Memento Mori - Instrumente vererben

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Michael Scratch
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Ich habe mit 51 sicher die Hälfte meines Lebens hinter mir. Letzteres Jahr habe ich einen Song mit Titel „Memento Mori“ geschrieben und dieses Jahr einen Fahrradunfall mit Bruch beider Handgelenke. Inzwischen gut verheilt, ich kann wieder musizieren, alles gut - hätte aber sicher auch anders ausgehen können.
Vor wenigen Wochen dann das offizielle aus meiner mehrjährigen Lebenspartnerschaft. Meine ehemalige Stieftochter interessiert sich zwar fürs Musikmachen, will aber keinen Unterricht und ohne wird das nichts werden.

Soviel der Vorrede.

Nun überlege ich, was mit meinen Instrumenten passieren soll, wenn ich mal nicht mehr bin. Gerne würde ich die Gitarren etc. Kindern und Jugendlichen zukommen lassen, die wirklich wirklich Bock aufs Musizieren haben, deren Eltern sich aber keine Anschaffung eines Instruments leisten können oder wollen bzw. sich damit finanziell schwer tun würden. Kurz: Ich würde meine Schätze gerne in Händen wissen, die sie würdigen und schätzen können.

Gibt es denn eine gemeinnützige Organisation, die genau so etwas macht: finanziell benachteiligte junge Musiker fördern?
 
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Ich gebe ja lieber mit "warmen Händen"...klar, ist natürlich nicht immer bis zum Schluss durchführbar.

Bei mir freuen sich zu meinen Lebzeiten die Neffen, die mit einer soliden musikalischen Grundausbildung ( kirchlich, Chor, Gitarre, Orgel) aufwarten können ( im Gegensatz zu mir). Da geht jetzt schon das hin, was mir sinnvoll erscheint.
Wäre dem nicht so, würde ich mir einen jungen Nachwuchskünstler oder eine Band begünstigen, die irgendwo in meinem Stil und Sinne unterwegs sind.
Aber auch da kann man darüber nachdenken, alles Entbehrliche zu Lebzeiten abzugeben.
 
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Gibt es denn eine gemeinnützige Organisation, die ...
So allgemein weiß ich das auch nicht.
Da ich einen recht guten Draht zum Leiter der örtlichen Musikschule habe, würde ich den ansprechen - er hat schon einige "Spenden" von mir bekommen, die teils an bedürftige Schüler gingen, teils im Fundus der Schule landeten und dort im Unterricht benutzt / benützt werden. Dann haben die Sachen eine Zukunft...

Mit 51 hats Du ja -normalen Verlauf vorausgesetzt- nochmal mindestens die Hälfte davon vor Dir (ohne Dich zu kennen, wünsche ich Dir natürlich, dass Du hundert oder älter bei guter Gesundheit wirst). Aber vielleicht möchtest Du das eine oder andere schon bald

mit "warmen Händen"
weggeben, wenn sich geeignete Personen finden.
Zur Absicherung für unvorhergesehene Fälle kannst Du ein Testament* schreiben und dort einen musik-/instrumentaffinen Testamentsvollstrecker einsetzen, der eine Verteilung Deiner "Schätze" nach Deinen Regeln vornimmt


* privatschriftliches Testament: komplett handgeschrieben und unterschrieben, sonst gilt es nicht. Datum istsinnvoll
 
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Ich stehe ja vor dem gleichen Problem mit meinen Gitarren ... und in meinem Alter hat man zwar endlich Zeit, aber man merkt auch, Zeit ist endlich ...
Meine Erben haben da keinen Sinn oder gar Interesse für, würden die Sachen halt irgendwie verscherbeln.

Ich habe schon bisschen was verschenkt, einige preiswertere Gitarren über Kleinanzeigen für soziale Zwecke abgegeben.
Muss man aber bisschen aufpassen, da stehen sofort jede Menge Schnäppchenjäger auf der Matte.

Etwas höherwertigere über (größere) Musikschule spenden wie oben geraten ... das war in meinem Fall eine einzige Enttäuschung. Habe die Schule offiziell angeschrieben, und außer einer Eingangsbestätigung keine Antwort bekommen. Nach einiger Zeit doch mal nachgefragt ... Antwort "wir können ja mal schauen". Nach Wochen nochmal nachgefragt, Antwort "Wir sind noch nicht dazugekommen". Erkennbar kein Interesse, seither Funkstille.

