Kriegt Nitro Lack wirklich einfach Risse?

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Moin Leute,
Mich beschäftigt in letzter Zeit sehr das Thema Nitro Lack, besonders das Altern davon. Ich höre immer wieder das Nitro Lack über die Zeit Risse kriegen soll, aber wenn ich mir Bilder von alten Gitarren ansehe (meistens von Gibson) haben die meisten, selbst 58/59/60er Les Pauls, keine erkennbaren Risse. Kommt es also darauf an wie man seine Gitarre behandelt/pflegt? Man kann ja auch zwischen, bei Gibson, High Gloss und VOS unterscheiden was macht da eigentlich den Unterschied, ist das eine etwa "Reisanfälliger" als das andere?

Cleane Grüße Fil
 
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Wie kommst du darauf das alte Gibson Gitarren das nicht haben ....?
https://photos.smugmug.com/Guitars/1959-Gibson-ES-345-Callie/i-ftRpHpw/0/a928b96a/XL/1959 ES 345 (Callie) 034-XL.jpg

https://photos.smugmug.com/Guitars/Ed-Kings-58-Darkburst/i-ZqznCp8/0/7ab4760a/XL/DSC_1426-XL.jpg

Klar ist das nicht so auffällig wie bei manchen RIs aber gibt es immer wieder mal. Ansonsten ist Nitrolack
nicht gleich Nitrolack. Da gibt es Unterschiede und genau so wie in den 50er ist das nicht mehr.
Und große Temperaturunterschiede sind ein Grund warum Nitro reissen kann.
 
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Die richtigen Risse sind haarfeine Risse, die sehr schmal sind. Die allermeisten Vintagegitarren vor der Verwendung von Poly haben diese. In neuer Zeit wird das künstlich mit Rasierklingen gemacht, das sieht aber ganz anders aus als richtiges Checking.
Der frühere Nitrolack war ohne Weichmacher, die heute auch wegen der industriellen Verarbeitung im Lack sind. Der Lack reißt dann nicht oder nur wenig.
Ursache Temperatur Unterschiede und auch etwas Schwund.
14DD32C4-09A6-48E3-8669-BBAFE318FD35.jpeg
 
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Die richtigen Risse sind haarfeine Risse,
Gibt es denn "falsche" Risse?!
In neuer Zeit wird das künstlich mit Rasierklingen gemacht, das sieht aber ganz anders aus als richtiges Checking.
Das sind dann ja wohl eher Schnitte, Kratzer oder Riefen...

Das ist schon eine spannenden Baustelle. Manche kaufen extra Nitro-Gitarren und setzten die dann gezielt Temperaturen und Witterung aus, um möglichst schnell viele "schöne" Risse zu bekommen. Andere kaufen eine gebrauchte Nitro-Gitarre und beschweren sich, dass ein 10-15 Jahre altes Instrument vereinzelt kleine Lackrisse hat... :ugly:

Gruß,
glombi
 
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Ja es gibt auch falsche Risse, erstmal die mit Werkzeugen herbeigeführten und dann die die aufgrund von begrenzten thermischen Einwirkungen eine falsche Orientierung haben. Ist so mit vielen Sachen, wenn man es weiß sieht man es und es nervt ;)

Es gibt auch noch die Leute, die grundsätzlich Gitarren mit Weichmacher freien Nitro und nicht lichtechten Anilinfarben lackieren und die Gitarre dann annähernd natürlich agen.
 
@shackenb als Beispiel für "falsche Orientierung" (Anhang). DAS sind für mich "falsche Risse". und zwar VÖLLIG falsche Risse. So verkauft von einem bekannten Hersteller, der hauptsächlich Nachbauten der Klassiker anbietet.

