Mastern auf Bandmaschine

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Hallo Leute,

wir haben eine EP aufgenommen und wollen in den nächsten Wochen ins Mastering. Musikalisch geht es Richtung früh-Neuziger "Rage Against The Machine"-Sound. Es ist zwar HiGain-Gitarre, aber wir wollen bewußt weg vom "Brett" bzw. weg vom NuMetal-Sound ala Linking Park. Schon beim Recording war uns ein warmer Sound exrem wichtig und wir haben teilweise auf nostalgische Mics (wie Melodium 42B) oder entsprechende PreAmps (wie Lorenz V241 Tube) zurückgegriffen. Nun steht unweigerlich im Raum diese Linie fortzuführen und das ganze nun auch über Band zu mastern.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Auf welche Anbieter habt ihr zurückgegriffen? Lohnt es sich den Mixdown da durchzuschleifen? Oder eher nur einzelnen Spuren (bspw. nur Drums => Transienten etc.). Ich weiß, dass es auch eine Religionsfrage ist bezüglich echter Bandsättigung oder entsprechenden Plug-Ins. Würde aber gerne eure Meinunge und Tips dazu hören. Wir planen das professionell machen zu lassen und nicht selbst mit irgendwelchen uneingemessenen Bandmaschinen...

Thanks!
 
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An der Vielzahl der Antworten siehst Du das das keiner mehr macht auch der Kollege Signalschwarz nicht. der zu allem eine Meinung hat. Ich hab leider nie auf einer Senkelmaschine gemastert, Obwohl ich auf einer Fostex B16 gearbeitet habe. da war das DAT Tape aber schon erfunden:D Mastering ist nicht nur das mischen auf ein Mastertape sondern das gezielte erstellen eines Gesamtsounds und das Limiting.
Kollege Signalschwarz kann Dir bestimmt Tips geben.
 
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wenn die Aufnahme bereits digital ist, kann man das imho auf der Hardware knicken
(da tun's auch gute Plugins)
wäre analoges Bandmaterial vorhanden, würde ich es anders einschätzen...
die Bandsättigung ist dabei (imho) eher ein Nebeneffekt - irgendwie klingt das anlog 'anders'
mein einsames Beispiel: Vista Chino 'Peace' (soll praktisch eine voll analoge Produktion sein)

cheers, Tom
 
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...der echte Bandsound entsteht ja auch dadurch, daß alles auf Band aufgenommen wurde, und nicht nur auf Band gemastert wurde.
Mit PlugIns kommt man relativ nah ran, wenn man ein entsprechendes PlugIn zuerstmal auf allen Einzelspuren verwendet, und dann für das Mastering ebenfalls nochmal ein entsprechendes PlugIn verwendet.
Das dürfte den gewünschten Effekt genauso erzielen wie ein echtes Mastering auf Band.
 
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Ich sehe keinen Vorteil. Was hat man davon, wenn man analog mastert, dann aber ohnehin wieder digital speichert, um das Material wieder analog auszugeben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mastering auf "altertümlich wirkenden" Bandmaschinen einen Klangvorteil bringt. Die Färbung mag anders sein. Aber meiner Meinung nach ist die Färbung im Mixing für das Ergebnis viel entscheidender. So kann ich im Mastering auch mit diversen Effekten nachfärben. Doch dieser Bereich geht schon mehr in Richtung subtiler, indirekter Wahrnehmung. Stumpfer Lack wird auf Hochglanz poliert. Ich bezweifel, dass eine Bandmaschine im Mastering wirklich mit modernen Plugins konkurrieren kann. Für den Mix sieht das wieder anders aus.
 
