Meinung zum Ambient Deep House Mix (Mit Gedicht :D)

Fiedl
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Hallo zusammen,
endlich konnte ich mich mal wieder durchringen, einen Track zu produzieren. Ich habe gerne Musik die Druck, Melodien und Emotionen mixt und das kommt am Ende dabei heraus. Verwendet wurde Logic Pro X, diverse mitgelieferte Plug-Ins und eine Haström E-Gitarre in die Ampsimulation von Logic gespeist. Auch wenn ich sehr viel über Produktion lese, Tutorial anschaue, etc. ist der perfekte Klang für mich eher noch ein Fragezeichen. Ich nehme daher Kritik aller Art entgegen und würde mich sehr darüber freuen!

https://soundcloud.com/sebastian-oconnell/steps
 
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Heyho,

also erst mal klingt es ziemlich sauber. Die Basis finde ich Top. :great:

Die Gitarren klingen zwar natürlich, aber können sich meinem Empfinden nach nicht so recht mit dem Rest verschmelzen. Timingungenauigkeiten an wichtigen Stellen und die hohe Dynamik könnten hier Ansatzpunkte sein.

Der Kicksound kommt recht bauchig und hart daher finde ich. Ich glaube ein Sound mit weniger tiefmitten und mehr Bässen, sowie Hi-End könnte hier besser passen. Vielleicht mal andere Samples ausprobieren. Oder die Kick runterpitchen und das Hi-end über einen Noizegenerator (z.B sehr kurzes Rauschen drüberlegen, das kann manchmal Wunder wirken) drauf setzen.

Hoffe damit kannst du was anfangen :)
 
Ich schließ mich da in allen Punkten an.
Am meisten stört mich die Kick....
Ich finde das Gedicht harmoniert auch nicht so sonderlich gut mit dem Anfang.
Es klingt so entweder zu schlecht oder wahlweise zu "gut"...

Allgemein ist der Sound auch etwas stumpf. Da wäre auf jeden Fall noch einiges an Möglichkeiten die Elemente sauberer rauszuarbeiten, wenn man die Frequnzen besser aufteilt.
Die Gitarre würde ich auf jeden Fall noch viel viel mehr bearbeiten. Entweder den Gitarrensound versuchen irgendwie zu verschrotten, dass was interessantes dabei rauskommt, oder aber quantisieren bzw. jede Note passend editen, extremst komprimieren, tonkorrigieren und dann vll mit Gitarreneffekten noch etwas rausholen. Vll leichtes Wah, Phaser, Flanger, Chorus... da gibts viele Möglichkeiten. So klingt sie irgendwie sehr "nackt" und "ontop".

Ich würd an deiner Stelle aber erstmal mit den Drums anfangen.

Nichtsdestotrotz ist es musikalisch gut und das is ja schonmal die Hauptsache.
 
Danke ihr beiden!
Mir ist die Bauchigkeit der BD auch aufgefallen. Ich war am Ende im EQ ein bisschen ängstlich, die Tiefen zu weit hoch zu ziehen und hab daher vor allem den Bereich 100-150 betont, nachdem ich mit meiner Referenz verglichen habe, die deutlich mehr Bass in der BD hatte....und auch noch immer hat. Das Gedicht harmonierte bei 120 bpm deutlich besser, jedoch war dann der Track ein bisschen lahm. Das Anpassen auf 122 hat leider alles etwas verschoben. Das betrifft jedoch mehr den Rhythmus. Meintest du das mit zu gut oder zu schlecht?
Bei der Gitarre war es ähnlich. Ich hatte ein sehr starkes Tremolo drauf, hab mich dann gefragt ob das nicht zu stark ist und deutlich reguliert. Kann das Argument aber absolut nachvollziehen. Welcher Vorteil bietet sich daraus, jede einzelne Note zu separieren?

Vielen Dank noch mal für eure hilfreiche Kritik.
 
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Mir ist die Bauchigkeit der BD auch aufgefallen. Ich war am Ende im EQ ein bisschen ängstlich, die Tiefen zu weit hoch zu ziehen und hab daher vor allem den Bereich 100-150 betont, nachdem ich mit meiner Referenz verglichen habe, die deutlich mehr Bass in der BD hatte...
Der Frequenzbereich ist zu hoch. Den würd ich tiefer ansetzen.... vll beim Bass auch noch noch den Bassbereich anheben oder nen tiefen Sinus osc leise dazu packen und dann ggf. (Sidechain)komprimieren mit der Kick. Bei den flächigen Synthis würd ich auch schauen, dass sie vom Lowcut her nicht zu tief gehen. Allgemein würd ich bei den flächigen Synthis so vorgehen, dass sie in allen Frequenzbereichen Luft lassen wo andere Komponenten stark sind.
Das Snaresample würd ich vll auch austauschen oder noch ein weiteres dazulayern, welches mehr Höhen hat. Gleichzeitig aber aufpassen, dass der Hall darauf entsprechend nicht in den höheren Frequenzen zu aktiv wird.

