Kontrabass aufnehmen (mit Bändchenmikrofon?)

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Hallo ihr,

ab und an nehme ich mal Kontrabass auf (wir spielen meist im Duo, Gitarre/Kontrabass), für gewöhnlich verwende ich hierfür einfach das AKG C214 meines Bassisten, muss allerdings am Ende aufpassen, dass die hohen Frequenzen nicht mit der Gitarre in die Quere kommen, man trotzdem aber keinen Mumpf-Sound bekommt.... (hier mal ein Beispiel (ist ein total halliger Raum gewesen, alles live improvisiert, ist aber auf jeden Fall ausbaufähig :)) : )
Nun hatte ich das letzte mal die grandiose Idee, ich könnte ja zwei Mikros nehmen, eines am Griffbrett für den Attack und eines am Steg für das Fundament (ja, ich habe schon gelesen, dass ich diese Idee nicht als erster hatte ;)) und dann am Ende nach Belieben zu mischen (ohne viel EQing). Desweiteren kam mir die Idee, dafür ein Bändchen einzusetzen (für unten, oben hätte ich mein Shure SM81 genommen), weil das ja quasi schon die Frequenzverteilung eingebaut hat. Macht das Sinn? Warum wird für Kontrabass so selten ein Bändchen genommen (ich habe selbst (noch) keins, würde mir aber mal eins zulegen wollen, wenn es einen Grund gibt). Natürlich bin ich auch für alle anderen Ideen offen, einen gescheiten Kontrabass-Sound hinzubekommen. Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!!
 
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Hallo, @HempyHemp ,

bei der Kombi "Bändchen am Kontrabass" sähe ich Probleme mit der typischen Baßwiedergabe vor allem traditioneller Bändchen-Mics, die haben nämlich eine kräftige Baßanhebung, die Du dann sicherlich mittels EQing wieder 'rausziehen müßtest. Allenfalls beim gezupften Kontrabaß könnte die blitzschnelle Transientenwiedergabe noch von Vorteil sein... wenn Bändchen, dann am ehesten ein eher "moderner" abgestimmtes wie z. B. ein Audio Technica AT4081, dessen "Baß-Bauch" nicht soo extrem ist und das auch eine etwas weitere Höhenwiedergabe, ebenfalls immer noch die gute Impulsiwiedergabe besitzt.
Meine Wahl wäre wohl ein Großmembraner auf ungefähr halber Korpushöhe, das wäre für einen gezupften Kontrabaß eine gute Ausgangsposition für den Mix aus Bässen einerseits und dem Zupf-Impuls andererseits. Insofern, soweit ich das im Beispielvideo erkenne, macht ihr das ja schon so.
Eine Alternative könnte ggfs. auch eine Grenzfläche sein...

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich hab keine Erfahrung mit der Materie, aber aus Interesse mal im Mikrofonbuch nachgeschaut. Dort wird neben einigen Großmembrammikrofonen auch das Beyerdynamic M 160 empfohlen. Aber wie schon erwähnt: nur angelesenes Halbwissen.
 
Hallo,

...ja, richtig, aber das M160 ist auch was ganz Spezielles - an das ich jetzt gar nicht gedacht habe. Ein Bändchen (genauer: Doppelbändchen) mit Hyperniere - die allermeisten Bändchen sind Achten. Hat laut Frequenzschrieb auch einen ganz netten Nahbesprechungeffekt...

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo,

das m160 hatte ich auch schon einige Zeit auf der Wunschliste (u.a. auch für E-Gitarre)... Mal schauen, vielleicht kann ich es mal irgendwo ausleihen.
An eine Grenzfläche hatte ich noch garnicht gedacht, da habe ich hier nur das Beta 91a von Shure, und das verbiegt den Sound doch schon ordentlich (aber ich hatte es mit dem Kontrabass nie getestet).

