Kaufberatung: Odysee - neue Nahfeldmonitore

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O.S.
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Liebes Forum!

Bisher hatte ich C5 von Fluid Audio im Einsatz. Mit diesen bin ich sehr gut zurechtgekommen. Alle Mixe, die ich damit gemacht habe, klangen auf unterschiedlichen Anlagen so wie ich das wollte. Leider sind diese Boxen nach knapp 3 Jahren verstorben. Die Reparaturwerkstatt meinte, der innenliegende Kühlkörper sei das Problem gewesen, die gesamte Platine zeige Hitzespuren, eine Reparatur lohne damit nicht mehr. Jetzt muss ich diese Boxen also ersetzen.

Wie gesagt - ich bin mit diesen Boxen eigentlich gut klar gekommen - manchmal war ich unsicher, ob ich im unteren Frequenzbereich das richtige tue, weil die Boxen da nicht mehr so deutlich abbilden.

Als Reaktion darauf habe ich mir M-Audio AV32.1 bestellt. Diese bilden aber die oberen Mitten und Hochtöne so undifferenziert ab, dass ich mir damit absolut nicht zutraue, einen guten Mix hinzubekommen. Ich konnte bspw. bei älteren Mehrspuraufnahmen nicht mehr unterscheiden, bei welchen Takes der Sänger mehr oder weniger Vibrato in der Stimme hatte. Für mich ein No-Go.

Also habe ich mich bei Music Store beraten lassen und man hat mir JBL 306P MK II empfohlen, die jetzt vor mir stehen. Auf den Boxenständern auf meinem Schreibtisch sind die Dinger riesig, das würde ich aber noch tolerieren, zumal die Abbildung der Musik wirklich fantastisch ist. Ich bin sicher mit diesen Boxen einen guten Mix hinzubekommen, ABER: Die Dinger haben ein grausames Grundrauschen. Ich nehme auch klassische Gitarrenmusik auf. In den Pausen zwischen den Noten höre ich das Rauschen der Boxen. Ich bin kein Profi und sortiere auch hier und da mal ein Take aus, eben weil es zu viel Rauschen drauf hat. Das könnte ich mit diesen Boxen aber wohl nie zuverlässig beurteilen.

Und jetzt?
- Fluid Audio F5, weil sie besser zu den Dimensionen auf meinem Schreibtisch passen, einen außenliegenden Kühlkörper haben und im Internet ihr Rauschverhalten in den höchsten Tönen gelobt wird? Evtl. irgendwann einen Subwoofer dazukaufen?
- Kali Audio LP-6, in der Hoffnung, dass sie genauso umfassend und ausgewogen wie die JBL klingen, dabei aber deutlich weniger rauschen (hierzu findet man in Rezensionen widersprüchliche Angaben).
- Etwas ganz anderes, was Ihr mir vorschlagt und ich bisher nicht auf dem Schirm hatte?

Ich freue mich riesig über Eure Hilfe, Musik ist mein Hobby; ich nutze die Boxen als Englischlehrer aber auch, um Hörverstehensaufgaben zu beurteilen und teilweise auch zu schneiden. Ich brauche dringend wieder ein dauerhaft funktionsfähiges Setup.

Herzliche Grüße

O.S.
 
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Hier mal der Zwischenstand meiner Odyssee. Für alle, die vor einer ähnlichen Problematik stehen, versuche ich hier mal meine Erkenntnisse zusammenzufassen:

Zwischenzeitlich habe ich mir Fluid Audio F5 bestellt und diese sind gestern geliefert worden. Das Rauschverhalten ist wirklich spitze. Mir war gar nicht klar, wie wichtig das für mich als Hobbymusiker ist. Bei einem Profi mit richtigem Tonstudio könnte ich mir vorstellen, dass sich der Profi sicher sein kann, dass er nicht durch einen zu hoch eingestellten Vorverstärker beim Aufnehmen ein hohes Grundrauschen auf der Aufnahme erzeugt hat. Ich als Hobbymusiker mit eingeschränkten Möglichkeiten (sowohl von der Hardware als auch vom Können) mache solche Fehler und dann ist es wichtig, diese zu bemerken und ggf. eine Aufnahme zu verwerfen.