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Welch seltsamer Beitrag :gruebel:

Ich sehe keinen Vorteil. Was hat man davon, wenn man analog mastert, dann aber ohnehin wieder digital speichert, um das Material wieder analog auszugeben?
Man hat die klangliche Veränderung, die das überspielen bzw. die Verwendung vom Tape bewirkt. Das ist ja auch der gewünschte Effekt. Ob das ein Vorteil ist, hängt davon ab man diese Veränderung mag.
Dass man das Material danach wieder digitalisiert liegt am Medium (CD) und der besseren Archivierungsmöglichkeit. Dabei wird aber der Klang nicht verändert. Dass das Material am Ende analog abgespielt wird liegt nun mal daran dass wir keine Roboter sind, sondern Menschen :D

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mastering auf "altertümlich wirkenden" Bandmaschinen einen Klangvorteil bringt. Die Färbung mag anders sein.
Wie du schon schreibst, das färbt eben... und auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst, es soll Menschen geben, denen diese Färbung gefällt ;)

Aber meiner Meinung nach ist die Färbung im Mixing für das Ergebnis viel entscheidender. So kann ich im Mastering auch mit diversen Effekten nachfärben. Doch dieser Bereich geht schon mehr in Richtung subtiler, indirekter Wahrnehmung. Stumpfer Lack wird auf Hochglanz poliert.
Sie soll ja auch den Sound nicht auf den Kopf stellen, sondern nur die für Tape eben charakteristische Färbung draufpacken. Sowohl für Mixing (also Mehrspurige Tapemaschinen) als auch für Mastering (Stero) wurden/werden solche Maschinen verwendet. Beide haben ihren Sound. Welcher subtiler ist, ist hier doch gar nicht die Frage.
Tatsache ist, dass so ein Mastering einen Effekt hat. Und wenn dieser gewünscht ist, verstehe ich deine Einwände nicht :confused:

Ich bezweifel, dass eine Bandmaschine im Mastering wirklich mit modernen Plugins konkurrieren kann. Für den Mix sieht das wieder anders aus.
Dass es mittlerweile viele Plugins gibt die versuchen so genau wie möglich diese Maschinen zu emulieren gibt dir echt nicht zu denken? ;)
 
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Was das Mastering betrifft- Solche Sättigungseffekte klingen oft einfach nicht gut, wie ich auch dem Effekt auf analogem Weg wenig abgewinnen kann. Man hat da einen gewaltigen Aufwand, ein teures Master, und ein höchstwahrscheinlich durchschnittliches Ergebnis.

Das heute alles auf Vintage getrinnt ist, ist mir auch klar. Der Klang wird dadurch trotzdem nicht besser. Ich halte eben mehr davon, wenn man im Vorfeld während des Mixings solche Effekte gezielt anwendet, und nicht im Mastering die gesamte Summe grob damit bearbeitet.
Ich kann nach Wunsch solche Tools zum Veredeln verwenden. Gewöhnlich brauche ich das aber nicht, da Mastering so subtil ist, dass man sich solche Effekte weitestgehend sparen kann. Eine wichtige Regel ist die folgende: Umso weniger ich im Mastering am eigentlichen Sound machen muss, um zum Ergebnis zu kommen, umso besser wird für gewöhnlich das Ergebnis klingen.
 
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Ob der Aufwand/Kosten und das Ergebnis sich lohnen weis hier wohl keiner, weil wir das Material nicht kennen. Ob du dem etwas abgewinnen kannst, ist echt nicht die Frage.
Es wurde explizit danach gefragt, daher vermute ich, dass man sich mit der Materie schon ein wenig beschäftigt hat.
Ob Vintage klang nun besser ist oder nicht, ist letztlich eine Geschmacksfrage. Es ist auch die Frage, mit welchen Mitteln man einer konkreten Soundvorstellung am ehesten gerecht werden kann.
Natürlich kann man sowas auch im Mixing machen, aber es klingt auch anders. Vieleicht will man ja auch nur den Effekt vom Tape Master haben?