Im Moment versuche ich einige gute Gitarren, eine kleine Western und zwei Resos wirklich SEHR günstig zu verkaufen ... obwohl es mir schwer fällt, ich mag sie, sie wurden auch alle noch gespielt. Aber da läuft auch nichts ... die Leute müssen wohl sparen in diesen Zeiten ...

Bleiben sie eben doch bei mir, bis zum bitteren Ende.
 
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Aber auch da kann man darüber nachdenken, alles Entbehrliche zu Lebzeiten abzugeben.
Schon klar. Aber so groß ist meine Sammlung nicht, insofern gibt es grad nix entbehrliches. Ich bin nämlich alles andere als ein Sammler, der genug Geld hat, sich groß Schätz anzuhäufen. Ich mag es eher minimalistisch. Heißt konkret: Einen Fret- und einen Fretless Bass, die ich beide in der Band spiele. Eine akustische und bald 2 E-Gitarren (Epi-Paula und bald eine Fender Strat) auf denen ich zuhause übe und home-recorde. Dazu genau einen Bass- und einen Gitarrenamp.

Sollte ich mal irgendwann eine bessere akustische anschaffen oder die Epi LP gegen eine "echte" tausche, würde ich die anderen vielleicht dann verschenken. Aber bis dahin spiele ich die Instrumente, die ich habe auch - und mehr sind es nicht. Gerade deshalb sind sie mir auch (subjektiv) etwas wert.

Und ich hoffe, dass ich das auch noch ein paar mehr Jahre machen kann.

UND: Ich möchte selbstbestimmt leben und dazu gehört es für mich auch, mir frühzeitig und rechtzeitig gedanken zu machen und zu regeln, was zu regeln für den Fall des Falles. Genauso wie ich verfügt habe, dass "mein" Körper an die Uni für die Ausbildung von Medizinstudenten geht, will ich eben auch festhalten, was mit dem (kleinen) Rest passiert.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Zur Absicherung für unvorhergesehene Fälle kannst Du ein Testament* schreiben und dort einen musik-/instrumentaffinen Testamentsvollstrecker einsetzen, der eine Verteilung Deiner "Schätze" nach Deinen Regeln vornimmt
Genau das habe ich ja vor.
 
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Ich würde das der örtlichen Musikschule oder einer normalen Schule vermachen. Da gibt es immer welche, die ein Einsteiger-Instrument brauchen.
 
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@Michael Scratch
Frag Tante Google mal z.B. nach dem „Guitar Hearts Projekt“. Wobei man natürlich nicht weiß, ob das auch in ferner Zukunft noch eine Option ist. Du wirst ja hoffentlich noch sehr lange unter uns weilen. ;)
 
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Interessantes Thema, mit dem sich meine Frau schon länger beschäftigt, ich allerdings weniger, weil ich - obwohl noch 10 Jahre älter ls der TE - mich mit dem Gedanken eines etwaigen Ablebens noch nicht beschäftige.
Ich hab aber in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis mehrfach diese Situation miterlebt, wo es am Ende genau darum ging, und niemand hatte vorab irgendetwas diesbezüglich geregelt oder verfügt.
Grundsätzlich muss man bei so einer Überlegung ein paar Dinge unterscheiden: Um was für Dinge handelt es sich? praktisches 'Werkzeug', also alltags gebräuchliches? wertvolle Sammlerstücke oder exotisches Zeugs, wo nicht jeder was mit anfangen kann? Sind es Erinnerungsstücke, wo etwaige Hinterbliebenden dran hängen könnten?
Das erste Mal wurde ich mit so einer Situation konfrontiert, als mein Onkel unerwartet verstarb. Zum einen war es jede Menge Zeugs, mit dem seine Kinder, also meine Cousins und Cousinen überfordert waren, auf der einen Seite aber auch Geld brauchten, um Beerdigung etc. zu organisieren. Ich hab für sie das meiste bei ebay verkauft, ein paar Sachen wollten sie als Erinnerung behalten. Da wäre nicht wirklich was dabei gewesen, das man einer Institution oder Musikschule zur Verfügung hätte stellen können.
Dann folgte ein paar Jahre ein langjähriger Musikerkollege von mir. Da gab's ne Menge Zeug, wo auch Musikschulen etwas hätten anfangen können. Aber auch hier hat seine Frau alles, was sie nicht als Erinnerung behalten wollte, verkaufen wollen.
Bei meinem Bruder hab ich mich hauptsächlich um alles gekümmert. Der war wirklich Jäger und Sammler, und da war alles mögliche dabei. Einiges hat seine Tochter behalten, einiges haben wir zu Geld gemacht, um Beerdigungskosten zu decken, einiges haben wir gespendet, an Vereine oder an Musikerkollegen, wo wir sicher waren, dass dies auch in seinem Sinne gewesen wäre. Aber es ist auch vieles einfach nur entsorgt worden.
Bei drei weiteren Kollegen, die über die vielen Jahre etliche, teilweise wertvolle Gitarren angesammelt hatten, hab ich nur gehört, dass die Erben versucht haben, das Zeugs zu verkaufen, wo ich dann teilweise horrende Preise gehört hab, die sie wohl nier erzielen werden.
Am schlimmsten ist es, wenn es um Insolvenz geht, und ein Insolvenz-Beauftragter die Sachen unter Wert verscherbelt, weil er keine Ahnung hat. Ihr kennt auch sicher den Spruch: der größte Horror eines Musikers ist , wenn seine Frau die Sachen nach seinem Tod für den Wert verscherbelt, den er ihr bei der Anschaffung erzählt hat ;)
Ich selbst habe Unmengen von Musikequipment. Vieles zu Hause, vieles überall verteilt, in Übungsräumen, verliehen oder längerfristig zur Reparatur liegen. Meine Frau hat wenig Verständnis und keine Ahnung davon, beklagt sich immer, dass sie nicht weiß, was sie dann irgendwann mit dem ganzen Zeug machen soll, z.B. spricht sie öfter davon, dass sie alle meien Musikerkollegen dann einlädt, sich die Sachen, die sie haben wollen abzuholen, entweder kostenlos oder sie geben dafür, was sie denken. Ganz ehrlich? Mir ist es tatsächlich egal. Trotzdem fände ich es blöd, wenn sie das Zeug unter Wert weggibt. Daher hab ich eine Liste mit allem, was zumindest mal mehr als 50 EUR gekostet hat, die ich regelmäßig pflege. Dort ist vermerkt, was es ist, wann ich es wo und zu welchem Preis gekauft hab, was der reguläre Preis war und der aktuelle Wert, den ich immer wieder mal update, und vor allem. wo es sich derzeit befindet.
Was sie dann damit macht, muss sie entscheiden, oder meine Kinder.
 
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Das Thema „Sammlung im Nachlass“ beschäftigt mich schon eine Weile. Die Fälle, in denen umfangreiche Sammlungen von Musikinstrumenten im Nachlass vorhanden sind, sind gar nicht so selten. Und es werden wohl in Zukunft noch mehr.

Dann staunt man, dass - generationsbedingt - auch alte Strats, Teles und/ oder Les Pauls aus den 50ern und frühen 60ern Teil der Sammlung sind. Kürzlich hatte ich mit dem Nachlass eines bekannten deutschen Gitarristen zu tun. Da war u.a. eine 59er Les Paul dabei.

Es ist auch nicht selten, dass diese Sammlungen 50, 60 oder mehr Instrumente und auch noch etliches an weiterem Equipment wie Verstärker, Studiogeräte usw beinhalten.

Glücklicherweise gibt es seriöse Händler, wie z.B. No. 1 in Hamburg, die bei der Bewertung, Auflösung und Vermarktung behilflich sind.

Allerdings haben auch die Erbschaftsteuerfinanzämter begriffen, dass diese Sammlungen einen erheblichen Wert darstellen können. Bei einem Steuersatz von bis zu 30 % geht es um echtes Geld. Das wird mit dem Erbfall fällig, noch bevor die Sammlung aufgelöst und verkauft wurde. Wir alle wissen, dass es Jahre dauern kann, bis einige Gitarren verkauft sind. Da sollte man als Erbe schon wissen, dass es für die Bewertung der Sammlung besondere Regeln gibt, die dabei helfen, die Erbschaftsteuer niedriger zu halten.
 
