Loving for Today (Cover by Blind Doc KvA and friends) via VST Connect

Stratomano
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Corona macht erfinderisch, auch was die Musikproduktion angeht.

Die meisten von uns hoffen, dass alles bald vorbei ist. Ich denke, es wird noch etwas dauern. Daher habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich meinen Horizont und meine musikalischen Möglichkeiten erweitern kann. Schön wäre es, wenn man doch Freunde und Gastmusiker im Homestudio hätte und etwas aufnehmen könnte......

Geht, auch Coronakonform. Und wenn irgendwann wieder alles beim Alten ist, wird man die neuen Möglichkeiten nicht mehr weglassen.

Bei mir war es die Entdeckung von Steinbergs VST Connect Pro.
Dafür habe ich mir ein paar Freunde eingeladen und eine neue Sängerin kennen- und schätzen gelernt.

Zuerst mussten die Musikerkolleginnen und -Kollegen erstmal mit der Software zurecht kommen und ich mit dem Bedienen der Software. Nach einigen Versuchen und Schwierigkeiten lief es dann gut und es wurde immer problemloser.

Für das Projekt hatte ich Tinsley Ellis " Loving for Today" ausgesucht. 2009 auf seinem Album "Speak no Evil" erschienen. Der Song ist sehr rockig ausgelegt, Gitarrenlastig und wohl auch nicht jedermanns Sache. Aber wie es immer so ist: Was kann ich daraus machen?

Wichtig bei diesem Song fand ich den Wechsel zwischen lauten und sehr ruhigen Passagen. Das "Runterdrehen" der Dynamik ist ein sehr wichtiges Element und nicht immer ganz einfach. Dabei sollte die Spannung nicht abfallen. Ich wollte es in den ruhigen Passagen "schwebend" haben, in den lauten Passagen "rockig".

Equipment:
Wie ich schon schrieb: Aufgenommen mit VST Connect Pro (Kostenpunkt 200,-) auf meiner Seite und VST Connect Performer bei den Mitmusikern/Innen. VST Connect Performer ist kostenlos und unabhängig von irgendeiner DAW. Es ist ein Standalone Programm, damit der Mitmusiker seinen Part aufnehmen kann während er den Mix vom Studio über seinen Kopfhörer hört. Da ich mit Cubase arbeite, kann ich den einzelnen Musikern auch eigene Mixe erstellen, die Ihnen entgegen kommen.
Die Pro-Version auf der Homestudio-Seite hat den Vorteil, dass man sich die hohe Qualität der Aufnahmen (z.B., 24bit/48KHz) im Nachhinein vom Rechner des Mitmusikers runterziehen kann und diese in Cubase automatisch an der richtigen Stelle eingebunden wird.
Ich möchte jetzt nicht das ganze Programm erklären, dazu gibt es gute YT-Videos. Aber es funktioniert gut und man ist unabhängig vom Ort.

In unserem Falle waren wir 500km getrennt (Freiburg-Hannover).

Leider weiß ich nicht das ganze Equipment der Mitmusiker/Innen.
- Für die Harp kam ein Rode NT1 zum Zug, das ganze in ein Steinberg Audio-Interface. Trocken aufgenommen und schließlich in Cubase mit einem Saturation-Plug-In, Gitarren-Amp-Simulation und Kompressor versehen. Als Send natürlich Delay und Hall.
- Bei der Sängerin weiß ich es leider nicht, welches Mikro sie benutzt hat. Ich glaube auch ein Rode. Falls Interesse ist, frage ich nach. Ansonsten bearbeitet mit Izotope Nectar.
- Der Bass wurde trocken in ein Steinberg Audio-Interface gespielt und dann mit Saturation und einer Bass-Amp-Simualtion (IK-Multimedia) und Kompressor versehen.
- Die Orgel habe ich mit Native Instruments Vintage Organ eingespielt
- Die Gitarren sind sämtlich nur ein Instrument: Paul Reed Smith McCarty (w. Rosewood neck, Bj. 2004). Amp war der Kemper-Profiler mit Profiles von Michael Britt (Marshall JTM45 und Matchless). Ich tweake da gar nicht viel. Lediglich für die Solos nehme ich den Gain-Regler etwas höher. In der Regel nehme ich nicht sehr stark verzerrte Sounds sondern eher moderate und dann eben den Gain-Regler bei Bedarf ein "Tucken" höher gedreht.
- Drums: Diesmal habe ich (zum ersten Mal) mit Superior Drummer 3 gearbeitet. Das ist schon eine mächtige Drummachine. Ich habe sicher nur an der Oberfläche gekratzt, aber für's Erste musste es reichen.

Das Ganze wurde dann in Cubase gemastert (ich habe in der Regel von Anfang an beim Mix schon einen milden Kompressor als Insert im Stereo-out, weil mir der Mix-Down dann leichter fällt. Ich mastere sozusagen gleich mit dem Mix. Im Stereo-out findet man auch noch Izotopes Ozon 9 und einen Exciter von Waves.

