Liedermacher braucht Hilfe beim Mischen von Demos

AntiHippie
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Sehr geehrte Musikergemeinschaft,

Ich habe mich in erster Linie hier angemeldet, weil ich Hilfe brauche. Kurz zu mir: Ich mache schon länger Musik, habe aber vom Aufnehmen wenig bis gar keine Ahnung. Jetzt möchte ich ein paar Songs als Demos aufnehmen um damit zu arbeiten, also die ein bisschen durch die Welt zu schicken, aber ich bin nicht zu 100% zufrieden mit dem Ergebniss und würde mich über jede Art von konstruktiver Kritik freuen.
Kurz zur Technick:

- Software: Cubase 5
- Mischpult: Xenyx Q802 USB von Behringer
- Gitarrenmikrofon: Superlux HI-10
- Gesangsmikrofon: Behringer XM8500

Der Song wurde mit einer Ibanez Westerngitarre aufgenommen, wobei ich Tonabnehmer und Mikrofon gleichzeitig aufgenommen habe. Ist das überhaupt eine schlaue Idee? An Effekten liegen Equalizer auf allen Spuren, Kompressoren auf den Stimmspuren und ganz am Ende ein leicht zugeschalteter Reverb auf allen Spuren. Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass ich beim aufnehmen etwas faul war, bzw. mir die Übung fehlt, merkt man bei den gedoppelten Gesangsspuren, da kommt mir die tiefere Stimme häufig leicht off vor. Ist das Übungssache oder ein Mixingfehler? Bei Interesse kann ich die Aufnahme auch gerne noch komplett unbearbeitet zur Verfügung stellen. Würde mich freuen, von euch zu lesen und hoffe ich bin hier im richtigen Forenbereich.

Hier der Song: https://soundcloud.com/user-655234511/bus-der-nie-kommt-demo
 
Eigenschaft
 
Die Gitarre finde ich gar nicht schlecht, die Vocals kingen aber sehr "underprocessed"; sehr mumpfig, sitzen irgendwie hinter der Gitarre....

Der Song wurde mit einer Ibanez Westerngitarre aufgenommen, wobei ich Tonabnehmer und Mikrofon gleichzeitig aufgenommen habe. Ist das überhaupt eine schlaue Idee?

Schaden tuts auf jeden Fall erst mal nicht. Ob man dann hinterher wirklich beide Spuren braucht ist natürlich eine andere Frage, die man für sich selbst im Mix beantworten muss.....

Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass ich beim aufnehmen etwas faul war, bzw. mir die Übung fehlt, merkt man bei den gedoppelten Gesangsspuren, da kommt mir die tiefere Stimme häufig leicht off vor. Ist das Übungssache oder ein Mixingfehler?

Definitv Übungssache. Generell finde ich es immer sehr schwierig mich selbst aufzunehmen, weil man halt ständig zwischen "Performance als Musiker liefern" und "Performance als Pruducer kritisch bewerten" hin- und herwechseln muss. Das wird natürlich im Laufe der Zeit besser, aber gerade am Anfang wird man viele Performances als Keeper Take sehen, die man aus einer neutralen Position heraus nicht behalten hätte.

Bei Interesse kann ich die Aufnahme auch gerne noch komplett unbearbeitet zur Verfügung stellen.

Mach mal ruhig. Ist immer einfacher zu bewerten, was man aus der Aufnahme überhaupt rausholen kann, wenn man die rohen Spuren vor sich hat.
 
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Hi

hab mal kurz reingehört, für ne Demo klingt das nicht schlecht, die A-Gitarren klingen zeitweise etwas spitz und meines Geschmacks zu wenig füllig (ist aber eher eine Aufnahme/Instrumentenfrage, und keine Mixingspezifische)

aber was mich etwas stört ist der gedoppelte Gesang.. das passt teilweise sehr gut, aber anderorts wieder weniger gut zusammen (Timing noch vom Ausdruck)
es gibt Werkzeuge mit denen man das Timing von Dopplungen angleichen kann, zb Vocalign, das geht aber auch nur dann, wenn die Aufnahmen ähnlich genug sind.
in deinem Fall müsstest du eher, händtisch durch alle Aufnahmen gehen, und diese per Hand zurechtrücken, und bestimmt auch einige stellen neu aufnehmen, und so sachen wie Atemgeräusche solltest du überhaupt aus den Dopplungen komplett rauseditieren, das ist schon einiges an Aufwand und die Frage ob sich das dafür steht. damit meine Ich, warum müssen die vocals hier dermassen ständig gedoppelt zu hören sein? was ist deine Intention dahinter.
Dopplungen in diesem Sinn sind vorallem dann wirkungsvoll, wenn sie einen Akzent (Steigerung) setzen wollen, aber vielleicht nicht unbedingt durch den ganzen Song gehen

nur weiter so!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und willkommen in Board....

