Meine Zukunft sitzt auf bunten BĂ€nken

x-Riff
x-Riff
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
10.07.25
Registriert
09.01.06
BeitrÀge
19.147
Kekse
100.777
Ahoi in die Runde!
Ganz frisch an Land gespĂŒlt, noch ohne Begleitung und weitere Gedanken:

Meine Zukunft sitzt auf bunten BĂ€nken

Die Schiffe stechen selt'ner in die See
und landen an bekannten Gestaden.
Die Sonne lockt noch immer das Meer,
ich mag der Möwen Rufe so sehr
und schreibe an meinen Balladen
ĂŒber die Heimat und ĂŒber's Fernweh.

Meine Zukunft sitzt auf bunten BĂ€nken,
in weißen BĂ€rten verfĂ€ngt sich der Wind
und die Schreie der Möwen im Hafen,
wo sich Wellen und Land seit je trafen
und wo wir immer noch gerne sind.
Wo wird sich unser Anker wohl senken?

Die kleine Jolle
zieht's zum Horizont.
Das Segel ist so gelb und gespannt.
Der Abendgruss
geht zum Mann im Mond.
Trabant und Boot nur spÀrlich bemannt.
Ahoi, gut Wind und genug Proviant!

Im Hinterland die frĂŒh'ren GefĂ€hrten
bauten HĂ€user aus Stein und aus Reet.
Schon erwachsen sind deren Kinder,
die LĂŒfte dort schon merklich linder.
Und sie fragen mich, wie es mir geht
und bestellen dabei ihre GĂ€rten.

Die kleine Jolle
nimmt Wellen und Wind,
ab und an das Ruder in.der Hand.
Die Haare hell
wie bei einem Kind.
So vieles ist noch unbekannt
auf hoher See und wohl auch zu Land.


x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
GefÀllt mir. Eine schöne Zeichnung mit ernsten, doch freundlichen Farben. Bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen. :)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
GefÀllt mir auch beim zweiten Lesen.

und lĂ€sst mich etwas ratlos zurĂŒck. Das LI ist etwas unentschieden - zwischen bleiben und gehen. Warum fragt es sich, wo es den Anker senken wird, wenn es doch nur noch selten unterwegs ist und das dann an den bekannten Gestaden oder gleich im Hafen? ist es nicht zuhaus zuhause - dort, wo ihn die Nachbarn grĂŒĂŸen?
Vielleicht wĂ€re es (mir) etwas klarer, wenn das (alte) Fernweh als Erinnerung auftaucht - wie es mal war, und nun, mit weißem Bart am Hafen, da kann man auf der bunten Bank - auf seine Zukunft warten.

:)
VG
FdB
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
und lĂ€sst mich etwas ratlos zurĂŒck.
Geht mir genauso.
Vielleicht wĂ€re es (mir) etwas klarer, wenn das (alte) Fernweh als Erinnerung auftaucht - wie es mal war, und nun, mit weißem Bart am Hafen, da kann man auf der bunten Bank - auf seine Zukunft warten.
Klar, es geht um WidersprĂŒchliches:
Heimatverbundenheit und Fernweh, VerÀnderung und BestÀndigkeit. Das ist vielschichtig.
Trotzdem (oder gerade deswegen) wĂŒrde ich mir wĂŒnschen, dass die Geschichte klarer erzĂ€hlt ist.

Mir ist beim Lesen nicht klar, ob da einer "von oben" auf den Hafen und die Welt blickt oder selber in der Jolle sitzt.
Beim Thema VerĂ€nderung vs. BestĂ€ndigkeit plus beide EntwĂŒrfe parallel in Jungen und Alten und dazwischen irgendwo das LI, kommt fĂŒr mich nicht rĂŒber, was das bedeutet (und damit auch, was die Kernaussage ist):
Ist das jetzt gut, schlecht, der natĂŒrliche Lauf der Zeit, macht es einen traurig, wehmĂŒtig oder von allem ein bisschen.