Video:
Boah, ich hatte keine Videoaufnahmen von den Mitmusikern. Daher musste ich auf was ganz anderes zurückgreifen. Na ja, ist nicht das Gelbe vom Ei.
Aber seht selbst.

Wenn ich was vergessen habe, gerne nachfragen oder auch Anregungen.



Grüße
Stratomano
 
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Hallo Stratomano,

Dein/Euer Cover gefällt mir in mehrfacher Hinsicht ziemlich gut:)

Ich finde Deine Gitarrenparts in diesem Song sehr dezent, passend und geschmackvoll: der Groove kann dadurch schön atmen und wird nicht mit "too many notes" zu gekleistert. Auch Dein Crunchanteil im Sound ist gut dosiert, so dass man schon noch etwas mit Bending und Vibrato arbeiten muss, um die Noten an den wichtigen Stellen zu halten.

Die Sängerin gefällt mir auch. Sie hat Ausdruck und sie kann gerade aus singen. Eventuell wäre für den Song eine etwas rauere Stimme noch passender gewesen. Aber das ist jammern auf hohem Niveau. Ich finde es immer wieder klasse, wenn man über Musik-Collaborationen was Positives mit bekommt.
Ich denke - Pandemie hin oder her - in diese Form des virtuellen Musizierens wird sich auch noch weiter durchsetzen. Habe da selbst ein paar gute Erfahrungen gemacht und der Austausch mit "Gleichgesinnten" macht einfach Spaß!

Den Sound hast Du gut gemixt. Ich scheue weiterhin den Umstieg auf Superior Drummer 3. Ich werde es wohl aber in diesem Jahr noch machen. In dem Zusammenhang muss ich vermutlich auch meinen in die Jahre gekommenen DAW-Rechner austauschen müssen. Wie war der Einstieg bei Dir in punkto Lernkurve bzw. wie CPU-lastig ist das Drum-Plugin ? Dass Du da noch nicht komplett durch bist, ist mir klar.

Freue mich auf weitere Songprojekte von Dir!

Grüße aus Franken und sei bekekst - wolbai :great:
 
@wolbai

Danke für Deine Worte.

Ich denke auch, dass nach Corona (wann das auch immer sein mag)
diese Form der Zusammenarbeit bleiben wird.
Im Grunde muss der Studiomusiker nicht mehr mal eben mit dem Flugzeug irgendwo hin. Reicht eine gute Internetverbindung und fertig. Ist wie im Control Room und im Aufmahemraum, man sieht sich nicht durch eine Scheibe, sondern über den Monitor. Talkback inklusive.

Der Umstieg auf SD3 ist nicht soo schwierig, wenn Du mit Addictive Drums gearbeitet hast. Es gibt nur deutlich mehr Möglichkeiten, die Du ja aber nicht nutzen musst.

Ich habe mir die Software auf eine getrennte, externe SSD mit USB3 gezogen (nicht die von Toontrack angebotene, sondern eine eigene, die ich noch hatte, eine Samsung SSD T5, 1TB). Mein AMG-Rechner (Ryzen 5 1600x, Asus B350 MB, 16GB RAM) hat kein Problem damit.
Das Drumset fraß bei mir ca. 1,7 GB RAM. Du kannst aber auch den GB Verbrauch drosseln, indem Du SD3 nur die Drums laden lässt, die wirklich für Dein Stück gebraucht werden. SD3 reduziert dann dann die Kitpieces und die Artikulation auf das, was in Deinem Song vorkommt.
 
Hallo @Stratomano,

Danke für die Infos zu Deiner DAW-Rechnerausstatung, in Verbindung mit dem Toontrack Drum-Plugin und Deine ersten Eindrücke zur Lernkurve.

Dein Rechner ist in etwa mit meinem, hinsichtlich der CPU-Leistung und RAM-Ausstattung, zu vergleichen. Das ist beruhigend, weil ich eigentlich ungern extra dafür einen neuen DAW-Rechner anschaffen möchte (meine Schwabengene machen sich da ganz deutlich bemerkbar :D). Interessant finde ich des weiteren, dass die externe SSD-Karte über USB-3 nicht zu langsam ist. Ich hatte eigentlich vermutet, dass ich meinen Rechner mit einer internen SSD-Karte aufrüsten muss.

Und für jeden Song ein neues Drumkit zu verwenden, finde ich eh' ein fragwürdiges Unterfangen: ein Drumkit entsprechend zu "mikrofonieren" und damit aufnahmefähig einzurichten (in voller Analogie zu einem realen Drumkit im Studio) ist aus meiner Sicht ein ziemlicher Aufwand. Habe auch noch nie von Drummern im Studio gehört, die für jeden Song ein neues Drumkit verwenden. Und das aus gutem Grund.

Wünsche Dir viel Spaß bei weiteren Songprojekten, in Verbindung mit Deinem neuen "Drummer" ;)
 
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