Wenn ich so etwas sehe, schwillt mir immer der Kamm.
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Es gibt auch noch die Leute, die grundsätzlich Gitarren mit Weichmacher freien Nitro und nicht lichtechten Anilinfarben lackieren und die Gitarre dann annähernd natürlich agen.
was dazu oft nicht gesagt wird (ich habe es jedenfalls noch nirgendwo gelesen): solchermaßen lackierte Instrumente fühlen sich natürlich nicht nur toll an, sehen toll aus (wenn man den alten Look mag) und haben bzw. bekommen schöne "echte" Risse. Sie sind halt auch sonst sehr viel empfindlicher und bekommen schneller auch mal einen Lackabplatzer, wenn man wo aneckt oder an empfindlichen Stellen; zB da wo die Steg- oder Tailpiecebolzen sind. Eigentlich selbstverständlich - man sollte es halt nur wissen.

Über die Auswirkung auf den Ton will ich mich hier jetzt mal nicht auslassen; es gab schon sooo viele bashings und Glaubenskriege ;). man muss es als Ganzes wollen oder man lässt es.
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@Fil_S schau mal in meine Signatur; "Makeover einer alten Tokai Love Rock". da siehst Du so ein vorher-nachher. Vorher war es "Nitro", und nachher war es Nitro.
 

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Son Flegel. Nur weil der bei Andertons ne Gitarre aus dem Regal holt und für YT content mal schnell zerstört.... Wenn der die selbst gebaut oder gekauft hätte würde er es nicht machen..... Just sayin....
 
Von künstlichem Altern bin ich jetzt auch nicht so der große Fan (bei Gibson), trotzdem stellt sich mir immer noch die Frage ob man diese Risse auch vermeiden kann, wenn man seine Gitarre richtig pflegt und Zu Hause lässt. @Dr Dulle, bei einigen muss man das richtige Licht erwischen um sie zu erkennen, wie man in deinen Bildern sehen konnte, trotzdem hab ich Bilder von Gibson Gitarren (1960-1990) gesehen die keine bis vielleicht wenige haben. Aber das Video (@Myxin) war mal ganz interessant zu sehen wie schnell man diese Risse hervorzaubern kann. Sah am ende, meiner Meinung nach, nicht wirklich gut aus aber wenn man nicht warten kann.
 
Die modernen Lacke, auch die meisten am Markt angebotenen Nitro Lacke haben Weichmacher in der Rezeptur.
Das bedeutet, du kannst mit dem Einkaufswagen ne' Delle in die Tür fahren und der Lack bleibt ganz.
Früher sind die Nitrolacke glashart ausgehärtet und dementsprechend bei Temperaturschwankungen gerissen.
(Heisser Auftritt, kalter Kofferraum). Ich poliere gerne Schellack.
 
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Aber das Video (@Myxin) war mal ganz interessant zu sehen wie schnell man diese Risse hervorzaubern kann. Sah am ende, meiner Meinung nach, nicht wirklich gut aus aber wenn man nicht warten kann.

Wenn dich sowas interessiert, schau mal die Videos von Dr. Nitro aka 8Bomb bei Youtube an.

Der hat sogar nen extra Kühlschrank für Gitarren. :D



 
Ich kenn hier jemanden, der hat auch nen Kühlschrank dafür... der russische Kollege war früher einer der Fön und Feuerlöscher Fraktion, so sah der Lack dann auch aus...
 
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Meine neueste Gitarre ist mit Nitro bezogen.
Während nach dem Lackieren fiel während des Trocknens die Heizung aus, da sah der Lack unschön aus. Also nochmal alles von vorne, weil ein Einzelstück (ohne eine Kopie eines lang am Markt befindlichen Modells zu sein) absolut unglaubwürdig daherkommt.
Sie kam dann makellos an.
Als es Schnee hatte, stellte ich sie für Photos raus. Und es kamen Risse.
Mein Gitarrenbauer sagt aber, es ist per se und ausschließlich die Temperatur, sondern die Reaktion mit Feuchtigkeit, die große Spannungen bis zum Riss verursachen.
 

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