Lautstärkeschutz beim Proben

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windplayer
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Wir haben einen kleinen Proberaum und kriegen die Akustik (mit Schlagzeug und E-Gitarren) von der Lautstärke her nicht gut in den Griff (der Wunsch ist bei den anderen auch nicht besonders groß, leiser zu sein). Ich spiele Synth und mir klingeln am Ende der Proben oft die Ohren, was auf die Dauer nervt (und auch nicht gut sein kann).
Erste kleinere Tests zum "Ohrenschutz" (z. B. Ohrstöpsel) habe ich schon probiert. Problem ist, dass es mich sehr irritiert, wenn ich z. B. Ohrstöpsel trage und alles andere ziemlich dumpf klingt (auch mein Synth). Ich habe überlegt, ob man einfach Ohrschützer (ähnlich wie Bauarbeiter) nehmen könnte, aber die verfälschen den Umgebungssound und meinen eigenen Sound bestimmt auch. Für In-Ear-Systeme kann ich die anderen aus der Band definitiv nicht motivieren, sodass ich eine eigene Lösung finden muss. Meinen Synth könnte ich sicherlich auch per Kopfhörerausgang auf einen Kopfhörer legen, sodass ich mich auf jeden Fall gut hören könnte. Ich habe mal probiert, meinen Sound nur auf eine Seite des Kopfhörers zu legen, das finde ich aber eher irritierend. Ich habe auch überlegt, ob "noise cancelling" Systeme wie bei Earpods eine Lösung sein könnten. Ich strebe auf jeden Fall eine Lösung an, die simpel und effektiv ist und freue mich auf eure Vorschläge!!
 
Du solltest auf jeden Fall Gehörschutz tragen, egal wie es erst mal klingt, ein Gehörschaden ist es nicht wert. Und dann einfach experimentieren - aber erst mal was in/auf die Ohren!
 
Hi,
ich weiß nicht wieviel Erfahrung Ihr schon habt, aber das ist ein typisches Problem einer Anfängerband. Das kenne ich auch noch, und wir haben uns dann sehr schnell Ohrenstöpsel besorgt.
In Deinem Fall würde ich mir qualitativ hochwertigen, angepassten Gehörschutz vom Hörgeräteakustiker machen lassen.
 
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... angepassten Gehörschutz vom Hörgeräteakustiker machen lassen.
Genau das ist auch meine Empfehlung. Ich spiele damit seit mehreren Jahren in Orchestern und Bands. Die "dämpfen" nicht, sondern die dort eingesetzten Filter senken "nahezu" linear die Lautstärke um einen gewünschten Dezibelwert.
 
Hörschutz kann man sich anfertigen lassen - mit einem kleinen Löchlein drin: Frequenzgang ähnlich dem ohne Stöpsel, wunschweise Reduzierung etwa zwischen 12 und 20 dB erhältlich.

Ich bin stattdessen ziemlich bald von Stöpseln zu In-Ears übergegangen. Teure Angelegenheit, aber ziemlich effektiv. Allerdings brauche ich den Sound der restlichen Band noch über Mikrofone, die ich mir dann mit meinem Keyboard zusammen über ein Behringer Flow-8 mische. Sieht natürlich ein bisschen albern aus, aber auf der Bühne kann man ja den Monitorsound evtl. aus dem Hauptmischer bekommen.
 
Vielleicht als Vorstufe zum angepassten Gehörschutz mal im Shop von "Earasers" vorbeischauen. Hatte da wohl auf irgendeiner Messe mal einen Flyer mitgenommen, der mir vor einiger Zeit wieder in die Hände fiel; daraufhin habe ich mir mal ein Paar bestellt. Habe nur den Fehler gemacht, die über das große A zu bestellen und nicht direkt im Shop, dementsprechend habe ich mich da angesichts einem dutzend verschiedener Angebote ohne vernünftigen Produktschlüssel vertan und das Model "US Standard" statt "EU Standard" erwischt (stand so nicht drin, wäre nur bei genauestem Hinsehen der dB-Werte aufgefallen, hier hatte ich wohl maximale und durchschnittliche Absenkung durcheinandergebracht). Werde daher wohl nochmal die Variante mit etwas höherer Dämpfung nachbestellen. Grundsätzlich machen die aber einen guten Eindruck und sind auch angenehm über einen längeren Zeitraum zu tragen.

Es gibt X verschiedene Dämpfungen, die auch drauf optimiert sind, dass der Sound nicht so dumpf klingt wie bei den Billigst-Stöpseln aus der Wühlkiste. Eine gewisse "Färbung" wird man aber immer haben. Das Optimum wäre dann letztendlich tatsächlich InEar-Monitoring. Kabelgebunden muss das auch gar nicht unbedingt teuer sein.
 