Auch ich muss sagen, das die gedoppelte Stimme (mich) sehr stört, und die Gitarre mumpft in den Tiefen rum.
Diese "Echo" Passage ab 3:45 finde ich eine gute Idee, aber das "Echo" ist zu leise, ev. mit Hallraum oder und Panning akzentuieren.
Weiterhin finde ich das permanente "hochziehen" von Silben (an Schluss einer Zeile) zu oft und zu übertrieben (...Bus der nie kommt...)
 
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es gibt Werkzeuge mit denen man das Timing von Dopplungen angleichen kann, zb Vocalign, das geht aber auch nur dann, wenn die Aufnahmen ähnlich genug sind.

Das sehen die Wesen von SynchroArts aber anders. Mal in die Demos reingeschaut bzw. reingehört?
 
Das sehen die Wesen von SynchroArts aber anders. Mal in die Demos reingeschaut bzw. reingehört?
ich kenne es aus eigener Erfahrung mit Vocalign (nicht Revoice) wenn die zu angleichenden Elemente zu weit ausseinanderliegen (so wie hier in dem geposteten Beispiel), zb die Betonung von Silben/Wörtern zu anders ist, oder irgendwelche Schnaufer oder sonstige Geräusche im Signal sind die auf der Referenzspur nicht sind, tut sich Vocalign manchmal gern ein wenig schwer. da muß man dann erst per Hand ran und bereinigen. Mit den bereinigten, und ggf kürzeren Segmenten gehts dann aber oft sehr gut. :great:
Aber mit gutem Ausgangsmaterial ist Vocalign der Wahnsinn schlechthin, und dank ARA seit einiger Zeit endlich auch direkt in Cubase einsetzbar ohne den mühsamen Weg nach extern.
 
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Den Sound insgesamt finde ich für diese Art Songs eigentlich recht gut, wir reden da nach meinem Geschmack über Details. Anbietbar finde ich es jetzt schon.

Die zweite Stimme ist intonatorisch zwar teilweise ziemlich daneben, soweit ich es hören kann. Aber wenn Du es nicht extra erwähnt hättest, hätte ich das als völlige Absicht interpretiert und das fügt für mich eine leicht trashige Note hinzu, die ich inhaltlich völlig passend finde, zum Bus, der nie kommt. Da hätte ich gesagt: Originell, das muß man erstmal machen ;-)

Gesang hätte ich insgesamt auch ein klein wenig satter und weiter vorne, präsenter gesehen. Wirkt noch ziemlich trocken.
Dafür höre ich für meinen Geschmack zuviel Kompressor auf der Gitarre. Das macht die Gitarre etwas unklar (Ich mag Kompressoren aber generell wenig)

Bei der erwähnten Echo-Stelle am Ende finde ich auch die zweite Stimme zu dünn und zu leise. Das klingt jetzt einfach provisorisch.
Da die zweite Stimme sonst leiser sein sollte als die Lead-Stimme, würde ich entweder das Echo nochmal einzeln auf einer anderen Spur einsingen, oder schneiden und auf eine eigene Spur verschieben. Dann kann man die beiden Stimmen besser aneinander anpassen.

Lese ich es recht, daß Du den Hall ausschließlich am Ende auf der Stereospur dazu gemacht hast ?
Das wäre für mich keine gute Idee. Gesang darf ruhig etwas mehr Hall kriegen als die Gitarre, also Hall als Bus-Effekt nutzen.

Was Timing angeht fällt mir nur die Melodiegitarre auf, im Refrain. Die ist teils etwas zu hektisch. Gegen Ende wird's besser.
Und der Schluß läuft ein wenig auseinander, da war Dir beim Spielen noch nicht klar, was Du genau vorhast ... Das dürfte gerne vorher geklärt werden.

