macOS: träge Softwarepflege?

murmichel
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Vor ein paar Wochen ist von Apple ein neues Desktop-Betriebssystem erschienen, macOS 26 "Tahoe". Preview-Versionen gab es schon lange vorher. Und wie jedes Mal reißen die Hersteller von musikalischer Soft- und Hardware erschreckt die Hände zum Himmel. Das ist alles so plötzlich und so neu und nein, unsere Software ist darauf noch nicht vorbereitet. Die lieben Benutzer mögen doch noch mit einem Update des Betriebssystems warten, bis die Hersteller endlich hinterher gekommen sind. Wann immer das sein mag, denn natürlich sagen sie dazu nichts.

Wenn ich mir die Kompatibilitätsliste von Sweetwater anschaut, dann muss ich mir die Augen reiben. Der weitaus größte Teil der dort aufgeführten Hersteller macht noch nicht einmal eine Aussage dazu, ob ihre Produkte mit dem aktuellen Betriebssystem funktionieren.

Ich finde, diese Hersteller machen es sich ziemlich einfach und lassen währenddessen ihre Kunden hängen. Was ist mit Käufern neuer Computer? Wenn ich jetzt eines der neuen MacBook kaufe und das hat schon macOS 26 vorinstalliert – kann ich das dann gar nicht für musikalische Zwecke verwenden? Oder muss ich erst ein altes Betriebssystem installieren, sofern das überhaupt geht?
 
Das war irgendwie gefühlt schon immer so. Viele Mac-user warten daher immer ab, bis Version x.1 oder sogar x.2 erscheint. Ist halt Aufwand, jedes Jahr neu alles durchzutesten und ggf. auch anzupassen.
 
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Ich habe in den letzten Wochen haufenweise Musik-Software auf einem Mac Studio mit „Tahoe“ installiert. Ein Problem zwischen diesem Betriebssystem und der Software konnte ich dabei nicht feststellen.
 
Das war irgendwie gefühlt schon immer so. Viele Mac-user warten daher immer ab, bis Version x.1 oder sogar x.2 erscheint.
Ich finde, das ist keine gute Entschuldigung für die Hersteller. Und, wie geschrieben, was sollen denn die Käufer von neuen Macs tun, wenn nun mal das aktuelle Betriebssystem vorinstalliert ist?

Ich habe in den letzten Wochen haufenweise Musik-Software auf einem Mac Studio mit „Tahoe“ installiert. Ein Problem zwischen diesem Betriebssystem und der Software konnte ich dabei nicht feststellen.
Wenn du das kannst, dann sollten das die Hersteller doch mindestens ebenso gut können.
 
Keine Ahnung wie das zustande gekommen ist. Würde die bei MS OS genau das gleiche Theater veranstalten kämen sie nie mehr raus aus dem Theater Modus und es gäbe nie eine kompatible MS OS Version. Obwohl sich das immer wieder grundlegende Dinge verändern im Unterbau.

Tatsache ist, Plugins sind vor allem angewiesen auf die Einhaltung der Protokolle die sie darstellen. Also VST3, AU und Pro Tools Format. Daran hat sich aber seit Jahren nichts geändert weshalb ich auch seit Jahren ohne Probleme jeweils nach Erscheinen das neue OS installiere. Vorher Time Machine Backup. Und dann drauf damit. Ergebnis, läuft wie vorher sieht eben was anders aus.
Kann natürlich bei Treibern anders aussehen. Konnte ich aber in meine Setup auch keine Probleme feststellen. UAD Hardware, UAD Apollo Twin X. Und iUAD immer auf dem neusten Stand und von denen habe ich auch noch nie eine Mail bekommen im Stil von "ACHTUNG ACHTUNG!!! Eine wichtige Durchsagen. Auf keinen Fall ein Update machen auf die neue MacOS Version!!!!. Wer es dennoch tut verliert jeden Anspruch auf Garantie und haftet selbst für eventuelle Folgeschäden!!! Ende der Durchsage".
 
Ich hatte vor kurzem einen Arturia Audiofuse Studio Interface bestellt. Richtig geiles Gerät und sehr guter Klang der Wandler, auch die Bedienung war genial. Hätte ich gerne behalten. Kurz danach habe ich meinen Macbook auf Tahoe geupdated und schon hängte sich die Arturia Mixer-Software auf. Folgendes schreibt Arturia auf ihrer Website:
Sehr geehrte Nutzer,

Bitte halten Sie sich vorerst mit dem Upgrade zurück.

Wie bei jeder größeren Veröffentlichung eines Betriebssystems empfehlen wir Ihnen dringend, noch nicht auf macOS Tahoe upzugraden.