Ich hab das von mir oben verlinkte VTM Plugin. Das emuliert ja auch 2 Arten von Bandmaschinen. einen 16-Spurer und ein Master-Tape. Natürlich klingt es anders wenn ich jeden Kanal im Mix durch die Mehrspur-Maschine schicke, als wenn ich nur die Summe auf das Master-Tape lege.
Aber auch bloß die Summe durch das Plugin zu schicken hat eine deutliche Wirkung - und mir gefällt es absolut gut. Ich habe noch keinen Track gehabt, der nicht davon Profitieren würde.
Im Mix benutze ich dagegen nicht immer das Plugin, weil es je nach Material eben zu stark färbt - und ob das passt ist eben davon abhängig wie man den Sound haben möchten.
Aber beim Master behaupte ich dass es in 99% der Fälle positives bewirkt - gerade weil es nicht zu stark färbt aber dennoch eine sehr angenehme Veredelung darstellt.
Pauschal ist es nicht ganz falsch zu sagen, dass beim Mastern der Sound möglicht wenig bearbeitet werden muss. Üblicherweise verwendet man dort viele kleine Schritte. Das Tape kann einer davon sein (wie gesagt, bei mir ist dieser nicht wegzudenken).

Im Grunde widersprichst du dir ein wenig selbst. Einerseits ist der Effekt so subtil, dass es sich nicht lohnt, andererseits soll beim Mastern nicht mehr viel verändert werden.
Ich habe die Frage so verstanden, dass der Threadsteller sich um diesen Effekt bewusst ist, und einfach nur fragt ob andere ihm ein Studio empfehlen können.

Was Aufwand und Kosten angeht muss das nicht umbedingt wirtschaftlich sein, ist ja nicht unser Geld.
Ich habe ja auch daher und aus Gründen der Einfachheit das Plugin emfohlen - ich kann zwar keinen Vergleich zu einem echten analogen Tape-Master machen, aber Leute mit Ahnung und Name im Business sagen dass es wie echt wirkt... und wie schon mehrfach gesagt - ich finde den Effekt fantastisch.
 
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Danke für die ausführlichen Hinweise. Wir haben uns dazu entschlossen tatsächlich "nur" auf Plugins zurückzugreifen bzw. werden es anschlißened professionell digital mastern lassen. Ich geben Feedback sobald wir damit fertig sind.
 
Hallo Freaks,

Jeder so, wie er es mag - Sound ist und bleibt Geschmackssache. Ein Komplettmastering über Bandmaschine kann schon viel bewirken, wenn man es möchte. Ich habe seit ein paar Monaten Zugriff auf eine Studer PR99 MKII und angefangen, dass ein oder andere aufgenommene Material (Logic Pro 9 + Motu) über die Bänder zu schicken. Klar ist, dass ein analoger Klang dem Menschen wohlwollend entgegenkommt....Klar ist aber auch, dass besonders in den Höhen merkbare Verlußte auftreten, was in meinem Falle mit der Auflösung eines 1/4" Bandes und der entsprechenden Bandgeschwindigkeit zusammenhängt. In den tiefen Frequenzen wiederum ist ein Band immer einem PlugIn vorzuziehen. Durch die analoge Aufzeichnung auf einem bewegten Medium gibt es eine natürliche Sättigung , eine leichte Kompression. Dazu kommen in den namenhaften Herstellern die super Preamps bzw. Eingangssektionen, die ihr übriges zum "warmen" Klang beitragen.
Lange Rede kurzer Sinn - ich schicke die Base, Toms, den Bass und manchmal auch die Vocals separat über das Band. Besonders beim Drum entsteht dadurch extrem viel Volumen und wenn man ordentlich an die Pegelgrenze geht auch eine sahnige Kompresssion mit einer leichten Verzerrung ohne zu Pumpen. Die gerouteten Signale der Bänder werden dann NY-Compression-mäßig den "normalen" Spuren beigemischt oder gänzlich allein übernommen. Je nach erwünschtem Effekt.
Die verschiedensten PlugIns, die ich probiert habe, kann man allesamt nutzen - an eine echte Bandmaschine kommt aber keins annähernd ran.

Ich war mal so frei und hab für Euch mal ein Beispiel zum Gegenhören hochgeladen - nicht übers Pan und so meckern, das ist ein Roughmix, mit dem ich mit der Studer rumexperimentiere.......macht Euch doch bitte selbst ein Bild (Ohr);) vom Unterschied.
Für mich steht jedenfalls fest - satte Toms kommen vom Band ;)

www.spn-x.de/robin/analogtest

Gruß Torpedotorsten
 

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