Vielen Dank für euer Input!!
LG,
Julian
 
Also Bobby Owsinski macht in "Aufnehmen wie die Profis" folgende Vorschläge mit Bändchenmikrofonen (ansonsten aber auch GMKs und KMKs):
  1. Positionieren Sie ein Bändchenmikrofon wie das Coles 4038 oder das Royer R-121 ungefähr 60 cm vom Instrument entfernt und richten Sie es auf den Bereich unterhalb des Stegs.
  2. Postieren Sie ein Bändchenmikrofon hinter dem Bass auf der Höhe des Stegs, um dem Klang mehr Wärme zu verleihen.
  3. Richten Sie ein Bändchenmikrofon 10cm über der rechten Hand auf den Kontrabass. Dabei sollte es mehr auf die höheren Saiten weisen.
Habe ich mangels Bändchen noch nicht ausprobiert, aber das steht noch auf der Todo Liste.
 
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Das AT4081 bringt für mich nicht den gewünschten Bauch. Es hat einfach nicht genug Low End, da ist das M160 schon besser unterwegs. Ich hab mal versuchsweise auch ein Golden Age R1 vor meinen Kontrabass gestellt, etwas unter dem Steg, ca 40-50cm Abstand, das schiebt dann schon ordentlich, macht aber kaum mehr Höhen. Es klang irgendwie sehr weich, allerdings mit einem Hang zum Dröhnen. Das kann aber auch mein Bass sein, ein billiger Sperrholz. Außerdem bin ich einer der größten Kontrabass-Stümper vor dem Herrn. Das macht ja auch viel aus.
Wenn das C214 ähnlich viel Low End hergibt wie das C414, dann ist das schon nicht ganz verkehrt.
Keine schlechte Wahl, meiner Meinung nach, ist ein DPA 4099 oder ein ATM350. Die bringen einen recht ausgewogenen Sound ohne viel von der Umgebung mit aufzunehmen. Das kann man dann ja immer noch mit einem mit dem EQ behandelten C214 Signal mischen, wenn notwenig. Aber die beiden kleinen Clips sind für mich schon mal eine gute Wahl.
 
Bevor hier geraten und gerätselt wird, wo das Mikrofon hinkommt und wo es hinzeigt: Kopfhörer auf, hören was das Mikrofon hört. Dann geht das alles schnell und es ist auch klar zu hören was welchen Unterschied macht. In den alten BBC staff training manuals stand oft das Coles für Kontrabass, aber nicht zuletzt deswegen, weil es für so gut wie alles eingesetzt wurde. (zurecht) (ist super empfindlich, das Teil) Nicht zuletzt der Hauptgrund war die Richtwirkung (8) und das gleichzeitige mikrofonieren vieler Quellen - Multitracking war damals nicht so das Thema. Der Tipp von Basselch ist natürlich nicht verkehrt, er weiß ja von was er spricht. Aber vor Ort können so viele Faktoren abseits des Ideals im Spiel sein, daß nur das eigene Beurteilen weiterhilft.
 
Hi,

vielen Dank nochmal für eure Ratschläge!!!
Das ATM haben wir bereits am Bass und nutzen es auch als eine weitere Option.
Für gewöhnlich turne ich mit Kopfhörer und Mikro vor dem Kontrabass rum. Meine Idee war nur, dass ich evtl. mit einem anderen Mikro mehr Bauch untenrum bekomme, wobei ich gerne mit einem weiteren Mikro auf dem Hals arbeiten will (wie eingangs auch geschrieben). Natürlich kann ich am EQ rumdrehen und das mache ich auch und ich bin mir auch bewusst, dass das alles für die richtigen Bass-Aufnahme-Profis nur dilletantische Spielereien sind, aber mein Gedanke war eben, dass ich mehr (wie ich es auch bei der Gitarre mache) mit unterschiedlichen Mikros an unterschiedlichen Positionen arbeiten kann (ja, natürlich achte ich auf die Phase :)) und somit weniger mit dem EQ eingreifen muss sonder eher mit den Verhältnissen der einzelnen Mikros arbeiten kann. Und da war die Idee mit dem Bändchen für unten. Ich weiß, dass es keine allgemeingültige Lösung gibt und Foren-Ratschläge immer sehr subjektiv sind, mir ging es lediglich um ein wenig Input. Und den habe ich ja bereits dankenswerterweise bekommen. Vielen herzlichen Dank auf jeden Fall für eure Tipps!
 

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