Ist der Tonabnehmer kaputt, oder ist das normal?

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Miles Smiles
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Ich habe einen Humbucker, dessen eine Spule kaputt zu sein scheint. Jedenfalls ist der Ohmsche Widerstand dieser Spule unendlich. Da die Spulen ja in Serie geschaltet sind, ist auch der Widerstand der gesamten Spule unendlich (Auch im höchsten Messbereich).

Schließe ich aber die Spule direkt an einen Verstärker und komme ich mit Eisen auf die Polstifte, dann höre ich das laut aus dem Verstärker.
Schließe ich die andere Spule an, die einen Widerstand von 3.8 kOhm hat, höre ich das Klopfen natürlich auch, nur etwa doppelt so laut. Während ich hier schreibe fällt mir ein, zur Sicherheit noch einen kontaktlosen Test zu machen: Ich bringe das Heck eines eingeschalteten Föhns in die Nähe des Abnehmers und ein lautes Sirren kommt aus dem Verstärker. Also nimmt der Abnehmer wirklich ab. Während ich das schreibe, fällt mir wiederum ein, dass der Test eigentlich sinnlos war, denn die Spule lässt ja sicher irgendetwas durch, da der Abnehmer im Humbuckermodus sonst einfach still sein müsste. Ich bin schon etwas verwirrt. ;)

Der Abnehmer lässt sich in der Gitarre auch als Single-Coil betreiben, dabei fällt auf, dass der im Doppelspulmodus dünner klingt, als als Einzelspuler. Aus diesem Grund habe ich zu forschen begonnen.

Ich hatte vermutet, dass da im Tonabnehmer ein Kondensator mit dieser Spule in Serie geschaltet sein könnte und habe ihn zerlegt. Aber es ist keiner sichtbar und dass der innerhalb der Wicklung sein könnte, halte ich für unwahrscheinlich und es gibt auch keine Spur in dieser Richtung.

Die Anschlüsse der Leitungen auf den Wicklungsdraht habe ich schon nachgelötet und auch anständig heiß werden lassen, damit die Lackschicht am Draht sicher geschmolzen ist, falls das das Problem schon vom Werk aus gewesen sein könnte.

Bevor ich ihn also zum Neuwickeln verschicke, kann mir jemand sagen was da los ist? Bzw. wie es sein kann, dass eine Spule zwar keinen Durchgang anzeigt, aber trotzdem etwas abnimmt.

Die Frage, ob das normal ist, kann ich mir ja selbst beantworten: Nein. :)
 
Eigenschaft
 
das ist im Prinzip wie eine Radioantenne.
die ist ja auch nur auf einer Seite mit der Elektronik verbunden und entfängt trotzdem was.

wenn du unendlich Wiederstand misst, ist die Spule defekt, ganz einfach.
 
das ist im Prinzip wie eine Radioantenne.
die ist ja auch nur auf einer Seite mit der Elektronik verbunden und entfängt trotzdem was.

Etwas? Ich schrieb ja, dass die eine Spule halb so laut ist, wie die andere. Für mich ist das schwer vorzustellen, dass eine halbseitig in der Luft hängende Spule so viel Ausgang hat.

Aber ich werde das Ding wohl zum Neuwickeln schicken. Weiß jemand, wo man das preiswert machen kann? Leosounds verlangt 69 € für einen Humbucker und 49 € für einen Single-Coil. Da nur eine Spule gewickelt werden muss, weiß ich nicht, welcher Preis da zutrifft.
 
Das erscheint mir schon etwas seltsam. Bist du dir sicher, dass die Kontaktierung bei der Durchgangsmessung in Ordnung war? Gegen das Antennenprinzip spricht imho das Klopfen auf die Polepieces. Der Fön spricht für Antennenwirkung, muss aber nicht ungewöhnlich sein.
 
Das erscheint mir schon etwas seltsam. Bist du dir sicher, dass die Kontaktierung bei der Durchgangsmessung in Ordnung war?
Ja sehr. Ich habe da ziemlich lange herumgefummelt. ;)
Interessant ist ja auch, dass Der Abnehmer im Humbucker-Modus, indem ja die Spulen in Serie geschaltet sind, zwar etwas leiser ist als im Single-Coil-Betrieb (da wird zufällig die gesunde Spule verwendet), aber nicht so leise, dass man sofort auf einen Defekt schließen müsste.