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Noch eine Anekdote dazu:
Vor vielen Jahren hab ich hin und wieder mal mit einem verrückten Typen abgehangen, der eigentlich Bassist war, um die 30 Fender Bässe sowie ungelogen 15 Ampeg Türme besaß, aber auch etliche Gitarren in seinem Besitz hatte, die er überwiegend über Zeitungsannoncen erworben hat. Früher wurde vieles noch über den Klainanzeigenmarkt in den Tages- und Wochenzeitungen verscherbelt, und da war sein Beuteschema u.a. 'alte Gitarre aus Musiker-Nachlass' die oft von den Kindern und Ehefrauen verstorbener Jazz- und Tanzmusiker erstellt wurden. Da hat er diverse alte Gibson und Fender Gitarren für einen Bruchteil des eigentlichen Wertes abgezogen, weil die Erben keinen blassen Schimmer hatten. Internet gab es noch nicht, wo man recherchieren konnte.

Ich hatte vor gar nicht allzulanger Zeit mal ein Keyboard über ebay ersteigert, das ich persönlich abgeholt hab. Der Typ war über 80, hat es nur verkauft, weil er damit nicht klar kam, und eigentlich sowieso eher Gitarre spielte. Mir sind die Augen fast rausgeflogen, als er mich in den Keller geführt hat, wo die Wände mit Regalen bis an die Decke gefüllt mit Westerngitarren waren. Gesammelte Werke aus über 40 Jahren, teilweise in den USA gekauft, und sicher einige dabei, die 5stelligen Wert haben könnten. Da hab ich auch gedacht, was aus diesen Schätzen dann irgendwann mal werden würde.
 
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Daher hab ich eine Liste mit allem, was zumindest mal mehr als 50 EUR gekostet hat, die ich regelmäßig pflege. Dort ist vermerkt, was es ist, wann ich es wo und zu welchem Preis gekauft hab .....
Auf den Gedanken bin ich inzwischen auch gekommen, hab grad angefangen damit. So eine Liste, wenigstens für die Instrumente, so dass man zumindest weiß und realistisch einschätzen kann was es überhaupt ist und wie der aktuelle Wert in etwa einzuschätzen ist ...
Mehr kann man eigentlich nicht machen ...

Im Grunde könnte es einem egal sein was wird. Aber ich habe mehrmals erlebt wie kompliziert eine Nachlassauflösung sein kann wenn nichts weiter bekannt ist, wenigstens diese Hilfestellung will ich geben ...
 
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So eine Liste Pflege ich auch. Ursprünglich hatte ich die mal aus Gründen der Versicherung angefangen. Jetzt ist sie - jeweils aktualisiert, falls sich mal was ändert :D - meinem Testament und der Patientenverfügung beigelegt.
Ich habe auch geregelt, dass die Wertermittlung von zwei meiner (jüngeren) Bekannten mit Ahnung vom Markt durchgeführt werden können. Alle sind darüber informiert und machen das mit. So wird eben verhindert, Dinge weit unter Wert oder zu Mondpreisen zu veräußern.
In der Tat hat mir das richtig gut getan, all das zu regeln.
 
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Bei mir sind in meinen Tätigkeiten als Fachbereichsleiter an Musikschulen und Musikschulleiter mehrere Instrumenten- und Notenspenden angekommen. Ich habe erst gestern abend wieder 4 Kartons Noten sortiert.

Bei Instrumentenspenden begutachten Instrumentenwart, Fachbereichs-/Außenstellen- oder Musikschulleiter, ob die Instrumente für den Musikschulgebrauch tauglich sind. Diese werden als Spende gerne genommen, ansonsten wird der Kontakt zur Entsorgung vermittelt. Viele Erben sind mit dieser Vorgehensweise zufrieden.

Vielen Erben muss man allerdings klarmachen, dass die angebotenen Spenden qualitativ untauglich sind. Streichinstrumente gehen oft, Blasinstrumente manchmal, Gitarren und E-Bässe manchmal, Schlaginstrumente selten, Elektronik (außer Kabel) fast nie, Keyboards und Orgeln überhaupt nicht, Klaviere und Flügel ganz gut.

Bei Notenspenden prüfen die zuständigen Lehrkräfte, was sie brauchen können. Von den gestern sortierten 4 Kartons habe ich zwei behalten und zwei weitergegeben an die betreffenden Kollegen, die behalten sie entweder oder lassen sie entsorgen.

In jedem Fall wird nicht an die Musikschule gespendet, da sie ein kommunaler Betrieb ist und damit Wertzuwächse kompliziert sind. Das kann auch der Grund sein, warum sich andere öffentliche Musikschulen damit schwer tun: damit ein Wertzuwachs in das kommunale Vermögen aufgenommen werden kann, muss eine Abschätzung des Wertes erfolgen. D.h., erstmal muss ein Instrumentenmacher, Klavierbauer o.ä. ein Gutachten erstellen. Statt an die Musikschule sollte an ihren Förderverein gespendet werden, dann geht das ganze unbürokratischer.

