Mundharmonika geerbt, wie reinige ich sie?

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Glaskugel
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Hallo ihr Lieben,
ich habe eine kleine Mundharmonika geerbt und grübele nun, wie ich sie am besten reinige. Ein Bild von ihr ist im Anhang (falls jemand das Modell bestimmen will, nur zu), sie ist insgesamt sehr klein. Ich vermute, sie wurde selten gereinigt.
Auf den Abdeckplatten ist das Metall dort, wo die Lippen sitzen, rau und es befinden sich z.T. Rostflecken darauf.
Die Stimmplatten sind sehr angelaufen/ verschmutzt, allerdings besitzen sie wohl Nägel und keine Schrauben, sodass ich mir die Demontage als Anfänger nicht zutraue. Gibt es Reinigungsmittel zum Einsprühen oder was empfehlt ihr?
Der Kamm wiederum ist aus Holz, d.h. einweichen kommt nicht in Frage. Mit ein bisschen Wasser habe ich es versucht, aber das hat wenig gebracht. In den Kanzellen ist noch grünlicher Dreck, den ich bisher nur zum Teil mechanisch herausbekam (Zahnstocher...).

Ich bin über jegliche Hinweise froh! Da dies ein Erbstück ist, möchte ich es wieder in Schuss bringen.
 

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Hi, willst Du den Hobel dann noch spielen? Kommt da überhaupt noch was raus?
 
Guten Abend dh4kw, ja, ich möchte die Mundharmonika noch spielen und der Klang ist für mein Ohr sehr gut, obwohl sie so aussieht.
 
Also, die äußeren Abdeckbleche würde ich mit einem Metallputzmittel oder Ceranfeldreiniger und weichen Lappen putzen. Bei den Messinkämmen mit den Zungen vorsichtig mit einem Messer zwischen Holz und Blech, die Nägel etwas hochdrücken und mit einer Zange ziehen. Ich nehme an, das dermeiste Schmodder in den Luftkanälen und unter den Kämmen sitzt. Jetzt holst Du dir im Supermarkt eine Flasche "Bref" Fett- und Backofenreiniger, aufpassen! Es gibt auch Kalkreiniger. Davon 3-4 Spritzer in einen Becher und mit Wasser auffüllen und schmeißt die beiden Kämme da rein, Hartnäckigen Schmutz hilfst Du mit einem Pinsel nach. Du musst diesen Vorgang gut Beobachten, es geht da um 10- 15 Minuten. Das Holz wird dann auch gut mit einem Pinsel zu Reinigen sein und da es beim spielen auch stark mit Feuchtigkeit beaufschlagt wird wird esauch nicht so empfindlich sein. Bitte alles gut beobachten und ich hafte nicht für aufgetretene Schäden.
Wolfgang
 
Vielen Dank für eure Tipps! Die Abdeckbleche ließen sich wunderbar mit dem Kochfeldreiniger reinigen, habe auch fast alles vom Rost wegbekommen. Bin nur noch zögerlich, die Stimmplatten zu lösen, auch wenn die Vermutung mit dem Schmodder darunter wahrscheinlich zutrifft. Lassen sich die Nägel wiederverwenden oder hält das dann nicht mehr? Eine Ultraschallreinigung ist vermutlich auch eine Idee, nur bei dem festgebackenen Schmutz auf den Platten vermutlich nicht ausreichend.
Was empfehlt ihr zur Reinigung der Messingplatten? Ich habe von einer Mischung von Essig, Wasser und Mehl im Verhältnis 1:1:1 gehört, die da helfen soll, aber keine Erfahrung damit.
 
Siehe meinen Beitrag oben, Bref Backofen und Fettreiniger, Damit reinige ich auch die Zahnräder von Großuhren. Sonst geh mal zum Uhrmacher und lass sie mal durch durch den Ultraschall, aber ohne Holz das löst sich auf. Nägel kannst du wiedervervenden, wenn rostig lass den Rost dran dann halten sie besser.
 
Ja, die Nägel lassen sich wieder hineindrücken, allerdings halten sie nicht mehr so gut. Sowas macht man nicht öfters.
Das Wegmachen geht mit einem Taschenmesser ganz gut: einfach die Klinge zwischen Stimmplatte und Kamm drücken und leicht hebeln.
Den Kamm kannst Du mit feinem Schleifpapier, 100 oder120, ganz plan machen, einfach den Bogen auf eine flache Unterlage legen und den Kamm darüberziehen.
Die Platten sind übrigens leicht gebogen, das ist Absicht, die musst Du nicht geradebiegen vor der Montage. Die Nägel kannst Du mit einem Metallstab einfach hineindrücken, Du brauchst dazu keinen Hammer.
 
Die Mundharmonika ist nun gereinigt. Die Stimmplatten habe ich vorsichtig gelöst und mit der oben erwähnten Essigpaste behandelt, das hat seinen Dienst getan. Beim Kamm von alten Mundharmonikas kann ich nicht einmal ein feuchtes Tuch empfehlen, er saugt sich super schnell voll. Entsprechend rein mechanische Behandlung mit einer weichen Bürste und ein bisschen geschliffen, wobei das Schleifen mehr schlecht als recht ging. Ultraschall hatte ich bei den Blechen (Abdeckung+Stimmplatten) auch noch versucht, hat aber deutlich weniger gebracht als Essig oder Kochfeldreiniger. Alles im Anschluss natürlich gut trocknen lassen, insbesondere das Holz.

Inzwischen ist die Mundharmonika wieder zusammengesetzt und klingt genauso schön wie vorher. Vielen Dank für all eure Tipps!
 
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