Wie schon geschrieben, wäre da in der ersten Spule wirklich ein Kondensator in Serie geschaltet, wäre das Verhalten lückenlos erklärbar.
 
weil ich gerade mein Gitarre hinten offen habt, gleich mal extra für Dich nen Test gemacht.:D

eine Seite vom Humbucker abgelötet > Sound ist noch da, aber deutlich weniger.Mit der Hälfte kommt man ungefähr hin.
was noch da ist, ist deutlich mehr Rauschen.

es gibt keinen Tonabnehmer wo ein Kondensator mit eingebaut ist.
 
weil ich gerade mein Gitarre hinten offen habt, gleich mal extra für Dich nen Test gemacht.:D

eine Seite vom Humbucker abgelötet > Sound ist noch da, aber deutlich weniger.Mit der Hälfte kommt man ungefähr hin.
was noch da ist, ist deutlich mehr Rauschen.
Danke, auf die Idee hätte ich ja selbst auch kommen können. ;)

es gibt keinen Tonabnehmer wo ein Kondensator mit eingebaut ist.

OK, da dort absolut keiner zu finden war, habe ich das wohl auch schon zur Kenntnis genommen. :D

Ich muss mir nur überlegen, wohin ich den Abnehmer zur Reparatur schicke. Pickupdoc.de erscheint mir mit 50 € für einen Humbucker momentan am günstigsten. Dann kommt Leosounds mit 70 €. Bei Rockinger.de würde es gleich 95 € kosten, aber nur wenn keine Metallkappen drauf sind.

Selber wickeln wäre auch noch eine Option. Ich könnte einen billigen Strat-Single-Coil auflösen um an Draht zu kommen. ;)
 
Für das Geld kannst Du ja fast schon nen Ersatz-Pickup ersteigern, könnte billiger sein.
Selbst neu wickeln wird haarig - schwer so hinzukriegen wie vorher.

Vielleicht hast Du Glück, und es ist nur ein wackler im Anschlußkabel oder der Kontakt innen unterbrochen.

Zur Not kannst Du den PU hier im Flohmarkt als Grundlage für nen Sustainer-Eigenbau feilbieten ;)

Gruß Bernhard
 
Für das Geld kannst Du ja fast schon nen Ersatz-Pickup ersteigern, könnte billiger sein.
Selbst neu wickeln wird haarig - schwer so hinzukriegen wie vorher.

Vielleicht hast Du Glück, und es ist nur ein wackler im Anschlußkabel oder der Kontakt innen unterbrochen.

Zur Not kannst Du den PU hier im Flohmarkt als Grundlage für nen Sustainer-Eigenbau feilbieten ;)

Die Dinger sind aus einer G&L F-100, Bj. 81,
<- *click*

Da gibt's leider so gut wie keine gebrauchten, jedenfalls ist mir noch keiner untergekommen, und neue auch nicht wirklich. Vor allem möchte ich die Gitarre im Original erhalten, sonst hätte ich ja auch schon irgendwie die beiden Gibson Humbucker hineinwursteln können, die bei mir herumliegen. Allerdings passen da schon die Fräsungen nicht, der Gibson ist viel zu hoch.

Es sind inzwischen beide PUs unterwegs zum Neuwickeln. Der zweite wird aber nur gewickelt, wenn der Experte (Leosounds) es für notwendig befindet, sonst wird er nur gewachst, weil mikrophonisch waren/sind beide.
Wachsen hätte ich natürlich auch selbst können, aber auch schon egal.
 
Weil ich gerade wieder über den Thread gestolpert bin:

Inzwischen sind die beiden Abnehmer längst vom Wickeln zurück. Es wurden nur die beiden Spulen des einen TAs gewickelt, der 2. wurde gewachst. Beide bekamen einen neuen 4-Draht-Anschluß. aber ich hatte es nicht über's Herz gebracht, die Schaltung Leo Fenders zu ändern, auch um auszuprobieren wie das ist, wenn alles richtig funktioniert.

Längst ist wieder alles eingebaut und (halbwegs) sauber verdrahtet. Die Tonabnehmer klingen zwar anders, nicht mehr so dreckig und eigenartig wie vorher, aber nun eben so, wie gute und berechenbare Tonabnehmer eben klingen sollten. ;)

Und da hier ja die Technikabteilung ist, hänge ich für Interessierte noch ein zwei Fotos, der nebenbei bemerkt, coolen Schaltung an.

Nachher:
F100-Schaltung.jpg

Vorher:
F100-Schaltung-Vorher.jpg
 
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