Martin DX1 ae LH und HPL?

[RoosterCogburn]

Hi Folks,

ich bin neu hier und möchte mich gerne erst einmal vorstellen. Ich heiße Pawel und spiele nun seit einiger Zeit Gitarre und ich liebe es. Höre selbst sehr gerne Songs von cash, Clapton, Willie Nelson, Kristofferson etc.

Bisher habe ich auf einer, für Rechtshänder ausgelegten, Tenson gespielt. Hört und fühlt sich nicht gut an. Nun soll es eine aus dem Hause Martin werden. Die DX1 ae als Linkshändermodell. Ich entscheide allerdings nicht nur wegen dem Ruf oder weil Martin ein Name ist. Nein, ich denke viel mehr das zwischen Musiker und Instrument eine gewisse Harmonie vorhanden sein muss...

Nun zu meiner frage:

Was denkt Ihr über die Langlebigkeit von HPL? Kann man damit rechnen das dieses Material noch in 10 - 15 Jahren keine Pilze bekommen hat und aufgequollen ist? HPL hat sicher auch viele gute Eigenschaften, als aller erstes würd ich sagen, es ist Umweltfreundlich, es Dämpft die hohen und sehr tiefen Töne bei sehr lautem spielen etwas ab, was gar nicht mal so verkehrt ist und ist natürlich Günstiger. Die X-Serie von Martin hat sicher so seine Vorteile, keine Frage...Aber es ist eben doch, in meinen Augen, nichts "Wahrhaftiges". Was denkt Ihr? Sorry, wenn die frage schon mal dran war, habe da nichts passendes gefunden.

Diese Gitarre soll im Haus bleiben, für alles andere hab ich dann den Backpacker.

Hat jemand von euch mal die Gitarre von Willie Nelson gesehen? [url]http://media.tumblr.com/tumblr_kw3pld5Ua61qawmrb.jpg[/URL]


Diese ist ja wirklich alt...Meint ihr HPL kann da wirklich rankommen? Auch wenn eben die Decke nicht aus HPL ist.

Bin für jede Antwort sehr Dankbar und freu mich von euch zu lesen!

Beste Grüße, P.

 

[rw]

Dia Langlebigkeit sollte wirklich kein Problem sein. (Übrigens könnten ja auch in Holzgitarren Pilze wachsen..., sicherlich ist HPL nicht schlechter)

 

[RoosterCogburn]

(Übrigens könnten ja auch in Holzgitarren Pilze wachsen..., sicherlich ist HPL nicht schlechter)

Danke für deine Antwort. Darf man fragen ob du es denkst, das es lang hält, oder dies weißt? Ich glaub Martin macht ja schon seit einigen Jahren was mit HPL.

Im Netz findet man so wenig, ebenso wohl wie das mit Luftbefeuchtern etc. ist. Sonst reicht ja normales lüften, egal ob Sommer oder Winter.

 

[king_manni]

Hab schon ein paar Martin X-Serie in der Hand gehabt. Ich mochte sie wirklich gern und hab mir auch schon manchmal überlegt eine zu holen. Aber dein Vergleich mit der Gitarren von Nelson ist halt Western und Konzert Gitarre. Nichts desto trotz sind die HPL Gitarren von Martin echt robust

 

[Disgracer]

Was denkt Ihr über die Langlebigkeit von HPL? Kann man damit rechnen das dieses Material noch in 10 - 15 Jahren keine Pilze bekommen hat und aufgequollen ist? HPL hat sicher auch viele gute Eigenschaften, als aller erstes würd ich sagen, es ist Umweltfreundlich, es Dämpft die hohen und sehr tiefen Töne bei sehr lautem spielen etwas ab, was gar nicht mal so verkehrt ist und ist natürlich Günstiger. Die X-Serie von Martin hat sicher so seine Vorteile, keine Frage...Aber es ist eben doch, in meinen Augen, nichts "Wahrhaftiges". Was denkt Ihr?

