Menuett Analyse (dringend!)

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solace
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Hallo miteinander, ich bin in der Oberstufe und habe Musik als Leistungsfach, wir sollen eine vollständige Analyse eines Menuetts von Händel schreiben.
Ich habe bei der Harmonischen Analyse Schwierigkeiten, ich habe mal soweit versucht die Töne die gemeinsam klingen in Funktionen einzuordnen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es richtig gemacht habe
(bzw. ob mein Ansatz hier überhaupt richtig ist; normalerweise ergeben sich Harmonien recht eindeutig, dieses Stück ist jedoch nur zweistimmig und Bass- und Melodiestimme spielen "eigenständige" Melodien).
In Takt 2 bspw. komme ich, wenn ich alle Töne des Taktes gemeinsam betrachte auf keine vernünftige Funktion, in den anderen Takten weiß ich auch nicht wirklich weiter.
Auch mit meiner Variante jeweils zwei Töne zu deuten komme ich in Takt 3 an der Stelle wo das Kreuz ist (X) nicht weiter.

Würde mich über schnelle Antworten sehr freuen :)
 

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Ich finde das schwierig zu entscheiden, was da Durchgangstöne sind und was man schon eine neue Harmonie nennen soll.

Außerdem solltest du nicht erwarten, dass in der unteren Stimme immer der Grundton der Harmonie steht - ich sehe in T. 2 keine Dp, sondern eine T - auch wenn die Offenheit dahin natürlich vorhanden ist (und das Stück von diesen Offenheiten lebt).

In T. 3/4 höre ich eine SD-D-T-Verbindung, wenn ich ein paar Achtel in der 1. Stimme als reine Durchgangstöne ohne harmonische Funktion betrachte.

Du siehst wahrscheinlich selbst, dass im 1. Takt des B-Teils einfach ein gebrochener Dreiklang steht - da gibt es nicht mehrere Harmonien in einem Takt, bloß weil da verschiedene Noten stehen. Sowas erkennt man irgendwann von allein.

Ich glaube nicht, dass ich mit diesen "Weisheiten" ein besonders gutes Musik-Abi geschafft hätte - da braucht man ein bisschen mehr Übung als ich habe. Und du wirst sie mit Hilfe eurer Lehrkraft und solcher Hausaufgaben bekommen.
 
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Mein ganz pragmatischer Tipp wäre:
  1. Die Melodie mal nur mit den drei Hauptfunktionen T, S und D zu harmonisieren, ohne auf die Unterstimme Rücksicht zu nehmen.
  2. Danach schauen, ob die Töne der Unterstimme in dem Akkord vorkommen, den Du für die Oberstimme geschrieben hast. Wenn ja, ist alles gut.
  3. Wenn nein, dann schauen, ob die Kombination der beiden Töne in einer Nebenfunktion Tp, Sp oder Dp enthalten sind. Wenn ja, diese Nebenfunktion hinschreiben. Manchmal gibt es aber auch 2 Möglichkeiten, den Melodieton mit einer Hauptfunktion zu harmonisieren. Dann muß man noch die 2. Möglichkeit abchecken. Beispiel: Melodieton g lässt sich mit G-Dur (T) oder mit C-Dur (S) harmonisieren. Auf jeden Fall erstmal Hauptfunktionen bevorzugen. Nebenfunktionen erstmal nur, wenn es nicht anders geht.
  4. Wenn das nicht geht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Vorhalt, dann müßte der darauf folgende Melodieton der sein, den Du harmonisieren mußt. (Beispiel g -fis'' im 2. Takt: Das fis'' nicht harmonisieren, sondern das darauf folgende e''.)
Viele Grüße,
McCoy
 
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In Takt 2 bspw. komme ich, wenn ich alle Töne des Taktes gemeinsam betrachte ...

Ich finde das schwierig zu entscheiden, was da Durchgangstöne sind und was man schon eine neue Harmonie nennen soll.
Dieses Menuett ist ja recht schlicht, da würde ich auch erst mal ebenfalls schlicht heran gehen.

@solace, zuallererst bestimme nur die Harmonien, die sich ergeben, wenn du nur immer die Töne auf jeder "1" betrachtest.
Schon alleine wegen der Schlichtheit denke bitte nicht sofort an alle Stufenakkorde der Skala. Der Hinweis von @McCoy, erst mal an T/S/D zu denken, hilft dabei sehr weiter. Bedenke zudem, dass es bei jedem Akkord neben der Grundstellung (mit dem Grundton im Bass) zwei Umkehrungen gibt: den Sextakkord (mit der Terz im Bass) und den Quartsexakkord (mit der Quinte im Bass). So betrachtet reduziert sich meist bei diesen einfachen Formen die Anzahl der verschiedenen Funktionen schon mal deutlich.
Bedenke auch, dass, wenn wie hier in Takt 1 G-Dur im Ohr des Hörers manifestiert wird, dieser nicht schon deshalb H-Moll empfindet, nur weil in Takt 2 das H im Bass ist. Spiele das Stück wenn möglich selber, du wirst merken, dass das ad hoc etablierte G-Dur im Ohr ganz stabil bleibt, auf der "1" des 2. Taktes klingt immer noch G-Dur, nur jetzt als Sextakkord.

Wo Töne fehlen, wenn es z.B. nur eine leere Quinte auf der "1" gibt, suche nach dem klanglich stabilisierenden Umfeld und ob die fehlende Terz nicht noch im Takt nachgeliefert wird.
So lässt sich bald heraus finden, welche Töne die Harmonie definieren und welche rein melodische Durchgangstöne sind, die eben nicht in der Lage sind, diese klanglich-harmonische Stabilität ins Wanken zu bringen.

Oft sind viele Töne im Takt, die rein optisch analysiert an verschiedene Harmonien denken lassen, aber tatsächlich steht der komplette Takt in einer harmonischen Funktion, wenn man sich erst dieses stabilisierende Moments bewusst geworden ist. Wie gesagt, es lässt sich hören, um es aus den Noten rein optisch irgendwann auch analysieren zu können, bedarf es vorher dieser hörenden Erfahrung.

Und natürlich: Willkommen im Forum!
 
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Alles klar, ich werde mal versuchen schlichter an die Sache ranzugehen.
Danke für die bisherigen Antworten, sehr hilfreich ^^
 
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Eine seltsame Aufgabe.

Bei einem zweistimmigen Stück eine harmonische Analyse machen gibt fast zwangsläufig mehrdeutige Möglichkeiten.
Deshalb haben die ja früher auch Generalbass-Zahlen dazugeschrieben.

Schon das dritte Viertel in Takt 1 ist für mich kein Am (es drohen Quint- und Oktavparallelen), sondern D7/A oder zwei Achtel Am-D7. Genauso in Takt 4.

In Takt 2 bspw. komme ich, wenn ich alle Töne des Taktes gemeinsam betrachte auf keine vernünftige Funktion
Einfachste Variante: Ganzer Takt G-Dur, das C im Bass ist nur ein Durchgangston. Ich empfinde das nicht so, dass da eine andere Harmonie ist.
Wenn man sich z.B. eine Mittelstimme d-e-fis dazubastelt, kann es aber auch G-C-D sein.

komme ich in Takt 3 an der Stelle wo das Kreuz ist (X) nicht weiter.
Ist eher ein Vorhalt. Die Tonart kann Em oder C sein, das ist durch die Zweistimmigkeit nicht eindeutig. Auch G 56 wäre denkbar. Für mich klingt Em gut, aber s.o.

Auf jeden Fall aufpassen - der Bass spielt nicht immer den Grundton. Gerade wenn er wie hier eher melodisch ist. ZB Takt 7 ist für mich kein Hm, sondern G/D.
 

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