Die Sache mit dem Förderverein ist umso wichtiger, als dass alte Instrumente unter Umständen repariert/überholt werden müssen, insbesondere Blasinstrumente. Da lauern versteckte Kosten, die erstmal ermittelt und bewilligt werden müssen und nicht direkt im Musikschul-Etat untergebracht werden können, weil die Instrumente ja noch gar nicht im Bestand sind.
 
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Die Spende an den Förderverein macht insbesondere auch dann Sinn, wenn dessen Gemeinnützigkeit anerkannt ist. Dann kann der Förderverein eine Spendenquittung für eine Sachspende ausstellen.
 
Ich hab bei mir einfach mit meinen beiden Söhnen (beide Klavierspielen gelernt und danach auf Gitarre und Bass umgestiegen) gesprochen und das ist das Ergebnis:

Die Gitarren und zugehörigen Amps möchten sie haben, aufteilen und zumindest weitgehend auch behalten. Übergabe ist, sobald ich nicht mehr spielen will oder kann.

An der Wagenladung Effektgeräte haben sie kein Interesse und werden sie ggf. aufteilen und verkaufen.
Die Tasteninstrumente und Expander wollen sie nicht haben (sie teilen meinen "Vintage-Fetisch" nicht, sondern stehen auf "moderne Klangerzeuger") und werde ich daher "möglichst" noch zu Lebzeiten verkaufen, und den Rest verkaufen sie.
Die Studio- und Recording-Technik interessiert sie auch nicht, und wird - je nach Situation - von mir oder ihnen verkauft.
Meine Jungs kennen sich mit den Werten in etwa aus und sind in der Lage, jederzeit realistische Preise zu recherchieren.

So ist alles geregelt und ich kann mich weiterhin auf meinen Spaß mit den Instrumenten konzentrieren.
 
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Bei mir ist es relativ einfach: ich besitze genau 1 hochwertiges Instrument, sowie 2 Jux-Instrumente ohne materiellen Wert. Mein Mann hat Kontakt sowohl zu meinem Bruder (der Musik studiert hat und in einem Musikhaus arbeitet) als auch - dank Forums-Offline-Treffen - zu anderen Akkordeonisten. Da gehe ich davon aus, dass (auch wenn zum Zeitpunkt meines Abtretens nur noch einer der beiden da sein sollte) das Instsrument in gute Hände kommt. Sollten beide vor mir gehen müssen, werde ich mit meinen Nichten darüber reden müssen, das mache ich aber nur in diesem Fall.

Vor einigen Jahren kamen tragischerweise eine Spielerin, die wir von den Offline-Treffen gut kannten, manche sogar mit ihr befreundet waren, und gleichzeitig auch ihre Ehefrau ums Leben. Diese Spielerin besaß eine große Sammlung hochwertiger (und somit auch hochpreisiger) Instrumente. Bei der Beerdigung redeten mehrere von uns mit ihrer Schwester und machten sie darauf aufmerksam; auch boten wir ihr an, beim Verkauf der Instrumente beratend zur Seite zu stehen. Leider hat sie sich nie bei jemand "von uns" gemeldet, so dass unklar ist, was mit den Instrumenten geschehen ist. (Oder weißt du mehr @maxito?)
 
Moin :)

Eine Liste zu haben ist um so wichtiger, je 'nerdiger' / abseitiger' die Sammlung ist. Ich habe es vor kurzem im Kollegenkreis erlebt. Der Betreffende hatte privat viel an Rhodes und Wurlitzer geschraubt und natürlich einen entsprechenden Bauteilfundus über die Jahre zusammengetragen. Er hatte dann rechtzeitig eine Inventar-Mappe zusammengestellt mit der Maßgabe an seine Tochter, was 'im Falle des Falles' mit dem Bestand passieren soll. So konnten wir in seinem Sinne 2 praktisch komplette Instrumente veräussern und die Einzelbauteile an Schrauberkollegen verteilen.

Ich werde dieses Jahr 60 und habe auch so eine Liste. Hatte die, wie von @TheLuckyBlues auch schon berichtet, mal incl. Seriennummern angelegt für den Fall, das mal was verloren geht / geklaut wird. Meine Jungs interessieren sich zwar für die Instrumente, können aber wegen ihrer Behinderung das Ganze nicht so wirklich einschätzen. Meine Frau macht auch Musik, kennt sich aber mit meinem Zeug (Vibraphon / Rhodes / VintageVibe) und dessen Wert auch nicht aus. Pedale habe ich nur wenige, das kann dann gern verkauft werden.

