Klaviertransport – Selbst Klavier transportieren?

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froeschle
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Hallo,
ich habe die Chance ein gebrauchtest Klavier geschenkt zu bekommen. Da ich durch das Studium und mangelnde Finanzen bedingt die letzten Jahre kein Klavier besessen habe und nur sehr selten zu Hause bei meinen Eltern spielen konnte, möchte ich diese Chance unbedingt nutzen.
Das Klavier muss von Heidelberg nach Karlsruhe transportiert werden. Da es jedoch momentan nicht drin ist,ein professionelles Klaviertransportunternehmen zu engagieren, wollen wir den Transport selbst organisieren.
Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, was ich für einen Transport benötige, damit das Klavier heil nach Karlsruhe gelangt? Mir fallen spontan Gurte ein, aber wo kann man die leihen? Das Klavier muss in Heidelberg ca. 5 Stufen runter- und in Karlsruhe ca. 20 Stufen hoch getragen werden.

Für Ratschläge wäre ich euch sehr dankbar, damit endlich mein Traum wahr werden kann, wieder ein eigenes Klavier zu besitzen

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo,

Transporter besorgen und drei kräftige Freunde. Dann noch mind. 2 stabile Tragegurte, Schulterpolster (Decke oder so etwas) und dann in die Hände gespuckt!!

Ein Transpot von Profis kostet m.E. unter dem Strich weniger. In KA gibts z.B. die Spedition Weisbrodt (die meines Wissens auch für SCHLAILE arbeitet). Frag lieber erst 'mal nach dem Preis. Dazu kommt noch, dass Du dann Garantie hast.
Gruß Bobbes
 
Eigenhändiger Klaviertransport mit falscher Technik ist vor allem immer gut für 'nen Bandscheibenvorfall.

Ich habe vor ca. 15 Jahren mal meinem Schwager bei einem Klaviertransport ("ist auch nur in den 1. Stock") geholfen.

Ich würde es jedenfalls nie wieder tun, nur noch mit Firma.
 
Hallo und Herzlich Willkommen im MB,

du wirst zwischen zwei Alternativen, die ich Dir jetzt nennen werde abwägen müssen.

1. Alternative: Selbst transportieren.
Ohne Gurte geht´s nicht. Es gibt allerdings kaum jemanden, der Dir welche leiht. Manchmal kann man allerdings auch "Glück" haben, dass man welche bekommt. "Glück" deswegen, weil es dann anfängt kompliziert zu werden. Die Gurte werden nach einem ganz bestimmten System eingesetzt, und je nachdem wer vorne oder hinten geht je nach Länge des Transportierenden auf die jeweilige Transportsituation angepasst. Auch der Punkt, wo man den Gurt unterm Klavier einhakt ist von Klavier zu Klavier unterschiedlich. Ein Klavier wird zudem nur von 2 Leuten getragen. Man muss noch nicht einmal sooo kräftig sein. Es kommt vielmehr darauf an seine Kraft zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Oft hat man wegen der Enge des Treppenhasue auch nicht viel Platz. Da ist es in jedem Fall zu empfehlen sich die Maße des Pianos auf einen Pappumriss zu zeichnen und mit diesem durch´s Treppenhaus zu gehen.
Ferner bräuchtest Du noch einen Rollwagen um das Klavier auf ebener Fläche bequem bewegen zu können und natürlich einen Transporter oder Anhänger. Dieser Transporter/Anhänger müsste eine Vorrichtung haben, um das Piano fest zu fixieren. Ein einmal in Bewegung geratenes Klavier im Hänger kann sehr schlimme Folgen haben!
Dann taucht eine Frage auf, die sich meistens erst dann stellt, wenn es zu spät ist. Wie bekommt man das Klavier überhaupt in den Transporter? Im Idealfall verfügt der Transporter über eine Hebefläche. Eine andere Alternative wäre eine Rampe.
Summasumarum würde ich dringenst von dieser Alternative den Transport selbst zu machen abraten. Nicht nur, dass schon etliche Treppenhäuser, Transporter und Klavviere dabei kaputt gegangen sind, sondern man kann sich selbst auch verletzen. Leider wird und wurde das Gewicht eines Klavieres unterschätzt!

2. Alternative: Klaviertransport in Auftrag geben.
So viele Transportunternehmen kontaktieren wie´s geht. Branchenbuch, Klavierläden, Theater, Freunde fragen, etc. Als Infos benötigen die Klaviertransporteure die ungefähre Größe des Klaviers, Anzahl der Etagen und natürlich die Entfernung. Meist kann man handeln, Festpreis ausmachen, etc.

Das ist vielleicht etwas teurer, als wenn Du Dir alles zusammenleihst, aber weitaus entspannter und "rückenfreundlicher" für Dich und Deine Freunde ;)

Gruß,

Paul

Edit:
Huch, wieder zu langsam :)
 
Guten Morgen,

rechnet sich das ganze überhaupt mit dem ganzen Aufwand? Und taugt das Klavier auch was? Nicht, daß Du den ganzen Aufwand für einen Schrotthaufen machst. Wenn dann noch hie und da Schrammen im Treppenhaus sind, wird es teuer. Und Treppenhäuser sind nicht für Klaviere gebaut.

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich hatte mir die Gurte von meinem KB ausgeliehen (professionelle mit großer Schulterfläche und über beide Schultern). Der warnte mich auch: Man muß beim Tragen aufpassen. Der eine nimmt´s über beide Schultern, der andere auf einer. Bei einer falschen Drehbewegung kippt das Klavier um. Da kann man gar nichts machen.

Ich habe das Klavier ein Stockwerk nach unten verfrachtet, habe fast alles ausgebaut, was auszubauen war und trotzdem war es immer noch trotz Gurten sauschwer, daß ich dachte, mir springt das ganze Kreuz raus.

Denk Dir bitte nicht, daß das so einfach wäre und plane einen ganzen Tag ein. Als ich meine Hammond geholt hatte, war ich auch leichtsinnig und gutgläubig. Die Erinnerung an die Odyssee ist aber perfekt. :D
 
Als Klavierbauer kann ich dir zwei Tipps geben:

1. lass das Klavier vor dem Transport von einem Klavierbauer begutachten. Das sollte so zwischen 40 und 80 Euro kosten. Gerade wenn es sich um ein ganz altes handeln sollte, dann ist die Gefahr groß, dass da nichts mehr zu retten ist bzw. unstimmbar oder sonst was......

2. bezahl ein professionelles Unternehmen für den Transport. Da kann unglaublich viel schief gehen. Ich hab da schon viel gesehen :( Ich wurde schon öfter von Speditionen oder Kunden angerufen, um ein Klavier unten zu zerlegen und es oben in der Wohnung wieder zu montieren. Dabei durfte ich dann den Trägern zuschauen. Erschreckend oft haben selbst die erbärmlich rumgehampelt, weil da eine hohe Fluktuation herrschte (Studenten, Aushilfen...). Von daher kann ich nur reine Klavierspeditionen empfehlen. Die demontieren und remontieren übrigens im Normalfall selber, rufen also keine Klavierbauer mehr an. Um ein Klaviertransporteur zu finden, rufst du am besten ein Klavierhaus vor Ort an.

Übrigens: ein Klavier in einen Transporter zu bekommen, ist die leichteste Übung. Das Klavier hinten an den Transporter stellen, also in Richtung Tür. Dabei steht das Klavier auf einem Rollbrett. Allerdings nicht mittig, sondern so, dass der vordere Teil (zum LKW hin) auf dem Boden ruht und der hintere Teil auf dem Rollbrett steht. Es kippt also nach vorne. Dann gehen 2 Mann nach vorne, heben das Klavier an und wuchten es auf den Transporterboden, während das Klavier natürlich auch leicht nach vorne bewegt werden muss. Kein Problem, denn es steht ja hinten auf dem Rollbrett. Sobald es mit der Kante auf dem LKW steht, ist schon alles gewonnen. Hinten steht es imer noch auf dem Rollbrett, also muss in dem Moment keiner ein Gewicht tragen. Dann braucht man es nur noch von hinten schieben und von vorne ziehen, ohne das Gewicht komplett hochzuheben. Eigentlich recht einfach mit 2 Mann zu machen. Aber nur, wenn die Ladehöhe die eines Transporters ist und nicht die eines 7,5 Tonners.

Falls du aber dennoch Geld sparen willst, wäre das Worst-Case-Scenario folgendes: du schleppst es selber nach oben, verwüstest das Treppenhaus und mindestens einer deiner zukünftigen Ex-Freunde versaut sich die Bandscheibe. Endlich oben angekommen lässt du es dann stimmen. Der Klavierstimmer kommt und eröffnet dir, dass das Teil auf die Müllkippe muss, weil total kaputt. Du stellst es daraufhin bei Ebay rein für einen Euro, aber es findet sich kein Idiot, der dir die Entsorgung abnimmt. Also das Teil wieder runterbekommen (diesmal mit Spedition, weil du mittlerweile keine Freunde mehr hast) und ab zur Müllkippe, wo du pro Tonne ca. 250 Euro zahlen musst. Dann hättest du also neben dem ganzen Ärger vermutlich ca. 40 Euro für den vergeblichen Stimmversuch bezahlt, Müllkippe 65 Euro und Spedition 180 Euro. Also knapp 300 Euro für nix :(

Und falls du mein Worst-Case-Scenario für konstruiert hältst: nein, kommt mir regelmäßig unter. Allerding meist noch mit der Variante, dass das Klavier nicht geschenkt, sondern für 87,64 Euro bei Ebay ersteigert wurde und über 250 Km entfernt abgeholt wurde.

Viel Glück

Gregor
 
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*lol* - der Beitrag von Gregor ist gut :D
Ich war auch mal dabei und sollte als "dritter Mann" dem unteren beim Treppensteigen den Rücken eindrücken, damit der nicht bricht. Du glaubst nicht, wie der sich durchgebogen hat. Dringender Rat: lass es! Das ist wirklich gefährlich.
 

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