klebende linke Hand

  • Ersteller morino47
  • Erstellt am
M
morino47
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.04.24
Registriert
13.06.12
Beiträge
1.102
Kekse
15.874
Ort
MII-Tastenhausen
Hallo zusammen,

die Hitzewelle macht das altbekannte Thema wieder aktuell: der linke Handballen klebt am Bassgehäuse und schränkt links die Beweglichkeit erheblich ein. Aber nicht nur bei übergroßer Wärme tritt das Problem auf, auch die Aufregung vor einem Vorspiel oder Auftritt führt oft dazu.

Die Abhilfe mit der Armstulpe ist ebenso bekannt wie die Abneigung vieler Spieler gegen selbige, wozu auch ich mich zähle. Auch das mehrfache Trockenwischen des Bassgehäuses und des linken Unterarms helfen nicht wirklich. Und mit Chemie möchte ich weder am Handballen noch am Celluloid-Gehäuse herumhantieren. Was also tun?

Ich habe folgende Idee, die ich hiermit zur Diskussion stellen möchte in der Hoffnung, dass diese nicht schon irgendwo in den Tiefen des Forums diskutiert wurde, mir aber entgangen ist:

Viele Bassriemen haben auf der Innenseite einen velourartigen Überzug. An diesem klebt der Unterarm nicht fest. Warum also nicht ein solches Gewebe auch am Bassgehäuse dort anbringen, wo der Handballen öfters anklebt. Wenn es solches Gewebe nicht schon fertig mit Kleberücken gibt, wäre auch denkbar, es mit zweiseitigem Klebeband zu befestigen.

Schalllöcher wären selbstverständlich auszusparen. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob das äußerliche teilweise Bekleben des Bassteils mit einem Gewebe Einfluss auf den Klang des Bassteils bzw. dessen Klangabstrahlung hat.

Ich bin gespannt, was Ihr dazu meint.

Viele Grüße

morino47
 
Eigenschaft
 
Muß man einfach mal probieren, solange vorhandene Schallöcher nicht bedeckt werden, wird die Auswirkung auf den Klang nur gering sein. Da diese Fläche in der Regel als Deckel der Bassmechanik ausgeführt ist, dürfte es auch handwerklich nicht zu schwierig werden einen Bezug darauf anzubringen. Wichtig ist dabei, daß keine Kanten und Falten entstehen, an denen die Hand scheuert oder die unangenehm drücken.

Gruß
Reini2
 
ich denke, die ersten 3 bis 5cm ab Kante wuerden genuegen.
Vermutlich wuerde das Material nach kurzer Zeit speckig und muesste erneuert werden, deshalb koennte man vielleicht ein Klettstreifen anbringen, auf welchem man die Velour(?)streifen leicht austauschen kann; allerdings waere es dann bloede und kaum spieltbar, wenn einem die Stoffstreifen ausgehen... deshalb, hab ich mir ueberlegt, waere es vielleicht besser, ein Stueckplastik, auf welchem sich das Stoffstueck befindet, ins Gehaeuse einzustecken mittels vierer Bohrungen und solchen Plastiksteckerchen, die auf Dr... oder ach was: Druckknoepfe evtl oben zwei, unten zwei (damit sie nicht im Weg sind, wenn man ohne spielt)
oh, jetzt habt ihr mir beim Denken zu geschaut :)
 
Wenn man keinen Handschuh benutzen möchte, dann sollte der Bezug auf dem Bassgehäuse unbedingt wechselbar gemacht werden.

Meine Erfahrung (Handschuh) ist, dass der bei warmem Wetter schon ziemlich verschwitzt wird und ich den deswegen öfter mal wasche. Und zu Zeiten, als ich noch ohne Handschuh spielte waren meine Handriemen schon ziemlich "speckig" und nicht wirklich angenehm bei warm feuchter Witterung.

Auf den Bassklang dürfte sich das nicht auswirken, solange man nicht die Luftlöcher überdeckt.

Gruß, maxito
 
Hallo Morino47,

ich habe das vor ~30 Jahren mal ausprobiert und zwar mit der Selbsklebenden DC-Fix-Velour-Folie.
Anlass war damals eben die Spielerei im Freien im Sommer. Ich bin da zu den gleichen Überlegungen gekommen wie du. :)
Das DC Fix gab's für ein paar Groschen beim Schreibwarenhändler um die Ecke, auf die Atlantic draufgeklebt und am nächsten Tag sogleich wieder entfernt.

