Moin, jo dann fange ich mal an. die Lackierung ist aus Resten in Lacksrühdosen von einer Autowerkstatt. Die sollten auf den Müll, weil die Sprühköpfe verklebt waren. Das Gehäuse ist unten dunkelgrünmetallic und geht nach oben in Schwarz über. Front unten rot und nach oben hin orange. -Für einfarbig war nirgends genug in der Dose. Die Beschriftung ist mit einem Gummifarbstift für Autoreifen, da war nur die Spitze eingetrocknet. Knöppe, Schalter usw sind vom Müll, irgendwo ausgebaut, oder aus meinen Beständen vom Ramschverkauf bei Conrad. Das Logo hat ne Freundin von mir aus diesem Fensterklebezeug gemacht, um das Loch dahinter zuzupappen. Das Lochgitterchen habe ich aus nem Flohmarktteil (LS-Gitter für Boxen) mit der Schere rausgeschnitten. Hat 1DM gekostet und langt für 20 Verstärker.( der Amp ist ca. 10J alt.) Hinten (ich fang da mal an) ist ne Netzbuchse mit eingebautem Sicherungshalter, ein Schalter für 8/16 Ohm, LS Output, ein DJ-Output mit max.
1V und einem Innenwiederstand von 100 Ohm. das langt für Endstufen, Mixer, und lange Kabel sind auch kein Thema. Selbst bei 600 Ohm kommen noch reichlich 0dB raus.(reicht auch für höherohmige Kopfhörer) Über diesen Ausgang kann man den Amp auch als VV betreiben. LS-OFF ist auch da, der Dampf wird dann an einem Hochlast-R verbraten.
Und nun vorne: Die 2 Soundschalter erlauben 4 deutlich verschiedene Grundsounds: Normal, Mid, Bright, Mid+Bright. Der Rest sollte klar sein, "Standby" nimmt die Anodenspannung weg, die Heizung läuft dann weiter.
Die Grösse vom Amp ist etwa daumenbreit mehr als auf dem Bild.
Also Deckel auf: Die schaltung sitzt auf einem Stück Experimentierplatine mit Lochraster. Trafos separat. Trafos sind ja immer so der Knackpunkt, aber da hatte ich echt Glück: Als Netztrafo habe ich einen Trenntrafo mit 20VA gefunden und vor der Verschrottung wegen Todesfall bewahrt. Trenntrafos sind ja nicht 1:1 gewickelt, sondern haben sekundär mehr Windungen drauf, um die Trafoverluste auszugleichen. -Je kleiner der Trafo, je grösser die Verluste. Ich betreibe ihn rückwärts, er kann dann auch mal mehr als 220V (ALTES TEIL!) ab und sekundär war die Spannung optimal. im Vorwärtsbetrieb kam zuviel Saft und die Röhren fingen das Zwitschern an. Der Ausganstrafo war auch son Treffer, habe da einen kleinen 100V-Übertrager gefunden mit vielen Anzapfungen primärseitig. Ist zwar nicht bifilar gewickelt, aber ich habe 2 Teilwicklungen gefunden, die ganz klasse gepasst haben.
An Röhrensystemen sind 2 Pentoden und 2 Trioden drin, nämlich 2 PCL84. Das waren früher Die Verstärker für Röhren-TV-Audio. Also die Dinger samt Sockel vom Schrott.
Am Klampfeneingang kommt erstmal ein OP zur Spannungserhöhung und Impedanzwandlung. hatte da irgendwo einen OP27 rausgepult verwendet. Irgendwann habe ich den für was anderes gebraucht und einen TL-Typ eingesetzt. Der ist noch drin.
Die Leistung ist 5Watt, aber ECHTE effektivleistung, nix von wegen Musik und wenn aus den Kondensatoren noch was kommt. Der Sound ist so, dass ich den Spruch "wat wisse denn mit dem Batterieladegerät da" von jedem genau nur 1X gehört habe.
Z.ZT. ist ein 12Incher dran, den ich mal für 20DM geschossen habe. Ist son Vintage-ins-Quadrat-Teil. Habe noch nie einen 2ten davon gesehen. weil der in einer offenen Kiste steckt, ist der Bass natürlich magerer als bei meiner 4X12, ansonsten ist der Speaker echt toll.
Die Schaltung habe ich um die vorhandenen Teile herum entwickelt. Klar, Datenblätter, Taschenrechner, Erfahrungen,... Aber bei klampfensound kann man das Ziel nicht wie bei HiFi in Zahlen festlegen, da muss man schon experimentieren, messen und immer wieder HÖREN, was denn nun rauskommt. -Steckt schon Arbeit drin.
Kaputt war noch nie was, nur die Röhrenstifte habe ich mal reinigen müssen. Vor ein paar Jahren bin ich nach Sri Lanka umgesiedelt, und trotz salziger Meeresluft und 85% Luftfeuchtigkeit läuft das Ding im Dauervollgas wie ne 1.
Norbert