Wir beginnen gerade mit der Validierungsphase für alle unsere Produkte, Software-Instrumente und -Effekte, Hardware-Geräte und alle unsere Utilities – bis zum Ende dieser Validierungsphase (die möglicherweise einige Monate dauern wird), können wir nicht garantieren, dass alles ohne potenzielle Stabilitätsprobleme funktioniert.
Das hat mir dann den Rest geben und ich hatte keinen Bock eine 880,- Investition - wenn nicht jetzt vielleich in ein paar Jahren - in den Sand zu setzten. Habe das Teil retourniert und mir überlegt, dass ich am liebsten einen Interface hätte, der überhaupt keine Software benötigt. Da aber der Neve 88m etwas schwach auf der Brust ist in Sachen Kopfhörerausgang bin ich dann bewußt bei einer Firma gelandet die ihre Software sehr schnell und gut pflegt: RME.

Das kostet halt, Software zu pflegen. Vor allem muss das dann auch gewollte Firmenpolitik sein, auch die Produkte zu pflegen die bereits verkauft sind! Für gebotene Hardware-Qualität und die Arbeit die sich die Firma mit ihrer Software machen, zahle ich gerne den Aufpreis, wie z.B. bei RME und Fractal, auch wenn ich nur hobbymäßig unterwegs bin. So mache ich mir das passend und kann auch weiterhin bei meinem aktuellen Alle-zehn-Jahre-ein-Rechner-für-Alles-Konzept bleiben.

Würde ich professionell damit arbeiten, hätte ich auch sicher ein oder mehrere reine Audio-Rechner die nur sehr konservativ geupdated werden würden und Tahoe würde mir auf diese Rechner den Buckel runterrutschen.
 
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Ich sitze auf der anderen Seite: Software Entwicklung auch für Mac, wenngleich nicht im musikalischen Bereich.

Das Vorhandensein von macOS Beta Versionen heißt noch lange nicht (leider), dass man damit auch sinnvolle Aussagen bei Tests bekommen kann. Gerade Apple ist sehr strikt mit Sicherheitsvorschriften (Notarization, z.B.), die sich noch bis kurz vor einem Release ändern können. Die Betas sind gut als Usability-Testing und um zu sehen ob das UI noch funktioniert, aber die Auswirkungen auf Installer, neue Sicherheitsmechanismen, Quarantine-Neuerungen und so stehen bis ganz kurz vor dem Release leider nicht fest.

Insofern muss ich jetzt mal die Kollegen der genannten und nicht genannten Hersteller etwas in Schutz nehmen. Es geht bei Apple nicht wesentlich schneller, wenn man nicht im ganz engen Zirkel drin ist (und da sind nur sehr wenige drin, viele sind auch in den letzten Jahren rausgeflogen). Wir können quasi erst mit Erscheinen eines macOS anfangen, darauf produktiv zu testen.

P.S.: Ich schreibe den Text hier gerade auf meinem Dienst MacBook, das ich noch nicht auf Tahoe aktualisiert habe ;) Ist aber auch kein Test-Rechner von uns.
 
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Derweil hoffe ich schon wieder aufs 26er Update, in dem hoffentlich das pottenhässliche Liquid Glass wieder abgeschaltet werden kann. Was für ein Designfail!

BTT: Insgesamt hat nach meinem Eindruck die Zeit deutlich abgenommen, in der die Softwearehersteller am Testen und Anpassen waren. Die Entwicklertools sind da anscheinend doch deutlich besser geworden.
 
Die Entwicklertools sind da anscheinend doch deutlich besser geworden.
Eindeutig ja.

Ich wollte noch eines hinterherschicken: Die Apple User sind recht schnell, was OS updates angeht. Das liegt natürlich auch daran, dass Apple sie quasi zu den Geräten "pusht". Wenn heute ein Windows 13 rauskäme würde die Mehrheit der User vielleicht beim nächsten Rechnerwechsel über ein Update nachdenken (überlegt mal, wie viele noch auf Win 10 oder gar 7 arbeiten). Bei macOS sind das zum Teil Tage bis die User updaten wollen :)

Einesteils macht da Apple was richtig, andererseits wird die gefühlte Wartezeit natürlich lang :)
 
Nun Ja man kann auch mal andersrum fragen: Warum werden Hardware- und Pluginhersteller jedes Jahr aufs neue gezwungen, ihre Software anzupassen nur weil Apple meint, am USB Stack schrauben zu müssen oder die Bedingungen für Installation und Updates zu ändern?
Kann das nicht einfach mal zehn Jahre durchlaufen wie bei Windows 10?

Immerhin kostet die angeschlossene Hardware in einem Studio mal das 10 bis 20fache eines Mac, da fliegt eher der Computer raus als das Nord Stage, der Virus TI, die Soundkarte und so weiter.
Apple weiß das auch und updated Logic und FC auch auf der vorletzten OS - Version.
 
War das nicht schon zu System 7 Zeiten so? Da kam ein neuer Mac und die Hersteller (konkret in meiner Erinnerung "Digidesign") haben dazu geraten, diesen erstmal nicht zu verwenden.
 

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