Ansonsten, Thema und lebendige, bilderreiche Sprache gefÀllt.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielen Dank fĂŒr Eure EindrĂŒcke und Euer Feedback @Frank_de_Blijen und @hobz biz-zejt
habe es mal sacken lassen - und werde es weiter sacken lassen. Denn meine Erfahrungen der Umsetzung von etlichen songs aus neuerer Zeit gehen dahin, dass viel bei der musikalisch-gesanglichen Ebene passiert - und dass das gut ist. Da formt sich der song eigentlich erst wirklich.
Das hat manchmal Auswirkungen auf den Text - nicht nur ZeilenlĂ€ngen, Worte etc. werden (vorwiegend sinngleich) ersetzt, sondern auch der Aufbau Ă€ndert sich mitunter und macht dann einiges klarer. Aber noch mehr passiert: musikalisch-gesanglich wird klar, dass diese Passage eine Erinnerung ist oder auf einer anderen Zeitebene liegt oder ein Traum ist - und plötzlich wird der Sinn klarer, ohne dass sich etwas am Text Ă€ndert. Oft komme ich erst dadurch meinem Text (bevorzugt, wenn dieser in einem Fluss geschrieben wurde) auf die Spur und er erhĂ€lt seine Richtung. Und auch seine emotionale Gewichtung: ob etwas "gut, schlecht, der natĂŒrliche Lauf der Zeit" oder ob es einen traurig, wehmĂŒtig macht oder auch heiter stimmt - das kommentiert die Musik oft besser als es ein Text alleine könnte.

Langer Rede kurzer Sinn: ich entnehme Euren RĂŒckmeldungen, dass es schöne Passagen, Bilder etc. gibt, aber der Sinn bzw. die Geschichte sich nicht erschließt. Es ist nicht wirklich damit getan, dass es im eigentlichen Sinn keine Geschichte mit Anfang und Ende ist, sondern ein Konglomerat aus Zeitebenen und inneren Bildern, die sich um Heimat, Fernweh und "zur Ruhe kommen" bzw. "seinen Anker werfen" drehen. Aus Sicht eines LI, das viel unterwegs war, dessen ehemalige GefĂ€hrten (letzte Strophe) schon lĂ€ngst "gesettelt" sind bzw. ihre Anker geworfen haben (Haus gebaut, Kinder), dessen jetziger Zustand (erste Strophe) eine Art "Zwischenstadium" ist, bei dem die Schiffe noch fahren, aber seltener und nicht mehr an unbekannten Gestaden landen, sondern an bekannten und das LI dies als zwischen den Polen "Heimat" und "Fernweh" verortet. Die zweite Strophe spricht die Zukunft an, mit der entscheidenden Erweiterung, dass es beim Anker werfen nicht nur um das LI selbst geht, sondern um ein "wir", was auf eine Beziehung hindeutet. Bleibt die Jolle: das kleinste Boot, wo gibt, oft das erste Boot fĂŒr Kinder und sonstige Neulinge auf hoher See. Könnte Erinnerung sein, scheint aber nicht nur rĂŒckwĂ€rts gewandt, sondern auch Bild fĂŒr das Kind in uns, die Neugier, das "trotzdem", die Bewegung. Mit der dann eingeworfenen Wendung, dass es auch in bekannten Gefilden und sowohl auf See als auch auf Land einiges zu entdecken gilt: Anker werfen bedeutet nicht unbedingt Stillstand - es kommt auf die innere Haltung an: es gibt ĂŒberall Neues - wenn man Neugier mitbringt.

Wenn an so viele Worte braucht, um einen Text zu erklĂ€ren, dann liegt es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit am Text - es sei denn, man lebt damit, dass er durchaus Verwirrung stiftet, rĂ€tselhaft erscheint, sich nicht erschließt oder es Geduld, MĂŒhe und Aufwand erfordert.

Der Anfang meines posts deutet an, wohin fĂŒr mich die weitere Reise mit dem Text geht: nicht zuerst den Text selbst zu bearbeiten, sondern in die Umsetzung zu gehen und von dort aus zu schauen, was sich da zeigt, ergibt, konkretisiert, kontextualisiert.

Danke fĂŒr Euer Feedback - das sind einige Bojen, die mir den Weg weisen, wenn ich mit dem Text weiter schippere ...

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
das ist ein wichtiger Punkt: Hört man den Text, wirkt er ganz anders als wenn man ihn liest! zig Songtexte sind ĂŒberragend, wenn man sie im Song hört und wenn man nur den Text liest, staunt man fast, dass das so tief geht. Also viel Erfolg damit! Bin sehr gespannt, wie es mal klingen wird!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben