Kenn jemand den Klavierhändler ERNST JOHN ?

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shiva
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schönen guten tag,

habe ein klavier des händlers ERNST JOHN aus berlin und bin seit einigen wochen dabei, herauszufinden, WER das klavier WANN gebaut hat. auf dem resonanzboden steht JÜRGENS, aber mit diesem namen kann keiner was anfangen. ernst john war nur der händler, er durfte seinen namen in das klavier schreiben (unter das notenbrett).

ich habe bereits herausgefunden, dass er zu beginn des 20. jahrhunderts tätig war. die klaviatur stammt von "gustav dinger & söhne" aus zeitz.
aber auch eine recherche in diese richtung brachte nichts.

da mir auch klavierbauer und geschichtsforscher nicht großartig helfen können und auch die seriennummern nichts brachten, hoffe ich, dass irgendwer ein klavier von ernst john hat oder ob jemand etwas über den möglichen hersteller weiß.

in diesem sinne einen schönen dienstag

gruß shiva
 
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  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Der Link ist inzwischen tot
stefan64
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Bezugspost mit Hinweis auf den Link gelöscht
Bei mir blinzelt zwar bei dem link auch 'ne Menge trotz web-washer und anderer pop-up-Verhinderungsprogramme, aber ich konnte schon zu einigen Klavieren Baujahr und Firmensitz ermitteln, z.B. bei meinem exotischen dänischen Chorleiterkleinklavier von Jorgenson.

Aber wer einen besseres Verzeichnis kennt, darf es gerne nennen ;-))
 
dieser niederländische service brachte leider nichts, trotzdem danke für den tipp.

kennt jemand vielleicht irgendwelche historiker?
oder könnte ich in staatsbibliotheken erfolg haben?

gruß shiva
 
Ich kannte Herren Ernst John sehr gut, er hatte seine Werkstatt mit Gesellen in der Brunnenstraße in Berlin.

Ich war damals 12, da hat mich der alte Herr in die Kunst des stimmens und des Klavierbaus eingewiesen.

Eines Tages als ich mit ihm wieder einen Termin hatte, hieß es "er hätte sich aufgehangen"

An einen Suizid glaube ich bis heute nicht - er war dem DDR System lästig, da er nach westlichen Standard arbeitete.
 
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Was die Frage aus Beitrag 1 betrifft:
Es gibt den Eintrag
"Gustav Dinger & Söhne, Zeitz, Möbelindustrie,Holzwarenfabrik, Pianobestandteile, 1917 - 1943"
in Landesarchiv Sachsen-Anhalt, C 110 Halle, Nr. 999, Bl. 229-247 (Benutzungsort: Merseburg): IHK Halle (Saale)
Außerdem den Eintrag
"Gustav Dinger & Söhne, Inh.: Alfred und Rudolf Dinger, Musikmöbel- und Tischfabrik, Lassallestraße Ruf 3302"
in Ahnenforschung.net (Forum): Einwohner der Stadt Zeitz u. Umgebung 1947/48

@Sir Henry könnte es wissen: vielleicht hat Ernst John doch auch Klaviere gebaut und entsprechend Teile bezogen, z.B. für den Resonanzboden, Gehäuseteile usw.
Der IHK-Eintrag zu Fa. Gustav Dinger & Söhne passt nicht so recht zu einem Klavierhersteller, aber gut zu einem Zulieferbetrieb.

Gruß Claus
 
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@Sir Henry könnte es wissen: vielleicht hat Ernst John doch auch Klaviere gebaut und entsprechend Teile bezogen, z.B. für den Resonanzboden, Gehäuseteile usw.
Der IHK-Eintrag zu Fa. Gustav Dinger & Söhne passt nicht so recht zu einem Klavierhersteller, aber gut zu einem Zulieferbetrieb.

Gruß Claus
Ernst John verzählte mir damals, daß es eine eigene Pianoforte Fabrik John gab,

Diese ist wohl von den Russen enteignet worden.

Ernst John hatte eine sehr konservative Einstellung, und bezog auch Teile aus dem westliche Ausland.

Er hatte in einen Klavier eine neue Renner Mechanik eingebaut und zeigte mir wie diese reguliert wird.

Er hatte mir ja noch zugesagt, daß er mich als Lehrling nimmt , sobald ich die Schule abgeschlossen hätte.

Warum also hätte er sich selber umbringen sollen?

Es war die StaSi die ihn einfach mal aufgeknüpft hat, und ich bete, daß diese Verbrecher ihre gerechte Strafe empfangen.

Der alte John war eine Seele von Mensch, und er hatte auch nie Suizidgedanken.
 
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Eine Fabrik kann ich mir nicht vorstellen, Ernst John war nach dem Ersten Weltkrieg einer von vielen kleinen Herstellern in Berlin.

Ernst John Berlin.png


Gustav Dinger & Söhne war ein Zulieferer für Bauteile.

Gustav Dinger & Söhne Zeitz.png





( Paul de Wit's Welt-Adressbuch der Musikinstrumenten-Industrie 1925/26)
 
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Eine Fabrik kann ich mir nicht vorstellen, Ernst John war nach dem Ersten Weltkrieg einer von vielen kleinen Herstellern in Berlin.
Ich war damals 12, da ist es nicht auszuschließen das ich die Dinge im Nachhinein mißinterpretiere.

Ernst John Klaviere gab es jedenfalls, wenn auch in einer sehr überschaubaren Stückzahl.

Das allerdings in der Brunnenstraße 11, Klaviere gefertigt wurden, ist für mich nicht vorstellbar - hier wurden die Instrumente überholt oder entsorgt.

Für eine Pianofortefabrik braucht es auch entsprechende Produktionsräume, Lagerhallen usw.

Dies war in der Brunnenstraße nicht gegeben.

Das Pianofortefabriken im Ostteil der Stadt Berlin enteignet wurden, dürfte als bekannt gelten.

Es kann also auch durchaus sein, daß Ernst John und Vorfahren in einer der größeren Pianofortefabriken tätig waren.

Schwechten kann ich da allerdings ausschließen, die saßen in der Kochstraße (Westteil der Stadt) und gingen 1966 pleite. (Anmerkung: die Schwechten Berlin Klaviere welche heute im Handel erhältlich sind, ist chinesische Billigproduktion)
 
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Das allerdings in der Brunnenstraße 11, Klaviere gefertigt wurden, ist für mich nicht vorstellbar - hier wurden die Instrumente überholt oder entsorgt.
Für eine Pianofortefabrik braucht es auch entsprechende Produktionsräume, Lagerhallen usw.
Dies war in der Brunnenstraße nicht gegeben.
Hmm, du kennst die Situation nach dem 2. WK; der Auszug aus dem Branchenbuch stamm aus der Zeit zwischen 1. und 2. WK. Und es wurden damals viele Betriebe als "Firmen" tituliert, die auch gefertigt haben, aber nicht großmaßstäblich. Da ging in den Berliner Fabriketagen schon eine ganze Menge. - Vielleicht gibt es noch weitere Informationen.
 
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Das allerdings in der Brunnenstraße 11, Klaviere gefertigt wurden, ist für mich nicht vorstellbar - hier wurden die Instrumente überholt oder entsorgt.
Muss ja auch keine Produktionsstätte gewesen sein, für die Geschäftsadresse genügen ein Briefkasten und die behördliche Anmeldung.

Gruß Claus
 
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Muss ja auch keine Produktionsstätte gewesen sein, für die Geschäftsadresse genügen ein Briefkasten und die behördliche Anmeldung.

Gruß Claus

Stimmt.

Es gab schon damals Firmen die Klaviere in Auftrag gegeben haben und dann ihren Namen damit versehen haben.

Bestes Beispiel "Carl Hintze" - das waren billig produzierte Oberdämpfer von unbekannten Firmen.

Oder Heute in München - "Fischer" , die Instrumente sind von der Bechsteingruppe gefertigt.

In so fern ist es durchaus möglich, daß die Ernst John Klaviere einfach mal Auftragswerke waren und als Hausmarke verkauft wurden.

Gut waren die Instrumente schon, also Billigproduktion war des nicht.

Nur wer die gefertigt hat, daß weiß ich nicht.

Ich meine mich aber erinnern zu können, daß er Konstruktionspläne auf seinem Schreibtisch zu liegen hatte - aber als 12 Jähriger verstand ich ja nix davon.

Mich hat natürlich als Lausbub auch mehr das Handwerk als die Geschichte interessiert.

Inzwischen bereue ich es, daß ich mich nicht groß für die Geschichte und die Hintergründe interessiert hab.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hmm, du kennst die Situation nach dem 2. WK; der Auszug aus dem Branchenbuch stamm aus der Zeit zwischen 1. und 2. WK. Und es wurden damals viele Betriebe als "Firmen" tituliert, die auch gefertigt haben, aber nicht großmaßstäblich. Da ging in den Berliner Fabriketagen schon eine ganze Menge. - Vielleicht gibt es noch weitere Informationen.

Ich bin eine Nachkriegsproduktion und wurde erst 1962 fertiggestellt :LOL:
 
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