Keine Hoffnung

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Dies ist ein sehr persönlicher Text, den ich in einer Zeit geschrieben habe, in der es mir nicht sonderlich gut ging.

Die Musik sollte laut, aber schleppend, langsam und düster ausfallen, auch mit Geigen verziert, vor allem beim Refrain. In Klammern soll entweder im Hintergrund verzerrt, oder als Chor wiederholt werden.


Keine Hoffnung


Du sitzt in einer dunklen Kammer
Abgeschieden von der Welt
Abgeschieden von dem Leben
Kein Mensch mehr hier, der auf dich zählt

Versunken in düst'ren Gedanken
Machst du dir jetzt um dich selbst
Erinnerst dich, was du gelernt hast
Dass du aufstehst, wenn du fällst


Jetzt stehst du vor dem hohen Berge
Die Spitze oben ist dein Ziel
Von Mut und Zuversicht gepackt
Ist es für dich ein leichtes Spiel

Der Weg ist steil und ziemlich steinig
Du schaust hinauf zum Firmament
Sieh es ein, du schaffst es nicht
Du wirst der bleiben, den man kennt


Vor dir liegt die Hoffnung
(Vor dir liegt die Hoffnung)
In dir lebt die Hoffnung
(In dir lebt die Hoffnung)
Mit dir stirbt die Hoffnung
(Mit dir stirbt die Hoffnung)
Du lebst nur von der Hoffnung
Mach dir keine Hoffnung


Der Weg zum Gipfel steigt langsam an
Und du kriechst schon auf allen vieren
Die Knie zerschunden, die Hände blutig
Willst du endlich triumphieren

Doch jenes Ziel ist noch so fern
Als dass du kannst es noch erreichen
Sieh endlich ein, du bist ein Niemand
Kannst kein Erfolg für dich verzeichnen


Vor dir liegt die Hoffnung
(Vor dir liegt die Hoffnung)
In dir lebt die Hoffnung
(In dir lebt die Hoffnung)
Mit dir stirbt die Hoffnung
(Mit dir stirbt die Hoffnung)
Du lebst nur von der Hoffnung
Mach dir keine Hoffnung


Vor dir liegt die Hoffnung
Die du willst erreichen
In dir lebt die Hoffnung
Klein wie tausend Scherben
Mit dir stirbt die Hoffnung
An der du wirst vergehen
Du lebst nur von der Hoffnung
Und deshalb wirst du sterben



Vor dir liegt die Hoffnung
(Vor dir liegt die Hoffnung)
In dir lebt die Hoffnung
(In dir lebt die Hoffnung)
Mit dir stirbt die Hoffnung
(Mit dir stirbt die Hoffnung)
Du lebst nur von der Hoffnung
Mach dir keine Hoffnung


Mach dir keine Hoffnung
Mach dir keine Hoffnung
Mach dir keine Hoffnung
Mach dir keine Hoffnung



Bin wieder gespannt auf eure (ehrliche) Kritik,
 
Eigenschaft
 
hi,

sehr persönlich schreibst du. nen tip, damits richtigrichtig perönlich rüberkommt: machs aus der eigenperspektive.
bau jedes "du" in ein "ich" um, quasi. z.b. statt "du sitzt in der dunklen kammer" halt "ich sitz in einer dunklen kammer". die chor-responses bleiben dann beim "du".
ich würd auch hier wieder vorschlagen, da silben zu reduzieren. also z.b "sitz' in meiner dunklen kammer".
erklärung dazu aus meiner sichtweise: "eine dunkle kammer" ist was anderes als "meine dunkle kammer". deine dunkle kammer gibt wiederum dem hörer vor was abgeht. "meine kammer" beschreibt wieder die situation des sängers, die der zuhörer so aufnimmt. das sind für mich unterschiedliche bilder/gefühle die jeweils erzeugt würden.

zeilen wie "willst du wieder triumphieren" könntest du dann umbrutzeln zu "ich will wieder triumphieren" aus der frage nach besserung ne verzweifelte hoffnung machen, sozusagen.

rest passt soweit find ich, sieh zu und nimms auf.:)


gruß,

micha
 
Mir gefällt das schonmal gut...

Das 'Du' spricht vielleicht eher einen Hörer an, der sich gerade auch in einer solchen Situation befindet, würde ich sagen. Die andere Version ginge natürlich auch.

Gruß Priceless
 
Ginge auch, aber es soll tatsächlich eher einen Hörer ansprechen, dem es schlecht geht...
 
Hi CampinoF1,

ich finde die Du-Perspektive gut. Du richtest dich an die Hörer und das ist bei dem Text wichtiger, denke ich. Du spielst ja selber nur den Beobachter und den helfer in der Not, quasi, weil du ihm seine missliche Lage vor die Augen führst.
Es klingt zudem ziemlich nach dem Kreuzigungsgang Jesu, ohne etwas falsche zu sagen. Du benutzt genau die Bilder, die auch durch die Medien (sowohl schriftlich als auch visuell) davon gegeben werden. Ist das Absicht oder unterbewusst so entstanden?
Ich weiß nicht ganz, ob ich alles wieder so verkürzen würde, wie es scraping-micha vorschlägt. Könnte dadurch durchaus eine interessante Richtung nehmen, allerdings glaube ich, dass dann der Kontakt zum Hörer nicht mehr hergestellt ist. Kommt aber immer drauf an, wie klug man das umsetzt. :D

Die Musik sollte laut, aber schleppend, langsam und düster ausfallen, auch mit Geigen verziert, vor allem beim Refrain. In Klammern soll entweder im Hintergrund verzerrt, oder als Chor wiederholt werden.
Ja, so ungefähr stellt man sich das Szenario vor. ;)
Hast du da schon konkrete Melodien?
 
