Keyboard-Orgel

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lowry
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Wohin geht der Trend? Im Internet findet man auch Klangbeispiele von sogenannten Keyboard-Orgeln.
Meiner Meinung nach sind das eher Keyboard-Orchestrions. Wenn man aber die Orgeln von Wersi-nimmt, dann sind auch hier viele Sounds zu finden, die mit einer Orgel wenig zu tun haben. Wie die Keyboards der oberen Klasse, haben diese auch ein Touch-Screen. Aber der Preis!! unter 10 000 € läuft gar nichts. Wersi-Hochrhein bietet eine Aufrüstung des Abacus-Keyboard an: 2. Manual, Basspedale, Tonstrahler, im Internet wird aber kein Preis angegeben, der ist sicher saftig hoch.
Die neue Lowrey-Prestige hat auch die gängige Ausstattung, die beschränken sich aber hauptsächlich auf Orgelklänge, der Preis: ca 40 000 Dollar!
Die Studioorgeln von Roland sind wesentlich billger, die sind aber wie der Name Studio-Orgel (oder Combo-Orgel wie die Clavia C2 oder die Hammond SK2) schon sagt, als Bestandteil einer Band gedacht. Willman Solomusik machen, sollte man ein Entertainer-Keyboard dazu nehmen. Nun, wo sind die Heimorgeln geblieben?:confused:
Lowry
 
Eigenschaft
 
Von den Heimorgeln wurde das zweite Manual und das Basspedal abgeschraubt und man nennt sie heute (Entertainer)Keyboards.
 
Böhmorgler;5715730 schrieb:
Von den Heimorgeln wurde das zweite Manual und das Basspedal abgeschraubt ............

Und USB-Anschluss, Trallafittysizer sowie Warpphalanx hinzugefügt, so dass man heutzutage einen Pilotenschein für das Zeugs braucht. Die Heimorgeln dagegen stehen heute in den Kellern von Einfamilienhäusern, wo sie darauf warten, entsorgt zu werden.
 
Mir ist das auch zu überfrachtet. Beachtenswert ist allerdings der interne "Mini-Computer" und es bleibt zu hoffen, dass auch mehr Keys, Workstations, D-Pianos bald so ausgestattet werden.
 
Hallo,
ob man nun über die Tatsache.dass es die Elkas, die Yamahas, die Philicordas, die Crumars und wie sie alle hiesen in dieser Form nicht mehr gibt lachen oder weinen soll, kann man geteilter Meinung sein. Meine Meinung ist die, dass alles, was damals so einigermassen erschwinglich war (sagen wir, unter 6000 DM) in den meisten Fällen auch entsprechend geklungen hat.
Ich erinnere mich noch gut an die Yamaha meines Vaters (genauen Typ weiß ich nicht mehr), die ja prinzipiell zunächst dank eingebautem Rotosonic - Leslie gar nicht so schlecht geklungen hat, aber je länger man spielte, desto nerviger empfand man den Sound. Die Orgel war weder Fisch noch Fleisch - Hammondsounds waren kaum möglich, Samplesounds wie heute üblich noch nicht machbar, sodass es bei irgendwelchen unterschiedlich gefilterten Sägezahn- oder Rechteck-Klängen blieb. Die Monotonie der damals (Ende der sechziger) üblichen Rhythus- und Begleitautomaten tat ein übriges dazu...Einziger Pluspunkt gegenüber den heute gebräuchlichen Entertainer-Keyboards waren wohl die wohnzimmerkompatiblen Nussbaumfurniergehäuse und die Tatsache, dass man zwei Manuale, ein Stummelbasspedal und viele bunte Schalter zur Verfügung hatte.
Rein soundmäßig spielen da die aktuellen Entertainerkeybords schon in einer ganz anderen Liga (wenn man in einer vernünftigen Größenordnung einsteigt). Die Tatsache, dass die erzielten Erlöse der alten Heimorgeln auf den Verkaufs- und Auktionshäusern dieser Webwelt meist in der Größenordnung eines halben Kasten Billigbiers liegen unterstreichen dies leider.
Natürlich gab es mit den Selbstbaugeräten (Dr. Böhm und Wersie) auch damals schon sehr gut klingende Heimorgeln. Deren Preis lag aber in den meisten Fällen je nach Ausbaustufe deutlich über dem genannten Niveau. Schade eigentlich, dass mit dem Wertverfall der Großserienhersteller (Yamaha, Elka, elekronische Hammonds usw.) auch diese - an sich guten Instrumente deutlich an Beliebheit und Wert verloren haben.
 
