Joe Satriani im Zirkus Krone

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Hallo zusammen,

ich komme gerade vom Joe Satriani-Konzert im Münchner Zirkus Krone. Die Vorband - ein südafrikanischer Sänger/Gitarrero namens Dan Patlansky incl. Begleitband - geht hammermäßig ab. Abgesehen davon, dass es im Bassbereich wummert und alles recht unklar ist, ist deren Sound auch ganz gut. Das habe ich bei anderen Warm-Ups schon deutlich schlechter erlebt. Ausserdem kann der gute Dan echt gut mit dem Publikum umgehen und bekommt oft Zwischenapplaus für fulminante Soli und Songs mit echt guten Ideen. Ein echtes Vergnügen, dem Trio mit seinem modernen Power-Bluesrock zuzuhören.

Nach dem Umbau dann der Meister himself. Joes Gitarrenspiel ist wie immer über jeden Zweifel erhaben. Auch eine coole Begleitband, bestehend aus Drums, Bass und Gitarre/Keys hat er im Gepäck. Was diese Musiker allerdings tun, hört man so gut wie nicht. Der Sound bei Joe Satriani ist gelinde gesagt eine Frechheit - irgendwo zwischen Zumutung und Körperverletzung. Deutlich zu laut, so dass das Gehör einfach dicht macht. Also nur mit Gehörschutz zu ertragen. Ausserdem so basslastig, undifferenziert und mumpfig, dass man schlicht und ergreifend nicht erkennen kann, was da von der Band gespielt wird. Wir sind dann irgendwann rausgegangen und haben uns nahe der Bar hingesetzt. Da ist die Lautstärke erträglich. Der Chef dort regt sich ebenfalls wegen der Lautstärke auf. In der Stunde, die wir da sitzen, verlassen Dutzende Besucher das Konzert - und so wie wir da sitzen, können wir eh nur die Hälfte der Gehenden sehen.

Ich erinnere mich an eine hitzige Diskussion hier im Forum vor ein paar Monaten, in der die Frage gestellt wurde, ob alle Tontechniker taub wären. Damals habe ich vehement dagegen diskutiert. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher. Fakt ist, dass bei der gesamten Veranstaltung heute der oder die Soundleute die schwächsten Männer auf dem Platz waren. Mit Abstand. Schade, es hätte so schön sein können. Aber der Tech ist so eine Art Single Point of Failure - wenn der versagt, klingt es shice.

Gruß,
Jo
 
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Was Satriani angeht: Vor vielen Jahren konnte ich diesen im Serenadenhof in Nürnberg sehen. Über die Gitarrenkunst kann man sicherlich geteilter Meinung sein: Die einen mögen es, die anderen nicht. Einen Punkt kann man aber definitiv nicht wegdiskutieren: Wie man so laut von der Bühne runterspielen, selbiges gut finden, die PA an die Belastungsgrenze fahren und auch noch dafür Geld zu verlangen kann, ist mir absolut schleierhaft. Anscheinend hat sich am Sounddesign auch nicht viel geändert, denn so wie Du es schilderst, hatte ich den Sound auch empfunden. Viele Leute sind damals genauso gegangen wie Ihr. Man muss wirklich bescheuert genug sein, sich das anzutun.


Dan Patlansky macht richtig Spaß! Großes Kino, wie ich finde.
 
Ich frage mich inzwischen auch, ob es eigentlich unüblich geworden ist, dass jede halbwegs namenhafte Band mit ihrem eigenen Mischer unterwegs ist!?

Anders sind mir solche "Totalausfälle", wie ich sie auch schon bei so mancher Band erlebt habe, einfach nicht zu erklären. Insbesondere dann, wenn man eine Band schon mehrmals gesehen hat und der Sound manchmal wirklich gut und manchmal wirklich schlecht war.
 

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