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mon, inzwischen bin ich bei dem thema rigoros: nach einem in frühester kindheit durch lautstärke erworbenen tinitus auf beiden ohren und nach jahrzehnten auseinandersetzung mit diesem thema in verschiedenen bands gibt es inzwischen nur folgende lösungen:
die band akzeptiert dies als problem und spielt insgesamt leiser (was bei akustischem drumset plus e-git und ... schwer wird auf eine erträgliche lautstärke zu drosseln) und ist bereit sich auf inear monitoring einzulassen.
sollte dies nicht der fall sein, würde ich die band verlassen.
es lohnt sich nicht dein gehör für ein vermeintliches 'wir sind ja so cool gefühl' zu gefährden.

gruß, horst
 
Einfache Variante: sich selbst um ordentlichen Gehörschutz kümmern. Banderprobt bei mir (als Tieftöner): Alpine MusicSafe Pro. Vorteil: günstig, effektiv. Nachteil: irgendwo geht natürlich Klang verloren. Ich konnte gut damit leben. Kommt auf einen Versuch an. Auf jeden Fall besser als Oropax oder Mickymäuse für die Baustelle.

Noblere Variante: InEar. In einer meiner früheren Bands haben wir "hybrid" gespielt, sowohl mit InEar als auch mit Amps, weil jemand partout kein InEar wollte. Dafür hatten wir eine echt gemäßigte Lautstärke für eine Rockband. Nachteil: man möchte ja auch noch was auf die Ohren kriegen, und das ist technisch halt doch ein wenig mehr Aufwand. Stichwort Mikro-Abnahme Instrumente etc..

Aufwändigere Variante: überprüfen, wo der zu viele Lärm herkommt. Für aufgeräumteren Sound sorgen. Boxen-Aufstellung optimieren. Bei den Kollegen der Dünnsaiter-Fraktion einfach mal den Bass-Regler am Amp deutlich zurückdrehen (kein Witz, funktioniert oft erstaunlich gut!). Hintergrund: wenn's speziell bei den tiefen Tönen "zu viel" wird, hilft die soundmäßige Entschlackung. Bei mir als Basser war's mal der Wechsel von einer 15"-Box auf eine 210er. Gerade Gitarristen stellen sich zu Hause gerne mal einen fetten Sound ein, der für sich genommen auch richtig gut rüberkommt, in Kombination mit Bass-Drum und Dicksaiten-Bediener dann aber einfach "too much" sein kann. Nachteil: kann 'ne Menge Arbeit und Überzeugung erfordern ... und die Bereitschaft der werten KollegINNen, doch mal an das große Ganze zu denken und den soundmäßigen Ego-Trip runterzufahren ... Ach ja: Lautstärke-Spitzen bei höheren Tönen lassen sich recht gut wegdämpfen (Teppich, Akustikelemente). Je tiefer die Töne werden, desto mehr Aufwand müsste betrieben werden - da wäre die Entbassung des Sounds noch die einfachste Variante.

Kleine Anekdote dazu: ich war 2019 Teil der Rockin 1000 im Frankfurter Stadion. Beim Soundcheck gab's noch Probleme. Schließlich wurde durchgesagt, dass alle Bassisten (180 Leutz) an ihrem Amp doch den Bassregler um eine Markierung runterdrehen sollten. Prompt funktionierte die ganze Chose ...
 
(was bei akustischem drumset plus e-git und ... schwer wird auf eine erträgliche lautstärke zu drosseln)
"Erträglich" ist relativ. Aber ich habe auch in Rockbands mit verzerrten Gitarren selten so ein Problem gehabt. Im Gegenteil, disziplinierte/erfahrene Musiker schaffen das problemlos.

Vor einigen Jahren hab ich mal vorgespielt bei ner Partyband, die wirklich massiv laut war, da hab ich dann (aus verschiedenen Gründen) abgesagt.
 
Erträglich" ist relativ
völlig richtig. deswegen habe ich ja 'und inear' geschrieben. selbst für inear in einem kleinem raum ist es leichter wenn extreme lautstärke nicht alles zumatscht.
 
Hallo!

Für In-Ear-Systeme kann ich die anderen aus der Band definitiv nicht motivieren, sodass ich eine eigene Lösung finden muss.

Wenn Du InEar nutzen möchtest, müssen das ja die anderen nicht.
Wenn Du guten InEar Hörer nimmst, am besten Custom nach Ohrabdruck gefertigt, bekommst Du von dem was im Proberaum aus der Anlage kommt so gut wie nichts mehr mit. Du machst Dir Deinen Mix in der für Dich richtigen Lautstärke und hast Deine Ruhe.
Allerdings kosten gute Custom InEars einiges. Ich habe mir grade welche von Hörluchs gegönnt.
Sind richtig gut und erstklassiger Klang. Kostenpunkt allerdings 850 Euro.

