Lärmwahrnehmung

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Ich wohne in einem Haus mit 20 Wohnungen und in einer davon wird seit letzter Woche renoviert. Der Lärm geht mir trotz Gehörschutz ziemlich auf die Nerven, gefühlt ist es sehr laut. Die Messungen sagt aber etwas anderes.

Sowohl Dezibel X auf dem iPhone wie auch mein Schallpegel-Messgerät AZ9822 kommen übereinstimmend auf einen Spitzenwert von etwa 75 dBA; der Durchschnitt liegt unter 60 dbA. Dezibel X kommentiert das als "ruhige Straße" oder "normales Gespräch". Mit beidem verbinde ich sehr viel leisere Situationen als den Lärm, den ich gerade höre.

Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen erwünschten und unerwünschten Geräuschen. Wenn ich mit 80 dBA Musik höre, empfinde ich das nicht als störenden Lärm. Trotzdem bin ich überrascht, dass der Baulärm nur so einen niedrigen SPL-Wert erreicht.
 
Eigenschaft
 
Naja, Baulärm beinhaltet ja oft auch Dinge wie Bohren und Hämmern.
Davon abgesehen, dass das ohnehin eher unangenehmer Lärm ist, resoniert das über die Bausubstanz rüber.
Das macht es es wesentlich unangenehmer als Verkehrslärm oder ein Streit/laute Musik aus der Nachbarswohnung, bei dem "nur" Schall auf Wand trifft.
 
Wobei du Äpfel mit Birnen vergleichst. Deine Messung zeigt dir ja das Resultat der Schallausbreitung durchs ganze Haus, während die angegebenen Emissionen die Lautstärke in unmittelbarer Nähe angeben. Eine angeregte Unterhaltung mit zwischen 60 und 70 dBA am Esstisch kann ziemlich nerven, wenn man auf der Couch daneben versucht sich zu konzentrieren. Auch wenn der Nachbar davon durch Wände nicht viel mitbekommt. Und 80dBA Musik mag noch so schön sein, wenn sie nachts im Schlafzimmer stattfindet, werd ich unruhig.
 
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..Trotzdem bin ich überrascht, dass der Baulärm nur so einen niedrigen SPL-Wert erreicht...
Beileid, ich find Baulärm auch zum Kotzen!:whistle:
Neben der schon genannten Veränderung/Abschwächung durchs Gebäude kommt da nebenher noch der Effekt zum Tragen, daß Lärm mittlerweile ein dickes Thema ist. Viele Maschinenhersteller bemühen sich ordentlich, Schallpegel zu senken.
Natürlich gibt es physikalische Grenzen. Man kann zwar den Motor vom Bohrhammer dämmen, aber das Spektakel, welches der Meißel auf dem Beton verursacht, bleibt das gleiche.
 
Subjektives Geräuschempfinden mit einzelnen Schalldruckpegelwerten in Übereinstimmung zu bringen, ist sehr schwierig. Die Signalverarbeitung zwischen den Ohren spielt da gehörig mit. Je nach Art des Geräusches, kann auch ein niedriger Pegel deutlich hörbar und damit störend sein.
Deine gemessenen 60 dBA SPL sind aber für mich nicht in der Kategorie "leise" einzustufen. Das ist mehr als deutlich wahrnehmbar und es wundert mich keinesfalls, dass du davon gestört wirst. Wenn ich z.B. Lüftergeräusche als Vergleichswert heranziehe, dann beginnt für mich "leise" unterhalb von 30 dBA SPL. Das ist eine ganz andere Größenordnung.
 
Gerade getestet: Ein normales Gespräch mit beiläufigen Kommentaren zum Fussball macht 50-50dB. Der Fernseher alleine packt die 60 und wenn mehrere durcheinander reden, kommen wir hart an die 70dB(A). Da sind 60 dB(A) schon sehr laut, wenn sie so im Zimmer ankommen. Braucht kein Mensch.
 

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