker und Single Coils, die sind wirklich für das Geld der Hammer
 

Anhänge

  • 20221231_104517[1].jpg
    20221231_104517[1].jpg
    115,4 KB · Aufrufe: 141
  • 20221231_104531[1].jpg
    20221231_104531[1].jpg
    75,9 KB · Aufrufe: 140
ganz konkret
sind die Mini-Potis Scheisse, soll man das was anderes reinbauen?
Hat jemand Ahnung was das für Pickups drin sind?

Schraub 'mal zwei Potis raus und schau dir an, ob etwas draufsteht. Ansonsten hilft ein Multimeter weiter um herauszufinden, ob die Potis log oder lin sind und welchen max. Widerstand die haben.
Die Pickups würde ich an deiner Stelle erst einmal drin lassen, richtigen Schrott gibt's da eigentlich nicht, oftmals nur eine falsche Einstellung der Pickuphöhe.
 
daran hab ich auch schon gedacht.
sie sind sehr nahe an den Saiten
also ca 4-5 mm
 
sie sind sehr nahe an den Saiten
also ca 4-5 mm
Schraube die doch einfach etwas höher um zu testen, ob der komische Klang daher kommt.
1-3mm sind in der Regel brauchbar, bei Humbuckern müssten etwa 2,2-2,4mm ideal sein, außer die haben stärkere Magnete als üblich.
 
Hi,

mit der Einordnung des Gitarrentyps liegst Du schon mal richtig, Deine Performer wurde als Neuauflage bei Samick in Korea gebaut.

An den PUs liegt Dein Soundproblem vermutlich nicht, da gebe ich @Pleasure Seeker recht. Was Du beschreibst, ist schon recht extrem, so dumpfe PUs müsste man erst mal absichtlich bauen :ugly:.

Die PUs zu identifizieren ist von außen natürlich nicht möglich, aber sie scheinen ziemlich abgewetzte, passend zur Hardware vergoldete Kappen zu haben, und die Lötstellen sehen auch unverbastelt aus. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, das in diesem sehr seltenen MIK-Modell tatsächlich keine Super 70 eingebaut wurden, sondern einfach HB, die man bei Samick auf Lager hatte. Die bunten Anschlusskabel würden dazu auch passen, die findet man zB bei den Korea-Epiphones. Tatsächlich gab es in dieser Zeit auch kein anderes Ibanez-Modell mit Super 70s, was auch gegen ihre Verwendung spricht. Nachdem diese PF-Wiederauflage wohl in keinem Katalog gelistet war, wäre das prinzipiell auch nicht beanstanden, und es muss auch nicht heißen, dass die HB schlecht waren. Wilkinsons würde ich nicht pauschal als Verbesserung ansehen, aber natürlich könnten sie je nach Musikrichtung für Dich besser passen.

Vor allem anderen würde ich mal kontrollieren, ob irgendwo ein Kabel oder der Anschluss eines Tonkondensators unabsichtlich eine Kontaktstelle berührt. Du könntest auch mal mit Druckluftspray die Potis ausblasen, vielleicht ist irgendwo ein Stückchen Draht, eine feine Kupferader, Lot oder sonstiges leitendes Material reingerutscht. Oder sie haben von Haus aus einen sehr geringen Widerstand, das macht gerade HB hörbar dumpfer.

Buchse und Schalter sollte man auch immer überprüfen, hier kann es Korrosion geben - Rost kann man in leichten Fällen wegschleifen und evtl. mit Deoxit behandeln, aber austauschen ist auch nicht teuer und hält länger vor. Nachdem der dumpfe Sound offensichtlich in allen Schaltpositionen auftritt, wäre es schon ein Zufall, wenn es an einem Defekt der Potis liegt, die ja für jeden PU getrennt arbeiten. Außer die Potis wurden ab Werk schon falsch eingebaut oder hatten deutlich zu niedrige Werte.

Hilft alles nichts, würde ich an die Potis gehen. Minipotis müssen nicht prinzipiell Mist sein, aber nach fast 30 Jahren darf man die schon mal austauschen. Klassisch sind 500 KOhm logarithmisch. Die in großer Bauweise laufen idR schon mechanisch angenehmer und oft auch mit besserem Regelweg. Arbeitest Du grundsätzlich gerne mit den Potis, um zB von Lead zu Crunch oder von Crunch zu Clean zu wechseln, würde ich wie die Kollegen @Bassturmator und @Slideblues das 50s Wiring empfehlen. Für Metal würde ich es eher nicht nehmen, aber viele klassische Blues- und Rocksounds bekommt man damit tatsächlich besser hin als mit jedem Mehrkanaler.

Achtung: Willst Du die Potiknöpfe behalten, solltest Du darauf achten, dass die Schäfte den richtigen Durchmesser und die passende Riffelung haben, da gibts grobe und feinere.

Gruß, bagotrix
 
Also falls da tatsächlich Humbucker von Korea Epis eingebaut wurden, kann ich den dumpfen Klang durchaus nachvollziehen.
Ich hatte mal eine Korea Sheraton aus der Zeit und die hatte so richtig dumpfe, leblose Tonabnehmer. Die hab ich dann durch Schaller golden 50ties ersetzt und zumindest der Klang war danach gut. (Wenn auch die Klampfe sonst sch.. war)
 
Schon richtig, die Epi-HB diese Zeit waren nicht so der Bringer, ziemlich heiß gewickelt und nicht sehr transparent. Aber als "stumpf und mega bassig" würde ich sie jetzt auch nicht beschreiben. Ich wollte aber mit meinem Post auch nicht sagen, dass die PUs der Performer identisch oder auch nur vom gleichen Hersteller sind. Eher dass hier Standardbauteile zu finden sind, die eher auf koreanische als japanische PUs hindeuten.

In solchen Fällen muss man sich letztlich Punkt für Punkt vorarbeiten, und wenn Defekte in der Verkabelung ausgeschlossen werden können, mache ich immer mit den Punkten weiter, die auch noch nicht viel kosten oder sich reparieren lassen (Buchse, Schalter). Erst dann, wenn die entweder keine Probleme zeigen oder ggf. ausgetauscht sind, gehe ich an die Potis und die internen Kabel. Ist jedenfalls billiger, als PUs zu tauschen und dann festzustellen, dass es nur an einem verranzten Schalter lag...

Wenn man dann im nächsten Schritt noch vernünftige Potis eingebaut hat und sich der Sound nicht ausreichend verbessert hat, kann man immer noch an neue PUs denken. Ich seh das halt so, dass der Rest auch dann eine Verbesserung bleibt, die sich letztlich lohnt. Denn wenn ich hier nur die PUs tausche, wird die Gitarre womöglich zwar besser, aber doch nicht so gut klingen, wie sie es könnte.

Zugegeben: Ob ich mich an diese Reihenfolge auch bei einer Semi wie Deiner Sheraton halten wollte, würde ich mir vielleicht auch zweimal überlegen... :redface:

Gruß, bagotrix
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ständig den kleinen Finger am Vol Poti
Das vom Steg Pickup hat in dieser Gitarre eindeutig, wie immer, den meisten Verschleiss. Merkt man schon am Wackeln der Achse.
Aber ist denn das 50-er bzw 60 er Wiring wirklich entscheidend?
Ich hab mal den Versuch gemacht, den Anschluss des Tone Potis am Vol Poti ranzuhalten und wegzuhalten. Da hat sich meiner Meinung nach absolut nichts geändert.
 
Meiner Meinung ist es jetzt nicht so wichtig, ob du 50iger oder 60iger Wiring hast, insbesondere, wenn du das Tone-Poti sowieso immer voll aufgedreht hast. Was aber der Fall ist, daß der Sound beim Herunterregeln des Volume-Potis nicht so schnell an Höhen verliert, wenn du auf das 50iger-Wiring umgestellt hast. Was mir noch einfällt (keine Ahnung, ob es jemand schon vorgeschlagen hat): Löte mal einen der dumpfen Humbucker direkt an die Ausgangsbuchse. Wenn der Humbucker unschuldig ist, dann sollte er deutlich höhenreicher klingen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Guter Tipp, ohne Potis hört man auf jeden Fall das volle Potential, dass ein PU hat, alles weitere dämpft erstmal nur. Wenn ein HB dann noch dumpf klingt, dann passt er halt nicht zu Deinen Klangvorstellungen.

Was allerdings auch Mitschuld tragen kann, sind die Kappen. Damals wurden sie speziell bei asiatischen Gitarren oft aus Messing gefertigt, manchmal auch noch sehr dick, und wenn dann noch unter der Vergoldung die oft verwendete Kupferschicht liegt, kann das die Resonanzfrequenz des PUs - und damit die Höhen - deutlich bedämpfen. Dann heißts entweder ganz weglassen oder durch welche ersetzen, die aus möglichst dünnem Nickelblech bestehen und bei denen die Vergoldung direkt aufgebracht ist. Da die Dinger recht teuer sind, entscheiden sich aber nicht wenige, noch ein paar Euronen draufzulegen und lieber gleich neue HB einzubauen.

Die Auswahl an nicht zu fett klingenden, PAF-orientierten HB ist riesig. Leider sind die Platzhirsche von Dimarzio und vor allem Seymour Duncan und Gibson inzwischen halt auch verdammt teuer. Allerdings gibt es auch schon in günstigen bis mittleren Preisklassen etliche HB mit einem brillanten, transparentem Sound. Rockinger finde ich da zB richtig gut, aber auch von Tonerider (Alnico 2 oder 4, etwas rockiger das Birmingham-Set) gibt es wirklich gute PUs dieser Machart.

In Bezug auf das 50s Wiring ist es nur ein Aspekt, dass die Höhen beim Abregeln besser erhalten bleiben. Fast noch interessanter finde ich die Sounds, die sich ergeben, wenn man den Tonregler leicht zurückgenommen hat, so auf 7-9, je nach Potis und PUs, aber auch abhängig vom Amp und dessen Einstellung. Dann werden beim Zurückregeln des Volume auch die Tiefmitten ausgedünnt und die Verzerrung in diesem Bereich reduziert. Man muss ein bisschen mit beiden Reglern spielen, dann merkt man mit der Zeit, wo die "Sweet spots" liegen.

Gruß, bagotrix
 
Was allerdings auch Mitschuld tragen kann, sind die Kappen. Damals wurden sie speziell bei asiatischen Gitarren oft aus Messing gefertigt, manchmal auch noch sehr dick, und wenn dann noch unter der Vergoldung die oft verwendete Kupferschicht liegt, kann das die Resonanzfrequenz des PUs - und damit die Höhen - deutlich bedämpfen.
Hi,
um nochmal auf meine Sheraton zurückzukommen - also wenn das tatsächlich die gleichen verbauten Pickups waren, dann wäre ein Entfernen der Kappen fragwürdig. Das hab ich nämlich damals auch gemacht und unter den Kappen kame sehr hässliche, aus transparentem Plasik gebaute Spulen zum Vorschein, die noch dazu gewachst waren. Und ich kann mich nicht erinnern, dass sich durch das Abnehmen der Kappen der Sound verbessert hätte.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben