Kauf PRS CE24 - Mängel (?) trotz Qualitätskontrolle. Bin ich zu pingelig?

Das weiße Zeug sieht mit einem Auge zu so aus wäre es Wachs. Warum PRS da eventuell Wachs auf den Leitungen hat weiß ich allerdings nicht.

Bei diesen weißen Rückständen wird es sich einfach um Poliermittel halten die von der Lackpolitur zurück geblieben sind. Dies sind Schleifmittel die in Wachs gebunden sind.

Kann man mit geeigneten Lösemitteln entfernen wenn es stört oder alternativ einen thread dazu eröffnen.
 
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Was ich bei PRS mit der aktuellen CE Linie nie verstanden habe ist das die Einsparungen dort schon sehr offensichtlich sind. Elektronikfach und Tremolo sind nicht in den Body eingelassen, Hals aus 3 teilen angeschäftet etc.. Weil Gibson hier auch genannt wurde: Die bekommen es hin in dem Preis ein "vollwertiges" Instrument aus ihrer "Core" Reihe anzubieten inkl. der aufwendigeren Nitrolackierung, 1 teiliger und eingeleimten Mahagoni Hals und mit eingelassenen Elektronikfächern. Schade das PRS dort einen anderen Weg geht. Wenn dieser Schritt tatsächlich aufgrund von "höherwertigeren" Pickups eingeschlagen wurde, ist das überhaupt nicht mehr nachvollziehbar.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an den PUs liegt, die sind in der Herstellung doch gar nicht so teuer. An der Stelle gibt es so gut wie keinen Unterschied zu anderen US-Herstellern mit eigenen PUs. Dass man bei den S2 keine US-PUs verwendet, ist mit Sicherheit viel mehr eine Marketingentscheidung als eine der Kosten - man will die Core-Linie nicht kannibalisieren.

Die CE wollte man nun offensichtlich über der S2-Linie positionieren, also muss sie eben US-PUs und eine gewölbte Decke (weniger intensiv geshaped als bei der Custom, aber halt auch keine simple Abschrägung) haben, um sich von der S2 abzusetzen. Ansonsten hätte man sie nochmal deutlich günstiger anbieten müssen als die S2-Modelle - weil die einen eingeleimten Hals haben. Nur hätte man sie dann wohl kaum noch kostendeckend produzieren können, und der Abstand zur teuersten SE wäre zu gering geworden. Darin hätte man sicher auch ein Risiko für das Image der US-PRS als Edelgitarren gesehen, von dem die ganze Marke schließlich lebt.

Das Problem war bei der Wiedereinführung also im Grunde dasselbe, das bei der früheren CE zum Aus geführt hatte: Der Markt erwartet bei sonst gleichen Specs für eine Gitarre mit Schraubhals einen deutlich geringeren Preis, nur ist der Aufwand in der Herstellung gar nicht so viel geringer. Die alte Classic Electric bzw. CE war bis auf den Hals grundsätzlich gleichwertig zur Custom ausgestattet und hergestellt, wenn man sich Hardware, Lackierung und Elektrik ansieht. Und das hat betriebswirtschaftlich eben nicht funktioniert.

Die Konsequenz war also, an allen möglichen Stellen ein bisschen was zu sparen, von der Dicke und dem Shaping der Ahorndecke über die Hardware und die Inlays bis hin zu den nicht versenkten Abdeckungen der Fräsungen. Der Preis der Silver Sky zeigt nach meiner Einschätzung die Kostenstruktur bei PRS: Keine aufwendig gewölbte Ahorndecke, ebenfalls nur Kunststoff-Birds, aber teurer als die CE24. Ich denke nicht, dass die Differenz nur auf Herrn Mayers Konto geht, der etwas aufwändigere Hals und die modellspezifische Hardware nebst PUs müssen auch wieder reinkommen.

Den Vergleich mit Gibson finde ich schwierig, die haben sicher eine ganz andere Kostenstruktur und vermutlich auch einen höheren Automatisierungsgrad. Ob der Nitrolack dort tatsächlich mehr Aufwand verursacht als die Lackierung bei PRS? Die kann man jetzt auch nicht gerade in einen Topf werfen mit einem asiatischen Ruckzuck-Polyester- oder Acryllack, zumindest wenn man sich das Resultat so ansieht. Insgesamt würde ich die Core-PRS von der Herstellungsart eher mit dem Gibson-CS vergleichen als mit der Gibson-Fabrikation.

Gruß, bagotrix
 
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Den Vergleich mit Gibson finde ich schwierig, die haben sicher eine ganz andere Kostenstruktur und vermutlich auch einen höheren Automatisierungsgrad. Ob der Nitrolack dort tatsächlich mehr Aufwand verursacht als die Lackierung bei PRS? Die kann man jetzt auch nicht gerade in einen Topf werfen mit einem asiatischen Ruckzuck-Polyester- oder Acryllack, zumindest wenn man sich das Resultat so ansieht. Insgesamt würde ich die Core-PRS von der Herstellungsart eher mit dem Gibson-CS vergleichen als mit der Gibson-Fabrikation.
Nee würde ich jetzt nicht unbedingt sagen das rein von der Produktion her Gibson Custom Shop = PRS ist. Die USA Fabrik von Gibson hat mehr Produktionskapazität als die von PRS, das würde ich schon sagen. Grade wenn man sich die "Factory Tours" beider ansieht. Von der Handarbeit her geben sich da beide nicht viel und auch bei Gibson ist das mehr als man vielleicht erstmal denken mag: Binding anbringen-abscharben-einpassen, Porenfüller auftragen und abschleifen, Bünde einschlagen, Lackierarbeit wird u.a. komplett in Handarbeit gemacht. Bei PRS siehts ähnlich aus, ob es nun das von Hand "stainen" ist und, und oder... Im übrigen ist PRS beim lackieren der Basislacks sogar höher automatisiert als Gibson, dort wird ein Roboterarm genutzt. Den Aufwand von Nitrocellulose Lackierungen sollte man auch nicht unterschätzen, das weiß man spätestens wenn man mal den ein oder anderen Gitarrenbauer hier fragt. Dabei ist das Auftragen noch nicht mal das schlimme sondern das trocknen das Lacks. Die Steps im Custom Shop unterscheiden sich nicht gravierend von der US Produktion, das ist auch bei Fender nicht anders, es ist mehr Zeit die man sich für Detailarbeit lässt und etwas höherwertiges Material. Vielleicht mal beide Factory Touren anschauen, ich fands interessant und vor allem das so viel Handarbeit noch drinnen steckt.
 
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vor allem das so viel Handarbeit noch drinnen steckt.
Das ist wohl der Hauptgrund, dass Fernost-Gitarren soviel billiger sein können.
Gibt ja auch mittlerweile Fernost-Firmen, die den Anspruch haben, Gitarren mindestens auf US-Niveau zu fertigen. Die richten sich dann allerdings auch in den Preisen nach diesem Niveau (genauso teuer sollten sie allerdings nicht sein).


Wenn ich die Verarbeitung der Elektronik sehe kann ich mir vorstellen, dass da leicht ein Fehler entsteht. Da liegt auch ganz viel weißes klumpiges Zeug drin - könnte auch eine Chinaklampfe sein.
Wenn man sieht, dass da ein Keramik-Kondensator verbaut ist ... kann ja sein, dass diese Art Keramik-Kondensatoren nicht "lärmempfindlich" ist. Das spricht aber trotzdem dafür, dass auch bei PRS die Pfennigfuchser mittlerweile ein gehöriges Wörtchen mitzureden haben, genau wie:
Bei diesen weißen Rückständen wird es sich einfach um Poliermittel [handeln]
Das kann sehr gut sein, allerdings gehört das schon in der Fabrik weggeputzt. Bei billigen Gitarren ist das ja nicht so (allerdings wahrscheinlich nur, weil die nicht mit solchen Mittelchen poliert werden).
Das Image von PRS hat hier IMHO schon ein paar tiefere Kratzer erhalten.
oder alternativ einen thread dazu eröffnen
:D
naja, wenn man unsicher ist, was das ist ... und wie gesagt, das spricht ja schon für eine gewisse Schlampigkeit bei der Fertigung, insofern ist es schon interessant so etwas zu erfahren. Aber wenn es das einzige wäre, ein Grund für ne Rückgabe wär es IMHO erstmal nicht. Der Händler sollte natürlich einen Preisnachlass geben, vielleicht abhängig von Putzaufwand und Stundenlohn des Käufers :):D

Ich wünsche @Curby auf jeden Fall, dass er in nächster Zeit eine seinen Wünschen entsprechende Gitarre erhält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nehme mal an das du einen Wackelkontakt am Pickup-Wahlschalter meinst, oder?
Nein, beim Berühren des Tonabnehmer am Steg. Z.B. bei muted spielen. Wenn ich den Tonabnehmer minimal bewege gibts Aussetzer und kratzen. Keine Frage könnte ich das sicherlich selber reparieren, aber hey - ich habe Garantie. Also nutze ich diese auch. Trotzdem bin ich mit der Elektronik überhaupt nicht zufrieden. Ich habe mal vorsichtig drunter geschaut - die Abschirmung wurde bereits an den Tonabnehmern entfernt. Sprich, es kommen direkt vier dünne Käbelchen aus den Tonabnehmern. Evtl. haben diese sich in die Spannschrauben der Höheneinstellung geklemmt und so die Isolierung ruiniert. Klingt für mich nach einen Massekurzschluss.
 
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@bagotrix , habe solch eine alte CE24 ist von 1996, und kann deine Aussage nur bestätigen, es ist eine Customizing mit angeschrautem Ahornhals, das Tremolo hat einen massiven Messingblock, keine
Birds sondern Mooninlays. Meine hat sogar ein Quilted Maple Top. Habe sie schon mal mit einer neuen CE vergleichen
können, sie klingt anders, der Ton der Alten ist etwas dicker, der Rest ist Geschmackssache.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Customizing =Custom, sch----autokorrektur
 
Ich bleibe dabei, dass irgendetwas mit deiner CE24 nicht stimmt.

Hier ein Foto eines meiner 85/15 Pickups, mit den drei Adern weiß(=hot), schwarz(=ground) und rot(Abgriff zwischen den Spulen) sowie der Abschirmung.

IMG_1621.JPG


Pickups mit vier farbigen (rot, grün, weiß, schwarz) Leitungen gibt es bei den SE-Modellen. Die Squabbins genannte rechteckige Formgebung wie auf dem Foto gibt es nur bei den US-Core-Pickups.
 
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Welche Funktionen haben denn die Leitungen bei den SE Pickups? Haben diese auch eine Schirmung?
 
Für die neueren SE gilt: rot und grün sind die Anschlüsse für die eine Spule des Pickups, weiß und schwarz für die andere Spule. Grün und weiß (oder rot und schwarz) werden zusammengelötet, damit es ein Humbucker wird.
Werden die genannten zusammengelöteten Anschlüsse an Masse gelegt, ist der Pickup gesplittet. Eine Schirmung gibt es nicht.

Aber der Antwort auf die Frage, was denn nun auf den Detailfotos von @Curby tatsächlich zu sehen ist, kommt man damit auch nicht näher. Allein schon die Anschlüsse in orange weisen darauf hin, dass es sich NICHT um eine PRS CE 24 im Originalzustand handelt.
 
Zumindest nicht nach original Bauplan? Hat sich der Monteur vergriffen? Die Gitarre ist Baujahr 02/2021 und keine zwei Wochen bei mir und sei Lagerware gewesen.
 
Stell mal ein paar Fotos ein, die die Gitarre in ihrer vollen Schönheit zeigen. Mal sehen, ob mir oder den anderen Spezialisten hier etwas auffällt.
 
Hier einige Fotos:

IMG_2364.JPGIMG_2365.JPGIMG_2366.JPGIMG_2367.JPGIMG_2368.JPGIMG_2369.JPGIMG_2370.JPGIMG_2371.JPGIMG_2372.JPG
 
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Schade, dass sie Probleme macht, eigentlich ein wirklich schönes Stück, mir gefällt sie. :great:
 
Ja, die schwarze CE 24 sieht von allen Seiten wirklich gut aus, sowas gibt man nur ungern wieder zurück. Leider ist es so, dass - wenn es nun mal ein Problem mit einem der Pickups gibt - ein Ersatzpickup nicht einfach so in der Schublade beim Händler liegt, weil ein 85/15 wie in der CE 24 nicht einzeln erhältlich ist. Ein Wackelkontakt ist besonders ärgerlich, weil dieser anders als ein Totaldefekt schon mal durch die Endabnahme rutschen kann. Das Qualitätsmanagement von PRS legt den Fokus sinnvollerweise ohnehin auf die Vermeidung von Fehlern bei der Fertigung und nicht auf das Aufspüren und Reparieren von fehlerhaften Komponenten. Es gibt wohl keinen anderen sinnvollen Weg als die Rückgabe.

Jetzt nochmal zur Verkabelung. Wie es aussieht, verdrahtet PRS jetzt anders, mit vielen bunten Leitungen, die auch etwas dicker(=robuster in der Handhabung) zu sein scheinen als bislang. Meine Vermutung, dass sich hier PRS-Fremdes eingeschlichen haben könnte, ist erst mal vom Tisch. Ich bin gespannt, ob sich diese Evolution, wenn es nicht nur ein fertigungstechnischer Versuchsballon war, auf Dauer durchsetzt.
 

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