Rein soundmäßig spielen da die aktuellen Entertainerkeybords schon in einer ganz anderen Liga…
Du kannst aktuelle Instrumente natürlich nicht mit den Instrumenten von damals vergleichen.
Damals gab es nichts anderes.

Wenn man die aktuellen Orgeln mit den aktuellen Keyboards vergleicht, ist heute der größte Unterschied der Preis.

Zudem muß man sagen, daß soooo grottenschlecht die alten Instrumente auch nicht gewesen sein können, wäre
sie soundmäßig so unterste Schublade, würden heute nicht in aktuelle Keys Sounds von Vox, Farfisa etc. eingebaut.
Das nennt sich dann "wintätsch" und ist wieder "cool".

Jüngst fragte in einem anderen Forum jemand, mit welchem Synthesizer er am besten den Sound von einer Farfisa
Compact nachahmen könnte, und er zählte verschiedene Synthies auf. Dann fragte er, ob eine bessere Alternative
gäbe.
Ich habe ihm geantwortet: "Ja, eine Farfisa Compact."
Die Leute kaufen sich für tausende Euro Synthies, um einen Klang nachzubauen, den eine 70er Jahre Butter-und-Brot-
Orgel erzeugt.
 
Böhmorgler;5715904 schrieb:
Du kannst aktuelle Instrumente natürlich nicht mit den Instrumenten von damals vergleichen.
Damals gab es nichts anderes.

Wenn man die aktuellen Orgeln mit den aktuellen Keyboards vergleicht, ist heute der größte Unterschied der Preis.

Zudem muß man sagen, daß soooo grottenschlecht die alten Instrumente auch nicht gewesen sein können, wäre
sie soundmäßig so unterste Schublade, würden heute nicht in aktuelle Keys Sounds von Vox, Farfisa etc. eingebaut.
Das nennt sich dann "wintätsch" und ist wieder "cool".

Jüngst fragte in einem anderen Forum jemand, mit welchem Synthesizer er am besten den Sound von einer Farfisa
Compact nachahmen könnte, und er zählte verschiedene Synthies auf. Dann fragte er, ob eine bessere Alternative
gäbe.
Ich habe ihm geantwortet: „Ja, eine Farfisa Compact.“
Die Leute kaufen sich für tausende Euro Synthies, um einen Klang nachzubauen, den eine 70er Jahre Butter-und-Brot-
Orgel erzeugt.

Es ist halt alles eine Frage des Geschmacks! In meinem NE3 ist ja auch eine Farfisa- und eine Voxsimulation eingebaut, die ich so gut wie nie nutze. Das liegt zugegebenrmaßen erstens daran, dass diese Simulationen (besonders die Vox) in meinen Ohren schlecht getroffen sind, andererseits vielleicht auch an meinem Alter: in meinen jungen Jahren als Mucker mußte ich mich mit solchen Orgeln (Gem, Farfisa, Welson usw. - Vox nehme ich mal aus, denn die waren soundmäßig zumindest eigenständig...) genug herumärgern, weil man den damals schon angestrebten Hammondsound damit natürlich nicht erreichen konnte und andererseits die Realisierung einer echten Hammond finanziell einfach nicht machbar war. Ich will diese Analogorgelgeenration nicht schlechter machen als sie war, aber richtig begeistert davon war ich niemals und bins auch heute nicht !
 
Egal wie man zu alten Orgel steht, beantwortet das allerdings nicht die Frage,
warum es heute keine (Heim)Orgeln mehr gibt, und die Leute lieber Keyboard
spielen.
Klanglich ist der Unterschied zwischen den meisten elektronischen Tastenin-
strumenten heute eher marginal.
Gründe scheinen mir eher im Preis und der "Handlichkeit" / Gewicht zu liegen.

Ich prophezeie allerdings auch das absehbare Ende der Entertainer-/Alleinunter-
halterkeyboards. Mir scheint, daß die Zahl der Alleinunterhalter stetig zurückgeht
und das wird sich auch auf den Markt auswirken. Eine Zukunft haben derzeit
eher die DJs etc.

Übrig bleiben, werden in absehbarer Zukunft, wohl nur noch die Spezialgeräte, die
vorrangig einen bestimmten Sound (Hammond, Rhodes etc) nachahmen und eher
in Bands zu hause sind.
 