Das ist der Grund, weshalb ich die JBL Boxen jetzt auch zurückschicke. Ich sitze nunmal gerade 80 cm von der Box entfernt und damit ist dieses Rauschen deutlich zu hören. Wer deutlich mehr als einen Meter Abstand zu seinen Boxen schaffen kann, wäre wahrscheinlich mit den JBL 306P MK II sehr gut beraten. Die Klarheit und Differenziertheit des Klangs hat mich begeistert. Klasse auch, dass ich den Eindruck hatte, den Bassbereich auch bei niedrigen Hörlautstärken gut beurteilen zu können. Erschreckend auf wie vielen professionellen Aufnahmen aus den 1980er Jahren im Bereich unter 100 hz nur undifferenziertes Gerumpel zu hören ist. Man kann hier mit den JBL wirklich die Spreu vom Weizen trennen und das ist in meinen Augen Kernkompetenz eines guten Studio-Monitors.

Kommen wir zu den Fluid Audio F5-Boxen. Mein erstes Anhören fand bei einer hohen Lautstärke statt, die ich beim Abmischen nicht auf Dauer durchhalten würde, weil mir da die Ohren zu sehr ermüden. Bei dieser Lautstärke war ich überrascht wie gut die kleinen Boxen den Bass-Bereich abbilden. Bei dieser Lautstärke habe ich kaum einen Unterschied zu den JBL feststellen können - nur, dass eben dieses für mich störende Grundrauschen fehlt. Von daher war ich zunächst euphorisch und habe spontan entschlossen, die JBL-Boxen zurückzugeben und die Fluid Audio zu behalten. Diesen Entschluss werde ich auch nicht revidieren. Hört man bei niedrigen Lautstärken mit den F5 wird der Bassbereich schnell undifferenziert. Das wird wahrscheinlich weniger an den Boxen liegen, als daran, dass wir Menschen Bässe eben schlechter hören als Mitten und diese damit früher unter die Hörschwelle fallen. Es könnte bedeuten, dass die JBL-Boxen eben diesen Bassbereich lauter wiedergeben, so dass er bei einer als niedriger wahrgenommenen Gesamt-Lautstärke nicht unter die Hörschwelle fällt. Um das differenziert betrachten zu können, müsste man Messungen durchführen, wozu mir die Möglichkeiten fehlen. Das Phänomen der schwachen Bässe bei niedrigen Lautstärken ist mir auch schon bei den Fluid Audio C5, die ich davor hatte, aufgefallen. Wie ich in meinem Eingangsbeitrag schrieb, sind die C5 nach knapp 3 Jahren verstorben. Ich hoffe, dass die F5 deutlich länger halten. Dazu werde ich mir einen Kalendereintrag machen und in 3 Jahren berichten, ob die Boxen noch funktionieren - es sei denn dies wäre hier ungewünscht.

Ich überlege, mir einen kleinen Subwoofer zu kaufen, um beim Abmischen bei für mich angenehm niedrigen Lautstärken, ggf. den Bass lauter hören und damit beurteilen zu können.

Einen für mich wichtigen kleinen Test habe ich noch. Dies ( , Un dia de noviembre by Leo Brouwer) ist eine Aufnahme, die ich sehr schätze. Sowohl über die JBL als auch die Fluid Audio F5 Boxen kann ich bei dieser Aufnahme den Atem des Musikers, das Rascheln seiner Kleidung sowie Teile des Raums hören. Über meine Hifi-Boxen von Wharfedale ist das alles nicht oder kaum zu hören. Dafür kann ich mich bei den Wharfedales geradezu in den Sound reinlegen. Genau so soll das meiner Meinung nach sein: Hifi-Boxen sind zum Genießen da, Studio-Monitore zum Beurteilen und Bearbeiten. Bei den in meinem Eingangsposting erwähnten M-Audio AV32.1 war dieses Beurteilen nicht möglich: Weder der Atem des Musikers, noch das Rascheln seiner Kleidung oder der Raum waren hier hörbar. Daher habe ich mich sehr schnell gegen diese Boxen entschieden.

Ich hoffe meine Ausführungen bringen jemanden etwas, über Ergänzungen, Kommentare etc. würde ich mich sehr freuen.

Herzliche Grüße

O.S.
 
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Danke für das Review, ist sehr hilfreich...
 
Wie ich in meinem Eingangsbeitrag schrieb, sind die C5 nach knapp 3 Jahren verstorben. Ich hoffe, dass die F5 deutlich länger halten. Dazu werde ich mir einen Kalendereintrag machen und in 3 Jahren berichten, ob die Boxen noch funktionieren - es sei denn dies wäre hier ungewünscht.
Mittlerweile sind die 3 Jahre vergangen und die Boxen funktionieren immer noch tadellos.
 
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