Kathodenbeschaltungen - aus dem Tubeampguts-thread

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weiterführung der Diskussion aus dem Tubeamgut.thread ab Post# 238

OneStone schrieb:
Das mit der Überdimensionierung kommt immer darauf an, was man damit erreichen will. [...] aber ich würde in Gitarrenamps davon abraten, weil das meist nicht soundfördernd sein dürfte...

Weiss nicht, in einer Eingangsstufe eines Cleankanals á la Fender könnte ich mir das durchaus als attraktiv vorstellen. Ist aber sicher Geschmacksfrage.

OneStone schrieb:
Ich sehe keinen Vorteil in einem bipolaren Elko, sondern vielmehr einen Nachteil (!), wenn man ihn vorgespannt betreibt.
Finde ich interessant. Wo siehst du da Nachteile?

Grüße,
Swen
 
Eigenschaft
 
Hoi Swen!

Weiss nicht, in einer Eingangsstufe eines Cleankanals á la Fender könnte ich mir das durchaus als attraktiv vorstellen. Ist aber sicher Geschmacksfrage.

Jep, da wird die Röhre aber auch nicht nennenswert bis in den nichtlinearen Bereich ausgesteuert und demzufolge ist das praktisch kein normaler Gitarrenamp sondern eher HIFI.

Finde ich interessant. Wo siehst du da Nachteile?

Ein bipolarer Elko besteht aus zwei normalen Elkos, die antiseriell verschaltet sind, also beispielsweise mit den Minuspolen in Reihe. Das heißt, dass im Betrieb immer ein Elko verpolt betrieben wird und wenn man den Elko mit DC vorspannt, dann wird eben dauerhaft ein Elko falschherum gepolt betrieben und einer richtig herum. Das heißt dann aber auch, dass man sich den falsch gepolten genauso sparen kann, denn um den jemals richtig herum gepolt zu betreiben, müsste der Kathodenstrom negativ werden und das ist physikaltisch unmöglich.

Und nicht richtig vorgespannte bzw verpolte Elkos, die machen RICHTIG nette Verzerrungen. Daher würde ich auf sowas eher verzichten als es noch aktiv einzubauen :)

MfG Stephan
 
Geil, dann gibbet demnächst Amps mit Elkozerre? :D
 
Würdest du so auch bei Vorstufen vorgehen? D.h. den Kathodenbypass-C deutlich überdimensionieren, damit es keinerlei Verzerrungen im Bassbereich gibt?
Auf jeden Fall dort ebenso!

Das mit der Überdimensionierung kommt immer darauf an, was man damit erreichen will. Wenn man eine absolut lineare Verstärkung mit absolut stabilem Arbeitspunkt erreichen will, dann kann man auch einer ECC83 1000µF an die Kathode kleben, aber ich würde in Gitarrenamps davon abraten, weil das meist nicht soundfördernd sein dürfte...
Wenn die Eckfrequenz der Spannungsversorgung dieser Stufe ähnlich weit herunterreicht, wie die Eckfrequenz der Kathodenbeschaltung, dann wirds wieder stabil und 's schwabbert nix. Aber wer verbaut schon 100...200µF Filterung für z.B. die Eingangsstufe?

Die Sache mit den Verzerrungen muss man auch wieder differenzierter sehen. Ich sehe keinen Vorteil in einem bipolaren Elko, sondern vielmehr einen Nachteil (!), wenn man ihn vorgespannt betreibt.
Da hadder Recht, der Stephan! Da war ich vorhin zu schnell und vor allem zu unüberlegt.
Man sollte vielleicht doch nicht gleichzeitig Ampfotos auf der Terrasse machen, Bilder auf Computer laden und nachbearbeiten, einen JTM45 weiterlöten und auch noch Forenbeiträge beantworten - und sowas noch dazu nach gerade mal 2,5 Stunden Bettruhe, von 07:30 bis 10:00 Uhr...

... ich glaub', ich muss dann mal 'ne Stunde Zwischenschlaf einlegen? Echt übel, wie's mir heute vor'm Monitor die Augen zuzieht :gruebel:

Larry


Anfüg: Eigentlich wollte ich obiges nur hier ablassen, dummerweise hab' ich's jetzt unmittelbar vorher im Tubeamp Guts Thread auch reingeknallt und man kann auf diesem Board Beiträge nimmer weg-tipp-exen :(
Ich geh' jetzt schlafen! Gudd Nachdd!