Im Proberaum musst Du ja nicht gleich mit drahtlos anfangen. Denn eine gute Sennheiser InEar Funkstrecke schlägt dann mit nem 1000er zu Buche.

Gruß
sven
 
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Wir Keyboarder brauchen i.d.R. sowieso keine drahlos-IEMs. Sind meist stationär im Einsatz.

Schau dich um:
- Hörschutz von der Stange
- Hörschutz mit abgegossenen/angepassten Ohrstücken
- IEMs geschlossen von der Stange, mit Mikrofonabnahme der anderen Bandmitglieder und Mix auf die Ohren
- IEMs geschlossen mit abgegossenen/angepassten Ohrstücken, mit Mikrofonabnahme der anderen Bandmitglieder und Mix auf die Ohren
- IEMs halboffen mit vordefinierter Dämpfung für die 'Ambience'
Alles jeweils mit Vor- und Nachteilen (in Bezug auf Klangqualität, Preis, Flexibilität, festen Halt).

Man sagt, dass optimale Dämpfung nur mit angepassten Ohrstücken funktioniert. Ich kann nicht sagen, ob das stimmt, weil ich mit Standard-Ohrstücken eh nicht klarkomme - am ehesten noch mit Memory-Foam.

Ich habe in den sauren Apfel gebissen, nachdem nicht nur das Ohr-Geklingel nach der Probe heftig war, sondern auch mein Tinnitus sich als Problem schon in der Probe erwies: Ab gewissen Lautstärken konnte ich gar nicht mehr einschätzen, wie ich selbst klinge vor lauter 'Ohr-Geklingel'.
 
Moin,
ich würde auch erstmal mit dem kabelgebundenen System und IEM Hörern von der Stange arbeiten. Das ist überschaubar von der Kostenseite. Ich nutze nur ab und an InEar, ~1x/Jahr, das nicht angepasste Zeugs tut es dafür auch.
Würde ich es öfter nutzen, hätte ich schon angepasste Hörer, aber aus Kostengründen habe ich das bisher rausgeschoben.

Setzt allerdings voraus, das der Rest der Band abgenommen wird und ein Monitorsignal zur Verfügung steht.

Bis dahin kann ich auch die Alpine MusicSafePro empfehlen. Günstig leicht und färben mMn ausreichend wenig.

Ciao
Monkey
 
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aber das ist ein typisches Problem einer Anfängerband.
Nö, ist es nicht. Ich kenne eine Menge sog. Profis die anballern als gäbe es kein Morgen. Die ideale Lösung wäre halt runter vom Gas. Nur sind dazu halt ausschließlich die schlauen Leute bereit. Ich habe übrigens auch die Alpine im Koffer um mich vor den unverbesserlichen zu schützen.
 
Danke für eure vielen Tipps. Ich vermute, die Idee eines angepassten Hörschutzes (der die Lautstärke einfach reduziert und nicht verfälscht, ist wahrscheinlich das beste. Das günstige Alpine MusicSafePro für zwischendurch ist sicherlich auch nicht verkehrt.
Nur interessehalber:
- Gibt es eigentlich Over-Ear-Lösungen, die Lautstärke reduzieren statt zu verfälschen?
- Was ist mit Noise cancelling-Funktionen? Gibt es auch Hörschutzlösungen, die mit diesem Verfahren arbeiten?
 
Komisch, erst so viele Antworten - dann gar keine mehr?

Ich bin noch auf diese Over-Ear-Kopfhörer gestoßen, anscheinend extra für Musiker: https://www.alpine-gehoerschutz.de/products/alpine-defender

Ich habe die Hersteller mal angefragt, ob dieser Kopfhörer die umgebende Musik tatsächlich einfach nur dämpft - und nicht verfälscht.
 
moin, das ist kein kopfhörer sondern ein reiner gehörschutz, da ist eine verfälschungsfreie dämpfung sicher nicht zu erwarten.
---
leider wirst du nicht drumrum kommen geld auszugeben.
 
Ich finde es ja sehr belustigend, dass die kostengünstigste und wirksamste Option immer gleich konsequent ausgeschlossen wird, nämlich die mit Runter vom Gas. wo hat das denn angefangen dass man immer nur mehr die Auswirkungen bekämpfen will und nicht die Ursachen? Ok, "belustigend" ist definitiv das falsche Wort, "befremdlich" ist da viel passender.
 
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Hallo Mfk…, ich gebe dir absolut Recht. Ich bleibe dran, aber in der Band-Konstellation ist es nicht so einfach.
Danke für die Einschätzung zu den Over Ear Kopfhörern. Vielleicht noch ein letzter Satz von euch zu Noise cancelling Systemen. Sind solche Systeme sinnvoll, oder verringern sie nur „vermeintlich“ die Lautstärke?
 

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