In dir lebt die Hoffnung
Klein wie tausend Scherben

Finde ich sehr schön :) Die du Perspektive ist bei solchen Songs finde ich auch sehr passend, erstens weil sie einen Hörer ansprechen und zweitens weil irgendwie die eigene Entfremdung dargestellt wird. Ein paar kleine Vorschläge hab ich aber noch:
Du verwendest hin und wieder etwas gesetelzte Sätze wie "Als dass du kannst es noch erreichen". Das finde ich in Gedichten OK, in Liedern würde ich aber grundsätzlich versuchen die Sprache so nah wie möglich an der Alltagssprache zu halten. Damit wird für mich jedenfalls mehr Nähe zum Text erzeugt.
Außerdem finde ich die Stellen mit dem "Sieh es ein, du schaffst es nicht" und "Sieh endlich ein, du bist ein Niemand" irgendwie zu direkt. Ich würde vielleicht versuchen die Aussage mit einer Frage anzudeuten (Glaubst du wirklich, dass du's schaffst - oder sowas). Ich kann jetzt nicht wirklich erklären warum, aber mir ist das beim Lesen aufgefallen.
Wie gesagt ansonsten finde ich's prima. Sag hier mal bescheid, wenn die Aufnahme fertig ist :)
 
Also die "Du" oder "Ich" Sache kann man auslegen, wie man will. Im Grunde muss es der Autor wissen, ob er wirklich das Publikum ansprechen will und sie an solche Zeiten erinnern möchte, oder ob er sich selbst an diese Zeiten erinnert. Fürs Publikum ansprechender ist natürlich das "du", weil es den Hörern das Gefühl gibt, dass man wirklich sie persönlich meint. Andererseits wird es Autobiographischer und damit noch melancholischer, wenn man "ich" nimmt.

Aber das wurde ja schon diskutiert. Jetzt mal Tacheles:

Versunken in düst'ren Gedanken
Machst du dir jetzt um dich selbst

-> Gefällt mir garnicht! Ich musste es 3x lesen, damit ich überhaupt gecheckt habe, dass er sich Gedanken um sich selbst macht... vorher dachte ich wirklich, dass der Satz aprubt aufhört. Satzkonstellation ist verdammt verwirrend und verdammt umständlich!

Von Mut und Zuversicht gepackt
Ist es für dich ein leichtes Spiel

->Hört sich für mich an, als wenn er es mit links packt. Das es nicht so ist, können wir später lesen, aber es hört sich zuerst so an, als wäre es wirklich kinderleicht für ihn. Kann jetzt nicht genau sagen, ob es vielleicht sowas wie einen aufbauenden Monolog symbolisieren soll, aber ohne weitere Informationen verstehe ich den Text nunmal so... und wenn man den Kritikern schon weitere Infos liefern muss, dann checken es die Fans mit sicherheit auch nicht.

->Die zweite Strophe ist mir persönlich zu kurz. Vllt solltest du hier noch ein paar Zeilen einbauen, wenn es geht.

Die du willst erreichen
-> Ich denke der Satz ist unnötig verkompliziert. Normalerweise würde man das erreichen ja vor das "willst" setzen und genau das würde ich auch hier machen. 4 Zeilen weiter würde ich das Gleiche machen. Um einen Reim zu halten ist diese Konstellation auch nicht wichtig, da kein Reim vorhanden^^

Ansonsten gefällt mir der Text wirklich gut. Bin sowieso ein Freund von emotionalen und melancholischen Texten. Zwar fehlt i-wie das "dein Leben hat noch einen Sinn" am Ende, aber das ist deine Entscheidung, ob du noch einen Lichtblick haben willst oder nicht. Auf jeden Fall gute Arbeit (meiner Meinung nach). Fehlt nur noch ein klein wenig das Feintuning ;)
 
@ze ba ree
Thx für dein Lob!
Mit dem Kreuzzug fällt mir auch jetzt erst auf... war nicht absichtlich, die Absicht war eben das Bild eines Bergaufstiegs zu zeichnen in Projektion auf die Bewältigung des Alltags.
Melodien habe ich im Kopf, ja aber da ich selbst nicht in einer Band bin, bin ich quasi nur Texter.


@AngryDwarf

Danke für dein Lob. Die "direkten" Stellen sind absichtlich so gewählt. Ich, der Texter, ist quasi der kleine Mann im Ohr, der innere Schweinehund der ihm eben versucht die Hoffnung zu nehmen und klar zu machen, dass er scheitern wird. Diesen kleinen Mann im Ohr hatte ich lange genug da sitzen.


@Reptile666

Danke auch für dein Lob. Manche Satz und Wortverdreher waren wahrlich nicht das Wahre. Eine Eigenart, die ich mir noch abgewöhnen muss.

Bei der "leichtes Spiel" - Zeile sagt sich die Person das selbst, hat vor dem Anstieg noch Selbstvertrauen es zu schaffen. Dieses Selbstvertrauen macht ihm der kleine Mann im Ohr dann zu nichte.

Und zu dem "Dein Leben hat noch einen SInn" - am Ende: Das war mir dann etwas zu klischeebelastet, weil die meisten Lieder am Ende noch "gut ausgehen". Gerade hier wird immer sehr auf irgendwelchem Klischees kritisiert ;-) ausserdem mag ich keine Happy-Ends.
 

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