Leslie leise

[triple-b-bass]

Hallo zusammen,

ich lese ja schon eine geraume Zeit mit und hab mich jetzt doch entschlossen einzusteigen.
In unserer Band (triple-b = Boogie, Blues und Bier) bis ich eigentlich nur der Bassist, hab allerdings
auch Klavierunterricht genossen und bin für das Equipment zuständig.
Wir spielen eigentlich ausschließlich auf älteren Instrumenten (Roland RD700-GX, Fender-Rhodes Mark II, Hammond Xk2, Hammond X5 usw.)
Von meinen alten 4-Saitern garnicht zu reden

Jetzt zu meiner Frage :

Die alte Gurke X5 steht bei mir im Probenraum und hängt an einem Leslie 760.
Hat bislang brav ihre Bluesdienste verrichtet, seit gestern jedoch ist die Lautstärke bei vollem Pedalausschlag und Volume-Poti auf Anschlag
auf einmal gefühlt auf ein 1/4 geschrumpft. Hat jemand ne Idee ob ich im Leslie oder in der Hammond mit der Suche anfangen soll ?

mercy im Voraus,
Jo

 

[Don Leslie]

Immer die Frage, ob es die Orgel oder Leslie ist. 760er Leslies neigen zu folgenden Fehlern:

Durchbrennen der 430 Ohm Widerstände oder auch anderer Drahtwiderstände in den Endstufen.
Führt dazu, daß die Endstufe nur noch auf einem Ast läuft. Äußert sich dann aber auch in starker Verzerrung des Tones.
Auch die 2N3055 Endstufentransistoren neigen zum Ausfall.

Die Endstufe hat ja Potis, die man per Schraubenzieher erreicht. Diese können schonmal schlechten Kontakt entwickeln. Also mal die Potis zu- und wieder aufdrehen.

Meist kann man solchen Problemen nur mit geeignetem Meßgerätepark (sprich: Oszilloskop) zu Leibe rücken.
Da kann man dann sofort sehen, ob

a) das Signal am Lautsprecher den richtigen Pegel hat
b) richtige Signalform (Sinus rein => Sinus raus)

Ausgefallener Hochtöner gibt auch den Eindruck eines starken Lautstärkeverlusts.

Ansonsten Endstufe mit Netzteil ausbauen und zum Nachsehen Einschicken. (PN)

 

[triple-b-bass]

Hi,

das ging ja mal fix. Also Hochtöner geben denselben leisen Ton von sich, verzerrt ist nix, nur leise. Bevor ich das Dingens aufschraube
werde ich wohl mal in den Proberaum meines Bruders gehen, da steht nochmal ein 760, allerdings mit combo preamp II.
Ich schließe das mal an mein Leslie an und klemme den D50 an, ich denke das ist ein pragmatischer Weg.
Bevor ich mich an meine längst vergangenen E-Technik Vorlesungen erinnere und aus unserer Firma ein Oszi mitnehme
versuche ich mal lieber einen einfachen Weg.
Die Tips sind aber trotzdem sehr hilfreich, ich stöber jetzt mal die Servicemanuals durch, zu einem Schraubenzuieher-Dreh lass ich mich hinreißen.

lg, Jo

 

[triple-b-bass]

Hi,

also mein Leslie is i.O., mit Combo tut alles, die XK2 dran - kein Unterschied zum 760 meines Bruders.
Ich hab jetzt mal an den Line-Out der alten Dame mit einem Fender verbunden - immer noch leise.
Ich trenne mich ungern von dem alten Mädchen, aber horrende Reparaturpreise will ich auch nicht berappen.
Ich hab mal das Servicemanual durchblättert, da gibts ja jede Menge pot. Ausfälle.
Liegt das evtl. nur am Vorverstärker ? so ganz hab ich den (amerikanischen !) Schaltplan noch nicht durchschaut.
Hauts mir was kaputt, wenn ich einen externen Preamp vorschalte ?

lg, Jo

 

[Don Leslie]

Das Servicemanual zeigt ja gute Diagnoseprozeduren auf, mittels derer man die Ursache finden können sollte.

 

[triple-b-bass]

Hi,

alles tut wieder. War ein simples Kontaktproblem, d.h. eine kalte Lötstelle.
(Hat mein Arbeitskollege, E-Ing. von Beruf nach einem Abend rumbasteln rausgekriegt und gleich gefixed. Mercy Klaus an dieser Stelle!)

Werde jetzt aber trotzdem die alte X5 Dame in Rente schicken und einmotten, kann evtl. von einem alten Jazzer in der Gegend eine B-100 kriegen.
Ich denke das ist ein mehr als angemessener Ersatz

Vielen Dank für die Tips,
lg, Jo