Edit: Hah - hab's grad noch elegant hingebügelt im anderen Thread ;)
 
Aber wer verbaut schon 100...200µF Filterung für z.B. die Eingangsstufe?

Hmmm....ICH! :D

Wenn das Netzteil nicht gleich stabilisiert ist...ja dann sinds bei mir oft 100µ, ganz einfach deswegen, weil ich andere Elkos erst kaufen müsste :)

Aber ja, das Ganze ist nicht so einfach. Ein Amp kann ja nicht nur bei 10kHz oder 100kHz oder von mir aus 10MHz schwingen, sondern auch bei 2-3Hz und das "motorboatet" dann ganz hübsch *tucktucktuck*. Und eben sowas entsteht durch solche Fehler in den Zeitkonstanten der Siebglieder/Kathoden-Cs/Koppel-Cs. Da wird schnell was instabil...

Also Augen auf beim Elkokauf! :):great:

MfG Stephan
 
Aber ja, das Ganze ist nicht so einfach. Ein Amp kann ja nicht nur bei 10kHz oder 100kHz oder von mir aus 10MHz schwingen, sondern auch bei 2-3Hz und das "motorboatet" dann ganz hübsch *tucktucktuck*.

Oder noch'n paar Oktaven höher, geschätzte 20...30Hz - was sich dann so anhört:

http://www.lydian.ca/JTM45Noise#2.mp3

... begleitet noch von einer weiteren 'Erscheinung' :D

Larry
 
Würde ich als Synthi an die Industrial-Fraktion verkaufen.

scnr,
Das Nichts
 
Mahlzeit!

schöner Schiffsdiesel Larry! :D

OneStone schrieb:
Und nicht richtig vorgespannte bzw verpolte Elkos, die machen RICHTIG nette Verzerrungen.
Was heisst denn "nicht richtig vorgespannt"? - nehmen wir eine gewöhnliche ECC83-Kathode. Die liegt so um 1V - 1,5V, reicht dir das als Vorspannung für einen Elko oder würdest du da noch zu Bipolartypen greifen?

OneStone schrieb:
Und eben sowas entsteht durch solche Fehler in den Zeitkonstanten der Siebglieder/Kathoden-Cs/Koppel-Cs. Da wird schnell was instabil...
Wie gehst du denn an die Zeitkonstanten der Siebglieder heran? - Wählst du die genauso wie bei Kathoden/Koppel-Cs?

Grüße,
Swen
 
Was heisst denn "nicht richtig vorgespannt"? - nehmen wir eine gewöhnliche ECC83-Kathode. Die liegt so um 1V - 1,5V, reicht dir das als Vorspannung für einen Elko oder würdest du da noch zu Bipolartypen greifen?

1-1,5V ist keine nennenswerte Vorspannung für einen 16V-Elko, klar, aber es ist besser als gar keine. In Effektgeräten/Halbleiterelektronikgeräten wie Mischpulten usw liegen hier gerne mal 4-5V und mehr über dem Elko, das kann man dann als "richtig vorgespannt" bezeichnen.

Ebenso würde ich das in einer Eintakt-Endstufe mit einer Uk von 6...8 V sehen.

Und Bipolartypen würde ich da NIE verbauen, wieso auch? Bipolartypen bringen nur dann etwas, wenn die Signalspannung eine reine Wechselspannung ist oder der AC-Anteil größer ist als der DC-Anteil, also eine Aufladung des Elkos in die "falsche" Richtung erfolgen kann. Grundsätzlich sind aber ungepolte Folienkondensatoren einem Elko immer vorzuziehen, da diese linearer sind und außerdem nicht das Problem beinhalten, dass immer einer der beiden Elkos falschherum gepolt ist.

Wie gehst du denn an die Zeitkonstanten der Siebglieder heran? - Wählst du die genauso wie bei Kathoden/Koppel-Cs?

Ich wähle sie so, dass die ECC83 machen kann, was sie will, und die Versorgungsspannung dennoch nicht "wackelt". Also mindestens eine Dekade Abstand zur Grenzfrequenz der Koppelkondensatoren, wie es eben üblich ist...

MfG Stephan
 
Nabend,

Jungs, danke für die Tips!

ich habs grade mal an einer 6V6-SE-Endstufe ausprobiert;
Mit 220µ gibts den vollen Frequenzumfang ähnlich dem Standardwert 22µ....geht man aber ins Clipping ist der Unterschied ganz klar warnehmbar!

220µ sind viel straffer in den Bässen. Das gefällt mir richtig gut.:)

Grüße,
Swen
 

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