Hallo,
man darf nicht vergessen, dass die alten Orgeln häufig als vollwertige Möbelstücke in Wohnzimmern standen und eigentlich nicht sehr viel gespielt wurden. Meine Lorey Celebration ist das beste Beispiel, die hat absichtlichtlich keine Tastaturabdeckung, dass man die schönen bunten Schalter sieht und die Amaturenbeleuchtung als Limelight verwenden kann. Dieser "tolle" Lowrey-Klang kommt meiner Merinung nach nicht an eine Hammond oder Wurlitzer ran. Lowrey produziert immer noch solche Wuchtbrummen mit einem riesen Gewicht, schönen bunten Schaltern; der Lowreyklang ist etwas voller geworden, klingt aber nach wie vor farblos, ausser vielleicht dem schnarchenden Sound der Basspedale. Als neuesten Gag haben die ein Rollpiano eingebaut (Kunststofffolie mit Schaltkreisen zwischen zwei Gummimatten mit aufgedruckter Pianotastatur), die preisen das extra als Neuheit an. So ein Ding kann man bei Ebay für 25€ haben. Ich habe mal eines geschenkt bekommen und habe es hervorgekramt und an den Verstärker angeschlossen: Es hat viele Sounds, die mehr oder wenig aber alle ähnlich klingen. Man kann natürlich damit die Tastatur schonen und dieses Ding mit Ellbogen, Schuhen, Hammer und sonst was bearbeiten. Ein Gag, der aber in einer Spitzenorgel nix zu suchen hat.
Ich denke, dass diese schönen Lowrey-Orgeln in den USA mehr als Statussymbol ("schaut mal was ich für ein schönes teures Spielzeug habe") zum angeben gekauft werden, als damit seriös Musik zu machen.
Böhmorgler hat geschrieben "2. Maual und Baßpedale weg",Wersi Hochrhein geht wieder den umgekehrten Weg, zweites Manual zum Keyboard dazu und ebenfalls Basspedale.
Betreffend den Entertainer-Keyboards denke ich, dass sich immer mehr Hobbymusiker solche Keyboards kaufen, weil auch der Preis nicht mehr so astronomisch hoch ist (Korg PA 800 ab 1800€ neu bei Cyper-Musikshops).
Lowry
 
Dieser "tolle" Lowrey-Klang kommt meiner Merinung nach nicht an eine Hammond oder Wurlitzer ran.

Ist ersten Geschmackssache und kommt zweitens ganz stark auf den Einsatzzweck der Orgel an. Wenn Du in Richtung Ady Zehnpfennig / Klaus Wunderlich / Franz Lambert unterwegs bist, macht eine Lowry bestimmt keine schlechte Figur. Wenn´s denn ehr Richtung Jazz/Rock gehen soll, geht halt nichts über eine B3/C3/A100 oder einen Clone davon samt passendem Leslie.
Wo der Hase hinlaufen wird, kann man nur mutmaßen. Das hängt halt stark vom Markt ab. Wenn die Nachfrage nach Konsolenorgel da ist, wird die Industrie sicher auch solche Modelle anbieten. Wobei ich schon ehr bei Böhmorgler bin: die heutige Generation steht halt mehr auf den DJ, als auf einen Alleinunterhalter !
 
Hallo,
ich bin eher in Richtung Wunderlich, Lambert unterwegs, aber auch in Richtung Jazz. Für alle genannten Richtungen taugt die Lowry nicht viel, man kann einfach keine Akzente setzen. Power hat die alte Dame noch, aber die Anordnung der Lautsprecher unter dem Spieltisch ist ungünstig. Wenn man aufdreht, fliegen einem fast die Ohren weg, da plärren dich 180 Watt in sechs Lautsprechern an. Das Wersi-System mit den Boxen ist da wesentlich besser.
Die Alleinunterhalter sterben aus, wenn man heute alleine mit einer Orgel auf der Bühne bestehen will muss man mindestens noch eine Lichtorgel mit einsetzen, dieses Rollpiano ist für Effekte auch nicht schlecht, man muss richtig Krach machen, Musik wie Lambert und Co. zu machen ist absolut out.
Manche stapeln 3 Keyboards übereinander und nennen das dann "Keyboard-Orgel", auch eine Möglichkeit.
Gruß
Lowry
 