Auf jeden Fall so weitermachen, klappt doch insgesamt ganz gut :great:
 
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@exoslime Was Dinge wie Atmer und zu unterschiedlich lange Pausen angeht, stimme ich dir zu. Ansonsten variieren unsere Erfahrungen etwas. Teilweise hatte ich das Gefühl, das gerade "mehr Unterschied" bessere Ergebnisse lieferte, als "passt schon fast".
 
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Ich möchte mich an dieser Stelle erstmal für die Antworten bedanken, sehr nett, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Da jetzt doch eine ganze Menge an Meinungen reingekommen sind, die teilweise auch konträr sind, pick ich mir jetzt erstmal ein paar Sachen raus und beantworte die:

damit meine Ich, warum müssen die vocals hier dermassen ständig gedoppelt zu hören sein? was ist deine Intention dahinter.

Ich habe das so in nem Tutorial gesehen und wollte das einfach mal nachmachen. Da hat der Macher allerdings auch gegen eine komplette Band angesungen. Werde mal noch ein, zwei andere Versionen von dem Song fertigmachen und die Doppelungen nur gezielt einsetzen. Im Refrain gefallen sie mir, wie sie sind, aber in der Strophe ist das wohl überflüssig.

Weiterhin finde ich das permanente "hochziehen" von Silben (an Schluss einer Zeile) zu oft und zu übertrieben

Gute Hinweis, da habe ich mich wohl ein bisschen in den dabei entstehenden Klang verguckt und es dann übertrieben. Muss ich mir nochmal in Ruhe anhören.

Lese ich es recht, daß Du den Hall ausschließlich am Ende auf der Stereospur dazu gemacht hast ?
Das wäre für mich keine gute Idee. Gesang darf ruhig etwas mehr Hall kriegen als die Gitarre, also Hall als Bus-Effekt nutzen.

Hast du richtig gelesen, werde ich mal ausprobieren.

Da die zweite Stimme sonst leiser sein sollte als die Lead-Stimme, würde ich entweder das Echo nochmal einzeln auf einer anderen Spur einsingen, oder schneiden und auf eine eigene Spur verschieben.

Ist defenitiv auch eine Idee wert. Wird gemacht.

Was Timing angeht fällt mir nur die Melodiegitarre auf, im Refrain. Die ist teils etwas zu hektisch.

Wollte schnell fertig werden und habe mich deshalb mir Spuren zufriedengegen, die nicht 100% on point waren. Bin vielleicht a weng faul manchmal :).

Und der Schluß läuft ein wenig auseinander, da war Dir beim Spielen noch nicht klar, was Du genau vorhast

Im Part nach der Bridge geh ich vom 120BPM Klick runter und spiel ab da ohne, deshalb klingt das wahrscheinlich so und ich sollte da nochmal mit etwas mehr Geduld rangehen.

Kleines Fazit: Nochmal Danke für die super Tipps, fühle mich schon sehr willkommen hier. Werde die Tage leider eher wenig Zeit für die Musik haben, aber ich werde die ganze Nummer nochmal überarbeiten und mich dann wieder melden.
 
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Hallo,
die Stimme zu doppeln bringt gerade in dichteren Arrangements mehr Fülle und sorgt so auch für mehr Intimität. Für Sing/Song-Sachen würde ich das eher nicht machen, idR ist da mehr als genug Platz für Stimme.
Was hier allerdings einen deutlichen Effekt hätte, wäre die Gitarre zu doppeln und etwas links u. rechts im Panorama zu verorten. Dann würde auch die kleine Gitte mehr Platz haben und ggf. auch einer zweiten Stimme an der Stelle Raum lassen.
 
So, hat eine ganze Weile gedauert, aber bevor ich anfange hier mal richtig im Forum rumzustöbern, möchte ich das Ganze noch kurz zum Abschluss bringen:
Ich habe mich jetzt entschieden, das mit dem Overdubben erstmal komplett sein zu lassen, stattdessen einfach Live aufzunehmen und fertig ist. Dieses ganze Mixing und Mastering Sache ist dann doch deutlich komplizierter als ich mir das zunächst gedacht hatte und ich muss mich da erstmal einarbeiten. Falls noch jemanden interessiert, wie es jetzt klingt: https://soundcloud.com/user-655234511/bus-der-nie-kommt Ansonsten erstmal frohe Weihnachten und angenehme Feiertage gewünscht.
 

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