Jenzz
 
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Nun überlege ich, was mit meinen Instrumenten passieren soll, wenn ich mal nicht mehr bin.
Ich bin 52 Jahre alt. Von meinen vier Akkordeons (bitte hier KLICKEN) habe ich nur eines von meinen Eltern geschenkt bekommen (Delicia Carlo). Mein kleinstes Akkordeon (Lignatone Melodia) gehörte dem verstorbenen Vater meiner Schwägerin. Mein größtes Konzertakkordeon (Delicia Dineta) gehörte einem jungen, vielversprechenden Studenten, der 2004 auf tragische Weise ums Leben kam. Mein viertes, profi-Akko Weltmeister Cantus wurde 2022 direkt aus Deutschland gekauft- die Akko-Werkstatt bietet es seit 2020 zum Verkauf an und ich habe keine Ahnung, ob der Vorbesitzer es aufgrund wirtschaftlicher Probleme, während Covid abgeben musste oder weil er Covid nicht überlebt hat.

Fazit:
  • Zwar sind wir nach formalen Gesetzen Eigentümer unserer Musikinstrumente, aus ewiger Perspektive sind wir jedoch nur ihre Benutzer.
  • Nach dem Weggang seines Benutzers (Ewigkeit, wirtschaftlicher Abschied) findet das Instrument oft von selbst seinen neuen Benutzer.
  • Dieser neue Benutzer ist seit langem und (aus Sicht der formellen Gesetzgebung des Staates) zu Recht davon überzeugt, dass er auch Eigentümer seines Instruments ist.
  • Dies kann natürlich dazu führen, dass er sich in seinem Testament auch Gedanken darüber macht, wohin und wem er seine Instrumente vermacht. Aber!
  • Unabhängig von den Formalitäten findet das Instrument letztendlich seinen Weg zur richtigen Person.

Ich bin meinen drei Instrumenten sehr dankbar, dass sie den Weg zu mir gefunden haben, denn sie bereiten mir Freude und ich werde, solange ich kann und darf, Spaß und Freude an ihnen haben.
:heartbeat:

Gruß, Vladimir
 
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In einem Testament kann man auch ein Vermächtnis aussprechen:
Die genannten Gegenstände werden dann aus der Erbmasse herausgelöst und separat behandelt.
 
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(Oder weißt du mehr @maxito?)
nein - nie wieder was gehört. Wenn sie die Sache nur einigermaßen unkompliziert weghaben wollten dann haben sie sich wahrscheinlich an einen größeren Akkordeonhändler in der Nähe gewandt und die Instrumente als Konvolut zum Weiterverkauf abgegeben. Wenn die "Erben" mit Musikinstrumente und hier speziell Akkordeons nichts am Hut haben und auch keine große Lust haben Ebayverkäufe rumzuplagen, dann ist das aus meiner Sicht auch eine legitime Lösung.

Dies kann natürlich dazu führen, dass er sich in seinem Testament auch Gedanken darüber macht, wohin und wem er seine Instrumente vermacht.
ich selber sehe das völlig unpathetisch: Meine Instrumente sind mir entweder "irgendwie zugelaufen" an denen hängt mein Herz nicht wirklich . Und meine hauptsächlichen Spielinstrumente die ich regelmäßig benutze, die schätze ich sehr. Und sollte ich die irgendwann nicht mehr spielen können so werde ich versuchen, die noch zu Lebzeiten an einen "Nachfolger" verkaufen zu können der die Instrumente schätzt.

Was nach meinem Ableben damit passiert - ganz ehrlich : das ist mir völlig egal!

Das wird dereinst alles mein einziger Sohn erben. Der spielt selber ein anders Instrument und hat am Akkordeon keinerlei Interesse und auch in der kompletten Verwandschaft ist keiner der Akkordeon spielt. Also wird es wohl nicht innerhalb der Verwandschaft weitergegeben werden. Mein Sohn weiß dasss ein paar der Instrumente teilweise relativ teuer gehandelt werden und weiß auch ungefähr in welchen Regionen die angesiedelt sid... aber was er dann tatsächlich damit macht, überlasse ich komplett ihm.
 
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