Da wo ich momentan wohne steht im Keller eine Yamha Electone Orgel !
Kein Biligmodell, sondern mit echtem mechanischem Leslie, grosszuegig bemessenem Verstaerker und Wandlersystem.
Eine Bk3 oder so aehnlich. Sehr laut. Preis in den 80 ern so um die 6000 DM.
Ab und zu setzte ich mich ganz heimlich an diese Orgel und schalte sie an.
Das Lesie faengt an zu rotieren, einige Knoepfe leuchten auf und wenn man eine Taste drueckt ist es wie in einer Zeitmaschine, die einem zurueck in die 80 er Jahre transportiert.
Dazu traegt auch das analoge Rhytmusgeraet bei, dass zwar immer so ziemlich das selbe von sich gibt, aber ungemein fett, weil es halt ein analoger Klangerzeuger ist. Snare und Hi Hat aus dem Rauschen eines Halbleters erzeugt und die Basedrum klingt kaum anders als die einer TR 808.
Ich werfe den analogen Kolopfgeist an, waehle eine typische 80 er Jahre Reigistratur und spiele dann ganz ueble Titel.
Wie Tico Tico. Oder Besame Moucho oder YMCA. Oder Italo Schnulzen aus den 60 oder 70 er Jahren.
So wie es sich fuer eine Zeitmaschine gehoert wird die Umwelt dann zunehmend irrealer und ich bin back in the 70's 80's. Und vollkommen gluecklich. Denn damals war Musik fuer mich ein einziges Glueck.
Irgendwann schalte ich die Orschel dann wieder aus und hoffe das niemand gehoert hat was ich gerade gespielt habe.
Gruesse
 
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So hat wohl jeder seine geheimen Obsessionen... :cool:
 
Hallo richy,
die Lowrey steht bei mir in einem abgetrennten Raum in meiner Garage, da spiel ich auch Schnulzen manche sogar aus den Dreißigern, da hört mich auch keiner.
Ich habe damals für die Wurlitzer geschwärmt, wird nun auch gebraucht angeboten, doch wenn ich nochmal so ne alte Orgel kaufe, erklärt mich meine Frau für nicht mehr zurechnungsfähig.
Gruß
Lowry
 
Wie hieß das noch? "The grass is always greener on the other side"?

Früher: "Nichts klingt mieser als Farfisa!"

Heute: "Mist, da hat man schon 3000 Tacken in einer Workstation versenkt, und das Ding kann keinen authentischen Farfisa-Sound!"

Das erinnert mich dann doch irgendwie an:

80er Jahre: "CD! Endlich kristallklarer Klang ohne Knistern und Rauschen! Und so schön handlich!"

Heute: "Vinyl klingt einfach viel wärmer, und überhaupt, das große Cover und all das, da hat man noch richtig was in der Hand!"
 
Hallo Weeping,
ein Trend geht bei den alten Orgeln schon auf Modell "sehr alt", Hammond-Orgeln mit Röhrenverstärker erzielen schon ganz ordentliche Preise. Anscheinend ist der Sound der alten Analog-Orgeln doch nicht so einfach nachzumachen, so wie der Klang der Vinyl-Platten.
 
ein Trend geht bei den alten Orgeln schon auf Modell "sehr alt", Hammond-Orgeln mit Röhrenverstärker erzielen schon ganz ordentliche Preise.
das gilt aber längst nicht für alle der alten Hammonds. Die ganzen Spinettorgeln bekommt man je nach Typ deutlich unter € 1000. Nur die Konsolenorgeln im wesentlichen B3/C3/A100 erzielen höhere Preise und obwohl die A100 die am besten ausgestattete B3 ist, bekommt man diese am günstigsten. Dieses Verhalten lässt darauf schliessen, dass es weniger die Musiker sind, die den Preis machen, sondern mehr die Sammler.
Anscheinend ist der Sound der alten Analog-Orgeln doch nicht so einfach nachzumachen, so wie der Klang der Vinyl-Platten.
also ein Wersi oder Böhmorgel nachmachen zu wollen, erscheint aufgrund der so gut wie nicht vorhandenen klanglichen Eigenständig nicht sinnvoll. Beim Hammondklang sieht es anders aus, aber auch da sind Clones heute so gut, dass im 1:1 Vergleich nur noch an wenigen Stellen mehr oder minder Unterschiede auszumachen sind. Am ehesten sind die Unterschiede beim Leslie vs. der Lesliesim, die ja bekanntlich auch bei der Hammond einen sehr großen Einfluß auf den Klang hat und zusammen mit der Orgel als Klangeinheit zu sehen ist.

Gruss Helmut
 

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