Die Frage ist: wieso sollte es großartig aufquellen? Holz quillt auf, wenn es nass wird, aber wenn man seine Gitarre nicht in den Regen oder die gefüllte Badewanne legt, passiert da nix. Trockenheit ist deutlich gefährlicher.
HPL ist ein Kunststoff aus Papier und Harzen, wobei der Harzanteil deutlich höher ist, als bei normalen Hölzern. Das quillt also noch deutlich weniger auf. Zudem sind heutzutage eigentlich alle Gitarren irgendwie lackiert, so dass die Angriffsfläche eh recht gering ist (eigentlich nur IM Korpus), und minimal durch Diffusion durch den Lack (da kommt es dann etwas auf den Lack an, aber im Normalfall ist das vernachlässigbar gering)
Mit den Pilzen verhält es sich ähnlich: die brauchen auch ein feuchtes Klima um zu wachsen. Das sollte hier in Deutschland ziemlich schwierig zu realisieren sein, wenn man die Gitarre nicht grad im privaten Schwimmbad aufbewahrt.

Generell gilt: geh mit deiner Gitarre vernünftig um, und lager sie dort, wo du dich auch wohl fühlst, dann passiert auch nix.

Im Netz findet man so wenig, ebenso wohl wie das mit Luftbefeuchtern etc. ist. Sonst reicht ja normales lüften, egal ob Sommer oder Winter.

Ob "normales Lüften" reicht, kommt drauf an, wo du wohnst. Ich hab hier z.B. nen Luftbefeuchter, weil es im Winter sonst deutlich unter 30% Luftfeuchte sinkt. Zu hohe Luftfeuchte (konstant deutlich über 60%) hab ich hier nie.

 

[BenChnobli]

Ich habe hier eine DX-AE1. Und die habe ich nicht zuletzt deswegen gekauft, weil ich dem HPL in bezug auf das im verhältnis zu Deutschland extremere klima, in dem ich wohne, mehr zutraue (das ist subjektiv und hat keinen wissenshintergrund). Warm/kalt - feucht/trocken kommen bei mir machmal in schnellem wechsel vor. Und die Martin steckt da einfach im gitarrenständer. Mit einer teuren vollmassiven würde ich das nicht machen

Soviel ich Google weiss, gibt es HPL-gitarren erst seit ~1998 (man korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre vergoogelt habe). Das heisst, langzeiterfahrungen zur haltbarkeit und zum verhalten des materials über die jahrzehnte hinweg kann es damit noch gar nicht geben.

Punkto kreativität, musikalität und genius kann man Willie Nelson gern als idol hernehmen, wenn es jedoch um gitarrenpflege geht, würde ich empfehlen, sich nach anderen vorbildern umzusehen

Gruss, Ben

 

[rw]

Danke für deine Antwort. Darf man fragen ob du es denkst, das es lang hält, oder dies weißt? Ich glaub Martin macht ja schon seit einigen Jahren was mit HPL.

Martin baut die HPL-Gitarren seit 1998 (http://bluebookofguitarvalues.com/A...rer_Models.aspx?id=MARTIN_ACOUSTIC_X_SERIES); Ärger mit dem Material ist nicht populär geworden. Im Baubereich gibt es die HPL-Platten ja schon deutlich länger, sind explizit für den Außenbereich geeignet (und zieren so als Blenden auch unser Haus).

 

[RoosterCogburn]

Das waren die Antworten die ich mir erhofft habe. Ja, es ist eben doch so das, trotz der jahrelangen Erfahrung seit 98, HPL doch irgendwie was neues ist. Wenn ich das so lese glaube ich sogar, das HPL die Gitarrenwelt die kommenden Jahre immer mehr erweitern wird.

Und da hast recht Ben, da sollte ich mir ehrlich ein anderes Idol suchen als Nelson :-DDD

Ich möchte diese Gitarre auch überwiegend oder nur daheim lassen, auf einem Ständer um genau zu sein, und glaube mit einem Luftbefeuchter vom großen T werd ich sicher nichts falsch machen. Diese Investition von 10 - 20 Euro kann ich auch noch springen lassen.

Gut ich danke euch allen sehr für die sehr hilfreichen Antworten!!!

Viele Grüße!!

 

[Corkonian]

HPL ist nichts neues. Als Resopal ist es seit den 1930'ern als vielseitig einsetzbarer Werkstoff bekannt.
Einzig der Einsatz im Gitarrenbau koennte als "neu" definiert werden, aber so weit sind Moebelschreinerei und Gitarrenbau auch nicht voneinander entfernt.

Ausserdem reden wir hier ueber ein Einsteiger-Instrument. Bestenfalls ueber ein Instrument der unteren Mittelklasse. Ich koennte
genauso fragen, ob eine HBJC503CEQ oder eine FG700 auch 15 oder 20 Jahre halten. Die Antworten waeren wohl aehnlich.