.und auch noch immer hat. Das Gedicht harmonierte bei 120 bpm deutlich besser, jedoch war dann der Track ein bisschen lahm. Das Anpassen auf 122 hat leider alles etwas verschoben. Das betrifft jedoch mehr den Rhythmus. Meintest du das mit zu gut oder zu schlecht?
Entweder das Gedicht lauter machen und mit EQ, Deesser, Kompression usw versuchen so hinzukriegen, dass es wie eine bessere Sprachaufnahme klingt wies jetz ist oder du entstellst es halt...
Du kannst es wenn es dir vom Tempo nicht passt natürlich auch noch mit Editing nen bischen nachhelfen und es entsprechend schneiden. Ne Idee wär bei dem Gedicht auch noch, dass du einzelne Worte rausnimmst und dir daraus selber Delays baust. Dass du meinetwegen einzelne Silben nimmst.... z.b. "wird ewig dauern" und cuttest das "dauern" raus und packs es dann rhythmisch in Vierteln leiser werdend auf ne extra Spur (mit weniger Höhen, optional etwas angezerrt (noch mehr Radioeffekt)).... dann kannste halt damit auch noch Spielereien machen: z.B. dass das gebaute Delay Breite bekommt... meinetwegen die erste Wiederholung 50L, die zweite 50R die dritte 25L die vierte 25R die fünfte Center und die sechste Center bei gleichzeitig abfallender Lautstärke..... und/oder dass der Pitch abfällt oder solche Sachen.

Welcher Vorteil bietet sich daraus, jede einzelne Note zu separieren?
Dass du es Note per Note passend schneiden kannst.

Sowas oder der von mir genannte Ansatz beim Gedicht sind halt aufwendig.... ich begreif bei solchen elektronischen Dingen aber auch "echt" eingespielte Instrumente hinterher nicht mehr als "Gitarrenspur" sondern als ein Sample und geh dann entsprechend damit um.
 
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Sehr ausführlich und einleuchtend. Vielen vielen Dank.
Zum Thema Frequenzen wegnehmen bei den Flächen. Wie würdest du dafür vorgehen? Einfach grob abhören, welches Instrument welche Flächen besetzt? Oder gibt es Analysetools, die mir solche Informationen geben? Ich nehme da mal die grafische Analyse im Linearen Eq aus....die gibt zwar Anhaltspunkte aber scheint ein bisschen grob. Womöglich gibt es Tools die berechnen, welche Bandbreite von Instrument XY hauptsächlich besetzt wird?
 
Zum Thema Frequenzen wegnehmen bei den Flächen. Wie würdest du dafür vorgehen? Einfach grob abhören, welches Instrument welche Flächen besetzt? Oder gibt es Analysetools, die mir solche Informationen geben? Ich nehme da mal die grafische Analyse im Linearen Eq aus....die gibt zwar Anhaltspunkte aber scheint ein bisschen grob. Womöglich gibt es Tools die berechnen, welche Bandbreite von Instrument XY hauptsächlich besetzt wird?

Es ist in dem Zusammenhang ja nicht so relevant welchen Bereich ein Element besetzt, sondern eher welchen Bereich ein Element besetzen soll. Und da ist es dann (auch im klanglichen Interesse einzelner Elemente) meiner Ansicht nach meistens zielführender, wenn man vom EQ etwas grober negativ vorgeht, statt kleinere Bereiche stark zu boosten.

Als Beispiel:
Du überlegst dir, dass die Egitarre ein wenig voluminöser und bauchiger sein soll.
Nun könntes du natürlich einfach einen EQ hernehmen und den Bereich von 80-300hz um nen paar db boosten. Oder du machst folgendes: du nimmst der Gitarre etwas von den prägnanteren höheren Frequenzen weg, machst sie 1-2db lauter und nimmst gleichzeitig bei den anderen Elementen die auch in diesem Bereich aktiv sind (z.b. die Flächen) in dem genannten Bereich von 80-300hz was weg.

Grundsätzlich is das natürlich immer ne Frage des Einsatzgebietes. Alle Elemente sehr sauber rauszuarbeiten kann natürlich am Ende auch zu einem recht langweiligen Klangbild führen. Bei deinem Song ist das aber nicht der Fall.... da sollte es sehr differenziert und luftig sein, damit man am Ende nen sehr angenehmes offenes Klangbild hat (meiner Ansicht nach).

Auch wenn Sounds verschieden sind und somit die konkreten Frequenzbereiche immer nen bischen anders sind, wirst du ja im Laufe der Zeit die Erfahrungen sammeln in welchen Kategorien du bei welchen Komponenten denken solltest.
Denk ich z.b. an ne verzerrte Egitarre, denk ich da meistens in folgenden Kategorien (von hoch nach tief): Bassdreck, Druck, Tiefmittenmumpf, Höhen, Brillianz.....

Wie man solche Kategorien in seinem Kopf dann letzendlich tauft ist ja auch nicht so wichtig.... aber wenn man sich bewusst macht welche Elemente welche Eigenschaften haben, dann kann man wieder in losen Worten kreativ denken und das ganze handwerklich umsetzen. Beispiel: Ich höre mir ne verzerrte Egitarre an und denke "Meine Gitarre ist zu tiefmittenmupfig" -> ich weiß dieser Bereich ist irgendwo in der Kante von 250-700hz (mal sehr grob).... nehm nen nicht zu schmalbandigen EQ und schau mit nem Boost wo genau der Bereich ist der mich stört und nehm ihn dann etwas weg. Am Ende ist dann der Einschnitt bei meinetwegen 450hz...... bei der nächsten Klampfe mit dem gleichen Gedanken "die Gitarre ist zu tiefmittenmupfig" liegt dann das Problem vll nen paar Hz höher oder tiefer.... aber ich weiß schonmal was mir nicht gefällt und wo ich ansetzen muss.

(alle Zahlen dienen natürlich nur der Anschaulichkeit... )
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
ps:

Das war jetz nen bischen unkonkret und nutzlos für dich oder?
Was ich damit sagen will:
Beschäftige dich am besten mal genauer damit welche Frequenzbereiche von welchen Elementen für was für Klangeigenschaften zuständig sind. Und das nicht so sehr mit nem Analyser... nur weil ein Elemente in irgendnem Bereich sehr stark ist, heißt das noch lange nicht, dass dieser Bereich auch der Bereich ist indem das Element stark sein sollte.
 
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