Das war den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Das hat gar nciht mehr gerutscht. Ich denke, dass die Handfläche eher rau ist und in Kombination mit dem Velour machte es so ziemlich jede Bewegung konstruktionsbedingt zunichte.

Vom Klang verändert sich nichts, wenn man die Luftlöcher ausschneidet.

Probiere es doch einfach aus, das DC fix ist billig zu haben und lässt sich rückstandsfrei wieder abziehen.

Ich bin gespannt, ob es heute eine bessere Lösung gibt!

Grüße
morigol
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten.

Die Sache, dass eine stoff-präparierte Fläche schnell speckig werden könnte, dachte ich mir auch. Wenn ich aber meinen stoffbezogenen Bassriemen an der Innenseite anschaue, dann ist der nach Jahren noch nicht speckig. Es kommt also wohl darauf an, das geeignete Stoff-Material zu finden. Morigols DC-Fix Lösung wäre zu einfach gewesen, man muss eben schon etwas mehr Aufwand betreiben. Und es ist auch gar nicht uninteressant, wenn uns Sylvia an ihrem Denken teilnehmen lässt ;-) .

Es beruhigt mich immerhin, dass sich der Bassklang durch das Bekleben/ Bespannen/ o.Ä. wahrscheinlich nicht verändern wird vorausgesetzt, die Schalllöcher bleiben ausgespart.

Ich gehe jetzt davon aus, dass alles nur noch eine Frage der qualitativ ansprechenden handwerklichen Ausführung ist. Da muss ich mal mit meinem Akkordeon-Bauer sprechen.

Viele Grüße

morino47
 
Wenn ich aber meinen stoffbezogenen Bassriemen an der Innenseite anschaue, dann ist der nach Jahren noch nicht speckig.
Man schwitzt an der Innenfläche der Hand auch bedeutend mehr, als auf der Oberseite des Handgelenks. Achte mal darauf, bei Aufregung werden Deine Handinnenflächen sofort feucht. Vielleicht ist das ja ein Überbleibsel unserer Steinzeitgene, um bei Gefahr griffigere Hand- und Fußflächen zu erhalten. Wer weiß vielleicht wundern sich in einigen tausend jahren die Menschen, daß manchem beim Anblick eines Akkordeons die Hände trocknen:gruebel:.

Gruß
Reini2
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zur Befestigung ist mir noch eingefallen: man koennte auch auf der Innenseite der Bassseite einen duennen(im Sinne von hoch) Magnetstreifen ankleben, so dass man dann von aussen einen Magnetstreifen mit Stoff anbappen kann. Fragt sich nur, wie gut das haelt. Aber das wird morino47 sicher alles austesten und uns dann seine Ergebnisse mitteilen :)

ein Stück Leukosilk
ich denke, da verkleben die Raender und hinterlassen dann schmierige Spuren auf dem Instrument und an den Raendern auf der Hand.

Gruss,
Sylvia
 
ich denke, da verkleben die Raender und hinterlassen dann schmierige Spuren auf dem Instrument und an den Raendern auf der Hand.
das wäre beim "normalen" Pflaster der Fall, nicht beim weißen. Auf Haut und Instrument bleiben keine Rückstände (ich habe diese Technik mehrere Sommer praktiziert). Was vorkommen kann ist, dass es bei stundenlangem Spiel irgendwann nicht mehr richtig klebt und an den Ränder sich abzulösen beginnt. Aber wenn es nicht mehr hält, kann man ja ein neues Stück kleben - so eine Rolle ist nicht teuer und es sind normalerweise 5 Meter drauf, das reicht für ca. 50 mal spielen ...

Gruß,
INge
 
Ich habe von einem ziemlich dünnen Baumwollsocken den Fußteil abgeschnitten, in die Röhre nun einen horizontalen Schnitt rein, wo der Daumen durchgesteckt wird. Der Handballen rutscht prima, die Finger haben Bewegungsfreiheit. Das Baumwollsockengewebe ist so dünn, dass ich es kaum spüre. Auf diese Weise haben die leidigen Singles unter den Socken noch eine Aufgabe gefunden.


Gruß Corta
 
So einen Socken finde ich persönlich auch prima, aber das mag halt nicht jeder.

Und für die, die halt keine Socken oder Armling oder sonstwas mögen gehts hier in dem Faden um alternative Lösungen, die zum gleichen Ziel führen.

Ich bin schon mal gespannt, ob und wann ich mal so einen der hier vorgestellten Ansätze in der Praxis sehe.

Gruß, maxito
 
Hallo zusammen,

nachdem ich vor geraumer Zeit diesen Faden angefangen hatte, will ich heute meine Lösung vorstellen. Im Grunde habe ich eine wieder abnehmbare Platte passender Größe angefertigt, die auf den Bassdeckel aufgeschraubt wird. Diese Platte ist mit Velourleder bezogen, das ein Ankleben des Handballens verhindert.

Bild 1 zeigt das verwendete Material: eine Aluplatte aus meiner Restekiste, 1,5 mm dick, als Trägerplatte (hierfür könnte man auch eine Kunstoffplatte aus dem Baumarkt nehmen), 4 Buchschrauben (Chicago-Schrauben, Schraubnieten), 5 mm lang, im Internet besorgt, sowie Bassbodenleder. Das Bassbodenleder ist eine dünne Leder-artige Klebefolie, die in ausreichender Größe bei stringsandboxes.de bestellt werden kann.

P1060791.JPG


Bild 1

Die Aluplatte muss an die Größe des Akkordeons und den dort nötigen Weg für den Handballen angepasst werden, in meinem Fall 25 x 7 cm. Das Bassbodenleder habe ich blasenfrei auf der Vorderseite aufgezogen und über die Kanten nach hinten gezogen. Die Beklebung der Hinterseite muss nicht lückenlos sein, sie soll nur ein Verkratzen des Bassdeckels vermeiden.

Bild 2 zeigt die fertig bezogene Aluplatte und den Bassdeckel mit den Schraublöchern zur Befestigung der Platte. Das Bohren der Löcher im Bassdeckel sollte sehr sorgfältig erfolgen, dass man im Bedarfsfalle die Platte wieder abnehmen kann und die Schraublöcher mit den Buchschrauben verschließen kann. Dann wäre das Akkordeon (fast) wieder im Originalzustand.

P1060792.JPG

Bild 2

Bild 3 und 4 zeigen die Platte im eingebauten Zustand.


upload_2017-9-6_19-24-26.jpeg


Bild 3



upload_2017-9-6_19-32-29.jpeg


Bild 4

Die hier vorgestellte Lösung hat sich bei mir bestens bewährt, insbesondere auch in dem zuende gehenden heißen Sommer 2017. Ich habe damit zwei meiner Akkordeone ausgerüstet.

Viele Akkordeongrüße

morino47
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Wow, das nenne ich mal eine professionelle Lösung. Sieht klasse aus!

Viele Grüße,
Tobias
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
nachdem ich vor geraumer Zeit diesen Faden angefangen hatte, will ich heute meine Lösung vorstellen. Im Grunde habe ich eine wieder abnehmbare Platte passender Größe angefertigt, die auf den Bassdeckel aufgeschraubt wird. Diese Platte ist mit Velourleder bezogen, das ein Ankleben des Handballens verhindert.

Du meine Güte.. was für ein Aufwand.. die Finger von einem Baumwollhandschuh sind doch schnipp-schnapp abgeschnitten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Oder eine abgeschnittene Socke als Stulpe. Man schwitzt ja nicht immer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ein billiger, weißer Baumwollhandschuh, dessen Finger abgeschnippelt sind, löst das Problem eigentlich recht billig und hygienisch. Gibts bei Amazon für‘n Appel und‘n Ei.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
die Finger von einem Baumwollhandschuh sind doch schnipp-schnapp abgeschnitten.
Oder eine abgeschnittene Socke als Stulpe.
Ein billiger, weißer Baumwollhandschuh, dessen Finger abgeschnippelt sind,
Diese Tipps sind zwar alle gut gemeint, aber bereits im Ursprungsposting steht zu lesen, das dem Urposter diese Lösung zwar bekannt, aber nicht genehm ist!
Die Abhilfe mit der Armstulpe ist ebenso bekannt wie die Abneigung vieler Spieler gegen selbige, wozu auch ich mich zähle.
 
Diese Tipps sind zwar alle gut gemeint, aber bereits im Ursprungsposting steht zu lesen, das dem Urposter diese Lösung zwar bekannt, aber nicht genehm ist!
Das sei dem Ursprungsposter und den darauf angesprungenen Bastelfreaks unbenommen, aber ich darf doch wohl meinen Unmut über den aufwendigen "Overkill" als Lösung des Problems äußern?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Natürlich darfst Du Deinen Unmut äußern - nur hätte Deine Lösung dem Problem des Originalposters halt nicht geholfen ...

upload_2017-10-2_18-36-25.jpeg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben